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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Ich habe selber im Auto schon ein paarmal Radfahrer übersehen, meist beim Rechtsabbiegen mit Hochboard-Radweg. Und das, obwohl ich in erster Linie selber erstmal Radfahrer, und dann Autofahrer bin, und immer genau drauf achte, Radfahrer nicht zu gefährden (Schulterblick, Anhalten etc.).
Das ist mir dann immer ziemlich peinlich, aber passiert. Glücklicherweise ist das bislang glimpflich ausgegangen.
Ich halte mich trotzdem nicht für ein rücksichtloses "Recht des Stärkeren" Auto-Killer-Arschloch.
 
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Gestern war hier in der Sächsischen Zeitung ein Artikel über fehlende Radwege an der S81.
Unter einem Foto stand dies:



Man beachte die fettmarkierte Formulierung. :rolleyes:

Damit wird suggeriert das die Autofahrer im Falle eines Unfals nichts dafür können. Wie das Zauberwort: "übersehen". So eine Schwachsinnige Formulierung!
Wenn kein Abstand eingehalten werden kann darf der MIV nicht überholen ganz einfach.
Das ist Außerorts, da muss ein Abstand von 2m eingehalten werden.

So eine Formulierung ist Autofahrer gerecht, und nicht StVO gerecht!
"Übersehen" ist leider etwas real existierendes, siehe meine Ausführungen oben. Das kann man nicht vollständig eliminieren, so funktioniert unser Gehirn. Wenn man das Problem nur individualisiert, und die Schuld im Unfall-Fall pauschal beim verursachenden LKW/PKW-Fahrer sucht (und denkt, damit wäre das Problem erledigt), ändert man nichts. Die meisten motorisierten Unfallverursacher wollten den Radfahrer nicht schädigen und haben ihn wirklich - zumindest kognitiv - "übersehen". Eine spätere Verurteilung mag Genugtuung für die Angehörigen und das allgemeine Rechtsempfinden bringen, aber ändert nichts daran, dass Radfahrer sterben/verletzt werden. .

Die Frage muss vielmehr sein, welche Konsequenzen man daraus zieht, was die Verkehrsinfrastruktur und die Verkehrsregeln angeht. Solange wir da im Kreis diskutieren, und zulassen, dass verkehrspolitisch Ziele wie "gefühlte Sicherheit"und "Erhöhung des Radverkehrsanteils" als Leitlinien etabliert werden, anstatt sich erst mal grundlegend um die objektive Sicherheit des Radverkehrs zu kümmern, wird sich die Situation nicht grundlegend ändern.

PS: Und natürlich gibt es auch motorisierte Psychos, die mutwillig oder fahrlässig Radfahrer in Gefahr bringen, aber das ist eine kleine Minderheit. Selbst wenn diese Psychos morgen nicht mehr da wären, würde man das kaum in der Unfallstatistik bemerken.
 
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Ich habe selber im Auto schon ein paarmal Radfahrer übersehen, meist beim Rechtsabbiegen mit Hochboard-Radweg. Und das, obwohl ich in erster Linie selber erstmal Radfahrer, und dann Autofahrer bin, und immer genau drauf achte, Radfahrer nicht zu gefährden (Schulterblick, Anhalten etc.).
Das ist mir dann immer ziemlich peinlich, aber passiert. Ich halte mich trotzdem nicht für ein rücksichtloses "Recht des Stärkeren" Auto-Killer-Arschloch.

Das glaube ich Dir. ;)

Nur der Typ gestern war so einer. Glaubst du ernsthaft das man da "übersehen" werden kann??
 
@incognitus

Letztes Jahr im November hat mir hier einer die Vorfahrt genommen:

https://www.google.com/maps/place/M...d75c53ec31283d1!8m2!3d51.1379031!4d13.5883699
Der kam aus der Siedlerstrasse. Ich war schon auf Höhe des Lottoladens. Der Typ ist mir schon mehrfach als Gefährder mit dem Pkw aufgefallen. Deshalb habe ich ihn mal angezeigt.

