Hatten die Japaner nicht eine Riesenstaffel mit denen sie in Indochina über die Dschungelpfade getigert sind?
Versucht haben das wohl einige Armeen. Über "Dschungelpfade" wurde allerdings kaum "getigert". Da war überwiegend schieben angesagt. Vorteil bei einigermaßen brauchbaren Pfaden: Man mußte wesentlich weniger schleppen und konnte insgesamt mehr Ausrüstung/Nachschub mitführen.
Nachteile gab es da allerdings zur Genüge:
- Technische Defekte hielten auf und machten zusätzliches Mitführen entsprechender Ersatzteile nötig.
- Wenn es Unwegsamer wurde, mußte laufend abgepackt und getragen werden. Auch die Fahrräder selbst. Und die waren damals auch nicht so ganz leicht. (Das schweizer Militärrad dürften viele kennen.)
Außer bei einigen wenigen Operationen konnte das Fahrrad da kaum überzeugen.
Einzige Ausnahme waren die Vietnamesen. Es gab viele mehr oder weniger gute kleine Wege, Fahrräder waren in Massen vorhanden und fielen als Zivilfahrzeuge nicht auf. Und, es gab oft kaum andere Möglichkeiten. - In einem Guerillakrieg sind da vorhandene Mittel eben nicht zu verachten.
Wesentlich häufiger wurden Fahrräder in den Kriegen des letzten Jahrhunderts als Melderfahrzeuge eingesetzt. Immer dann, wenn Funkverbindungen nicht vorhanden waren oder zeitweise untersagt wurden, Feldtelefonie noch nicht oder nicht mehr funktionierten oder Feldpost, Karten, ... transportiert werden mußten.
Radfahrer waren dann zwar nicht übermäßig schnell, dafür brauchten sie aber für ihre Fahrzeuge keinen Treibstoff und die Räder waren relativ wartungsarm, leise und schnell mal zu requirieren.
Ansonsten wurden die nur selten zum schnelleren Transport kleinster Kampfeinheiten verwendet. Motorisierte Kräfte waren schneller, konnten mehr Material mitführen.
Und die Tarnung eines Radfahrers funktioniert auch nur eher mäßig, im Vergleich zu Fußtruppen.
Insgesamt also nur eine Notlösung oder für sehr spezielle Zwecke geeignet.