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Die grosse Rumeierei - ich will mein Laufrad selber bauen

  • Ersteller Ersteller einbeiner
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Macht, wie ihr wollt.
Für mich ist das Bastelei und hat mit Handwerk nix zu tun.

Die Aussage ist: Ein Anfänger macht Fehler. Mit schlechtem Werkzeug macht er noch mehr davon.
Das sind Erfahrungswerte, die ich in den Jahren mit Mitarbeitern gemacht habe.
Das kannst Du "albern" nennen. Diese Wertung führe ich allerdings eher auf mangelnde Erfahrung bzw.
fehlendes Verständnis zurück.

Du reisst ja ganz schoen die Klappe auf, mein Lieber :D
Nun, ich muss ja im Prinzip damit rechnen, dass mir ein Radladenbesitzer die Welt erklaert, wenn ich mich in einem Radforum bewege. :rolleyes: Ist aber kein Problem.
Dennoch: Schau doch mal bei einem Kunstschmied, einem Werkzeugmacher oder - um beim Thema zu bleiben - bei einem Rahmenbauer rein. Da wirst Du ganz viele, selbstgemachte Werkzeuge finden. Nicht jedes wird besser sein als ein gekauftes, aber vermutlich wird jedes seinen Zweck erfuellen.
 
Unsere über lange Jahre benutzte Mittenlehre war sehr ähnlich gebaut. Kann sogar sein, dass es die noch gibt. Anstat der Speiche waren 2 Schrauben am Brett befestigt, zwischen die ein Billo-Plastikmessschieber eingespannt wurde. Damit konnte man sogar den Betrag der Außermittigkeit feststellen.
Gegenüber dem viel später in einem Werkzeug-Beifang erworbenen speziellen Gerät (Bauart identisch der des Direktors) ist absolut kein Nachteil festzustellen, eher noch der Vorteil der Messmöglichkeit (für den, ders für wichtig hält).
 
Ich habe gestern für das Rad meines Sohnes ein neues Vorderrad zusammengeflochten da das alte kollabiert ist. Er hat keinerlei sportliche Radfahrambitionen sondern benutzt das Rad nur zum Transportzweck. Trotzdem ist es mir wichtig, dass meine Kinder auf halbwegs ordentlichem Material unterwegs sind. Da mein Sohn mit fast 2m recht groß und auch entsprechend schwer ist habe ich ihm nun eine Mavic A719 mit 2mm-Speichen verbaut. Den einfachen Shimano-Nabendynamo des alten Laufrades habe ich noch als zweckmäßig empfunden und wiederverwendet.

Lehre Nummer 1: Vertraue nicht dem EDR der Herstellerangaben: statt 599mm maß ich tatsächlich 601mm und dementsprechend wäre es besser gewesen, die Speichen 2mm länger zu kaufen. Geht allerdings auch noch so.

Lehre Nummer 2: Nabendynamos sind mal echt scheixxe zu zentrieren: Das Rad läuft nur bei so hoher Geschwindigkeit rund, bei der man einen Seitenschlag nicht lokalisieren kann. Sobald es langsamer läuft erzeugt es eine derartige Vibration, dass ein Messen kaum möglich ist. Hier war ich wirklich froh um die steife Felge und das gutmütige Material. Auf Spannung gebracht musste ich kaum zentrieren, das Rad lief schon auf Anhieb sehr rund.

Lehre Nummer 3: Einen Nabendynamo mit Schraubverschluss statt Schnellspanner will man vielleicht doch gegen ein Modell mit Schnellspanner ersetzen. Beim Festziehen der Schrauben ist -- zunächst unbemerkt -- das Rad in der Gabel verrutscht, so dass ich fälschlicherweise den Eindruck hatte, das Rad sei nicht mittig und habe nochmal alles abgebaut.

Und ich habe auf meine Benutzung der Minoura geachtet: ich mache das so, dass ich die gelöste Lehre auflege, an dem Metalltaster oben festhalte und dann mit der anderen Hand die Schraube zudrehe. Hält bei mir zuverlässig und liefert reproduzierbare Ergebnisse.
 
