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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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In der neuen ADAC Zeitschrift ist die neue Titelseite "Stress in der City". Mehrere Situationen aus Sicht des Radlers, des Autofahrers und anschließend des Fußgängers.....

Im Inhaltsverzeichnis dieser Zeitschrift wird das Thema bereits kurz angerissen.
Dort steht dann sinngemäß zu lesen, daß die Radfahrer den Autofahrern ihre Straßen streitig machen.
Ein halbwegs gebildeter Mensch braucht dann gar nicht mehr weiter zu lesen.

Das Thema an sich ist ja spannend und auch von einiger Relevanz.
Der Autor des ADAC Käseblatts hat es vergeigt, weil er nicht anders kann,
als durch eine mit Fliegendreck versehene Windschutzscheibe zu glotzen.
Das Sichtfeld ist dann einfach zu sehr eingeengt.
Genau so ist das Ergebnis des wenig originellen Geschreibsels.
 
Lobyverein!
Da kann man auch die APO lesen bevor man zum Arzt geht und sich das Inhaltsverzeichnis verschreiben lassen :cool:
 
Eine Situation, wie ihr sie wohl alle kennt:

Innerorts unterwegs, kein Radweg, 100m von einer grad auf rot gesprungenen Ampel entfernt, höre ich, wie ein Auto zum Überholen ansetzt. Natürlich kommt gerade Gegenverkehr, sodaß ich mich nicht nur wundere, warum der überholt, sondern auch ein wenig ärgere, weil es schon relativ eng war.
Autofahrer sind irgendwie trotz oft gelebter Assozialität absurderweise auch Rudeltiere. Der eine Überholende ist nicht der einzige. Beim zweiten ist es richtig eng, das entgegenkommende Auto muss ordentlich abbremsen, damit es gerade so noch passt.
Die Ampel ist (natürlich) immer noch rot. Ich halte nebem dem zweiten, der seine Seitenscheibe runterlässt und gleich meckert, warum ich denn mitten auf der Straße fahre! Total perplex frage ich ihn, wo ich denn sonst fahren soll. Nach einer kurzen Denkpause von ihm sage ich ihm noch das eigentlich Selbstverständliche, dass es bei Gegenverkehr völlig egal ist, wo ich fahre, weil er sowieso nicht überholen kann. Er denkt nocheinmal kurz nach und meint dann, dass es ja nochmal gepasst hätte. "Ja, das war aber nicht dein Verdienst", ist meine Antwort. Er erwiedert, dass es sich das merken würde, winkt, lächelt nochmal freundlich und fährt dann über die endlich auf grün gesprungene Ampel.

Wenn ich schlechte Laune gehabt hätte, hätte ich dem Fahrer wahrscheinlich eine hier nicht wiedergabefähige Ausdrücke an den Kopf geschmissen.
So jedoch hat der Fahrer positive Kritik bekommen und offensichtlich auch angenommen, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Konfrontation oft die falsche Herangehensweise ist.
 
und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Konfrontation oft die falsche Herangehensweise ist.

Das sehe ich anders. Du hast den Autofahrer schon konfrontiert, nämlich mit seinem offensichtlichen Fehlverhalten. Scheinbar trafen zu einem seltenen glücklichen Zeitpunkt eine sachliche Ausdrucksweise von Dir und und eine selten zu findende Verständnisbereitschaft bei dem Autofahrer zusammen.
 
Im Inhaltsverzeichnis dieser Zeitschrift wird das Thema bereits kurz angerissen.
Dort steht dann sinngemäß zu lesen, daß die Radfahrer den Autofahrern ihre Straßen streitig machen.
Ein halbwegs gebildeter Mensch braucht dann gar nicht mehr weiter zu lesen.

Das Thema an sich ist ja spannend und auch von einiger Relevanz.
Der Autor des ADAC Käseblatts hat es vergeigt, weil er nicht anders kann,
als durch eine mit Fliegendreck versehene Windschutzscheibe zu glotzen.
Das Sichtfeld ist dann einfach zu sehr eingeengt.
Genau so ist das Ergebnis des wenig originellen Geschreibsels.


