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Konfliktsituationen im Verkehr

Du darfst vorbei, es gibt keinen Mindestabstand. Es empfiehlt sich ein Abstand von ca 1 m wegen Dooring.
Was soll das für eine schmale Strasse sein.
Schon klar, wenn möglich 1 m Abstand zum parkenden Fahrzeug.🙂

Aber mir geht es um das entgegenkommende Fahrzeug.
Wenn ich an den parkenden Fahrzeugen bei Gegenverkehr vorbeifahre, kann dieses Auto den Mindestabstand von 1,5 m zu mir als Radfahrer ja nicht mehr einhalten.

Verhalte ich mich da verkehrswidrig ?

… und es handelt sich um eine normale Nebenstraße innerorts in einem Wohngebiet. Da sind zwischen parkenden Autos und dem Gegenverkehr gerade mal 1 m Platz
 
Bei den 1,5m geht es um den Abstand beim Überholen.

Wenn dir jemand entgegenkommt, gilt die Regel nicht.

Ich würde versuchen in passende Lücken auszuweichen und die Auots vorbeizulassen.
Wenn der entgegenkommende Autofahrer sich ähnlich verhält (Geschwindigkeit reduzieren, ggf. Lücke nutzen), dann klappt das vernünftig. Ich bedanke mich dann durch Handzeichen auch immer. Das motiviert dazu, es beim nächsten Mal genauso zu machen.
 
Zum Fall Natenom:

https://taz.de/Tod-des-Fahrradaktivisten-Natenom/!6057700/

Kurzfassung: Der zu 150 Tagessätzen verurteilte Autofahrer hat das Urteil akzeptiert. Damit gibt es keine öffentliche Aufarbeitung.
... Ein Mensch tot und 2 Monate Fahrverbot. Dann fährt er weiter. :eek:

Aus dem Artikel: "...Er hatte den Radfahrer laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft am 30. Januar auf der Landstraße zwischen Neuhausen und Schellbronn in Baden-Württemberg „trotz guter Sichtverhältnisse aus Unachtsamkeit gänzlich übersehen“ und sei „daher ungebremst mit einer Geschwindigkeit zwischen 80 und 90 km/h auf den Fahrradfahrer aufgefahren“...."
 
Neben der Tatsache, dass der Mann, der einen anderen totgefahren hat, das (für mein Empfinden) sehr milde Urteil zunächst nicht akzeptieren wollte, erschreckt mich ebenfalls diese geradezu lächerlich kurze Führerscheinsperre! Das ist auch nicht das erste Mal, es ging mir in der Vergangenheit schon sehr oft so, dass ich denke, dass so jemand am besten gar nicht mehr fahren dürfen sollte.

Sorry, wer auf gerader Strecke bei guter Sicht einen beleuchteten Radfahrer, der eine Warnweste trägt, "übersieht", hat für mein Empfinden hinter dem Steuer eines Autos nichts mehr zu suchen.
Das hat für mich auch nichts mehr mit "ein Fehler kann mal passieren " zu tun.
Aber so, wie der Opa drauf zu sein scheint, wird der wohl bald wieder Auto fahren.
 
Neben der Tatsache, dass der Mann, der einen anderen totgefahren hat, das (für mein Empfinden) sehr milde Urteil zunächst nicht akzeptieren wollte, erschreckt mich ebenfalls diese geradezu lächerlich kurze Führerscheinsperre! Das ist auch nicht das erste Mal, es ging mir in der Vergangenheit schon sehr oft so, dass ich denke, dass so jemand am besten gar nicht mehr fahren dürfen sollte.

Sorry, wer auf gerader Strecke bei guter Sicht einen beleuchteten Radfahrer, der eine Warnweste trägt, "übersieht", hat für mein Empfinden hinter dem Steuer eines Autos nichts mehr zu suchen.
Das hat für mich auch nichts mehr mit "ein Fehler kann mal passieren " zu tun.
Aber so, wie der Opa drauf zu sein scheint, wird der wohl bald wieder Auto fahren.

