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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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aufgrund der schmalen Silhouette
Nach den Links von @incognitus glaube ich, dass das eine Urban Legend ist, die von dämlichen Polizisten, Journalisten und vermutlich auch Richtern immer wieder nachgekaut wird, möglicherweise aber größtenteils am Problem vorbeigeht, weshalb sich eben auch nichts ändert.

Man liest aber nicht annähernd soviel wie von Radfahrern.
Das könnte sehr leicht ein Wahrnehmungsproblem sein, denn Du bist nun mal Radfahrer.
 
Zum Thema Rechtsabbieger und übersehen hab ich mal bisschen gerechnet. Vielleicht ist alles ganz falsch, dann korrigiert mich.

Also nehmen wir einen LKW von 8m Länge, der will rechts abbiegen und muss dabei den Hochbordradweg kreuzen. Der LKW fährt mit besserer Schrittgeschwindigkeit, also 10 km/h um diese Kurve.

Nehmen wir an, der Bordstein hat einen Radius von 2 m, dann ist der Weg entlang des Bordsteins ca. 3 m. Der Radweg sei 2 m breit. Dann muss der Laster von dem Moment, wo er einlenkt (ab da kann er im Spiegel den Radweg nicht mehr einsehen) bis zum vollständigen Passieren des Radwegs 3 + 2 + 8 m = 13 m fahren.

10 km/h sind 10 / 3.6 m/s, also 2,7 m/s. 13 m dauern dann ca. 5 Sekunden. Also 5 Sekunden, bis der LKW vorbei ist. 5 Sekunden Blindflug für den Fahrer.

Nehmen wir einen Radler, der mit 25 km/h den Radweg entlangrollt und geradeaus will. Also einen gemütlichen Rennralder oder einen Rentner mit E-Bike. 25 km/h entsprechen 25 / 3.6 m/s, also ca. 7 m/s. In 5 Sekunden fährt der Radler also 35 Meter.

Der Laster muss also 35 Meter des Radwegs einsehen (können), um dem Radler nicht die Vorfahrt zu nehmen. Das ist die vierfache Länge seines Fahrzeugs.

Ich hab das mal in Google für den oben besprochenen Fall aus Calbe ausgemessen. Für die letzten ca. 10 m geht der Radweg dicht an der Straße (roter Strich). Ein Drittel der o.g. Strecke:
1668275955720.png

35 m vor der Kreuzung ist der Radler noch hinter den parkenden Autos und hat den Bereich, wo der Radweg zur Straße verschwenkt, lange nicht erreicht. Der Lasterfahrer muss der Verschwenkung folgend hinter die Autos kucken. Über eine Länge von drei bis vier parkenden Autos.

Das kann nicht funktionieren. Es sei denn, ich hab mich irgendwo total verrechnet, dann lasse ich mich gerne korrigieren.


Ich habe selber im Auto schon ein paarmal Radfahrer übersehen, meist beim Rechtsabbiegen mit Hochboard-Radweg.
Ich erinnere zwar keinen konkreten Fall, aber auch ich habe wesentlich mehr Angst, als Autofahrer mal einen Radfahrer beim Rechtsabbiegen auf die Hörner zu nehmen, als dass ich mich als Radfahrer gefährdet sehe. Also im Grund geht's mir genauso.
 
Gestern war hier in der Sächsischen Zeitung ein Artikel über fehlende Radwege an der S81.
Unter einem Foto stand dies:


Man beachte die fettmarkierte Formulierung. :rolleyes:
Was für ein Abstandsschild steht denn da?

Ansonsten: Dem Heini, der das geschrieben hat, bitte einen geharnischten Leserbrief schreiben. Mir glaubt ja immer keiner, dass Journalisten fast immer Unsinn schreiben. So bald sie von was schreiben, wovon man selber Ahnung hat, fällt das auf.
 
Gestern war hier in der Sächsischen Zeitung ein Artikel über fehlende Radwege an der S81.
Unter einem Foto stand dies:

Man beachte die fettmarkierte Formulierung. :rolleyes:
Was für ein Abstandsschild steht denn da? Eines für Radfahrer, für 1,50 bzw. 2 Meter? Ich würde sagen, bitte einen geharnischten Leserbrief schreiben.

So eine Formulierung ist Autofahrer gerecht, und nicht StVO gerecht!
Ja, die Formulierung ist autofahrer-gerecht. Und sie ist eine rücksichtslose Schweinerei!

Mir glaubt ja immer keiner, dass Journalisten fast immer Unsinn schreiben. So bald sie von was schreiben, wovon man selber Ahnung hat, fällt das auf.
 
