A propos ein anderes Gerät bedient:
Durch tägliches Pendeln mit dem Rad im morgendlichen Berufsverkehr zwischen PKWs, LKWs und Linienbussen bin ich es inzwischen gewohnt "übersehen", geschnitten, eng überholt oder ausgebremst zu werden. Meist sehe ich das schon kommen und kann reagieren, inzwischen auch sehr gelassen.
Aber gestern hätte ich einem Autofahrer fast den Spiegel abgetreten und nur die Tatsache, dass ich so ein besonnener Mensch bin und gerade guter Laune war, hat mich davon abgehalten:
Am Abend in der Dunkelheit fuhr ich eine beleuchtete Straße leicht abfallend mit ca. 30 kmh bergab. MMn. gut sichtbar mit ordentlicher Frontleuchte, Reflektor und weißem
Helm mit Reflektor nach vorn. Ich hätte deutlich schneller fahren können, aber es war ja dunkel und die Straße feucht. Die Straße war relativ eng und vollgeparkt (was auch sonst), so dass an vielen Stellen der Verkehr nur in eine Richtung möglich war. Hinter mir fuhr (zum Glück mit genügend abstand) ein PKW.
in ca. 200m Entfernung bog ein PKW auf die Straße ein und kam mir entgegen. Auf seiner rechten Seite standen einige Autos parkend am Straßenrand. Er wurde zunächst langsamer und ich begann an den Autos vorbei zu fahren, der andere PKW noch immer hinter mir. Wir waren definitiv NICHT zu übersehen.
Der entgegenkommende PKW-Fahrer entschied sich dann plötzlich dafür, auf seine LINKE Seite rüber zu schwenken. Erst dachte ich: "Ist der Blind? Ich pass da vielleicht noch an ihm vorbei, aber der PKW hinter mir sicher nicht". ... ich begann schonmal abzubremsen, wird ja eng. Der entgegenkommende PKW sah scheinbar auch ein, dass das nicht passt und bremste ab, dabei zog er aber nicht, wie man annehmen würde wieder auf seine rechte Seite rüber, sondern nach ganz links an den Fahrbahnrand. Ich war natürlich schon weit nach rechts gefahren, damit ich an ihm vorbei komme, was nun nicht mehr möglich war. Zwischen ihm und den Parkenden Autos war noch ein guter Meter Platz, aber da kam ich so schnell nicht rüber. Mit schlingerndem Hinterrad und grad noch ohne wegbrechendes Vorderrad kam ich (mir war ganz schön warm geworden) direkt vor dem "Geisterfahrer" zum stehen. Der PKW hinter mir hat das zum Glück auch noch rechtzeitig geschafft!
Aus dem Blendbereich seiner Frontscheinwerfer raus konnte ich auch den Grund für sein seltsames Verhalten erkennen: Er hielt mir schuldbewusst mit den Schultern zuckend sein Smartphone entgegen, auf dem gerade ein Telefongespräch lief!!!