Ich habe jetzt erst gesehen, dass da tatsächlich eine Statistik von der GDV Unfallforschung zwar etwas klein, aber gleich auf der zweiten Seite steht.
Da wird doch tatsächlich erwähnt, dass Autofahrer zu über 90% die Allein- oder die Hauptschuld tragen bei Unfällen mit Radlern.
Irgendwie hatte ich da eine kleinere Zahl in Erinnerung. Aber egal :)
Na wenigstens etwas ;)

Demgegenüber steht dann allerdings wieder die Statistik über die Helmtragequote mit der Überschrift "Helm-Muffel".

"Die Wege von Autofahrern, Radlern und Fußgängern sind oft zu wenig getrennt" Sven Hoffman, Fußgänger...

jetzt reichts. Ich les jetzt nicht mehr weiter :confused:
 
Heute war es mal wieder so weit: Sonnenallee, Höhe Estrel Hotel, stadtauswärts. An der Stelle befindet sich eine Baustelle mit Tempo 30. Vor mir ein Radfahrer, gleich danach ich, fuhren wir mit rund 36 km/h dort entlang. Shame on us: wir waren wohl ein wenig zu schnell. Von hinten nähert sich ein Auto, hupt lautstark, überholt äußerst knapp und schert kurz vor uns ein. Der Radler vor mir spricht den Fahrer an, der ihn und anschliessend auch mich nur aggressiv "Fährst Du wie Fahrrad auf Fahrradweg" und nicht jugendfreier Ausdrücke anschrie. Nach seiner Aufforderung, ich möge den Geschlechtsakt mit meiner Mutter vollziehen, musste ich dann vor Schreck aushusten und traf sein Auto. Der Fahrer, voller Adrenalin, legt eine Vollbremsung ein, brüllt ich solle stehenbleiben wie ein Mann, springt ohne zu schauen aus dem Auto und wird fast von dem nachfolgendem Verkehr erfasst. Tja... Der Fahrer und sein Beifahrer? Beide wohl gerade erst 18. Was lernen die eigentlich heutzutage in der Fahrschule?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[...]Von hinten nähert sich ein Auto, hupt lautstark, überholt äußerst knapp und schert kurz vor uns ein.[...]Der Fahrer und sein Beifahrer? Beide wohl gerade erst 18. Was lernen die eigentlich heutzutage in der Fahrschule?

Dieses Verhalten hatte ich letztes WE von einem Fahrer, der scheinbar dabei war, als das Auto gerade erfunden wurde.
Dummheit ist doch kein Privileg der Jugend.
Obwohl die brilliante Formulierung "Fährst Du wie Fahrrad auf Fahrradweg" schon darauf deuten lässt, dass du es hier mit einem Hochbegabten zu tun hattest. ;)
 
Ich halte nebem dem zweiten, der seine Seitenscheibe runterlässt und gleich meckert, warum ich denn mitten auf der Straße fahre! Total perplex frage ich ihn, wo ich denn sonst fahren soll. Nach einer kurzen Denkpause von ihm sage ich ihm noch das eigentlich Selbstverständliche, dass es bei Gegenverkehr völlig egal ist, wo ich fahre, weil er sowieso nicht überholen kann..

Sorry, aber diese falsche These habe ich hier schonmal so ähnlich gelesen, als es um das nebeneinander Fahren ging.
Wenn der Radfahrer mehr in der Mitte fährt ist der Überholweg länger - beim Ausscheren und beim Einscheren.
Ausserdem wäre es sicherlich weniger "knapp" gewesen, wenn Du ganz rechts gefahren wärst - wenn auch die 1,5m vielleicht nicht ganz hätten eingehalten werden können. Versteh mich nicht falsch: Das Verhalten des Autofahrers war sicherlich falsch - aber Du hast irgendwie auch Deinen Teil dazu beigetragen.
 
