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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Wie man die Wege korrekt bezeichnet, ist mir nicht so wichtig. Hauptsache man versteht sich. Die Regeln richten sich glücklicher Weise nicht danach, wie man etwas umgangssprachlich bezeichnet.

Wenn es einen Fahrradweg gibt, suggeriert das, dass es auch einen Autoweg gibt. Weil fort aber alle fahren dürfen, nenne ich ihn Hauptfahrbahn. Den Gehweg kannst Du Nebenfahrbahn nennen, wenn man da fahren Rad darf. Warum nicht.
 
....Markierungen im Zusammenhang mit Schildern OK, aber ohne zug. Schild? Nee, kann ich mir nicht vorstellen.
Hallo!!!! Wir kennen doch die Regel über geschlossene, weiße Linie, oder nicht? Nee doch nicht, die meisten Autofahrer fahren beim Überholen drüber. Eine Nichtdrumscherenlinie?
Daneben gibt es noch sog. Zebrastreifen, Haltelinien, Zacken, Pfeile, Schraffuren und Strichellinien, z.B. für dieTodestreifen (als Schutzstreifen verkauft). Findet man in der STVO.
 
Hallo!!!! Wir kennen doch die Regel über geschlossene, weiße Linie, oder nicht? Nee doch nicht, die meisten Autofahrer fahren beim Überholen drüber. Eine Nichtdrumscherenlinie?
Daneben gibt es noch sog. Zebrastreifen, Haltelinien, Zacken, Pfeile, Schraffuren und Strichellinien, z.B. für dieTodestreifen (als Schutzstreifen verkauft). Findet man in der STVO.
Entspann Dich. Die STVO ist mir bekannt, diese Markierungen auch, aber um diese sollte es hier nicht gehen. :rolleyes:
 
Das gepinsel ist echt uninterressant. Schulterblick und links fahren.
Was hier problematisch ist, ist nicht der tatsächliche Regelungsgehalt des Schutzstreifens, sondern der falsche Eindruck, den er unnötigerweise bei uninformierten Kraftfahrern auslöst.

Nämlich den, dass Radfahrer, dort auf dem Hochbord fahren müssten, weil die Markierung dort hinführt. Und bei einer kleinen Untergruppe der Fahrer, die sich schon generell durch Radfahrer auf der Fahrbahn genötigt fühlen, führt der Gedanke, dass diese das tatsächlich nicht dürfen schnell zum Überkochen und zu sofortigen Erziehungs- oder Maßregelungsreaktionen.

Wobei in sämtlichen Fällen, in denen ich bisher durchs offene Beifahrerfenster angepöbelt oder mittels Scheibenwischanlage geduscht wurde, tatsächlich kein (benutzungspflichtiger) Radweg existierte.

Klar, der Fehler liegt beim Kfz-Führer, der die Situation nicht richtig einordnen kann oder sich nicht dementsprechend verhält, aber Leidtragende ist immer der Radfahrer.

Rechtlich unzweifelhaft darfst du dort als Radfahrer auf der Fahrbahn fahren. Aber auch auf dem Hochbord wirst du nicht wegen Gehwegbefahrens belangt werden können, da sich das dort auf der Brücke aufgrund der Gestaltung als anderer, nicht benutzungspflichtiger Radweg interpretieren lässt.

Ich würde da selbstverständlich auf der Fahrbahn fahren und auch so, dass niemand auf den Gedanken kommt, sich da vorbeiquetschen zu können. Ich kann aber auch verstehen, dass nicht jedermann die Nerven dafür hat.
 
Leider gibt´s diese Irreführungen auch in anderen Städten. In Karlsruhe habe ich sowas z.B. vor dem Büro.
Da wurde auch ein Radweg auf dem Bordstein aufgehoben, aber die Striche auf der Straße, die zu diesem Weg führten, erneuert und mit Fahrradpiktogramm ergänzt. Nach gut 100 m kommt dann ein Gehwegschild ohne Radfreigabe. Aber an der nächsten Ampel wurde das Fahrradsymbol in der Streuscheibe der Fußgängerampel gelassen, obwohl man auf der Straße fahren muss und es sogar eine Fahrrad-Aufstellfläche gibt.