Ich bin echt froh, dass es diese Diskussion hier gibt (und auch im TF gab). Die hat mir vor vielen Jahren die Augen geöffnet, und ich bin seither sehr viel umsichtiger unterwegs - sowohl als Rad- wie auch als Laster-/Autofahrer.
👍
 
Nach den Links von @incognitus glaube ich, dass das eine Urban Legend ist, ...
Da bin ich etwas anderer Meinung. Als die Motorradfahrer vor vielen Jahrzehnten freiwillig damit begonnen haben, auch tagsüber mit Licht zu fahren, wurde es gefühlt besser. Damit waren sie deutlich auffälliger. Statistik habe ich dazu keine, hatte mich damit nur damals näher damit befasst.
 
an roten Ampeln ganz rechts an den Bordstein fahren.
Das machen viele (nicht alle), auch auf meinen Runden. Als ich anfing mit dem Rennradfahren, sah ich mich dann immer "genötigt", mich links vorbei zuquetschen, um dann beim Losfahren rein zufällig einen Schlenker nach links zu machen, die Antwort natürlich ein Hupkonzert. Ich hatte mich lange gefragt, was das soll, bis es mir eines Tages gezeigt wurde: ein anderer Rennradfahrer rollte rechts an den Autos vorbei, um dann mit einem kräftigen Antritt über die rote Ampel zu fahren. Schon seit geraumer Zeit lasse ich den Autofahrern das zweifelhafte Vergnügen, und reihe mich dahinter ein, oftmals mit ein bis zwei Radlängen Abstand, weil die gerne den richtigen Moment des Losfahren-Könnens verpassen. Andererseits habe ich es schon erlebt dass Autofahrer an einer Ampel so weit wie möglich nach links fahren, weil sie schon damit rechnen, dass ich (tief über dem Liegelenker und mitunter mit einer Scheibe hinten drin) nicht anhalten würde - das ist mir dann schon fast peinlich.
 
an roten Ampeln ganz rechts an den Bordstein fahren.
Das kann ich durchaus verstehen, da es genügend Radfahrer gibt, welche mit dem vom Gesetz vorgegebenen
Ist ausreichender Raum vorhanden, dürfen Rad Fahrende …
offensichtlich Probleme haben.
Und ja, ich selber mache das als Autofahrer an ein paar wenigen Ampeln auch. Dort sind die Fahrspuren so schmal, dass Radfahrer sich immer mit dem rechten Fuß auf dem Bordstein abstoßen um sich vorwärts zu bewegen und ihr Rad kippen müssen um mit dem Lenker am Außenspiegel vorbei zu kommen.
Für solches Verhalten fehlt mir dann halt auch das Verständnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Formulierung ist autofahrer-gerecht. Und sie ist eine rücksichtslose Schweinerei!

Mir glaubt ja immer keiner, dass Journalisten fast immer Unsinn schreiben. So bald sie von was schreiben, wovon man selber Ahnung hat, fällt das auf.

Online habe ich vorhin erst danach gesucht, da ich wußte dass das meiste der Artikel bezahlt werden muss. ;)

Zumindest da wurde die schwachsinnige Formulierung geändert. Gab sicher Beschwerden. :D
 
Das kann ich durchaus verstehen, da es genügend Radfahrer gibt, welche mit dem vom Gesetz vorgegebenen
offensichtlich Probleme haben

Ein Rentner dachte da mal das er das Recht hat mich mit dem Auto in den Strassengraben zu befördern weil ich langsam rechts an ihm vorbei fuhr. Obwohl es ja erlaubt ist, war über 1m Platz.
Hat er nicht ganz geschafft. :D
Dabei hat er seinen Spiegel eingebüßt und ist von Amtswegen dafür angezeigt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und jetzt erzähl doch mal, wie dich ein Wartender, nur die darf man rechts überholen, in den Graben drängen kann.
 
Und jetzt erzähl doch mal, wie dich ein Wartender, nur die darf man rechts überholen, in den Graben drängen kann.
Das geht, habe ich auch schon erlebt. Der PKW-Fahrer stand an der Ampel in der Reihe, sah mich wohl im Spiegel rechts an der Kolonne vorbeifahren, und lenkte dann scharf rechts und fuhr mit seiner vorderen rechten Seite in die Lücke.

Bin dann links um ihn herumgefahren.
 
Und jetzt erzähl doch mal, wie dich ein Wartender, nur die darf man rechts überholen, in den Graben drängen kann.

Habe ich hier schon mal, machs aber nochmal. ;)

Er stand hier, am K-Weg:

https://www.google.com/maps/place/A...xa21b1cdd48f08a0!8m2!3d51.1617031!4d13.629991
an der roten Ampel. Ich bin langsam rechts vorbeigerollt.
Als "Grün" wurde habe ich mich eingeklickt und bin losgefahren. Da hat er mich abgedrängt und den Weg "zu gemacht". Der rechte Reifen stand auf der Grasnarbe. Bei der ganzen Aktion hat seine Alte noch aus dem Beifahrerfenster gepöbelt.
Ich konnte mich noch ausklicken und den Sturz vermeiden, habe mich dabei am Spiegel "festgehalten".

Da stieg der Alte aus, ging ums Auto und stiess mich in den Graben.
 
????


???? Ist das nicht ein individuelles Bedürfnis? Der Bordstein ist für viele radelnde Menschen eine Schutzburg, gegen überholenden oder entgegenkommenden Autoverkehr.
In unserer Stadt sind mittlerweile fast alle Radwege von Anhang anzeigen 1172811 und Anhang anzeigen 1172813geändert zu Anhang anzeigen 1172814 .

Meint ihr das so, mit "Bordsteinradweg weg"?