Sorry, aber diese falsche These habe ich hier schonmal so ähnlich gelesen, als es um das nebeneinander Fahren ging.
Wenn der Radfahrer mehr in der Mitte fährt ist der Überholweg länger - beim Ausscheren und beim Einscheren.
Ausserdem wäre es sicherlich weniger "knapp" gewesen, wenn Du ganz rechts gefahren wärst - wenn auch die 1,5m vielleicht nicht ganz hätten eingehalten werden können. Versteh mich nicht falsch: Das Verhalten des Autofahrers war sicherlich falsch - aber Du hast irgendwie auch Deinen Teil dazu beigetragen.
Wenn man's genau nimmt:
Für Radfahrer gilt zwar das Rechtsfahrgebot, will heißen sie müssen so weit wie möglich rechts fahren ohne sich selbst dabei zu gefährden. Da dieser Abstand in der Regel ca. 1 m vom Fahrbahnrand ist, muss der Fahrer de facto eh fast komplett auf die linke Spur. Also wo ist da die Verlängerung des Überholwegs?
Und außerdem Kurz vor einer roten Ampel zu überholen wenn's knapp ist, ist auf jeden Fall falsch.
Irgendwie geht das in viele Autofahrerköpfe nicht rein, das man an der Ampel dann ganz bequem ohne irgendwelchen riskanten Manöver vorbei kommt.
 
wie gesagt - 100m vor der roten Ampel noch zu überholen bei Gegenverkehr will ich keinesfalls rechtfertigen. Mir gehts um die offensichtlich verbreitete Meinung, nebeinander oder in der Mitte zu fahren würde auf dasselbe rauslaufen wie wenn man ganz rechts fährt. Da bin ich anderer Meinung.
 
wie gesagt - 100m vor der roten Ampel noch zu überholen bei Gegenverkehr will ich keinesfalls rechtfertigen. Mir gehts um die offensichtlich verbreitete Meinung, nebeinander oder in der Mitte zu fahren würde auf dasselbe rauslaufen wie wenn man ganz rechts fährt. Da bin ich anderer Meinung.
Solange du niemanden behinderst ist das auch erlaubt.
 
Ganz rechts fährt sich innerorts sehr selten gut !
Oder ich fahre in Schlangenlinien um die Gullys rum. Was die anderen Verkehrsteilnehmer warscheinlich einen respektablen Abstand zu mir halten lassen würde.
Warum holt die Polizei nicht diese betrunkenen Radler von der Straße ?
 
Wenn der Radfahrer mehr in der Mitte fährt ist der Überholweg länger - beim Ausscheren und beim Einscheren.
Der zusätzliche laterale Weg ist, im Verhältnis zur zurückgelegten Strecke, vernachlässigbar klein. Wenn ein Überhomanöver nicht schaffbar ist, weil ein Radfahrer einen Meter Abstand zur Seite hält, aber bei einem halben Meter nicht mehr, dann dürft der Überholvorgang gar nicht erst eingeleitet werden. Entweder ist dann kein Platz zum Überholen, oder der Überholende fährt mit einem zu hohen Risiko.

Man kann hier doch auch einfach eine Rechnung aufmachen: Der Radfahrer muss etwa einen Meter Abstand zur rechten Seite halten, der Autofahrer 1,5 Meter Abstand beim Überholen. Das sind bereits 2,5m. Da ein Radfahrer jedoch auch eine Breite hat, nimmt dieser für sich etwa 3m in Anspruch. Jetzt finde Fahrspuren, welche deutlich breiter sind als 3m und sich nicht auf Autobahnen befinden. Viel Glück.


Ausserdem wäre es sicherlich weniger "knapp" gewesen, wenn Du ganz rechts gefahren wärst - wenn auch die 1,5m vielleicht nicht ganz hätten eingehalten werden können. Versteh mich nicht falsch: Das Verhalten des Autofahrers war sicherlich falsch - aber Du hast irgendwie auch Deinen Teil dazu beigetragen.
Das beschreibt das Problem doch perfekt: Wenn der Radfahrer nicht ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand gehalten hätte und der Autofahrer den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter unterschritten hätte, dann hätte das locker gepasst. Ganz eindeutig ist hier der Radfahrer das Problem, weil er auf seine körperliche Unversehrtheit besteht. Die Risikoverschiebung geht hier klar in Richtung des schwächeren Verkehrsteilnehmer, für den PKW-Fahrer ändert sich nichts.