In Landau (Pfalz) wurden viele unzulässige Radschilder auf Gehwegen entfernt. Nun wird mit "Radfahrer frei" beschildert, egal wie schmal, und man macht sogar neue Markierungen, Striche, Farbflächen und Piktogramme, die Radfahrer auf den Gehweg leiten sollen. Wie gesagt, Neubau, keine Altlasten. Das bei solchen hirnlosen Aktionen Autofahrer verärgert sind, kann ich sogar verstehen. Zu verdanken ist das einem grün vernebeltem Stadtpolitiker, der unbedingt "etwas für die Radfahrer" tun will und dabei mehr Schaden anrichtet als man sich vorstellen kann.
 
Hier mal die Auffahrt auf die Brücke, an dem Laternenpfahl hingen ursprünglich die Schilder (ursprünglich 241, dann für eine Zeit "Gehweg, Radfahrer frei", seit ca 3 Jahren kein Schild mehr). Bild stammt aus einer Präsi die ich mal über die (katastrophale) Radwegsituation in Lahnstein gemacht habe und an diverse lokale Parteien sowie das Ordnungsamt geschickt habe. Den OB hatte ich bei einer Veranstaltung auch mal drauf angesprochen, die wissen alle das die Markierung so echt nicht geht. OB hatte auch versprochen das da zeitnah was passiert....

Anhang anzeigen 1330712
Vielleicht kann man ja auch solch ein Schild anbringen? Finde die klasse, sind riesig und eigentlich kann man die nicht übersehen.

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https://www.wn.de/muenster/radfahrer-strasse-fahrbahn-radweg-benutzen-2702782?pid=true
 
Es ist zumutbar das der Fahrzeugverkehr die paar Meter hinter dem Radverkehr auf der Straße hinterherfährt. Auf den kurzen Stück muss nicht überholt werden.
Auch hier ist es genauso zumutbar, das Du mit dem Rad kurz die paar Meter auf dem „Radweg“, der eigentlich keiner ist, hochfährst und dabei Deine Geschwindigkeit entsprechend verlangsamt.

Je nach Tageszeit & Verkehrslage würde ich da entweder unten oder oben fahren.
 
Auch hier ist es genauso zumutbar, das Du mit dem Rad kurz die paar Meter auf dem „Radweg“, der eigentlich keiner ist, hochfährst und dabei Deine Geschwindigkeit entsprechend verlangsamt.
Zumuten? Das fahren auf dem schmalen Streifen ist m.E. für Radfahrer eine Zumutung. Trotzdem scheint man dort fahren zu dürfen.

Wer wem was zumutet, ist das Problem.
Coswiger hat aber doch recht mir seinem Satz, dass es dem Autofahrer zumutbar ist, auf Langsamere Rücksicht zu nehmen. Zumutbar in gesellschaftlicher Hinsicht und in Auslegung der §§ 1 bis 6 der STVO.
Je nach Tageszeit & Verkehrslage würde ich da entweder unten oder oben fahren.
Ja, und das entscheidet man selbst.
 
Vielleicht kann man ja auch solch ein Schild anbringen? Finde die klasse, sind riesig und eigentlich kann man die nicht übersehen.

1a554e14-e37a-4207-aa2f-ba9e379ec01a.jpeg

https://www.wn.de/muenster/radfahrer-strasse-fahrbahn-radweg-benutzen-2702782?pid=true
Komisch. Wem hilft das Schild? Was ist gemeint?
Es fehlt hier m.E. ein Zusatzschild, welche Fahrbahn gemeint ist. Die 3 Radfahrer fahren auf der Fahrbahn, auf der roten Fahrspur. Das ist wohl als Sonderspur für Radfahrer gebaut worden.
Oder ist etwas, was aussieht wie ein "Radweg" keine Fahrbahn?
 
Was ist denn nun an dem Schild wieder falsch (?) zu verstehen? Habe das letztens auf YouTube in irgendeinem Dashcam-Clip schon gesehen, DDG-Leon oder der Sascha glaube ich. War sofort einleuchtend für mich. Aber man kann es sich auch hier wieder extra schwer machen und anfangen das auseinanderzunehmen.
 
Was ist denn nun an dem Schild wieder falsch (?) zu verstehen? Habe das letztens auf YouTube in irgendeinem Dashcam-Clip schon gesehen, DDG-Leon oder der Sascha glaube ich. War sofort einleuchtend für mich. Aber man kann es sich auch hier wieder extra schwer machen und anfangen das auseinanderzunehmen.
+1
Für den 08/15-Autofahrenden ist Fahrbahn das, worauf er fährt. Die Feinheiten von wegen "Sonderspur" etc. sind für die meisten eher Neuland. Ich finde die Schilder gut, dann hört wenigstens auf diesen Abschnitten das Gefuchtele und die Handzeichen Richtung "Radweg" auf.
 
