AW: Interessantes von Trainingslehre bis Sportphysiologie kurz referiert und kommenti
... wer weder die veranlagung (talent) noch die "programmierung" aus der jugendzeit besitzt wird als quereinsteiger i.d.r. keine "guten erfolgsaussichten" haben
Es sei an das Thema erinnert: Es ging darum, ob der "Nachbrenneffekt" unter den Bedingungen, die für ein "normales" Klientel, bestehend aus tw. übergewichtigen, tw. älteren die insgesamt mit geringem Zeitbudget (für längere Trainingseinheiten) haben, eine Gewichtsreduktion verspricht.
Das tut er eindeutig nicht. Dies wurde an einer recht kleinen Stichprobe ermittelt, aber die Ergebnisse können sehr gut schlußfolgernd mit Ergebnissen aus anderen Studien in Einklang gebracht werden.
Es handelt sich also um Fakten.
Dem stehen Wünsche gegenüber. Und Strategien der Fahrradhersteller, Komponentenhersteller usw. bis hin zu den Trainingsberatern.
Der einzelne Sportler braucht keine Anleitung, wie man als Quereinsteiger genauso erfolgreich werden kann, wie einer, der von "Kindesbeinen an" Radrennsport betrieben hat. Dazu haben winni und Martin alles gesagt. Auch, wenn wir immer wieder recht erfolgreiche Quereinsteiger erleben, das sind Ausnahmen.
Was Hobbysportler, Jedermänner, "ambitionierte Hobbyisten" usw. suchen - und das grundsätzlich mit Aussicht auf Erfolg - geht von der erfolgreichen Teilnahme an Jedermann-Rennen (d.h. z.B. in der ersten Gruppe mit den Siegern und Platzierten ankommen) bis zum "guten Mitrollen" in der C-Klasse oder bei Masters-Rennen.
Nur ist dieser Erfolg nicht mit einer "Quadratur" des Kreises unter "Weisheiten" wie "
Wenig Zeit? - Dann trainier kürzer und intensiver, das ist sowie effektiver!" oder "
Übergewicht? - Dann laß doch die Malzeit am Abend nach der Spät-Trainingseinheit weg!" oder "Gewicht reduzieren trotz wenig Zeit? - Dann nutze doch den Nachbrenneffekt!" möglich.
Diese Illusionen werden gezielt von denen geschürt, die sich ein Geschäft damit versprechen: Ob es schlicht und ergreifend die in größerer Zahl an völlig untalentierte und nicht leistungsfähige Hobbyisten verkaufte High-Tech-Zeitfahrmaschinen, Tria-Aufsätze, Leichtgewicht-Radsätze usw. usf. sind, ob es teure Klamotten, High-End-Komponenten oder Trainer-Verträge für sog. "Online-Trainer" u. dergl. geht. All diese Protagonisten wollen eines: Eine Illusion schüren, um zu verhindern, daß die Umsätze einbrechen.
Illusionen schüren heißt ja auch: Begeistern, motivieren, anfeuern. Und das gehört auch zu einer vernünftigen Trainingsarbeit. Wer es nicht schafft, seinem Schützling "einzureden", er könne Weltmeister werden, wird ihn auch nicht zum Deutschen Meister bringen, weil er es nicht schafft, ihn dazu zu motivieren, seine Grenzen zu erfahren und gezielt zu verschieben.
Nur muß daß, was ich motivierend und hier und da auch übertreibend meinem Schützling erzähle, auch wenigstens
grundsätzlich möglich sein. Eine Quadratur des Kreises zu versprechen, ist weder bei einem Riesentalent von 14 Jahren noch bei einem Quereinsteiger von 40 zielführend.
Gehört das zum Thema? Im engeren Sinne: nein, im weiteren Sinne: ja. Das Thema soll, so war es zumindest gedacht, wissenschaftliche Befunde aufzeigen, die in der Praxis Berücksichtigung finden sollen/müssen/können. Was man mit diesen Befunden macht, ist eine andere Frage. Und daß die Ergebnisse von Studien für's Geschäftemachen verwertet werden, ist ja so neu auch wieder nicht: Das macht uns die pharmazeutische Industrie seit mind. einem halben Jahrhundert vor.
k.