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Der Rennrad Reifen Thread

Was ist wenig, was ist viel Luftdruck. Am Ende ist alles ein Kompromiss und Rollwiderstand ist nur eine Komponente. Man werfe zB einen Blick auf die Reifenwand seines Reifens, in der Regel steht da nicht minimaler Luftdruck 4/5 bar erlaubt, zB bei einem Conti 5000.
Dann kommt es auch auf Einsatzgebiet (Rennen, kein Rennen, Gravel oder Cross) Fahrergewicht und nicht zuletzt auch auf das Zusammenspiel der Kompomenten an.

Ich komme zB von Reifen her, die wir mit über 10 Bar befüllt haben, langsamer waren wir dadurch auch nicht wirklich.
Letztens bin ich mal wieder schlanke Schluchreifen gefahren, hat viel mehr Spaß gemacht(viel bessseres Feedback von der Straße) als da irgendwie mit breiten Reifen wenig Bar und mein Kollege, der auf die ganzen Tests und Theoretiker hört, hatte dieses Jahr nicht nur einen Durchschlag.
Es müssen ja keine 19er Reifen mehr sein, aber 28 oder mehr nimmt halt auch viel vom Fahrgefühl und vom sportlichen Handling.
Also: Auch das Gefühl ist für einen Rennfahrer wichtig, vielleicht wichtiger als ein Test von Rolling irgendwas. Bisschen mehr auf sein Bauchgefühl hören würden einigen ganz gut tun.
Wenn Du die Fragen (und teilweise auch die Antworten) hier manchmal siehst, wäre es für den einen oder anderen ohne eigenes Bauchgefühl aber auch nicht schlecht sich ein wenig an ein paar Fakten zu orientieren. :-O
 
Die Datenbank ist inzwischen schon riesig geworden aber in meinen Augen doch etwas weltfremd. Es wird immer auf der Rolle getestet bei ein und derselben Oberfläche. Da kommt man natürlich zu dem Schluß, daß bei größerem Druck eine kleinere Aufstandsfläche herauskommt und die bei dickeren Reifen auch eher breiter wird, wodurch der Winkel zwischen Abplattung und Reifen ohne Bodenkontakt geringer ist, sich folglich weniger ändert und folglich weniger Walkwiderstand hat.
Wenn alle Reifen dieselbe Einsinktiefe haben, fühlen sich angeblich alle gleich an, haben mehr oder weniger denselben Rollwiderstand. Allerdings auf derselben Rolle bzw demselben Straßenbelag. Bei einem mehr oder weniger glatten Straßenbelag ändert sich das alles, und zwar abhängig von dem Menschen der drauf sitzt und wie schnell er dann durch höheren Druck trotz geringerem Rollwiderstand schneller ermüdet. BRR misst aber den alles bestimmenden Faktor der Straße nicht mit. Wird ja auch schwierig bis unmöglich im Labor. Auch der Mensch mit seiner mehr oder weniger hohen Schwabbelmasse (und das Vibrieren dieser) bleibt außen vor.
Wenn man sich aber nur mit den Messwerten beschäftigt, bleibt nur der Schluß: dickerer Reifen, höherer Druck dann geringerer Rollwiderstand. Silca, Herse und Sram geben Luftdruckempfehlungen die den Straßenbelag einbeziehen, geben allerdings überhaupt keine Auskunft zu dem Rollwiderstand und bis auf die wenigen Möglichkeiten zur Einstellung eines Reifens, auch keine Bezüge zu einzelnen Reifen und Marken.
Du fährst ja ziemlich viele eigene Tests mit Powermeter und echter Straße und wirst sicherlich auch ziemlich gut etwas dazu sagen können. Ob zum Beispiel ein 24mm Vittoria Speed bei 120psi und normal kaputter Straße wirklich (bei deinen Geschwindigkeiten) 30W gegenüber einem Strada Bianca in 36mm bei 40psi spart, oder ob beide Drücke auf der von dir befahrenen Straße nicht wirklich fahrbar sind und die real auf den Straßen fahrbaren Unterschiede anders als die durch die Laborwerte suggerierten Unterschiede sind.
Ich weiß nicht mehr wo, aber BRR hat irgendwo mal formuliert (aus der Erinnerung) er würde den schmalsten Reifen empfehlen mit dem man den gewünschten Komfortfaktor (Achtung, das kann sehr unterschiedlich sein) einstellen kann ohne Durschläge zu riskieren. Hintergrund: für den selben Komfortfaktor muss man ja beim breiteren Reifen Luft ablassen. Man fährt ja nicht den breiteren Reifen mit dem selben Druck wie den schmaleren. Und grade BRR weißt da regelmäßig drauf hin. Und dann ist dieses Spiel mit "der breitere Reifen rollt in jedem Fall besser" halt teilweise etwas hinfällig. Beim selben Komfortfaktor nähert sich das nämlich ziemlich stark an.