Ist das eigentlich ein neuer Trend oder fällt mir das in letzter Zeit nur versträkt auf:

Wir alle kenne es ja:
Man fährt durch eine 30er Zone schon mit gut 30 und von hinten wird dennoch gedrängelt was das Zeug hält.

Aber neu scheint nun das zu sein:
Ich fahre mit gut 30 durch eine 30er Zone und vor mir fährt ein PKW. Der bemerkt mich natürlich, glaubt wohl, dass ich es eilig hätte, und hat plötzlich alle Zeit der Welt. Der PKW verlangsamt auf rund 20km/h und dödelt jetzt so vor sich hin. Das geht dann so ein paar Hundert Meter. Sobald ich die Chance zum Überholen hätte, wird wieder Gas gegeben.
Wenn wieder hinreichend Gegenverkehr vorhanden ist, wird wieder verlangsamt.
Muss ein neuer Trend sein, der mir in den letzten Wochen öfter aufgefallen ist.
Diese Nötigung könnte man mit Dashcam-Aufnahme durchaus erfolgversprechend zur Anzeige bringen.

Grüße
 
Zumutbar ja.
Komisch. Wem hilft das Schild? Was ist gemeint?
Es fehlt hier m.E. ein Zusatzschild, welche Fahrbahn gemeint ist. Die 3 Radfahrer fahren auf der Fahrbahn, auf der roten Fahrspur. Das ist wohl als Sonderspur für Radfahrer gebaut worden.
Oder ist etwas, was aussieht wie ein "Radweg" keine Fahrbahn?
Auch wenn du dich nicht mit der Terminologie auseinandersetzen willst, ist die Fahrbahn das breite Ding in der Mitte der Straße.
 
Auch hier ist es genauso zumutbar, das Du mit dem Rad kurz die paar Meter auf dem „Radweg“, der eigentlich keiner ist, hochfährst und dabei Deine Geschwindigkeit entsprechend verlangsamt.

Je nach Tageszeit & Verkehrslage würde ich da entweder unten oder oben fahren.
Verstehe nicht, wieso die angedachten Tempo 30 da noch nicht umgesetzt sind. Dann würden die schnellen Radfahrer auf der Straße fahren und die langsamen auf dem Weg nebendran. Das "Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt" würde auch die ignorantesten Autofahrer daran erinnern, dass sie hier keinen belehren oder bedrängen müssen.
 
Hallo,

ich muss mir hier in dem Thread, als Wenig-Poster-aber-viel-Leser, doch auch mal was von der Seele schreiben. Unfassbar, was wir da am Wochenende erlebt haben

Die Radverkehrssituation in meiner Heimatstadt Lahnstein, ja, die ist wirklich die Vollkatastrophe. Ist halt eng hier im Mittelrheintal und deshalb verkehrsplanerisch herausfordernd, alles verständlich, aber da passiert halt auch gar nichts. Radtouristik-Konzepte (speziell mit der BUGA 2029 im Blick), ja, die gibt es. Fahrrad als Alltags-Verkehrsmittel, da wird seit Jahrzehnten wenig bis gar nichts gemacht. Und das wenige, das gemacht wird, ist Gepfusche. Dabei hat sich unsere Stadt letztens dafür gefeiert das Lahnstein im Radklimatest von "Ultravolltotalbeschissen" zu "ganzbisschenwenigerUltravolltotalbeschissen" aufgestiegen ist. Ohne Maßnahmen wohlgemerkt.

Ein Nadelöhr ist eine Brücke über die Lahn, da fließt der komplette innerstädtische Verkehr drüber. Auf der Brücke ist ein ehemaliger Radweg noch mit roter Farbe markiert und der Rad"schutz"streifen führt noch mit gestrichelter Linie auf den jetzt-Gehweg. Dieser Gehweg war bis vor einigen Jahren mit dem Zeichen 241 als benutzungspflichtiger getrennter Rad/Fußweg ausgewiesen. Allerdings erfüllt der Weg nicht die baulichen Voraussetzungen für einen benutzungspflichtigen getrennten Rad/Fußweg (zu schmal), deshalb wurde dieser erst umgewidmet zu einem nicht benutzungspflichtigen Gehweg /Radfahrer frei. Seit diesem Zeitpunkt war es Radfahrenden freigestellt, die Fahrbahn über die Brücke zu benutzen. Allerdings erfüllt der Fußweg auch nicht die baulichen Voraussetzungen für einen "Gehweg/Radfahrer frei", weshalb vor ca 3 Jahren die komplette Beschilderung entfernt wurde. Seitdem nutzen zwar viele Radfahrende in der Engstelle Brücke zwar immer noch den Fußweg und dies wird von der Stadt wohl geduldet. Allerdings müssen seitdem Radfahrende streng genommen die Fahrbahn über die Brücke benutzen, um rechtlichen Problemen mit dem Fußverkehr aus dem Weg zu gehen. Leider führt auch die Markierung weiterhin auf den Fußweg, was es für Autofahrende schwer macht, zu erkennen, dass es sich hier nicht (mehr) um einen benutzungspflichtigen Radweg handelt. Als regelmäßige Alltagsradpendler geben wir frühzeitig Handzeichen nach Schulterblick und wechseln vor der Brücke vom Schutzstreifen auf die Fahrbahn um diese Gefahrenstelle ordnungsgemäß zu durchfahren.