Das wurde dann eingestellt wird der Aussage "übersehen". Der hat micht nicht "übersehen"!

Der hat die Kurve richtig geschnitten, so biegt keiner ab. Außerdem war ich genau im Sichtfeld. Dem gings einfach darum noch irgendwie vorm Radfahrer rumzufahren.

Glaubst Du das der mich "übersehen" hat?
 
Das glaube ich Dir. ;)

Nur der Typ gestern war so einer. Glaubst du ernsthaft das man da "übersehen" werden kann??
Weiss ich nicht.

Vielleicht hat er grade mit seinem Handy rumgespielt, auf sein Navi geschaut oder war sonstwie abgelenkt.
Das ist Verboten und gehört aus gutem Grund bestraft. Trotzdem wird so ein Verhalten aber nicht verschwinden, egal was man macht.

Oder er hat Dich ganz einfach kognitiv "übersehen", weil er gerade mental auf ein Strassenschild o.Ä. konzentriert war, obwohl du im "Sichtfeld" warst. Auch das wird nicht verschwinden, ist neuropsychologisch bedingt.

Mit <1% Chance war er ein Psycho, der Dich töten wollte.

Wenn man aber die Situation in 99% der Fälle, bei denen der Fahrer einen nicht töten will, verbessern möchte, geht das nur darüber, dass man sich überlegt, wie das physische oder neuropsychologische "Übersehen" vermindert werden kann, oder wenigstens im Falle des Eintretens eines solchen neuropsychologischen Versagens systematisch "Fail Safes" in die Verkehrsplanung einbaut werden können.

Das geht aber nur, wenn man objektive Sicherheit, nicht gefühlte Sicherheit als Leitlinie verfolgt.
 
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Wenn man aber die Situation in 99% der Fälle, bei denen der Fahrer einen nicht töten wollte, verbessern möchte, geht das nur darüber, dass man sich überlegt, wie man das physische oder neuropsychologische "Übersehen" verhindern kann, oder wenigstens im Falle des Eintretens eines solchen neuropsychologischen Versagens systematisch "Fail Safes" in die Verkehrsplanung einbaut.

Da müssen zuerst alle Bordsteinradwege weg!!!
 
@incognitus

Letztes Jahr im November hat mir hier einer die Vorfahrt genommen:

https://www.google.com/maps/place/M...d75c53ec31283d1!8m2!3d51.1379031!4d13.5883699
Der kam aus der Siedlerstrasse. Ich war schon auf Höhe des Lottoladens. Der Typ ist mir schon mehrfach als Gefährder mit dem Pkw aufgefallen. Deshalb habe ich ihn mal angezeigt.

Das wurde dann eingestellt wird der Aussage "übersehen". Der hat micht nicht "übersehen"!

Der hat die Kurve richtig geschnitten, so biegt keiner ab. Außerdem war ich genau im Sichtfeld. Dem gings einfach darum noch irgendwie vorm Radfahrer rumzufahren.

Glaubst Du das der mich "übersehen" hat?
Immer wieder lustig, wenn man es nicht kennen würde.
 
Warum werden Motorradfahrer nicht so oft "übersehen" wie Radfahrer??
Ist das so? Falls ja, wäre es plausibel, dass es daran liegt, dass Motorradfahrer nicht so oft rechts neben der Rechtsaabbiegerspur geradeausfahren (müssen), sondern auf der Straße fahren, wo ein Autofahrer hinschaut und mit Verkehr rechnet.
Da müssen zuerst alle Bordsteinradwege weg!!!
Meine Rede. Die Dinger sind der Killer No.1.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eines der für mich wirklichen Probleme des täglichen Daseins, linksseitige Radwege im Dunklen. Jedes Autolicht ist so eingestellt, daß es eher den rechten Straßenrand ausleuchtet. Heißt, man fühlt sich da ständig geblendet. Mit den neuen LED-Bomben wirds dann extrem eklig. Vorallem, und so nen Blechdosenbock hab ich auch, wenn man im lichttechnischen Automatikmodus fährt. Der erkennt dich nur, wenn du dein Radlicht bissel in deren Richtung drehst. Unschön derzeit.... beiderseitig.
 
