Seit heute bin ich auch wieder dabei ... Hier in HD Sonne und recht warm, aber ab morgen soll es ja umschlagen.
Der Urlaub war weniger fahrradreich als erwartet, an drei Tagen war das Wetter nicht so vertrauenserweckend, zudem hatte meine Liebste unmittelbar vor dem Urlaub riesigen beruflichen Ärger und hat das gedanklich mit in den Urlaub genommen. Da war dann auch die Stimmung nicht nach langen Touren. Fahrradtechnisch negativer Höhepunkt war eine Tour nach
Richelieu - barocke Planstadt, angelegt vom gleichnamigen Kardinal (der aus den drei Musketieren), sehr beeindruckend (wenn man sich für barocke Planstädte interessiert), leider aber auch mitten im Nirgendwo und heute auch nur 1678 Einwohner. Wir fahren also die 25km auf der
stillgelegten Bahnstrecke da hin, kurz vor der Stadt hab ich ein Steinchen im Mantel und einen Plattfuss. Kein Problem, dachte ich, Schlauchwechsel dauert ja nur 5 Minuten. Ich also den
Schlauch gewechselt, fange an zu Pumpen, denke "Komisch, der neue
Schlauch nimmt gar keine Luft an?!". In der Tat, da hat wohl die Qualitätskontrolle geschlampt und einen kaputten
Schlauch verpackt. Das war der Supergau, weil ich keinen zweiten Ersatzschlauch und auch kein
Flickzeug dabei hatte und es in dem Nest keinen Fahrradladen gab. Der nächste sei in Chinon, war die Auskunft, das war ziemlich genau da, wo wir herkamen. ÖPNV? Fehlanzeige. Taxi? Fehlanzeige. Ich bin dann tatsächlich 18km quasi auf der Felge zurückgerollt, um die Last vom Hinterrad zu nehmen fast ausschließlich im Stehen, sehr weit nach vorne gelehnt und mit dem Gewicht auf den Armen. 5 Minuten vor Schließung der Fahrradwerkstatt in Chinon sind wir dann dort eingelaufen und echt nett verarztet worden. Den Mantel hab ich dann auch gleich weggeworfen, glücklicherweise waren die dort dann angemessen ausgestattet. Die Felge hat es überlebt, insofern wird das im Nachhinein in der Rubrik Urlaubsanekdote enden ...
Und damit Ihr nicht denkt, dass es ein fürchterlicher Urlaub war: Schön war es ...!