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Campa in nicht so schön

AW: Campa in nicht so schön

Hm, ich bin kein Lübecker (dazu müßte man ja mindestens 2 Großmütter dort auf dem Friedhof haben, sagen die Lübecker ...), aber 13 Jahre hab' ich da schon auch "absolviert" (incl. Abitur).
Ja, das ganze Zeug - ich zersäg' in letzter Zeit immer schon viel, aber irgendwie kommt ja auch immer wieder was dazu ... :( Ich hab' ein zu weiches Herz, das wird es wohl sein ... :rolleyes:

Das Schäfer-Syndrom, die Herde wird immer größer...
 
AW: Campa in nicht so schön

Nur so wie einem der Hype um Campa auf den Senkel gehen kann, verhält es sich im ähnlichen Verhältnis mit der ebenfalls gebetsmühlenartigen Wiederholung, das Shimano immer innovativer und Suntour eigentlich eh zumindest "damals" das beste Geraffel produziert haben. Ist alles Jing und Jang, von daher kein Grund fremde Eier zu braten... :cool: :D
Seen that way ... ;) Aber wie schon anderweitig erwähnt, hatte ich meine erste "Begegnung" mit solchen "Welterklärungstheorien" bereits 1983, als mir Hagen Wechsel in Lübeck (Braunstraße) beim Kauf meines ersten "richtigen" Fahrrades Shimanos Markteroberungsstrategie erläuterte - und er hatte tatsächlich recht, wie ich erst sehr viel später aus dem eigenen Erleben nachvollziehen konnte. Seinerzeit habe ich das alles nicht wirklich verstanden; SunTour war - na ja, halt irgend eine japanische Firma :o - und gegen japanische Produkte hatte ich seinerzeit eher eine Abneigung, wegen der Motorräder und der "Westentaschen-Straßenkreuzer", die damals auf den deutschen Markt kamen - billige Imitationen großer Vorbilder, auf den "Effekt" hin gebaut. Dass da hinter den konventionellen Fassaden fast immer sehr innovative und eigenständige Lösungen verborgen waren, habe ich erst viel später begriffen ... Als ich 1983 mein 08/15 Winora 'Sir' in dem Laden von Hagen Wechsel kaufte, stand da auch ein Bridgestone 'Submariner', gut doppelt so teuer wie das Winora, und mit Edelstahl-Rahmenrohren (und natürlich mit SunTour-Ausstattung, was sonst :D) - das hat mir bestenfalls ein Schulterzucken entlockt - wozu das, und was ist überhaupt Edelstahl ? Gut - ich war 15, wie gesagt ... :rolleyes: Und heute steht ein 1983er Bridgestone 'Submariner' in meinem Wohnzimmer - allerdings mit Shimano 'Golden Arrow'-Ausstattung - ich bin eben nicht wirklich "markenfanatisch" :aetsch:

Markenneutrale Grüße

Matthias
 
AW: Campa in nicht so schön

waren kann ich auch problemlos unterschreiben. Nur so wie einem der Hype um Campa auf den Senkel gehen kann, verhält es sich im ähnlichen Verhältnis mit der ebenfalls gebetsmühlenartigen Wiederholung, das Shimano immer innovativer und Suntour eigentlich eh zumindest "damals" das beste Geraffel produziert haben.

Du riskierst eine Diskussion um frühe Simplex Schaltungen :) Das Zeug, das damals Campa kopiert hat...
 
AW: Campa in nicht so schön

Du riskierst eine Diskussion um frühe Simplex Schaltungen :) Das Zeug, das damals Campa kopiert hat...

Gerne doch,

no risk, no fun... :p

Was man aus technikhistorischer Sicht auch mal beleuchten könnte ist, warum aus deutschen Landen nichts erwähnenswährtes gekommen ist?! Als einziger nennenswerter Beitrag zum Thema Radtechnik aus hiesigen Landen fällt mir so auf den ersten Plütz nur die Erfindung der Getriebenabe mit damals der Innovation auf dem Sektor der Negativbeschleunigung der Rücktirttbremse ein... :confused:

Hatte das Fahrrad nie den Stellenwert wie in den anderen noch heute velophil verrückten Ländern, als daß sich schlaue Köpfe mit dem Fahrrad und der dazugehörigen Technik befassen wollten?

historisierte Grüße

Martin
 
AW: Campa in nicht so schön

Gaanich !!! Frechheit, das !!! Und ich kann auch nix dafür, jawohl !! Ich mach' überhaupt nichts, und schon steht wieder eins mehr da ... :rolleyes:

Die vermehren sich heimlich selbst:cool:

Ich fürchte, dass es in meiner Petrischale heut nachmittag auch wieder zur Zellteilung kommt, ich muss die Nährlösung magerer einstellen...
 