Hier hat es sich die Stadt mit dem schlichten Entfernen der Radwegsschilder ohne jede Ummarkierung schon sehr einfach gemacht. Damit ist sie schön aus der Haftung raus wenn einer der OverearkopfhörerSattelrunterEMTBHardtail-Spezialisten dochmal einen Fußgänger umnietet (weil, ist ja jetzt ein Gehweg, auf dem man mit dem Rad nicht fahren darf), Autofahrende haben aber kaum eine Chance zu erkennen das da kein Radweg ist und die Radfahrenden auf die Strasse gehören.

Gehupe, "freundliche Winkzeichen" und zu enges Überholen, das sind wir da gewohnt. Mit einem Pedelec fährt man aber auch problemlos mit 25km/h auf die Brücke drauf - und ab der Mitte (abschüssig), locker auch mit mehr als 30 km/h. Gibt auch genug Spezialisten, die das auf dem Gehweg in 15cm Entfernung an den Fußgängern vorbei machen. Deshalb hatte ich schon vor 2 Jahren an das Ordnungsamt geschrieben, Vorschlag gemacht die Spur auf dem Gehweg zu belassen (für unsichere Radfahrende), aber die Markierung auf die Brücke zu ändern und Radpiktogramme auf der Fahrbahn zu pinseln damit klar ist, Radfahrende dürfen hier fahren. Passiert ist natürlich nichts, auch nicht, nachdem ich vor ein paar Monaten den OB bei einer Veranstaltung darauf angesprochen hatte und er sagte, "ja, die Situation kennen wir, da kommt demnächst Tempo 30 und eine neue Markierung"

Samstag jetzt, wir fahren zu zweit Richtung Koblenz, über die Brücke. Meine Frau auf einem Pedelec, ich einige Meter dahinter auf einem normalen Fahrrad, zwischen uns ein Bus, der hinter meiner Frau aus der Haltestelle gefahren ist.

Meine Frau wurde auf der Brücke, bereits in Höhe eines Bordsteins rechts erst angehupt (da sie die Fahrbahn benutzt hat), anschließend unter Missachtung des gesetzlichen Mindestabstands von 1,50m deutlich zu knapp überholt und währenddessen vom Fahrer mit Handzeichen und Schreien "Da ist ein Radweg" belehrend genötigt. Während des weiteren Überholvorgangs zog der Fahrer des Gelenkbusses in die Spur meiner Frau, unterschritt damit den Überholabstand weiter dramatisch und klemmte diese schlussendlich zwischen Bus und Bordstein ein. Nur durch viel Glück und Abbremsen bis zum Stillstand konnte meine Frau einen Sturz mit eventuell dramatischen Folgen vermeiden - sie war zu dem Zeitpunkt in Höhe der Hinterachse des Busses. Ich habe den Bus an der Haltestelle kurz nach der Brücke eingeholt und den Fahrer angesprochen um seine Personalien wegen Strafanzeige festzustellen. Er brüllte mich allerdings nur an "da ist ein Radweg, verlassen sie sofort meinen Bus" - jetzt völlig unabhängig von der Radwegssituation war mir spätestens damit klar, das der Fahrer damit wissentlich meine Frau in Gefahr gebracht hat um diese auf den vermeintlichen Radweg zu zwingen. Unrechtsbewusstsein nicht vorhanden. Selbst wenn an der Stelle noch ein Radweg vorhanden wäre, ist es unfassbar, dass der Fahrer seinen f**king 16t Gelenkbus als Waffe gegen eine Radfahrerin einsetzt, um ihr seinen Willen aufzuzwingen. Der Polizei ist die Radverkehrsituation an dieser Stelle bekannt, weshalb uns bei der Zeugenaufnahme auch keinerlei Vorwurf gemacht wurde.