Ich kann deine Reaktion absolut nachvollziehen. Kann aber auch aus eigener Erfahrung sprechen.
Die Frau die mich am hellichten Tag auf einer schnurgeraden Landstraße abgeräumt hat, fährt heute bestimmt auch wieder mit dem Kfz umher. Die werte Frau hat aber auch sofort ihren Fehler eingesehen und stand auch erstmal unter Schock.
Natürlich hat sie unglaublichen Mist gebaut aber ich würde jetzt nicht verlangen, dass sie nie wieder ein Kfz bewegen dürfte (ist im ländlichen Raum auch ziemlich beschissen).
Vielleicht wäre die Meinung zu dem Kollegen in Natenoms Tod eine andere wenn man erkennbar Reue von ihm wahrgenommen hätte...
 
Am Morgen des 17. Juli 2023 kollidierte der Lkw mit 15 km/h beim Abbiegen mit einer 74-jährigen Fahrradfahrerin.
Die Staatsanwaltschaft erhebt nun Anklage gegen den Lkw-Fahrer, da die Radfahrerin für den 52-Jährigen erkennbar gewesen sei und der Unfall bei rechtzeitiger Vollbremsung hätte vermieden werden können.
Hätte wohl auch vermieden werden können, wenn der LKW statt mit 20km/h nur mit 7-11 km/h (Schrittgeschwindigkeit) abgebogen wäre, wie es Pflicht ist. Warum gibt es darauf keinen Hinweis im Text?
 
Meine generelle Meinung zu Urteilen in Deutschland ist eigentlich die, dass es viel zu viele Urteile mit hohen Haft- und Geldstrafen z.b. wegen Steuerhinterziehung gibt im Verhältnis zu anderen Delikten (Vergewaltigungen, Totschlag Mord etc).
Warum dieses Urteil auch für mein Verständnis ziemlich niedrig ist, weiß ich nicht. Man müsste vermutlich auch alle Einzelheiten kennen
Glücklicherweise bin ich kein Richter, der solche Entscheidungen treffen muss.

Ich habe nur ein Beispiel aus meiner privaten Umgebung. Es gab damals ein Todesopfer, eine sehr junge Mitfahrerin. Warum der Fahrer aber auch nur ein Jahr Fahrverbot bekommen hat, weiß ich nicht. Hätte mehr erwartet, da Alkohol im Spiel war. Aber auch da gibt es ja Ausnahmen von der Ausnahme usw.
Und auch hier: zum Glück bin ich kein Richter.
 
Ein ähnlich mildes Urteil gab es hier in unserem Landkreis auch vor ein paar Jahren:
Eine junge Frau hat 2 Radfahrer auf einer breiten, sehr gut einsehbaren Landstraße von hinten umgemäht.
(1 Toter, 1 Schwerverletzter) Vermutlich war „Handy am Steuer“ die Ursache, man konnte ihr zwar nachweisen, dass ihr Handy in der Zeit des Unfalls dort eingelockt war, aber eine Benutzung des Handys konnte man nicht beweisen.( was sie auch bestritt)
Das Urteil war dann lediglich ein Fahrverbot und eine relativ geringe Geldstrafe.
Eine Gefängnisstrafe auf Bewährung erfolgte nicht, Begründung im Urteil war, dass man der noch sehr jungen Frau (19 J) ihr Leben durch eine höhere Strafe „nicht verbauen“ wollte.

Sie begang sogar noch Fahrerflucht
https://www.stuttgarter-zeitung.de/...tot.d5d85e1f-696c-450e-b8e1-026e486d0dec.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht wäre die Meinung zu dem Kollegen in Natenoms Tod eine andere wenn man erkennbar Reue von ihm wahrgenommen hätte...
Ja, wäre es. Aber hat er ja nicht mal.
Vermute, sein Anwalt wird ihn überzeugt haben, es besser nicht zu einem Prozess kommen zu lassen und dem Urteil zuzustimmen.