AW: Campa in nicht so schön

Gerne doch,

no risk, no fun... :p

Was man aus technikhistorischer Sicht auch mal beleuchten könnte ist, warum aus deutschen Landen nichts erwähnenswährtes gekommen ist?! Als einziger nennenswerter Beitrag zum Thema Radtechnik aus hiesigen Landen fällt mir so auf den ersten Plütz nur die Erfindung der Getriebenabe mit damals der Innovation auf dem Sektor der Negativbeschleunigung der Rücktirttbremse ein... :confused:

Hatte das Fahrrad nie den Stellenwert wie in den anderen noch heute velophil verrückten Ländern, als daß sich schlaue Köpfe mit dem Fahrrad und der dazugehörigen Technik befassen wollten?

historisierte Grüße

Martin

In dem Zusammenhang - wo kommen eigentlich der Kardan- und der Riemenantrieb her?
 
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Gerne doch,

no risk, no fun... :p

Was man aus technikhistorischer Sicht auch mal beleuchten könnte ist, warum aus deutschen Landen nichts erwähnenswährtes gekommen ist?! Als einziger nennenswerter Beitrag zum Thema Radtechnik aus hiesigen Landen fällt mir so auf den ersten Plütz nur die Erfindung der Getriebenabe mit damals der Innovation auf dem Sektor der Negativbeschleunigung der Rücktirttbremse ein... :confused:

Hatte das Fahrrad nie den Stellenwert wie in den anderen noch heute velophil verrückten Ländern, als daß sich schlaue Köpfe mit dem Fahrrad und der dazugehörigen Technik befassen wollten?

historisierte Grüße

Martin

Na na na, soo schlimm ist es auch wieder nicht.
In D hat sich die Entwicklung eher auf den Alltagsrad-Bereich konzentriert als auf den viel kleineren Rennsport-Bereich. Ob man da jetzt ne Wertung einführen muß - ich weiß nicht.
Was hat wohl mehr für den Durchbruch des Rades als Massenverkehrsmittel getan, der Schnellspanner, das 8.Ritzel, oder die Torpedo 3-Gangnabe..?!

Andere Innovationen aus D waren zB das erste Großserien-Alurad aus der Klappstuhlfabrik :D

Und was die letzten 10-15 Jahre angeht (gut,OT) ist D ein absoluter Vorreiter geworden. Lightweight, Tune, Fraunhofer, Spin, SRM, THM, AX-Lightness, Schmitt, Rohloff, Magura, um nur einige zu nennen.
Manchmal hat man den Eindruck, als seien die Deutschen überhaupt die einzigen, die sich dem Thema Leichtbau ingenieurmäßig nähern und nicht nur auf Trial and Error vertrauen.

Nochmal was zu Shimano/Campagnolo.

Man darf nicht außer acht lassen, dass die Firmen nicht direkt vegleichbar sind.
Shimano macht Riesenumsätze und den Löwenanteil des Gewinns mit billigem Blechschrott für den asiatischen Markt. (wer 5 Millionen Schaltungen für 1$ herstellt und für 2$ verkauft, macht mehr Geld, als wenn er 10.000 XTR für 200$ herstellt und für 220$ verkauft)
Auch eine Shimano könnte nie und nimmer mit dem Erlös aus ein paar 10.000 oder von mir aus 100.000 verkauften Dura Ace- und XTR-Einheiten einen 2-Jährigen Modellzyklus mit immer noch aufwendigeren Fertigungsmethoden finanzieren.
In der Tat habe ich mal gelesen, dass der High-End-Bereich bei Shimano ein reines Zuschußgschäft ist.

Im Gegensatz dazu muß die Fahrradlinie bei Campagnolo sich selber tragen, und alleine aus dem Rennradbereich.

Unbestritten, dass der Platzhirsch Campagnolo ein bisschen faul unf schläfrig geworden war, als das große S den Markt aufrollte. Nur allein daran lag es nicht.
 
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Was man aus technikhistorischer Sicht auch mal beleuchten könnte ist, warum aus deutschen Landen nichts erwähnenswährtes gekommen ist?!

Ich habe dieses Jahr eine sehr interessante Kettenschaltung von Velo Reinhold von 1950 weggegeben, ich hatte auch die dazugehörige Patentschrift... kam an ein altes Damenrad, habe aber leider noch kein Foto davon :)

Ansonsten ist die Antwort wahrscheinlich gar nicht so schwer. Schaltungen wurden in den 30-60er Jahren entwickelt, was haben die deutschen Wissenschaftler in der Zeit so getan? Düsenflieger, Raketenantriebe und Atombomben. Fahrräder waren nicht so kriegsentscheidend will ich damit sagen. Und die Verhältnisse waren auch nicht die Besten für Radelbooms. Nach dem 2. Weltkrieg gings nicht um Sport, da beeilte sich die Bevölkerung möglichst schnell kurzatmig und dick zu werden, nach den Jahren der Entbehrung. Fortbewegung aus eigener Kraft war einfach nicht en Vogue, wer auf sich hielt, fuhr Auto. Es mag auch sein, dass nach den kruppstählernen Windhunden des 3. Reiches ein hoher Fettanteil im Körper als politisch korrekt galt.
 
AW: Campa in nicht so schön

Im Gegensatz dazu muß die Fahrradlinie bei Campagnolo sich selber tragen, und alleine aus dem Rennradbereich.