Hui: Wir haben Zeugen (Jehovas), die in der Nähe mit ihrem Leuchtturm standen und das Geschehen, nunja, bezeugen können. Und durch einen glücklichen Zufall haben wir noch eine Zeugin aus dem Bus gefunden, die am Fenster saß und einen Logenplatz hatte. Sie war "sehr empört" über den Busfahrer und will eine Aussage machen.

Ich bin verhalten optimistisch das hier von einem Verstoß gegen 315c StgB "gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr" ausgegangen wird und der Busfahrer zumindest für längere Zeit nicht mehr am Steuer eines Busses oder irgendeines anderen Fahrzeugs sitzen wird. Ermittlungsverfahren läuft noch, aber mit den Zeugenaussagen gehe ich jetzt mal nicht davon aus das die Geschichte im Sande verläuft. Die DB Regio habe ich auch bereits dazu angeschrieben - und an das Ordnungsamt gehe ich jetzt mit dem Hintergrund auch nochmal. Eigentlich überlegen wir, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Ordnungsamt wegen Vernachlässigung der Verkehrsicherungspflicht zu schreiben
viele handeln nach meiner Einschätzung nach dem Motto "der dumme Radfahrer kann ja eh nix beweisen, Aussage gegen Aussage, Verfahren eingestellt, Ende". Aber das hier ist schon wirklich die Krönung, und mit nix beweisen können ist in dem Fall ja nun auch nicht.
Traurig ist nur, dass der Verweis auf die Verkehrssicherungspflicht sicher richtig ist, die Städte und Gemeinden aber gerne einfach auf die Verantwortung der Fahrzeugführer verweist, die sich ja einfach nur korrekt verhalten müssen. Das mit einer solch mangelhaften Beschilderung solche Verhaltensweisen aber begünstigt werden, kapieren viele S.......ser in der Verwaltung nicht, die selbst dort noch nie oder höchst selten mit dem Rad unterwegs sind.
 
Verstehe nicht, wieso die angedachten Tempo 30 da noch nicht umgesetzt sind. Dann würden die schnellen Radfahrer auf der Straße fahren und die langsamen auf dem Weg nebendran. Das "Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt" würde auch die ignorantesten Autofahrer daran erinnern, dass sie hier keinen belehren oder bedrängen müssen.
Tempo 30 umsetzen? Von der Kommune? Ich denke die Rechtslage lässt das nicht zu.

Ich meine, Tempo und andere Schilder, so gut sie gemeint sind, helfen gegen ignorante Autofahrer nicht. Man könnte ja Schilder wie "Radfahren auf der Straße erlaubt" überall aufstellen oder müsste es tun, wenn man konsequent sein will. Tempo 30 finde ich gut, es schützt nicht davor, dass mit 25 km/h fahrende Radfahrer überholt werden müssen.

Viele (Auto-)fahrer fahren großteils ohne wirklich zu denken, fast wie im Schlaf. Weil es im Verkehr m.E. meistens zu schnell geht und gehen soll, fehlt zudem Zeit zu überlegen. Überholt wird m.E. instinktiv. Der Autofahrer, der einen Radfahrer vor sich sieht, reagiert wie eine Katze, die eine Maus sieht. "Klar zum Angriff". Katze: Die muss ich haben. Autofahrer: An dem muss ich vorbei! Bei beiden ist das Hirn so ziemlich abgeschaltet. Autofahrer, Busfahrer usw. überholen vor Kuppen, uneinsehbaren Kurven, bei nahenden Gegenverkehr und überfahren die geschlossene Linie, als ob das so legitim ist. Wäre das Hirn hierbei nicht abgeschaltet, müsste der Fahrer doch realisieren, dass das Überholen für ihn selbst gefährlich ist. Manch einer zögert beim Überholen, dann drängt oft der innere Schweinehund und sagt, fahr doch, sei kein Feigling. Vielleicht spielt dabei ein Unterbewusstsein, eine stabile Fahrgastzelle zu haben, eine Rolle mit. Die Autowerbung hämmert es den Leuten seit Jahrzehnten ein.
Und wenn es dann doch mal eng wurde, gibt man dem Radfahrer zu gern die Schuld, er hätte hier gar nicht fahren dürfen usw. Das ist nur das Ende vom Lied, wenn man Auto fährt wie Schlafwandeln.
 
