Ich habe eben, als ich die Vespa nach Hause gebracht habe, lange drüber nachgedacht.
Gesundheitlich bin ich im Moment an einem Wechselpunkt erreicht. Austherapiert, kann max nur noch das erreichte halten, selbst das ist viel Arbeit. Meine Lebenserwartung ist um gut 10Jahre reduziert, da das normale Leben schon so extrem anstrengend für den Körper ist. Mit dem Arbeiten aufhören/reduzieren ist finanziell nicht drin, will ich nicht der Altersarmut angehören. Fakten, die ich nicht vergessen darf.
Ich hatte dieses Jahr folgende sinnvolle Optionen:
-Fachklinik, mehrere Jahre!! Wartezeit
-ein paar Wochen psychosomatische Klinik
-mir selbst eine Kur zusammen stellen
-einfach die 5,5Wochen am Wohnwagen verbringen, 30km flach mit dem Rad rum fahren
-vorherige Option, nur mit der Variante mal die Kiste an den Knauf hängen und woanders flach 30km Radrunden fahren.
Alle Optionen hätten für mich ein Geschmäckle des Aufgebens vor den Erkrankungen ergeben. Denn ich hätte mich der Opferrolle hingegeben "ich kann halt nicht mehr anders, diesen Tribut muss ich den Krankheiten zollen". Schön alles in der Komfortzone.
Oder schaisz ich auf alles? Die Vespa wurde letztes Jahr angeschafft, damit ich wieder was neues lerne. Warum dann nicht mal was ganz anderes machen? Raus aus der bequemen Komfortzone. Körper und Psyche auf eine komplett andere Art und Weise fordern? Natürlich mit den ganzen Abstrichen, die ich der Gesundheit zollen muss (deutlich reduzierte Streckenlängen, Anzahl Ruhepausen/-tagen). Die ganze Tour ging nur mit einem ausgeklügelten Helfernetzwerk im Hintergrund.
Natürlich wäre es geil gewesen, die Grand Route des Alpes mit dem Rad zu fahren. Oder in den Vogesen. Aber das ist für mich nicht mehr drin.
Jajaja, E-Bike und so. Ist seit Monaten bestellt. Aber die Wartezeiten sind im Moment nicht ohne.