Unbestritten, dass der Platzhirsch Campagnolo ein bisschen faul unf schläfrig geworden war, als das große S den Markt aufrollte. Nur allein daran lag es nicht.

Campa hat halt das Problem, dass sie nicht ungestraft Billiggruppen bauen dürfen, weil sie auch davon leben sich durch Hochwertigkeit gegenüber der Konkurrenz zu definieren. Sie haben sowieso ein Problem nebenbei, weil die Konkurrenz auch im Hochpreisbereich konkurrenzfähig ist.

Würde Campa anfangen günstige Gruppen auf den Markt zu werfen, würde dass den Nimbus der hochwertigen Gruppen verringern- versucht haben sie das ja in den 90ern.

Sie könnten auf diesem Markt auch unmöglich gewinnen, dazu haben sie nicht die Resourcen und Kapazitäten und sie könnten einen Preiskampf nicht durchhalten, global. Sie bedienen einen Nischenmarkt von Rennradliebhabern.

Hinzu kommt halt auch, dass sie bei ihren Innovationsversuchen wirklich danebengelangt haben. Die MTB- Gruppen von Campa waren bestenfalls ein schlechter Witz, schwer, hässlich, teuer und als wenn das nicht reichte, war Campa arrogant genug auch noch technische Sonderlösungen zu bauen, die an Standardrahmen nicht verwendet werden konnten- die Bremsen für spezielle Sockel zum Beispiel. Das war ne schöne Mischung aus Fehleinschätzung, Inkompetenz und Grössenwahn. Wer sollte sowas kaufen?

Über die Schwierigkeiten, den technischen Stand der Technik zu der Zeit mit erheblicher Verspätung Mitte der 80er einzuholen, haben wir ja schon gesprochen.
 
AW: Campa in nicht so schön

... Schaltungen wurden in den 30-60er Jahren entwickelt, was haben die deutschen Wissenschaftler in der Zeit so getan? Düsenflieger, Raketenantriebe und Atombomben. Fahrräder waren nicht so kriegsentscheidend will ich damit sagen. Und die Verhältnisse waren auch nicht die Besten für Radelbooms. Nach dem 2. Weltkrieg gings nicht um Sport, da beeilte sich die Bevölkerung möglichst schnell kurzatmig und dick zu werden, nach den Jahren der Entbehrung. Fortbewegung aus eigener Kraft war einfach nicht en Vogue, wer auf sich hielt, fuhr Auto. Es mag auch sein, dass nach den kruppstählernen Windhunden des 3. Reiches ein hoher Fettanteil im Körper als politisch korrekt galt.

Gefällt mir gut. :daumen:

Und @ Martl: Wenn die Kameraden auf mich schon 'ne Viertelstunde warten, wo ich nur aus Zehlendorf komme, wird doch bei Dir wohl mindestens 'ne Halbe drin sein. Bei der langen Anreise! :)
 
AW: Campa in nicht so schön

Hat er wirklich was anderes als den Schnellspanner erfunden?
Und jetzt bitte nicht die tolle Cambio Corsa erwähnen, die auf den Markt kam, als der Franzmann(:D) schon fuffzehn Jahre mit ner verglichen mit heutigem Zeuch schon modernen Kettenschaltung unterwegs war?

So,da bin ich wieder.:wink2:

Ich möchte damit auf keinen Fall irgendwas miteinander vergleichen.
Auch möchte ich nicht aufzählen welche Firma am meisten innovative Ideen hat und hatte.
Dazu weiß ich auch zu wenig über nachkriegs Franzosen und über 11 fach Kram.:rolleyes:

Ich wollte einfach nur zum Ausdruck bringen, dass der Typ das Radfahren im Blut hatte und bestimmt zuerst über die Anwendung des Schnellspanners als über das Geldverdienen nachdachte.

Das macht mir die Sache sympathisch, deswegen auch das Beispiel mit den Radläden.

Optische wie technische Ausrutscher gab es wohl bei allen Herstellern mal.

Die einen finden z.B. die Delta Bremse göttlich und extrem sexy, ein anderer findet sie globig und wirkungslos.

Es soll Leute geben die heute noch den Unterschied von Biopace zu normalen Kettenblättern spüren.
Andere wiederum können da nur mit dem Kopf schütteln.

Diese Suntour Commander Hebel für Rennbügel spalten ja auch die rennradschraubende Nation.

Alles in allem wäre der Teilekult ohne diese Kuriositäten langweilig und einheitlich.

Die Menschen sind Gott sei dank verschieden, gerade hier im Forum, das ist auch gut so.

Stell dir nur mal vor jeder würde auf ein bestimmtes Simplex Schaltwerk aus den 70ern schwören.
Wer soll denn das dann bezahlen können.;)

PEACE:dope:
 
AW: Campa in nicht so schön

Na prima,

dann um ultimo c.t. am Hüttenweg... :D


highnoonige Grüße

Martin

P.S. Vincent, stell Dir schon mal den Wecker...:p
 
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