4. Tag
Die Wolken hängen immer noch tief, das Windrad auf der Passhöhe kurbelt im Turbo-Modus und es nieselt leicht. Selbstverständlich ist es Nordwind und der kommt manchmal böig von der Seite. Da kann man es auch auf der breiten Straße nicht laufen lassen. Die Mondlandschaft des Erzbergs passt zum Wetter
Ab der Stadt Erzberg wird der Radweg neben der Straße geführt und nimmt den schönen Leopoldsteinersee
samt Schloss mit
Am Fuß des Passes ist der Eingang zum Gesäuse. Durch die Richtungsänderung und das schmale Tal spielt der Wind keine Rolle, aber die Wolken hängen weiterhin tief
An den Aussichtspunkten ist daher nur kurzes Verweilen angesagt. Lediglich im Nationalparkzentrum gibt es eine trockene Kaffeepause. Das bleibt so, bis zum Frauenberg hinter Admont
Dann lichten sich die Wolken langsam und es wird heller. Der Ennsradweg ist gut fahrbar, geht aber oft neben stark befahrenen Straßen, u.a. der Phyrrn-Autobahn entlang. In Wörschach gibt es die erste Alternative, die Spechtenseerunde geht auf breitem Forstweg
in ein nördlich gelegenes, zur Enns paralleles Hochtal. Der See liegt nicht direkt am Weg, ist aber sehenswert
Auch wenn heute kein Badewetter ist. Oberhalb des Sees führen zwei Hirsche einen akustischen Wettkampf. Das Röhren begleitet mich über 5 km, bis der Berg zurückbleibt und Platz für die Aussicht ins Ennstal macht
Kurz vor Bad Mitterndorf ist angeblich die größte Natur-Skiflugschanze der Welt
gefolgt von der "Radler-Rast" im Landhotel Kanzler in Krungl. Die Unterkunft ist ein Glücksgriff: Wellness-Landschaft auf drei Etagen, dazu eine gute Küche.
5. Tag
Die Strecke hatte ich nur bis zum Gesäuse geplant, da ich je nach Wetter entweder nach Süden über den Sölkpass weiter wollte, oder Richtung Norden durchs Salzkammergut. In der Tourist-Information in Bad Mitterndorf wird mir die MTB-Dachsteinrunde ans Herz gelegt. Die Spechtensee-Runde vom Vortag gehört auch dazu und die war problemlos fahrbar. So steige ich auf die im Uhrzeigersinn blau markierte Runde ein (Gegenrichtung ist rot, E-MTB-Varianten sind grün, Stichstrecken und anspruchsvolle Varianten schwarz). Erst geht es flach am Salza-Stausee entlang
Danach folgen 600 Höhenmeter auf breiter Forststraße. Einige E-MTB überholen, nur zwei andere Fahrer haben keinen Motor. Man trifft sich auf der Viehhofalm
und bei der Weiterfahrt kommt der namensgebende Dachstein zum ersten Mal in Sicht
Die Abfahrt durch die "Öfen" ins Ennstal ist nicht schwierig, das steilste Stück ist sogar asphaltiert. Die Schilder mahnen zum Absteigen, was für manch unbedarfte E-MTBler sinnvoll ist. Von Gröbming bis Weißenbach ist eher eine Überführungsstrecke durchs Ennstal ohne große Höhepunkte, dann biegt die Dachsteinsrunde Richtung Ramsauer Tal ab. Wieder über breite Forstwege geht es stetig bergauf. Kurz vor Ramsau wird die Landstraße gekreuzt. Die blaue Runde führt zur Kulm, die E-MTB-Variante auf der Straße direkt nach Ramsau. Da es im Wald schon recht kühl wird und die Zeit für die Unterkunfssuche auch naht, geht es auf direktem Weg nach Ramsau. Ein Hotel ist schnell gefunden und es bleibt noch Zeit, für die
Dachsteinstraße. Nach einem schattig-kühlen Beginn scheint oben noch die Sonne
was auch die Silberdisteln erfreut
Der Bahnbetrieb ist schon eingestellt
Aber es ist noch Zeit für ein Feierabend-Bier vor dem Sonnenuntergang
Bevor das Alpenglühen den Heimweg beleuchtet
Die Abfahrt zurück nach Ramsau ist auf der schwarzen "MTB"-Piste, die auch nur ein breiter Forstweg ist und keine Anforderungen an die Fahrtechnik stellt.