Tempo 30 umsetzen? Von der Kommune? Ich denke die Rechtslage lässt das nicht zu.

Ich meine, Tempo und andere Schilder, so gut sie gemeint sind, helfen gegen ignorante Autofahrer nicht. Man könnte ja Schilder wie "Radfahren auf der Straße erlaubt" überall aufstellen oder müsste es tun, wenn man konsequent sein will. Tempo 30 finde ich gut, es schützt nicht davor, dass mit 25 km/h fahrende Radfahrer überholt werden müssen.

Viele (Auto-)fahrer fahren großteils ohne wirklich zu denken, fast wie im Schlaf. Weil es im Verkehr m.E. meistens zu schnell geht und gehen soll, fehlt zudem Zeit zu überlegen. Überholt wird m.E. instinktiv. Der Autofahrer, der einen Radfahrer vor sich sieht, reagiert wie eine Katze, die eine Maus sieht. "Klar zum Angriff". Katze: Die muss ich haben. Autofahrer: An dem muss ich vorbei! Bei beiden ist das Hirn so ziemlich abgeschaltet. Autofahrer, Busfahrer usw. überholen vor Kuppen, uneinsehbaren Kurven, bei nahenden Gegenverkehr und überfahren die geschlossene Linie, als ob das so legitim ist. Wäre das Hirn hierbei nicht abgeschaltet, müsste der Fahrer doch realisieren, dass das Überholen für ihn selbst gefährlich ist. Manch einer zögert beim Überholen, dann drängt oft der innere Schweinehund und sagt, fahr doch, sei kein Feigling. Vielleicht spielt dabei ein Unterbewusstsein, eine stabile Fahrgastzelle zu haben, eine Rolle mit. Die Autowerbung hämmert es den Leuten seit Jahrzehnten ein.
Und wenn es dann doch mal eng wurde, gibt man dem Radfahrer zu gern die Schuld, er hätte hier gar nicht fahren dürfen usw. Das ist nur das Ende vom Lied, wenn man Auto fährt wie Schlafwandeln.
Finde die Einschätzung ein wenig zu pessimistisch.
Wenn ich sehe, wieviele Orstdurchfahrten bei uns inzwischen mit Tempo 30 begrenzt sind, kann die Einführung nicht so schwer sein.
Das mit dem Überholen ohne zu Überlegen stimmt, aber wenn man als Radfahrer in der engen Tempo 30 Zone relativ mittig auf seiner Fahrbahn fährt, kann der Autofahrer ja nur ohne Gegenverkehr überholen. Das Schild kann dann helfen, aufgebrachte Gemüter zu beruhigen. Eine 100% Lösung ist das alles sicher nicht, aber bestimmt besser als die aktuelle Situation.
 
Hallo,

ich muss mir hier in dem Thread, als Wenig-Poster-aber-viel-Leser, doch auch mal was von der Seele schreiben. Unfassbar, was wir da am Wochenende erlebt haben

Die Radverkehrssituation in meiner Heimatstadt Lahnstein, ja, die ist wirklich die Vollkatastrophe. Ist halt eng hier im Mittelrheintal und deshalb verkehrsplanerisch herausfordernd, alles verständlich, aber da passiert halt auch gar nichts. Radtouristik-Konzepte (speziell mit der BUGA 2029 im Blick), ja, die gibt es. Fahrrad als Alltags-Verkehrsmittel, da wird seit Jahrzehnten wenig bis gar nichts gemacht. Und das wenige, das gemacht wird, ist Gepfusche. Dabei hat sich unsere Stadt letztens dafür gefeiert das Lahnstein im Radklimatest von "Ultravolltotalbeschissen" zu "ganzbisschenwenigerUltravolltotalbeschissen" aufgestiegen ist. Ohne Maßnahmen wohlgemerkt.