@Spocky: ich erinnere mich noch sehr gut daran. :(
 
Leider zeigt sich bei diesen Beispielen doch wieder, dass ein Radfahrerleben offenbar nicht ganz so viel wert ist. Sonst gäbe es nicht solche Urteile, die bei Leuten mit gesundem Menschenverstand nur für Kopfschütteln sorgen.
In den Kontext passt auch, wie manche Gemeinden mit Falschparkern auf Radwegen umgehen. Selbst wenn bekannt ist, dass die immer wieder gleichen Fahrzeuge an der gleichen Stelle immer wieder auf dem Radweg parken, kommt von der Gemeinde die Aussage: "bei den Verkehrsordnungswidrigkeiten lag jeweils keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vor, daher wird hier von anderen Maßnahmen abgesehen. Es ist möglich, Verkehrsteilnehmer bei der Führerscheinstelle zu melden, um Ihre Eignung ein Fahrzeug zu führen überprüfen zu lassen. In diesem konkreten Fall reichen die Verwarnungen jedoch nicht aus."

Ist es da ein Wunder, wenn sich die Fahrer vor Lachen auf die Schenkel klopfen und unvermindert selbst zu Weihnachten nicht in der Lage sind, rücksichtsvoll und nicht Radwege blockierend parken? Für mich wirkt die Antwort eher so "es geht doch nur um Radfahrer und ich habe da keinen Bock drauf, mal konsequent abschleppen zu lassen weil ich Radfahrer auch hasse".

Mit derartiger Gleichgültigkeit wird sicher nicht der Radverkehr gefördert, ganz im Gegenteil.

Das Beispiel ist aus Schwelm / Nähe Wuppertal.
 

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Leider zeigt sich bei diesen Beispielen doch wieder, dass ein Radfahrerleben offenbar nicht ganz so viel wert ist. Sonst gäbe es nicht solche Urteile, die bei Leuten mit gesundem Menschenverstand nur für Kopfschütteln sorgen.
In den Kontext passt auch, wie manche Gemeinden mit Falschparkern auf Radwegen umgehen. Selbst wenn bekannt ist, dass die immer wieder gleichen Fahrzeuge an der gleichen Stelle immer wieder auf dem Radweg parken, kommt von der Gemeinde die Aussage: "bei den Verkehrsordnungswidrigkeiten lag jeweils keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vor, daher wird hier von anderen Maßnahmen abgesehen. Es ist möglich, Verkehrsteilnehmer bei der Führerscheinstelle zu melden, um Ihre Eignung ein Fahrzeug zu führen überprüfen zu lassen. In diesem konkreten Fall reichen die Verwarnungen jedoch nicht aus."

Ist es da ein Wunder, wenn sich die Fahrer vor Lachen auf die Schenkel klopfen und unvermindert selbst zu Weihnachten nicht in der Lage sind, rücksichtsvoll und nicht Radwege blockierend parken? Für mich wirkt die Antwort eher so "es geht doch nur um Radfahrer und ich habe da keinen Bock drauf, mal konsequent abschleppen zu lassen weil ich Radfahrer auch hasse".

Mit derartiger Gleichgültigkeit wird sicher nicht der Radverkehr gefördert, ganz im Gegenteil.

Das Beispiel ist aus Schwelm / Nähe Wuppertal.
Vorab: Das Verhalten des Autofahrers ist eine klare Ordnungswidrigkeit und sollte entsprechend geahndet werden.

Aber: Was ist das denn für eine schwachsinnige Straßenbemalung? Auf welche Art und Weise soll diese "Radinfrastruktur" denn die Sicherheit eines Radfahrers erhöhen?
 
Aber: Was ist das denn für eine schwachsinnige Straßenbemalung? Auf welche Art und Weise soll diese "Radinfrastruktur" denn die Sicherheit eines Radfahrers erhöhen?

Das führt direkt in den Dooringbereich. :rolleyes:

Aber gut, da die Radspur da scheinbar nicht weiter geht kann man mit 1,5 m Abstand zum haltenden Fahrzeug da entlang radeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein ähnlich mildes Urteil gab es hier in unserem Landkreis auch vor ein paar Jahren:
Eine junge Frau hat 2 Radfahrer auf einer breiten, sehr gut einsehbaren Landstraße von hinten umgemäht.
(1 Toter, 1 Schwerverletzter) Vermutlich war „Handy am Steuer“ die Ursache, man konnte ihr zwar nachweisen, dass ihr Handy in der Zeit des Unfalls dort eingelockt war, aber eine Benutzung des Handys konnte man nicht beweisen.( was sie auch bestritt)
Das Urteil war dann lediglich ein Fahrverbot und eine relativ geringe Geldstrafe.
Eine Gefängnisstrafe auf Bewährung erfolgte nicht, Begründung im Urteil war, dass man der noch sehr jungen Frau (19 J) ihr Leben durch eine höhere Strafe „nicht verbauen“ wollte.

