Die meisten TPU-
Schläuche rollen gut. Und du trollst gut, zumindest in diesem Teil-Thread.
Die meisten TPUs liegen zwischen Butyl und Latex bei RoWi, aber näher an Butyl.
Mit Latex hatte ich die letzten Jahre leider viele Defekte mit diversen Ursachen, das Rad mit TPU ist seit 2 Jahren ohne Plattfuß.
Die Tests, die ich im Hinterkopf habe, zeigten TPU viel näher an Latex als an Butyl. Und es reicht doch auch, dass die üblichen TPU-
Schläuche in jedem (!) Fall besser rollen als selbst leichte Butyl-
Schläuche.
Troll Material vom Messtand TPU vs Latex vs Butyl
https://www.bicyclerollingresistance.com/specials/tpu-inner-tubes
Troll Material vom Messstand Tubeless vs. verschiedene
Schläuche
https://www.bicyclerollingresistance.com/specials/grand-prix-5000-s-tr-tubeless-vs-tubes
Unter Roll- und Abrollgesichtspunkten ist Latex die einzige ernstzunehmende Alternative zu Tubeless.
Ich sehe da super kleine Unterschiede zwischen Latex und den meisten TPU-Schläuchen. Die Behauptung, sie würden wie Butyl laufen, scheint den Wunsch als Vater zu haben.
Besonders gut gefällt mir die Behauptung, Tubeless - somit wieder on-topic! - habe im Gegensatz zu allen Schläuchen, egal ob Butyl, Latex oder TPU, nicht nur kein zusätzliches Gewicht, sondern sogar ein Negativ-Gewicht von -20 g.
LOL
Die wussten wohl vor dem Test, wie das Ergebnis aussehen soll, äh: wird.
Die Unterschiede bei heute typischen 5,5 bar sind in jedem Fall sehr klein (meist um 1 Watt) zwishcen Latex, TPU und leichten Butyl.
Schon interessant, wie unterschiedlich man solche Tests lesen kann... Was würde ich nun aus den Ergebnissen schließen, immer nur auf den Rollwiderstand bezogen?
1. Tubeless ist top - erstaunt aber auch nicht wirklich, denn wer würde erwarten, dass ein zusätzlich eingezogener
Schlauch den Rollwiderstand senken sollte? Ist zudem ein anderes System und läuft somit quasi außer Konkurrenz.
2. Es wurden nur ganz wenige Latexschläuche getestet, aber die rollen besser als alle anderen
Schläuche.
3. Gute TPU-
Schläuche sind sehr nahe an Latexschläuchen dran, schlechte hingegen können schlechter sein als Butylschläuche. Die Streuung ist ziemlich groß und die Eigenschaften sind wohl eher dem jeweiligen Produkt als dem Material als solches zuzuschreiben (anders als bei Latex vs. Butyl).
4. Die Unterschiede sind bei hohem Druck sehr gering, werden aber mit tieferem Druck zunehmend größer.
5. All das spielt sich in einem recht engen Bereich ab. Selbst bei (für 25mm Reifenbreite) sehr tiefen 4,1Bar sprechen wir vom 3,5W, insgesamt für 2 LR also 7W zwischen dem besten Latex- und dem schlechtesten Butylschlauch. Der typische Unterschied beträgt für das Gesamtsystem wohl 2-3W - das ist immer noch nicht nichts, aber doch sehr wenig. Spricht natürlich nichts dagegen, das als "marginal gain" mitzunehmen, aber mehr ist es eben auch nicht.
Für mich (und das ist jetzt subjektiv) folgt daraus, dass sich der Umstieg auf TPU nur wegen des Rollwiderstands nicht lohnt - wenn man deswegen umsteigt, dann lieber gleich auf Latex oder TL. Es gibt aber durchaus weitere Eigenschaften von TPU-Schläuchen, die sie interessant machen: Geringes Gewicht (wahrscheinlich eine der billigsten Methoden, an einem LRS Gewichtstuning zu betreiben), angenehmes Fahrverhalten, gutmütiges Verhalten im Pannenfall, geringes Packmaß. Gegen TPU sprechen im Vergleich zu Butyl (nicht aber zu Latex) der Preis, dass die Montage etwas sanfter und sorgfältiger erfolgen muss sowie gelegentliche Probleme mit undichten Ventilen. Für mich reicht das Paket an Gründen aus, um TPU seit diesem Jahr mal zu testen. Sollte es sich dauerhaft als so haltbar und sorgenfrei erweisen wie Butyl (bisher überwiegend positive Erfahrungen), überlege ich mir, nach und nach alle verbliebenen LRS mit Faltreifen mit TPU zu bestücken. Sollte es dann doch spürbar anfälliger sein, werde ich das Experiment abbrechen und bei Butyl bleiben - so wie ich das vor 15 Jahren nach 2 oder 3 Jahren mit Latexschläuchen auch gemacht habe.