Ein Nadelöhr ist eine Brücke über die Lahn, da fließt der komplette innerstädtische Verkehr drüber. Auf der Brücke ist ein ehemaliger Radweg noch mit roter Farbe markiert und der Rad"schutz"streifen führt noch mit gestrichelter Linie auf den jetzt-Gehweg. Dieser Gehweg war bis vor einigen Jahren mit dem Zeichen 241 als benutzungspflichtiger getrennter Rad/Fußweg ausgewiesen. Allerdings erfüllt der Weg nicht die baulichen Voraussetzungen für einen benutzungspflichtigen getrennten Rad/Fußweg (zu schmal), deshalb wurde dieser erst umgewidmet zu einem nicht benutzungspflichtigen Gehweg /Radfahrer frei. Seit diesem Zeitpunkt war es Radfahrenden freigestellt, die Fahrbahn über die Brücke zu benutzen. Allerdings erfüllt der Fußweg auch nicht die baulichen Voraussetzungen für einen "Gehweg/Radfahrer frei", weshalb vor ca 3 Jahren die komplette Beschilderung entfernt wurde. Seitdem nutzen zwar viele Radfahrende in der Engstelle Brücke zwar immer noch den Fußweg und dies wird von der Stadt wohl geduldet. Allerdings müssen seitdem Radfahrende streng genommen die Fahrbahn über die Brücke benutzen, um rechtlichen Problemen mit dem Fußverkehr aus dem Weg zu gehen. Leider führt auch die Markierung weiterhin auf den Fußweg, was es für Autofahrende schwer macht, zu erkennen, dass es sich hier nicht (mehr) um einen benutzungspflichtigen Radweg handelt. Als regelmäßige Alltagsradpendler geben wir frühzeitig Handzeichen nach Schulterblick und wechseln vor der Brücke vom Schutzstreifen auf die Fahrbahn um diese Gefahrenstelle ordnungsgemäß zu durchfahren.

Hier hat es sich die Stadt mit dem schlichten Entfernen der Radwegsschilder ohne jede Ummarkierung schon sehr einfach gemacht. Damit ist sie schön aus der Haftung raus wenn einer der OverearkopfhörerSattelrunterEMTBHardtail-Spezialisten dochmal einen Fußgänger umnietet (weil, ist ja jetzt ein Gehweg, auf dem man mit dem Rad nicht fahren darf), Autofahrende haben aber kaum eine Chance zu erkennen das da kein Radweg ist und die Radfahrenden auf die Strasse gehören.

Gehupe, "freundliche Winkzeichen" und zu enges Überholen, das sind wir da gewohnt. Mit einem Pedelec fährt man aber auch problemlos mit 25km/h auf die Brücke drauf - und ab der Mitte (abschüssig), locker auch mit mehr als 30 km/h. Gibt auch genug Spezialisten, die das auf dem Gehweg in 15cm Entfernung an den Fußgängern vorbei machen. Deshalb hatte ich schon vor 2 Jahren an das Ordnungsamt geschrieben, Vorschlag gemacht die Spur auf dem Gehweg zu belassen (für unsichere Radfahrende), aber die Markierung auf die Brücke zu ändern und Radpiktogramme auf der Fahrbahn zu pinseln damit klar ist, Radfahrende dürfen hier fahren. Passiert ist natürlich nichts, auch nicht, nachdem ich vor ein paar Monaten den OB bei einer Veranstaltung darauf angesprochen hatte und er sagte, "ja, die Situation kennen wir, da kommt demnächst Tempo 30 und eine neue Markierung"

Samstag jetzt, wir fahren zu zweit Richtung Koblenz, über die Brücke. Meine Frau auf einem Pedelec, ich einige Meter dahinter auf einem normalen Fahrrad, zwischen uns ein Bus, der hinter meiner Frau aus der Haltestelle gefahren ist.

Meine Frau wurde auf der Brücke, bereits in Höhe eines Bordsteins rechts erst angehupt (da sie die Fahrbahn benutzt hat), anschließend unter Missachtung des gesetzlichen Mindestabstands von 1,50m deutlich zu knapp überholt und währenddessen vom Fahrer mit Handzeichen und Schreien "Da ist ein Radweg" belehrend genötigt. Während des weiteren Überholvorgangs zog der Fahrer des Gelenkbusses in die Spur meiner Frau, unterschritt damit den Überholabstand weiter dramatisch und klemmte diese schlussendlich zwischen Bus und Bordstein ein. Nur durch viel Glück und Abbremsen bis zum Stillstand konnte meine Frau einen Sturz mit eventuell dramatischen Folgen vermeiden - sie war zu dem Zeitpunkt in Höhe der Hinterachse des Busses. Ich habe den Bus an der Haltestelle kurz nach der Brücke eingeholt und den Fahrer angesprochen um seine Personalien wegen Strafanzeige festzustellen. Er brüllte mich allerdings nur an "da ist ein Radweg, verlassen sie sofort meinen Bus" - jetzt völlig unabhängig von der Radwegssituation war mir spätestens damit klar, das der Fahrer damit wissentlich meine Frau in Gefahr gebracht hat um diese auf den vermeintlichen Radweg zu zwingen. Unrechtsbewusstsein nicht vorhanden. Selbst wenn an der Stelle noch ein Radweg vorhanden wäre, ist es unfassbar, dass der Fahrer seinen f**king 16t Gelenkbus als Waffe gegen eine Radfahrerin einsetzt, um ihr seinen Willen aufzuzwingen. Der Polizei ist die Radverkehrsituation an dieser Stelle bekannt, weshalb uns bei der Zeugenaufnahme auch keinerlei Vorwurf gemacht wurde.

