Wir haben hier Radrouten mit asphaltierten ehemaligen Bahnradwegen, die sind besser als die Seiten jeder Landstraße, da wäre ich dumm, wenn ich da nicht fahre. Da sind allenfalls mal andere Rennradkollegen on Tour, sehr selten Tourenfahrer und noch seltener Spaziergänger, weil es sich um reine Radstraßen handelt. Ich wohne in der Metropole Berlins, würde mir keinen Gefallen tun, wenn ich hier auf den Straßen fahre.
Das erfordert zwar Planung und etwas Ortskundigkeit, aber dazu bietet sich der kommende Herbst und Winter perfekt an, ich fahre mit dem Gravelbike herum und entdecke zusammenhängende Touren, wo ich mit Variationen, damit es nicht langweilig wird, meine Hausrunden zwischen 50 - 200km planen kann. Wem das alles zu aufwändig ist, der kann sich bei uns natürlich auch auf die Schlagloch verhangenen Landstraßen begeben, Zähneknirschend den Autofahrern hinterherschimpfend.
Seit Aufkommen von Smartphones, elektronischen Geräten, die für viele Autofahrer Vorrgang vor allem anderen haben, erlebe ich auf den sehr wenigen Landstraßen, auf denen ich fahre, ständig riskante Manöver, Schlangenlinien. Das ist ärgerlich, aber ich kanns nicht ändern. Bin vor 20 Jahren nur Landstraße gefahren. Heute habe ich keinen Spaß mehr daran zu hoffen, dass der Fahrer des 40 Tonners auch weiß, wann er wieder einscheren muss, damit er mich nicht in den Graben schmeißt.
Ich will mich entspannen, verdiene damit kein Geld, wenn ich mein Geld verdienen würde, sähe das sicher anders aus.
Einziger Pferdefuß: Auf Strava komme ich halt auf Landstraße auf meinen 33er Schnitt, auf meinen Routen habe ich definitiv mehr Stopp-Punkte, Bahnübergänge, wo ich mal halten muss oder auch mal langsamer fahren muss und habe halt nur noch einen 30er Schnitt in der Regel, außer unter der Woche, wo alles frei ist. Aber das ist mir reichlich egal.