Die Datenbank ist inzwischen schon riesig geworden aber in meinen Augen doch etwas weltfremd. Es wird immer auf der Rolle getestet bei ein und derselben Oberfläche. Da kommt man natürlich zu dem Schluß, daß bei größerem Druck eine kleinere Aufstandsfläche herauskommt und die bei dickeren
Reifen auch eher breiter wird, wodurch der Winkel zwischen Abplattung und
Reifen ohne Bodenkontakt geringer ist, sich folglich weniger ändert und folglich weniger Walkwiderstand hat.
Wenn alle
Reifen dieselbe Einsinktiefe haben, fühlen sich angeblich alle gleich an, haben mehr oder weniger denselben Rollwiderstand. Allerdings auf derselben Rolle bzw demselben Straßenbelag. Bei einem mehr oder weniger glatten Straßenbelag ändert sich das alles, und zwar abhängig von dem Menschen der drauf sitzt und wie schnell er dann durch höheren Druck trotz geringerem Rollwiderstand schneller ermüdet. BRR misst aber den alles bestimmenden Faktor der Straße nicht mit. Wird ja auch schwierig bis unmöglich im Labor. Auch der Mensch mit seiner mehr oder weniger hohen Schwabbelmasse (und das Vibrieren dieser) bleibt außen vor.
Wenn man sich aber nur mit den Messwerten beschäftigt, bleibt nur der Schluß: dickerer
Reifen, höherer Druck dann geringerer Rollwiderstand. Silca, Herse und
Sram geben Luftdruckempfehlungen die den Straßenbelag einbeziehen, geben allerdings überhaupt keine Auskunft zu dem Rollwiderstand und bis auf die wenigen Möglichkeiten zur Einstellung eines Reifens, auch keine Bezüge zu einzelnen
Reifen und Marken.
Du fährst ja ziemlich viele eigene Tests mit
Powermeter und echter Straße und wirst sicherlich auch ziemlich gut etwas dazu sagen können. Ob zum Beispiel ein 24mm Vittoria Speed bei 120psi und normal kaputter Straße wirklich (bei deinen Geschwindigkeiten) 30W gegenüber einem Strada Bianca in 36mm bei 40psi spart, oder ob beide Drücke auf der von dir befahrenen Straße nicht wirklich fahrbar sind und die real auf den Straßen fahrbaren Unterschiede anders als die durch die Laborwerte suggerierten Unterschiede sind.