Sicherheitsabstände sind doch gerade dazu da, dass sie eingehalten werden, damit niemand gefährdet wird. Natürlich wird in den meisten Fällen nichts passieren, wenn man jemandem mit 30cm Abstand überholt oder zu früh einschert. In den wenigen Situationen in denen dann doch etwas passiert, endet so etwas aber fatal. Zumindest für einen Verkehrsteilnehmer. Ein Schlagloch wird schnell übersehen, Wind kommt von der Seite, jemand ist unaufmerksam oder ein Radfahrer unerfahren.
 
Jetzt mal abgesehen von Gullis: Wieso soll man einen Meter Abstand zum Fahrbahnrand halten? Ich fahr immer direkt neben dem weissen Strich - wüsste nicht, was ein "Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand" bringen sollte.
 
Jetzt mal abgesehen von Gullis: Wieso soll man einen Meter Abstand zum Fahrbahnrand halten? Ich fahr immer direkt neben dem weissen Strich - wüsste nicht, was ein "Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand" bringen sollte.

Damit Du auch noch ausweichen kannst? Früher dachte ich so wie Du ... irgendwann weißt Du wozu.
 
Jetzt mal abgesehen von Gullis: Wieso soll man einen Meter Abstand zum Fahrbahnrand halten? Ich fahr immer direkt neben dem weissen Strich - wüsste nicht, was ein "Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand" bringen sollte.
Innerhalb der Stadt sind es parkende Autos. Wenn da jemand vor einem die Tür öffnet, dann hängt man im Auto. Ansonsten muss die Möglichkeit bestehen, dass der Radfahrer auch ggf. nach rechts ausweichen kann: Hindernisse, Schlaglöcher und, ganz besoners (!) zu kanpp überholende Fahrzeuge. Von einem Radfahrer kann man nicht erwarten, dass dieser nicht nach links ausweichen möchte, da andere Fahrzeuge schneller und schwerer sind. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das dann das letzte Ausweichmanöver war. Das sehen die Gerichte in Deutschlands übrigens ganz genau so. Wer zu weit rechts fährt und beispielsweise in eine Tür rasselt, der bekommt eine Teilschuld ab. Man muss damit rechnen, dass so etwas passiert.
 
Meine Erfahrung, und ich fahre bestimmt genug Kilometer, immer wenn ich ganz rechts fahre, werde ich besonders knapp überholt. Das liegt vermutlich daran, dass der Autofahrer dadurch dazu animiert wird, dass er ohne die Mittellinie zu überfahren auch bei Gegenverkehr überholen kann. Das führt dann zu besonders engem Vorbeifahren. Fahre ich mittiger, dann ist klar, dass man den Gegenverkehr abwarten muss. Vielleicht hupt der Fahrer dann mal, aber wer hupt, der hat mich zumindest schon einmal wahrgenommen und kann mich nur noch absichtlich überfahren.
 
Meine Erfahrung, und ich fahre bestimmt genug Kilometer, immer wenn ich ganz rechts fahre, werde ich besonders knapp überholt. Das liegt vermutlich daran, dass der Autofahrer dadurch dazu animiert wird, dass er ohne die Mittellinie zu überfahren auch bei Gegenverkehr überholen kann. Das führt dann zu besonders engem Vorbeifahren. Fahre ich mittiger, dann ist klar, dass man den Gegenverkehr abwarten muss. Vielleicht hupt der Fahrer dann mal, aber wer hupt, der hat mich zumindest schon einmal wahrgenommen und kann mich nur noch absichtlich überfahren.

Genau das bestätigt die jahrelange Erfahrung.

Der Autofahrer hinter einem befindet sich in einem Konflikt (Überholen - nicht Überholen). Man kann ihm die Entscheidung abnehmen, indem man eben nicht äußerst rechts fährt (am besten noch Handzeichen und kurzer Schulterblick) und dadurch ein gefährliches Überholen verhindert. Ich glaub sogar, dass manche Autofahrer fast dankbar sind, dass ihnen die Entscheidung abgenommen wurde, wenn sie dann noch merken, dass ein Überholen tatsächlich nicht ungefährlich gewesen wäre.
 
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