Sie begang sogar noch Fahrerflucht
https://www.stuttgarter-zeitung.de/...tot.d5d85e1f-696c-450e-b8e1-026e486d0dec.html

... Ein Mensch tot und 2 Monate Fahrverbot. Dann fährt er weiter. :eek:

Aus dem Artikel: "...Er hatte den Radfahrer laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft am 30. Januar auf der Landstraße zwischen Neuhausen und Schellbronn in Baden-Württemberg „trotz guter Sichtverhältnisse aus Unachtsamkeit gänzlich übersehen“ und sei „daher ungebremst mit einer Geschwindigkeit zwischen 80 und 90 km/h auf den Fahrradfahrer aufgefahren“...."

150 Tagessätze und 2 Monate Lappen weg ist der aktuelle Kurs für ein Meschenleben. 🤷🏼🤮

Eine Freundin wurde vor zwei Jahren auf gerader Strecke von einem Auto von hinten aufgeladen. Zeitweise stand ihr Leben auf der Kippe. Sie hat überlebt. Heute arbeitet sie wieder und fährt auch wieder Rad. Leider hat sie neben großer Narben am Unterschenkel (einen Rock wird sie wohl nie mehr tragen) auch bleibende Hirnschäden erlitten. Laut Aussage ihres Mannes hat sie ein verändertes Wesen und spricht auch mit mehr Dialekt als vor dem Unfall. So merkwürdig das klingt…

Laut einiger Zeugen hat sich der Unfallverursacher nach dem Unfall den Schaden an seinem Auto angeschaut und eine Zigarette geraucht. Sie lag einige Meter weiter auf der Straße. Am nächsten Tag hat er Fotos von sich auf dem Golfplatz bei FB gepostet.

Er hat sich nie bei ihr gemeldet und sich nach ihrer Gesundheit erkundigt. Der Strafprozess wurde gegen ein Fahrverbot und eine Geldstrafe eingestellt. Der Zivilprozess läuft noch.

Wie emotional abgestumpft muss man sein?
 
Eine Freundin wurde vor zwei Jahren auf gerader Strecke von einem Auto von hinten aufgeladen. Zeitweise stand ihr Leben auf der Kippe. Sie hat überlebt. Heute arbeitet sie wieder und fährt auch wieder Rad. Leider hat sie neben großer Narben am Unterschenkel (einen Rock wird sie wohl nie mehr tragen) auch bleibende Hirnschäden erlitten. Laut Aussage ihres Mannes hat sie ein verändertes Wesen und spricht auch mit mehr Dialekt als vor dem Unfall. So merkwürdig das klingt…

Laut einiger Zeugen hat sich der Unfallverursacher nach dem Unfall den Schaden an seinem Auto angeschaut und eine Zigarette geraucht. Sie lag einige Meter weiter auf der Straße. Am nächsten Tag hat er Fotos von sich auf dem Golfplatz bei FB gepostet.

Er hat sich nie bei ihr gemeldet und sich nach ihrer Gesundheit erkundigt. Der Strafprozess wurde gegen ein Fahrverbot und eine Geldstrafe eingestellt. Der Zivilprozess läuft noch.

Wie emotional abgestumpft muss man sein?
passt zu den Nachrichten, die gerade zu dieser Zeit zu lesen ist: der soziale Zusammenhalt brökelt.

Wie möchte dieser Mensch behandelt werden, sollte ihm mal ähnliches widerfahren? Wirklich abartig.....
 
Wie möchte dieser Mensch behandelt werden, sollte ihm mal ähnliches widerfahren? Wirklich abartig...
Dazu haben solche Menschen zu wenig neuronale Masse...
Die steigende Aggressivität und Bereitschaft andere zu verletzen und ggf auch zu töten ist in den Medien überall sichtbar.
Es gibt ja die 2 Theorien.. Der Mensch ist von Natur aus gut / von Natur aus böse.

Ich tendiere zu letzterem. Ohne eine Sozialisierung, die dem entgegenwirkt, sieht man das Ergebnis.
 
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