Reifen finde ich persönlich nicht so eindimensional, besonders nicht, wenn man verschiedene Grenzen überspringt. Was passiert wenn ich nen 32mm Speci Mondo im Gelände fahre oder was passiert wenn ich nen 40er Strade Bianchi auf der Straße fahre?! Und umgekehrt. Und was passiert wenn ich für den Vergleich nen Conti 5000 statt nem Mondo nehme?

Auf der Straße bei einigermaßen guter Oberfläche ist die Sache noch rel. einfach. Und ich finde da kommen die Relationen auch einigermaßen hin. TT Reifen sind schneller als nicht TT Reifen und stabile Straßenreifen (Pirelli Cinturato zB) sind meist langsamer als WK Reifen (Conti 5000, Pirelli RS o.Ä)

Je heftiger der Untergrund wird, desto schwieriger. Ein Mondo zB rollt auf Wald und Schotterwegen bei mir deutlich besser (verglichen mit zB Conti 5000 oder Strada Biancha )als es die Vergleichsdaten bei BRR vermuten lassen würden.

Manche erwarten Wunderantworten. Gibts aber wie immer nicht. Und ist meiner Meinung nach auch nicht so relevant. Ist ein Pirelli RS auf Hausrunde ABC bei 28mm auf einer 23mm IW Felge bei exakt 4,345 Bar schneller oder langsamer als ein Vittoria pro one in 26mm auf einer 21C Felge mit 5,023 Bar? Da kommt dann der beschriebene Popometer ins Spiel. Wenn einem ein Reifen in der Kurve nicht taugt oder man kein Vertrauen hat oder das Laufrad bei Windböen zickig wird hat das wesentlich größere Auswirkungen.

Mein Hinweis auf BRR bezog sich eher so auf die ganz allgemeinen Dinge wie Luftdrücke in Relation zur Reifenbreite oder fährt man einen breiten Reifen mit dem selben Druck wie den schmalen, weil breiter ja immer schneller rollt.
 
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Wenn Du die Fragen (und teilweise auch die Antworten) hier manchmal siehst, wäre es für den einen oder anderen ohne eigenes Bauchgefühl aber auch nicht schlecht sich ein wenig an ein paar Fakten zu orientieren. :-O
Und? Lass sie doch fahren wie Sie möchten.
Solange es keine Defekt gibt bzw. man keine Gefahr für andere darstellt, ist doch alles gut.
 
Also: Auch das Gefühl ist für einen Rennfahrer wichtig, vielleicht wichtiger als ein Test von Rolling irgendwas. Bisschen mehr auf sein Bauchgefühl hören würden einigen ganz gut tun.
Das Gefühl kann sehr trügerisch sein.
Wenn ich einen super guten Tag habe und wirklich alles perfekt stimmt (Motivation, Wetter, Feeling, ....) dann habe ich das Gefühl, dass das MTB mit den 57mm breiten Stollenreifen sehr viel besser rollt, als das RR mit dem Conti GP5000 28mm, gefahren an einem schlechten Tag bei suboptimalen Bedingungen. Wenn man schon verschiedenen RR-Reifen oder Drücke miteinander vergleichen und halbwegs brauchbare Ergebnisse erhalten möchte, so müsste man das auf derselben Tour mit fliegendem Wechsel des Materials testen. Alles andere ist nur Gefühl ohne jegliche Relevanz.