Das Holz stört mich an deinem Aufbau weniger, es ist die Speiche zum Messen, der ich kein Vertrauen schenke: sieht mir zu krumm und zu wackelig aus.

Jo,
das sieht wild aus. Ich hatte erst vor die Speiche noch mit einer weiteren Speiche gegen Drehen zu sichern und merkte dann, dass das aber selbst in diesen Zustand schon zuverlaessig funktioniert.

Anstat der Speiche waren 2 Schrauben am Brett befestigt, zwischen die ein Billo-Plastikmessschieber eingespannt wurde. Damit konnte man sogar den Betrag der Außermittigkeit feststellen.

Und noch 'ne Idee:
Ich koennte anstelle der Speiche auch ein spitzes Dreieck (z.B. aus Alu gesaegt/gefeilt) drehbar aufschrauben, dessen Spitze man dann schoen passend bis an die Kontermutter drehen kann.


Lehre Nummer 1: Vertraue nicht dem EDR der Herstellerangaben: statt 599mm maß ich tatsächlich 601mm und dementsprechend wäre es besser gewesen, die Speichen 2mm länger zu kaufen. Geht allerdings auch noch so.

Mit diesem Tipp bin ich bislang gut gefahren. Selbst wenn ich bis an die Grenzen gerundet habe hat's am Ende gepasst und ist so rausgekommen, wie erwartet.

Zum Selbermessen (auch die Nabe) gehoert aber auch ein-eindeutig verstanden zu haben welche Werte genau der verwendete Speichenrechner will. Auch beim ERD ist das ja nicht immer ganz klar (Nippelende, Nippelschlitzgrund, etc..).
 
Gerade der interessierte Anfänger ist immer gut beraten, mit vernünftigem Werkzeug zu beginnen !
Der Profi dagegen ist ja eher in der Lage, durch "schlechtes" Werkzeug erzeugte Ungenauigkeiten zu erkennen und diese ggf.
"hemdsärmelig" zu beheben.
Brauchbare Zentrierlehren gibt es für 30 €.
Wie man da auf die Idee kommen kann, aus irgendwelchen Dielenböden, Wasserwaagen, Speichen usw. eine Eigenkreation zu "basteln"
erschließt sich mir ehrlich gesagt auch nicht.
Nicht jeder, der zum ersten Mal ein Laufrad zentriert, in in der Hinsicht ein Anfänger, daß er keinerlei technische Fertigkeiten und Knoff-Hoff hat.
Wer über genügend Gefühl für´s Material verfügt und auch sonst erfahren genug ist, der kann sich auch mit "primitiven" Methoden behelfen.
Meine erste "Zentrierlehre" bestand aus 2 gleich hohen Konservendosen, die in entsprechendem Abstand auf eine Tischkante gestellt wurden.
Auf diesen wurde dann das Laufrad mit der Felge aufgelegt und der Abstand von Tischoberkante bis Achsmutter mit dem Zollstock gemessen.
Anschließend das Laufrad umgedreht.
Und ganz ehrlich: diese scheinbar ketzerische Methode war einfacher und effektiver als die Zentrierlehre von Campagnolo mit der nervigen Gewindespindel. :)
Aber ganz abgesehen davon: eine Abweichung um 1mm, was letztlich eine Abweichung von 0,5mm aus der Mitte bedeutet, geht mir am Allerwertesten vorbei. Solange für eine bessere Symmetrie diese Abweichung beim Hinterrad nach links und nicht nach kranzseitig geht. :cool:
 
Aber ganz abgesehen davon: eine Abweichung um 1mm, was letztlich eine Abweichung von 0,5mm aus der Mitte bedeutet, geht mir am Allerwertesten vorbei. Solange für eine bessere Symmetrie diese Abweichung beim Hinterrad nach links und nicht nach kranzseitig geht. :cool:
Hatte ich letztes Wochenende. Kette schleift an der Strebe, Schlauchreifen schon geklebt, Rad muss für RTF fertig werden... :oops: Einfach eine Scheibe mit ca. 1mm eingespacert. Merkt man beim Fahren überhaupt nicht. ;)
 
Ich habe auch schon für eine Tour ein Hinterrad von 130 auf 126mm umgespacert ohne neu zu zentrieren. Bremse etwas gedreht und los. Beim fahren war davon nichts zu spüren.
 