Hui: Wir haben Zeugen (Jehovas), die in der Nähe mit ihrem Leuchtturm standen und das Geschehen, nunja, bezeugen können. Und durch einen glücklichen Zufall haben wir noch eine Zeugin aus dem Bus gefunden, die am Fenster saß und einen Logenplatz hatte. Sie war "sehr empört" über den Busfahrer und will eine Aussage machen.

Ich bin verhalten optimistisch das hier von einem Verstoß gegen 315c StgB "gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr" ausgegangen wird und der Busfahrer zumindest für längere Zeit nicht mehr am Steuer eines Busses oder irgendeines anderen Fahrzeugs sitzen wird. Ermittlungsverfahren läuft noch, aber mit den Zeugenaussagen gehe ich jetzt mal nicht davon aus das die Geschichte im Sande verläuft. Die DB Regio habe ich auch bereits dazu angeschrieben - und an das Ordnungsamt gehe ich jetzt mit dem Hintergrund auch nochmal. Eigentlich überlegen wir, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Ordnungsamt wegen Vernachlässigung der Verkehrsicherungspflicht zu schreiben

Update: Die DB Regio hat sich bei uns gemeldet, es wurde sich für den Vorfall entschuldigt, der Fahrer wird zum Personalgespräch gebeten, die anderen Fahrer werden für die Situation an der Brücke sensibilisiert. Unabhängig von den polizeilichen Ermittlungen. An das Ordnungsamt und den OB habe ich auch inzwischen geschrieben. Gestern Mittag bin ich noch unserem OB begegnet, ich hab ihn darauf angesprochen, er hatte auch meine Mail sofort auf dem Schirm und mir zugesagt, das im Zuge der Umarkierungsmaßnahmen für die Vorbereitung der Brückensperrung die besagte Rudi-Geil-Brücke ebenfalls umarkiert wird und sogar das neue Verkehrsschild 277.1 "Zweiräder überholen verboten" auf beiden Seiten der Brücke aufgestellt werden soll. Der OB (ehemaliger Polizist hier vor Ort) sprach auch sofort von einem Verstoß gegen 315c StgB.

Ich gehe nach wie vor davon aus das die polizeilichen Ermittlungen nicht im Sande verlaufen, dafür haben wir zu konkrete Zeugenaussagen. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte und der Fall von der Staatsanwaltschaft eingestellt wird glaube ich, das es sich jetzt schon gelohnt hat sich zu wehren und in die verschiedenen Kanäle zu adressieren
 
Finde die Einschätzung ein wenig zu pessimistisch.
Ja, das empfinde ich sogar selbst.

Wir haben hier im Thread konkrete Situationen. Daran knüpft man an. Ob der Bus in Lahnstein denn schneller als 30 fuhr wissen wir nicht. Tempo 30 und Schilder können zumindest allgemein Unfälle abschwächen und manchmal vermeiden. Ich bin deshalb für Tempo 30 allgemein in Ortschaften. Denn je schneller man fährt, desto weniger ist man geneigt, auf Fahrradtempo abzubremsen.

Aufklärung von Führerscheininhabern tut not, ja. Ein Verbotsschild tut auch etwas zur Sache ...

... und mir zugesagt, das im Zuge der Umarkierungsmaßnahmen für die Vorbereitung der Brückensperrung die besagte Rudi-Geil-Brücke ebenfalls umarkiert wird und sogar das neue Verkehrsschild 277.1 "Zweiräder überholen verboten" auf beiden Seiten der Brücke aufgestellt werden soll.....
Das Schild
überholverbot.png
finde ich nicht schlecht. Obwohl andere Regeln der STVO ein Überholen eigentlcih nicht erlauben, schafft es jedenfalls Klarheit, auch für eventuelle Bussgelder. Ich könnte mir 1000 andere Stellen dafür vorstellen. In Verbindung mit diesem Schild, wäre wohl auch ein 30-Schild an der Geilbrücke durchsetzbar.
 
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