Eines der für mich wirklichen Probleme des täglichen Daseins, linksseitige Radwege im Dunklen. Jedes Autolicht ist so eingestellt, daß es eher den rechten Straßenrand ausleuchtet. Heißt, man fühlt sich da ständig geblendet. Mit den neuen LED-Bomben wirds dann extrem eklig. Vorallem, und so nen Blechdosenbock hab ich auch, wenn man im lichttechnischen Automatikmodus fährt. Der erkennt dich nur, wenn du dein Radlicht bissel in deren Richtung drehst. Unschön derzeit.... beiderseitig.
Auch linksseitige Radwege sind aus verschiedenen Gründen, auch dem von Dir genannten, prinzipiell eine offensichtliche sicherheitstechnische Katastrophe.
 
Da müssen zuerst alle Bordsteinradwege weg!!!
????
Meine Rede. Die Dinger sind der Killer No.1.

???? Ist das nicht ein individuelles Bedürfnis? Der Bordstein ist für viele radelnde Menschen eine Schutzburg, gegen überholenden oder entgegenkommenden Autoverkehr.
In unserer Stadt sind mittlerweile fast alle Radwege von
getrennt.jpg
und
gemeinsam.jpg
geändert zu
frei.jpeg
.

Meint ihr das so, mit "Bordsteinradweg weg"?

Ich fahre jetzt auf dem Gehweg. Der Zustand ist nicht toll, aber mir ist das sicherer. Vor Abzweigungen und Ausfahrten kann ich selbst aufpassen und notfalls bremsen. Auf der Fahrbahn wird man geschnitten. Es ist nicht so, dass man nicht gesehen wird. Man bemerkt die Verärgerung von Autofahrern durch aggressives Fahren. Das sind
  • ganz dicht hinterher fahren,
  • ganz dicht überholen,
  • ganz kurz vor mir einscheren,
  • Motor beim Überholen extra aufheulen lassen,
  • an roten Ampeln ganz rechts an den Bordstein fahren.
Nö, das gefällt mir nicht. Ich nehme mir innerorts Zeit, den Gehweg und nicht das Leben. Ich bin doch der Schwächere.
 
Zumindest gefühlt auf alle Fälle.

Bei Radfahrer lese ich vielmehr von "übersehen"
Dann google doch mal nach "Unfall Motorradfahrer übersehen". ;)
Hier liegt die Gefahr häufig beim Linksabbiegen der Autos/LKW, bei dem die entgegenkommenden Motorräder aufgrund der schmalen Silhouette nicht wahrgenommen werden oder deren Geschwindigkeit falsch eingeschätzt wird ("Da kann ich vorher noch schnell abbiegen ").
 
Richtig.

Gerade deshalb verstehe ich es nicht das hier fast all ihre Gepäckträgertaschen an der rechten Seite haben.
Das Teil links würde für deutlich mehr Abstand beim überholen sorgen.
Ich hab am Stadtrad einen quer montierten Gepäckträger, der steht links leider mit einer Ecke über den Lenker hinaus...
Da habe ich vor etlichen Jahren mal die ganze Seite eines Audi mit zerkratzt, als der in eine einspurige Brücke trotz meiner Vorfahrt einfuhr...
 
@dilettant

<...>

Glaubst du ernsthaft des der mich"übersehen" hat???
Nein, glaub' ich nicht. Man kennt diese Situationen, man erlebt es ja auch oft genug mit PKW, und ja, hier handelt es sich um Idioten und nicht um Irrtümer. In einer solchen Situation würde ich niemals um Verständnis für den Autofahrer werben.

Das ist aber nicht zu vergleichen mit jemandem, der beim Rechtsabbiegen den bescheuerten Radweg nicht einsehen kann.
 
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