Sodele. Heute Abend bin ich endlich:rolleyes: mal dazu gekommen meinen LRS mit den Open Pro / 105er Naben weiter zu zentrieren.
Die gescholtene Minoura Zentrierlehre habe ich mal ganz besonders im Auge gehabt.

Was soll ich sagen, ich kann die Probleme nicht nachvollziehen. Wenn ich die Rändelschraube leicht löse ist der Fühler verschiebbar aber die Arme bleiben im gleichen Winkel zueinander und sind auch nicht zu verstellen. Natürlich schaffe ich es das ganze mit Kraft runterzudrücken und die Rändelschraube festzuziehen so dass der Fühler in der Luft hängt wenn die Kraft nachlässt, aber soviel Kraft ist doch gar nicht nötig? Leicht auflegen, Rändelschraube lösen, Fühler runterschieben, Rändelschraube anziehen, einmal sachte anlegen um zu sehen ob man beim anziehen was verstellt hat, fertig. Reicht dann erstmal als Referenz für längere Zeit Speichen fester ziehen und Laufrad runder bekommen. Vorn ist das ja eh pro forma, hinten muß eigentlich eh immer die rechte Seite noch fester ;)

Klar, schöner schrauben ginge mit einer soliden nicht klappbaren Lehre die auf Druck in axialer Richtung nicht nachgibt und einen Taster hat der einfach mit selbsthemmendem Gewinde passend gestellt wird, aber für den Hausgebrauch finde ich die Minoura ausreichend :)

Wenn ich dann mit dem LRS fertig bin kommt noch was mit HB-6600 24L und FH-5600 32L und praktischerweise in den Lochzahlen lieferbaren DT Swiss R460 Felgen. Die sind schön rund und breit, leider nur schwarz erhältlich und ungeöst.
 
Wusste gar nicht, daß es von Shimano eine 24 Loch Vorderradnabe gab.
Das macht die aktuelle Situation wo nur noch 32 und 36 Loch (unterhalb DA) verfügbar sind, eigentl. noch unverständlicher.

Hat mich auch gewundert, war wohl ein Restbestand der in der Bucht verkauft wurde (wie auch die 5600er Naben).

Das erinnert mich an was - Shimano-Konusnaben immer neu fetten und einstellen vor dem ersten Gebrauch oder ist das nicht mehr so zeitgemäß?
 
Die gescholtene Minoura Zentrierlehre habe ich mal ganz besonders im Auge gehabt.

Was soll ich sagen, ich kann die Probleme nicht nachvollziehen. Wenn ich die Rändelschraube leicht löse ist der Fühler verschiebbar aber die Arme bleiben im gleichen Winkel zueinander und sind auch nicht zu verstellen. Natürlich schaffe ich es das ganze mit Kraft runterzudrücken und die Rändelschraube festzuziehen so dass der Fühler in der Luft hängt wenn die Kraft nachlässt, aber soviel Kraft ist doch gar nicht nötig? Leicht auflegen, Rändelschraube lösen, Fühler runterschieben, Rändelschraube anziehen, einmal sachte anlegen um zu sehen ob man beim anziehen was verstellt hat, fertig. Reicht dann erstmal als Referenz für längere Zeit Speichen fester ziehen und Laufrad runder bekommen. Vorn ist das ja eh pro forma, hinten muß eigentlich eh immer die rechte Seite noch fester ;)

Na, dann hat meine einen Klapps. Ist aber auch egal.
Meine beiden selbstgebauten LRS haben sich uebrigens im Urlaub auf uebelsten Ruettelpisten (Bahntrassenradeln auf spanisch) bewaehrt und auch MTB-maessige Strecken problemlos ueberstanden :-)
 
Die Speichen fuer Streich Nummer 3 sind auch schon da, aber das muss leider noch etwas warten:


Schade eigentlich, auf den Laufradsatz freue ich mich richtig :)

Tja,
das HR war jetzt eigentlich fertig. Etwa 1000N hatte ich rechts, knapp 500 links und es lief so rund wie keines zuvor.
Und dann hab ich's beim Abdruecken gechipt, ich Vollhorst :-(

Mal gucken, ich habe alles wieder ausgespeicht, das Chipping ist nicht arg. Mit etwas Glueck und Geduld kann ich die Felge vielleicht im Vorderrad noch gebrauchen?! Im ohnehin recht grenzwertigen HR wird das aber nix. Ich koennte heulen ....
 
