Moin
@Manuel19
ich habe Dir da mal etwas herausrecherchiert!
Bei cyclollector.com war mal dieser Rahmen im Angebot:
https://www.cyclollector.com/fr/cad...toecane-en-reynolds-531-rouge-taille-575.htmlDer Rahmen hat kein Chrom und ist etwas älter als deiner, was man an den längeren Campa-Ausfallern, den fehlenden Oberrohr-Zugführungen und den fehlenden Anlötsockeln für die Schalthebel erkennen kann, aber er hat z.B. die Muffen mit den Fenstern.
Vergleich doch einmal die Rahmennummer an der Tretlagermuffe mit deiner Nummer; deine sollte eine höhere Nummer sein.
Ich kann Dir anhand dieses Beispiels nur weiter dringend raten, deinem Velo genauer auf den Grund zu gehen. Woher kommt der Materialmix? Das verbaute Schaltwerk passt zeitlich nicht zum Rahmen, große und elemtare Teile der Ausstattung entsprechen nicht dem Modell TdF. Es ist schnell behauptet, dass man dieses oder jenes Modell gefunden hätte, bewiesen ist es damit noch lange nicht.
Ich vermute weiter, dass ein (möglicherweise TdF-) Rahmen als Rahmensatz erworben und dann selbst ausgestattet wurde. Ein "Downgrade" von Campa auf andere Teile, und das wäre es zweifellos Ende der 70er gewesen, halte ich für ausgeschlossen. Das ist übrigens keine Wertung deiner Teile, aber Campa war eben top line.
Des Weiteren wundert mich, wieso der Rahmen keine Decals trägt bzw. die verbliebenen Decals so gar nicht zu Motobecane passen. Wäre dein Velo einstmals tatsächlich ein komplett ausgestattetes TdF gewesen, hätte sich sicher niemand die Mühe gemacht, die Ausstattung umzuändern und die Decals abzupulen. Das TdF war mit Abstand das teuerste Modell im Programm von Motobecane. Es wäre, als widmete man ein Gios zu einem Lejeune um...
Edit: Die Ausstattung des TdF war beeinflussbar, dieses aber nur in Maßen: Campagnolo war gesetzt, hier gab es Ende der 70er nur die Wahl zwischen Super Record und Gran Sport. Französische Teile wie Maillard, TA, CLB usw. kamen da nicht vor.
Das Modell "Criterium" Anfang der 70er hatte viele Ähnlichkeiten mit dem TdF, hier fanden sich dann auch französische Anbauteile.
Diese besonderen Modelle wurden übrigens bestenfalls in einer eigenen Abteilung gefertigt, bestimmt jedoch nicht in einer eigenen Fabrik. Bei Motobecane sprach man vom "atélier artisanale" und von "fait main"; Beweise für eine echte, eigenständige Produktion habe ich bis heute nicht gefunden.