Ich fahre jetzt auf dem Gehweg. Der Zustand ist nicht toll, aber mir ist das sicherer. Vor Abzweigungen und Ausfahrten kann ich selbst aufpassen und notfalls bremsen. Auf der Fahrbahn wird man geschnitten. Es ist nicht so, dass man nicht gesehen wird. Man bemerkt die Verärgerung von Autofahrern durch aggressives Fahren. Das sind
  • ganz dicht hinterher fahren,
  • ganz dicht überholen,
  • ganz kurz vor mir einscheren,
  • Motor beim Überholen extra aufheulen lassen,
  • an roten Ampeln ganz rechts an den Bordstein fahren.
Nö, das gefällt mir nicht. Ich nehme mir innerorts Zeit, den Gehweg und nicht das Leben. Ich bin doch der Schwächere.

Schau mal hier:


Screenshot 2022-11-13 at 16.12.01.jpg


"Bei der Anzahl getöteter Radfahrender pro eine Mio. Einwohner liegen Dänemark und Deutschland fast gleichauf (vgl. Abbildung 1). Die Niederlande stechen hingegen mit 12,1 getöteten Radfahrenden pro eine Mio. Einwohner um einen rd. 2,5-fach höheren Wert hervor. (...) Aussagekräftiger sind Vergleiche, die die Verkehrsleistung als Bezugsgröße enthalten. Hier ist die Anzahl der getöteten Radfahrenden pro Rad-km in den Niederlanden etwa 1,5-fach höher als in Deutschland und in Dänemark."

Quelle: Deutschland • Niederlande • Dänemark Vergleich der Radvhttps://www.udv.de › resource › blob › 104-vergl...


Wohlgemerkt: Diese Zahlen sind vor dem Hintergrund zu betrachten, dass Deutschland im Vergleich zu NL und Dänemark den geringsten Anteil an Radwegen hat. Und: Die Radwege in den NL sind von der Bauart viel besser als in Deutschland, und ein viel höherer Anteil der Radfahrer fährt auf Radwegen. Dass das aber nicht die tödlichen Unfälle verringert, sondern erhöht, zeigt, wie absurd und bauch/ideologiegetrieben die Forderung nach maximaler Verkehrs-Segregation ist. Immerhin ist in den NL das Autofahren sichererer, siehe Schaubild.

Man sollte Verkehrsplaner und Radwegfreunde mal fragen, ob sie jemals so etwas für den Autoverkehr gesehen haben:

Screenshot 2022-11-13 at 16.50.31.jpg

Ich denke nein. Und es leuchtet wohl auch jedem sofort ein, warum das eine ganz schlechte Idee wäre. Niemand würde sich darüber wundern, wenn an solchen Straßen viele Unfälle geschehen würden. Und jeder würde wohl erst mal darüber reden, dass eine solche Verkehrsführung inhärent gefährlich ist und weg muss, bevor man über Abbiegeassistenten, Poller, Grüne/Rote Farbe etc. diskutieren würde.

Aber genau nach dieser Logik werden seitengeführte Radwege angelegt.

Unfälle können nur passieren, wenn sich die Vektoren von Verkehrsteilnehmern schneiden, das ist eine elementare logische Regel. Sichere Verkehrsführung versucht daher, dies möglichst zu minimieren. Das ist die grundlegende Logik für KFZ-Fahrspuren. Seitengeführte Radwege erhöhen die Anzahl an Konfliktpunkten aber prinzipbedingt, systematisch, und unvermeidbar und im Bruch mit der sonst üblichen intuitiven Logik, die der Verkehrsführung auf KFZ-Fahrspuren zugrundeliegt und die die Autofahrer verinnerlichen.

Unfallträchtiger als das Beispiel unten kann man Verkehrsführung nicht gestalten (man beachte die gleich zweifache Verletzung der elementaren Regel):

deudkn1oey67xjuim.jpg


Das ist leider der Normalfall bei real existierenden Radwegen/verkehrsanlagen.
Aber die meisten wundern sich über steigende Unfallzahlen mit Radfahrern, und wollen mehr von dieser "Infrastruktur". Aktivisten fordern sie, Politik verspricht sie, Verwaltungen lassen sie bauen. Bizarr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bemerke Bordsteinradwege in vielen Dörfern. Gleich nach Ortsschild soll der Radfahrer von der Straße runter und auf dem Fußweg weiter fahren. Ist das Dorf vorbei, geht es auf der Straße weiter. Dabei eignen sich die Fußweg meist gar nicht für Radfahrer, weil die Wege durch Hauseinfahrten runtergelassen werden, sich neben gepflanzten Bäumen schlängeln oder ungepflegt sind (aufgeplatzer Teer oder verkantete Steine).

@incognitus hat Recht, dass sich dadurch Gefahren erst ergeben, weil der Radfahrer auf dem Fußweg nicht als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen wird, er ist ja von der Straße runter. Und wenn dann noch parkende Autos oder Bäume die Sicht versperren, kann es leicht beim Rechtsabbiegen knallen. Auf der Straße wird der Radfahrer eher wahrgenommen als auf solchen Wegen!
 
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