Ich sehe das z.B. an meiner 50 km Hausrunde. Unter optimalsten Bedingungen habe ich da einen Schnitt >30 km/h und wenn ich einen schlechten Tag erwische sind es gerade mal rund 23 km/h d.h. mehr als 20% langsamer und das bei identischem Trainingstand, RR, Reifen und Druck.
 
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Nein, nicht ok. Es ist nicht nur nen Reifen, sondern nur 'n Reifen. Wer auch immer mit dieser entsetzlichen Sprachverwarzung begonnen hat, er möge sich zu dem gewissenlosen Verbrecher gesellen, der die Pedalen in eine ohnehin schon genug gebeutelte Welt entlassen hat.

Das dürfte die Bevölkerung Süddeutschlands und A-streich sein. Historisch gewachsen und auch Du wirst diesen Kampf vergeblich kämpfen ;)
 
Die Unterschiede dürften doch nur bei Rennen relevant sein.
Und klar, da suche ich auch jedes marginal gain, das ich finden kann.

Aber beim Training oder der normalen Ausfahrt ist es doch egal, ob man 5 Watt mehr oder weniger tritt.
Da ist mir das Gefühl, das ich mit den Reifen habe wichtiger. Und da ignoriere ich auch den aktuellen Trend des ganz niedrigen Druckes. Gut, bei uns sind die Straßen relativ gut. Aber ich bevorzuge das direkte Gefühl, das man mit einem gut aufgepumpten Reifen bei Sprints und scharfen Kurven hat.
Ich mag das in den Fällen nicht, wenn der Reifen dann seitlich weg walkt.
Daher fahre ich im Normalfall auch höhere Drücke als aktuell empfohlen.

Kann aber auch verstehen, wenn jemand wegen des Komforts niedriger Drücke fahren will.
 
Ich mag das in den Fällen nicht, wenn der Reifen dann seitlich weg walkt.
Das ist ja nur Argument eines zu niedrigen Drucks.

Leider finde ich das Video auf die Schnelle nicht, wo Max Walscheid sein BMC vorstellt. Es war im ersten Corona-Halbhajr. Dort zeigte er auch den Reifendruck seines Rades, was um die 4 Bar lag. Immerhin reden wir von einem 90kg Hünen.
 
Kuckst du.

Das ist aber auch egal beim Straßenreifen. Conti zum Beispiel gibt die nur an, damit nicht solche Fragen kommen.
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Das ist ja nur Argument eines zu niedrigen Drucks.

Leider finde ich das Video auf die Schnelle nicht, wo Max Walscheid sein BMC vorstellt. Es war im ersten Corona-Halbhajr. Dort zeigte er auch den Reifendruck seines Rades, was um die 4 Bar lag. Immerhin reden wir von einem 90kg Hünen.
ich kann ja aber trotzdem andere Vorlieben als Max Walscheid haben.

muss ja auch niemand vesrtehen, aber ich fahre nach wie vor gerne meine tubular Laufräder mit 25mm Pirelli tubs und 8 bar. Ist wie Go-Kart fahren.

Gut, ich bin kein Profi und muss jeden tag über 200km radeln.
 
Das ist ja nur Argument eines zu niedrigen Drucks.

Leider finde ich das Video auf die Schnelle nicht, wo Max Walscheid sein BMC vorstellt. Es war im ersten Corona-Halbhajr. Dort zeigte er auch den Reifendruck seines Rades, was um die 4 Bar lag. Immerhin reden wir von einem 90kg Hünen.
Ich vermute stark, dass das im Zsh mit den Frühjahrklassikern stand. Wahrscheinlich sogar direkt mit Paris-Roubaix.

Ein Walscheid wird nicht permanent mit 4 Bar fahren.
 
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