AW: Canyons Warteraum
Hallo,
Vorsichtig geworden , fragte ich dann erst einmal , ob ich dieses Rad mit 12 / 27 statt mit 12 / 25 iger Kränzen kriegen könnte .
Ja , wurde mir gesagt , aber das würde 50 Euro Aufpreis kosten .
Ich war sprachlos , das war dreist , die Kränze kosten das gleiche .
Eine derartige Service Wüste hatte ich noch nie erlebt .
Ich kaufte mir dann das Red Bull beim Roseversand , wo mir Änderungen ohne Aufpreis gewährt wurden .
Dort wurde mir eine Lieferfrist von 4 Wochen angegeben ( mitten im Sommer ) , aber nach 3 Wochen hatte ich mein Rad .
Ich habe nur eine Erklärung für dieses seltsame Verhalten von Canyon ,
die meisten Räder werden nicht in Deutschland montiert , sondern in einem Land mit sehr geringen Löhnen , weis Gott wo , und es wird verkauft , was gerade so reinkommt an fertigen Rädern .
Die Werkstatt in Koblenz hat wohl nur eine sehr begrenzte Kapazität .
Das würde auch die vollkommen unterschiedlichen Lieferfristen erklären .
Ebenso wäre das auch eine Erklärung für die Aufpreis Politik bei kleinsten Änderungen .
Das ist wirklich eine Frechheit .
vorab, es tut mir leid, das Du von uns so enttäuscht worden bist. Ich möchte gerne erklären, wie es zu dem Aufpreis für die geänderte Zahnkranzabstufung kommt:
Ausnahmslos alle Canyon Räder werden in Koblenz endmontiert. Wir haben dabei 2 verschiedene Montagelinien, eine Einzelmontage und eine Serienmontage. Die meisten Räder werden inzwischen in Serienmontage gefertigt.
Die Radbranche hat teilweise sehr lange Vorlaufzeiten für Bestellung von Komponenten. Deshalb bestellen wir die Komponenten und Rahmen monatelang im Voraus, in genau abgestimmten Stückzahlen und Spezifikationen. Ich bin als Produktmanager für die Aufteilung dieser Spezifikationen zuständig (also, welches Rad bekommt welche Teile, welche Kurbellänge, welche Vorbaulänge in jeder Größe usw). Zur Zeit schließe ich gerade die letzten 2008er Teileordern ab, nachdem die Rahmen bereits vor einiger Zeit geordert wurden.
Nach Eintreffen der Rahmencontainer werden die jeweiligen Modelle in Serie nach den von mir festgelegten Spezifikationen montiert. Um den Ablauf zu vereinfachen und Fehler zu minimieren sind dabei Sonderwünsche nicht möglich. Wir montieren inzwischen recht große Stückzahlen, da ist es in der Serie leider nicht möglich, Einzelkomponenten zu tauschen.
Aus der Serienmontage heraus werden die Räder versandfertig verpackt und entweder in den Versand gegeben (wenn bereits verkauft) oder aufs Lager gestellt. Die fertigen Räder welche auf Lager stehen sind die sog. Expressbikes, welche recht schnell nach Order versendet werden können.
Die zur Zeit teilweise recht langen Wartezeiten resultieren immer aus Verzögerungen unserer Vorlieferanten, seien es Rahmen oder andere wichtige Teile. Viele Räder sind aber auch direkt versandfertig an Lager.
Sonderwünsche bedeutet immer, das ein Rad aus dem Versand- oder Expressbikelager genommen werden, ausgepackt, umgebaut und wieder eingepackt werden muss. Zusammen mit dem höheren Preis für eventuelle Sonderbestellungen (Ersatzzahnkränze werden in kleinerer Stückzahl bestellt und kosten entsprechend mehr) entsteht so der Aufpreis für den Austausch von Standardkomponenten. Das heißt also nicht, das wir keine Umbauten vornehmen falls ein Kunde von unserer Standardspezifikation abweicht, sondern das wir die entstehenden Kosten in Personal- und LOgistik auf die Kalkulation von Tauschteilen umlegen. Umgekehrt profitiert der Kunde der die Standardspezifikation wählt von der knappen Kalkulation des jeweiligen Rades, das mit den echten Preisen und Montagezeiten für die jeweilige Serie kalkuliert wurde.
Zur Zeit bauen wir ein neues Firmengebäude, das mit einer Logistikfirma geplant wurde um die Abläufe weiter zu optimieren. ehrlich gesagt, unser derzeitiger Standort platzt aus allen Nähten, mit dem neuem Gebäude wird die Produktion sicher weit effizienter sein und die Wartezeiten verkürzen.
Viele Grüße,
Michael