Bei SPD Pedalen klinke ich mich zu Stoßzeiten dann einseitig aus und erst nach dem Ort wieder ein. (ja, bin halt Schisser
)
Also wenn ich in der Fahrt eine Situation sehe, die schnelles Stehenbleiben erfordern könnte (Kinder, Hunde, planlose Radfahrer etc.) klicke ich auch aus. So wichtig kann das persönliche Weiterkommen gar nicht sein, meine Reaktionszeiten werden auch nicht kürzer …
Und im Gelände geht das nicht.
Das wäre auch selbstgefährdend. Aber da hüpfen selten Kinder in den Trail.
Es geht auch nicht darum, ob ich problemlos, panikfrei und wohbehalten halte (in der Regel klappt das), sondern um Rücksicht auf Menschen, die sich nicht vorhersehbar verhalten. Da bin ich lieber auf der sicheren Seite.
Zu den Hakenpedalen: die fahre ich wirklich nur mehr "zum Spaß", also wenn es authentisch sein soll (oder bei einem Rad, bei dem ich keine Alternativen habe, z. B. frz. Pedalgewinde – die mag ich nicht umschneiden). Ich sehe auch keinen Grund mehr, die (fast) täglich zu verwenden. Auch weil ich keine originalen Schuhe mehr besitze (die waren sowieso immer zu eng). Insgesamt ist der Leistungsgedanke hier im Hintergrund.
Zum Üben, oder wenn einem das Festzurren nicht behagt (mache ich auch nicht mehr), sind Halbhaken ideal – die sehen auch klassisch aus, schleifen nicht auf dem Asphalt (wenn man die andere Pedalseite benutzt), geben etwas mehr Halt als ohne Haken und bieten eine definierte Fußposition, ohne die Beweglichkeit des Fußes einzuschränken. Ziehen ist bedingt möglich.
Was auch auffällt: wenn die Haken zu kurz sind, oder die Schuhe passen nicht ganz rein (bei großen Größen sehr oft zu sehen), dann steht der Fuß zu weit hinten – das mag für die Kraftübertragung gut sein, aber schlecht für die Gelenke (und eventuell auch unsicherer).
Persönlich bin ich nach Look und den diversen SPD-Varianten bei SPD (2 Loch, auch beim Rennrad) hängengeblieben. Mit härteren Sohlen tritt es sich gut und ermüdungs-"gehemmt", ob das der Fall ist:
SPD System: Schuh ist irgendwie etwas wackeliger im Pedal
hängt ein bisschen vom Pedal und vom Schuh ab, da sind nicht alle gleich. Optimal ist es für mich, wenn Schuh und Pedal seitlich von der Bindung viel Auflagefläche bieten. Dafür muss sich allerdings auch der Höhenunterschied Cleat/Sohle in einem relativ engen Bereich bewegen. Sonst "schwimmt" man auf dem Pedal, oder man steckt zu fest drinnen.
Insgesamt überwiegen die Vorteile für mich: ich habe sicheren Halt und eine gute Verbindung mit dem Rad, kann mit den SPD-Schuhen aber gut gehen (auch bei schlechtem Wetter und in unwegsamen Gelände) und auch einmal schieben, wenn es sein muss. Ein Besichtigung (Museum, Bauwerk …) geht mit den Schuhen auch besser. Das ist mir wichtig. So schnell zu fahren, wie es mir gut tut, auch. Das geht.
Habe die Auslösekräfte immer auf "Minimum" gestellt.
Wenn das für Dich passt, ist das gut – ich mag das persönlich gar nicht, ich habe gefühlt dann weniger Sicherheit. Ich finde die Bewegung im Pedal ganz gut, aber zu viel soll es nicht sein. Ich finde auch die silbernen Cleats, die nach allen Seiten auslösen unangenehm, da hatte ich schon das Problem, dass ein Schlagloch letztendlich die Bindung löste.
Die Pedal-Diskussion ist ein wenig wie Campa vs.
Shimano, es ist halt eine Frage der persönlichen Einstellung und Vorlieben. Man soll sich wohl fühlen, dann ist man sicher – beides Voraussetzungen für schnelles Fahren. Für Leistungssportler, die damit Geld verdienen, sieht das alles sicher anders aus.