Ich hab' son Holzklotz mit Loch drin, den leg ich vor mir auf den Tisch.
Ich hab' das auch vorher schon erfolgreich gemacht, aber nun isses ploetzlich weggekickt. Ja, die Felge ist schon grenzwertig.
Die lose Felge hat jetzt an 2 gegenueberliegenden Stellen ~5mm Schlag zum Rest. So flexibel wie die ist laesst sich das im spannungstechnisch unkritischen VR vielleicht wqegzentrieren. Hoffe ich ....
 
Womit mißt Du die Speichenspannung?

Ich würde mich nicht wundern, wenn da schon deutlich mehr gewesen wäre. Wie auch immer: wenn es zuviel ist, dann "chipped" sie Dir auf jeden Fall.


Ob Du über die Achse abdrückst oder nicht, ist egal........

EDIT: Schau Dir mal den Stoß an......
 
Ich hab' son Holzklotz mit Loch drin, den leg ich vor mir auf den Tisch.
Ich hab' das auch vorher schon erfolgreich gemacht, aber nun isses ploetzlich weggekickt. Ja, die Felge ist schon grenzwertig.
Die lose Felge hat jetzt an 2 gegenueberliegenden Stellen ~5mm Schlag zum Rest. So flexibel wie die ist laesst sich das im spannungstechnisch unkritischen VR vielleicht wqegzentrieren. Hoffe ich ....
Solltest Du das besser vorher rausdrücken...?
 
Rueckmeldung aus dem Tal der Traenen: Alles wird gut :D:D:D

Das VR mit der leicht gechippten Felge ist fertig. Man sieht nix davon, auch nicht im Spannungsverlauf. Am Stoss ist die Spannung etwas hoeher (wie zuvor), sonst ist alles tacko. Ich war schon guter Dinger, als ich die Nippel angezogen hatte, sodass leicht Spannung drauf kam und die beiden Seitenschlaege weg waren. Uff.

Womit mißt Du die Speichenspannung?

Ich würde mich nicht wundern, wenn da schon deutlich mehr gewesen wäre. Wie auch immer: wenn es zuviel ist, dann "chipped" sie Dir auf jeden Fall.


Ob Du über die Achse abdrückst oder nicht, ist egal........

EDIT: Schau Dir mal den Stoß an......

Du hast sicher Recht, die Messung hatte ich zuvor gemacht und dann nochmal was drauf gegeben. Da war ich dann wohl schon grenzwertig und ungeschicktes Abdruecken war dann nur der letzte Kick zum Kollaps.
Ist gut, wie's passiert ist, nun weis ich das "Zickigwerden", wenn man an die Grenze kommt zu deuten.
Der Stoss ist noch einwandfrei.

@lagaffe Ich denke, du lagst mit deiner Prognose ziemlich gut - Respekt.
Diese sehr flache Felge sollte höchstvermutlich mit nicht als 900-950N vorgespannt werden. Links bleibt vermutlich nur knapp 400N.

Mich hat halt irritiert, wie leicht sich die Nichtantriebseite beim Abdruecken entlasten liess. Das kam mir zu lasch vor, ist aber fuer so ein HR offensichtlich normal.

Solltest Du das besser vorher rausdrücken...?
Ich glaube, damit haette ich mehr Schaden angerichtet. Das Chipping war wirklich leicht, konnte man auf dem Boden mit wenig Kraft wegdruecken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das neue Vorderrad:


Probefahrt:

Das Rad, fuer das dieser LRS bestimmt ist ist noch nicht fertig. Aber dem Alltagscrosser steht rot auch nicht schlecht ....

Und nun wieder das HR, diesmal aber vorsichtiger:
 
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