Reibung hat immer was mit Druck zu tun. Wo kein Druck ist, ist auch keine Reibung. Wenn ein Lager also gut geschmiert ist, flutschen die Kugeln auch in den Laufflächen und aneinander vorbei, gegenläufiger Abrieb stellt keine Gefahr da. Wenn das Lager aber trocken ist und Feuchtigkeit rankommt, dann sieht das ganz anders aus.
Der größte Vorteil loser Kugeln ist der, dass mehr Kugeln reinpassen und die Kräfte auf mehrere Kugeln verteilt werden, der punktuelle Druck über die Kugeln auf die Lagerflächen also auf mehrere Punkte verteilt wird, also die Einzelpunktlast geringer ist. Bei billigen Steuersätzen (und auch in Rücktrittnaben) sieht man wenige Kugeln mit breiten Zwischenkäfigen. Das ist billig und wohl darauf zurückzuführen, dass mehr Kugeln mehr kosten (ein Blechkäfig kostet das, was er kostet, egal, wieviele Kugelfenster drin sind). Man hat das sogar mal als "Leichtlauflager" angepriesen. Aber weniger Kugeln laufen nicht leichter.
Ein weiterer (und auch entscheidender) Vorteil von losen Kugeln ist der, dass sich die Kugeln selber organisieren, also keinen festen Abstand zueinander haben. Das reduziert die Einlaufneigung und Pittingbildung besonders auf den Innenkonen zusätzlich. Ganz besonders bei horizontalen Lagern wie beim Steuersatz ist das ein wirklicher Vorteil.