Das Modell lohnt sich in jedem Fall für Leasingfirma und Verkäufer des Rades.
Man bezahlt den Listenpreis des Rades, ein Schloss, Versicherungen und optional Wartungsvertrag.
Wie richtig ausgerechnet, übersteigt die Summe der Beträge bei weitem das, was ein Käufer bei Barzahlung und Nachlass beim Verkäufer zahlen würde.
Die Summe ist zwar richtig, nur fallen diese Beträge je nach Modell teilweise beim AG oder beim AN an.
Sie werden auch nicht vom Netto, sondern vom unversteuerten Brutto bezahlt.
Je weniger Geld man verdient, umso schlechter ist die Rechnung.
Wird das Modell "Gehaltsextra" gewählt, dann bezahlt der AG sämtliche Kosten.
Sie sind laufende Betriebsausgaben des AG und mindern den zu versteuernden Gewinn des AG.
Im Falle einer GmbH z.B. 25% Körperschaftssteuer und dazu noch die Gewerbesteuer, das ergibt etwa 30%.
Das ist das für den AN rentable Modell.
Denn er zahlt einfach nichts, solange das Leasing läuft.
Am Ende kann er das Rad günstig übernehmen, solange fahren, bis das nächste Jobrad lieferbar ist und dann das alte gebraucht weiterverkaufen.
Beim Modell Gehaltsumwandlung stellt sich die Frage, ob sich das wirklich für den AN lohnt.
Hier wird das zumindest vorgerechnet und dann kommt auch eine anscheinend erkleckliche Ersparnis heraus.
https://www.jobrad.org/arbeitnehmer/ersparnis-berechnen.htmlAllerdings sollte man die Einstellungen und Vorgaben für diese Rechnung kritisch prüfen.
So werden z.B. bei der Gegenüberstellung Kauf durch den AN und Gehaltsumwandlung Kosten beim Kauf erzeugt, die fraglich sind.
Beim Kauf wird nicht wie beim Leasing der Listenpreis bezahlt, sondern mindestens 10% oder noch mehr Rabatt herausgehandelt. Die allermeisten bezahlen auch keine Versicherung und bringen das Rad nicht in die Werkstatt. Schloss wird auch keines gekauft, wir reden hier ja von irgendwelchen teuren Rennrädern und nicht von EBikes.
Nehmen wir bei einem Brutto von € 3.000 und Steuerklasse 5 (verheiratet, Ehepartner mit höherem Gehalt und Möglichkeit des Jobrads mit Gehaltsumwandlung) die Kosten für Versicherung und Werkstatt heraus und bezahlen beim Kauf 90% von € 5.500 für das Rad, ergeben sich reale Kosten beim Kauf von € 4.950.
Das ergibt dann eine Ersparnis von 1% = 4.950/5.500.
Jobrad berechnet optimistische 23,15% = 4.881,6/6.352,35.
Das Jobradmodell hat Probleme in der Wirtschaftlichkeit bei den AN, die wenig Geld verdienen, womöglich am Rad selbst basteln und keine Versicherung abschließen.
Je teurer das Rad, umso unwirtschaftlicher wird die Rechnung.
Wenn der AG sich mit einem Zuschuss beteiligt an den monatlichen Kosten, kann das ganze tatsächlich deutlich besser aussehen. Aber immer noch sollten dann der von von Jobrad angenommene Kaufpreis wie o.a. korrigiert werden.
Man muss in den 3 Jahren schon viel
Reifen und Ketten verfahren, um reale Vorteile aus den Wartungsverträgen zu erhalten. In den allermeisten Fällen bezweifle ich genau das.
Verdient man ordentlich Geld, hat man das alles gar nicht nötig, sondern kauft das Rad aus der Portokasse oder ist seinem AG soviel Wert, dass sowieso das Modell Gehaltsextra vom AG bereitgestellt wird.