Guten Morgen,
ich habe inzwischen auch ausgeschlafen! Gratulation an @
Mimsey : 21:36 schon auf dem letzen Berg, Respekt! Ich hab da etwas länger gebraucht, aber der Reihe nach:
Zugfahrt nach Troisdorf, die Anschluss-S-Bahn hat Verspätung. Also mit dem Rad zum Start in Spich. Um 06:40 war ich da. Mimsey kurz begrüßt und die Startkarte abholen. Kurz danach trommelt der Chef schon zum Start. Mit Mimsey starte ich im zweiten Block (etwa 25 Fahrer). Wie immer zieht die Horde richtig los, und für die ersten 10 km kann ich noch mithalten, dann lasse ich die leichtgewichtigen Jungspunde ziehen. Mit mir bleiben so 10 Radler in einem kleinen Feld zurück, aber in einer Geschwindigkeit, wo ich mithalten kann. Die erste Kontrolle in Weilerswist (Km 37) ist so zügig erreicht und etwas 10 Minuten (Fahrzeit 1:40 h) schneller als letztes Jahr. Kurz "Tanken" und danach weiter. Nach fünf Minuten holt mich ein kleiner Trupp ein, an den ich mich dranhängen kann. So geht es dann auch recht flott über das flache Land bis Flamersheim, wo der Ansteig über die
Steinbachtalsperre in die Eifel beginnt. Am Berg merke ich dann doch das Gewicht vom Treckingrad und lasse die Truppe ziehen. Ab und an überholen einige Einzelfahrer, bis der höchste Punkt am
Decke Tönnes erreicht ist. Von hier geht es leicht bergab bis zum zweiten Kontrollpunkt am Teleskop in Effelsberg (Km 80, Fahrzeit Brutto 3:50, etwas schneller als im letzten Jahr). Hier greife ich zum ersten mal zum isotonischen Doping-Getränk: Ein Glas Weizen mit echten 5%. Beschwingt geht es nach dem Zwischenanstieg auf die
Linder Höhe in die Abfahrt ins Ahrtal. Wer im Tal ankommt, hat natürlich den nächsten Berg vor sich. Zunächst folge ich noch der Original-Route durchs Kesselinger Tal, da ich aber die Voreifel schon oft genug gefahren bin, zweige ich in Heckenbach ab zum
Schöneberg. Das bedeutet allerdings auch, das die "Passhöhe" zum Rhein statt bei 400 m auf über 600 m Höhe liegt. Aber es geht relativ gleichmäßig hoch, was mir angenehmer ist, als das ständige Auf und Ab auf der Original-Route. Am Schöneberg ist kurze Pause mit Panoramablick, dann hinunter über Kempenich und Weiber nach Wehr, zurück auf die offizielle Strecke. Hier kommt zeitgleich ein Trupp Mitfahrer aus dem Brohltal hoch, mit denen ich gemeinsam am Laacher vorbei fahre. In Nickenich machen die eine Pause, um an einer Quelle nachzutanken. Das stark eisenhaltige Wasser muss man mögen, und da meine Flaschen noch voll sind, fahre ich weiter. Von Andernach bekommt man leider nicht die Schokoladenseite zu sehen, sondern nur das Industriegebiet. Immerhin ist es windstill, also schnell durch und zur Brücke nach Neuwied. Hier muss ich am Supermarkt nachtanken, und prompt holt mich die Verfolgergruppe ein. Im anschließenden Aufstieg auf den Westerwald nach
Stromberg wird der Verkehr ungemütlich. Ein Pulk von mehr als drei Radfahrern trauen sich manche Autofahrer nicht zu überholen, zumal die Strecke unübersichtlich ist. Die nachfolgenden Autos fangen an zu hupen, und es kommt zu einigen riskanten Überholmanövern. Die folgenden Straßen sind dann wieder deutlich verkehrsärmer und bleiben auf hohem Niveau bis zur Kontrolle in Montabaur (Km 186, 9:50 h, eine ganze Stunde schneller als im kalten, nassen Vorjahr). Kurz hinter der Kontrolle hat ein Mitfahrer gute Kontakte zu einem Fitnessstudio und wir dürfen umsonst die Flaschen füllen (Danke, Heiko), ich gönne mir Doping-Weizen Nr. 2. Wellig geht zieht sich der weitere Weg zu den Dreifelder Seen, es bleibt trocken, doch im Westen sieht man die ersten Regenwolken. Da ich gut in der Zeit bin, gönne ich mir in Dreifelden den Umweg auf dem Alten Postweg über den Gräbersberg, nicht zuletzt weil man von dort eine gute Rundumsicht hat. Die Abfahrt nach Hachenburg wird dann eine Überraschung: Hier ist das Trecking-Rad das richtige Fahrzeug. Bei der Kontrolle in Hachenburg (Km 217, Zeit habe ich nicht notiert) findet sich wieder eine Gruppe, mit der es über kleine Anhöhen in Richtung Wiedtal geht. Doch die kleinen Anhöhen haben es in sich: Am vierten Hügel lasse ich die Truppe ziehen. Im Wiedtal fängt es an leicht zu nieseln. Anfangs lässt sich das noch ignorieren. aber im Peterslahrer Tunnel krame ich doch nach der Regenjacke. Da es langsam dämmert, ist sowiese besser, eine helle Jacke anzuziehen. Drei Mitfahrer überholen, und fragen, ob ich zwei ihrer Kollegen gesehen hätte, aber ich habe da längere Zeit keinen Fahrer getroffen. Der Übergang vom Wied- zum Pleistal ist durch eine Streckenänderung deutlich angenehmer geworden. Statt einer 10% Rampe wie in den Vorjahren geht es durch das
Brochenbachtal verkehrsfrei nach St. Katharinen. Noch im Anstieg kommen mir zwei Mitfahrer entgegen: Wahrscheinlich haben sie vergessen, am Abzweig die Kontrollkarte zu stempeln. Bad Luck! An der Katharinen-Kirche kontrolliere ich noch mal die Vorräte: Noch zwei Erdnussriegel, und zwei halbleere Flaschen. Die Flaschen kann ich auf dem Friedhof füllen. aber zu Essen gibt es nichts mehr, aber das wird auch bis zum Ziel reichen. Noch flache 10 km, dann habe ich nach 285 km meinen Arbeitsplatz erreicht, und bleibe also dem Thema des Threads treu
. Ab hier bin ich den Vorjahren immer die 8 km direkt nach Hause gefahren, statt die letzten 25 km bis zum Ziel zu fahren, weil ich den letzten Zug in Troisdorf kaum erreiche. Diese mal ist es "erst" 23:00 Uhr, und es müsste sogar noch knapp für den vorletzten reichen. Da ich die Strecke gut kenne, geht es mit voller Fahrt hinunter durch das Pleistal. Fünf KM vor dem Ziel überholen die zwei "Nachstempler" und rufen: "Vor Mitternacht schaffen wir es noch!" Ich schaffe es nicht mehr, aber die Kontrolle in Spich ist noch offen, und um 0:05 kann ich kurz die Kontrollkarte abgeben, wende gleich zurück in Richtung Bahnhof und komme drei Minuten vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof an. Punktlandung!