Bitte sag mir, dass Du bereits angezogen warst, als Du auf allen Vieren dem Sommergast hinterher bist.
Ich mache hier einfach mal von meinem Recht zu Schweigen Gebrauch
@Nigro, Du scheinst eine schwere Zeit durchzumachen und hast sicher selbst schon viel darüber nachgedacht und Deine Schlüsse gezogen. Wenn ich die beiden Puzzlestücke zusammen betrachte...
Nach jetzt 3 Jahren, immer nur gegen Wind anfahren zu müssen, ist absolut deprimierend. Noch dazu, wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit 25km/h bei 25 km beträgt, und das auf dem Rennrad (da hätte ich mir auch irgendein Cityrad kaufen können).
Leide seit einem jähr an Depressionen, die mal mehr oder weniger wahrnehmbar sind. In letzter Zeit ist es aber besser geworden. Noch dazu wurde bei mir Anfang des Jahres mit meinen 40 Jahren Autismus festgestellt. Das hat mich auch ziemlich aus der Bahn geworfen. Etliche Anträge bei Ämtern stellen und ewig lange drauf warten. Mein Leben jetzt komplett umstellen ect ect
... , dann blicke ich nur oberflächlich von außen auf die Situation und werde dieser mit Sicherheit nicht gerecht. Nur Du selbst weißt, wie es sich für Dich anfühlt. Trotzdem schreibe ich jetzt mal gerade heraus, was ich dazu denke. (Disclaimer: Menschen sind verschieden und das, was für den einen eine Lösung ist, ist nicht unbedingt übertragbar und für einen anderen Menschen eine geeignete Lösung.)
Aus meiner Erfahrung heraus finde ich Deinen Entschluss, Tempo herauszunehmen, nachvollziehbar und auch gut und richtig. Wenn ich lese, wie Du beschreibst, dass Du drei Jahre gegen den Wind fährst und wie Du Deiner Wunschdurchschnittsgeschwindigkeit hinterher fährst, dann macht es auf mich irgendwie einen gehetzten Eindruck. Ja, das scheint eine insgesamt unstimmige Grundsituation zu sein und es ist sinnvoll, sie aufzulösen.
Vielleicht willst Du aber Deinen Entschluss, mit dem MdRzA aufzuhören, noch einmal überdenken und ich möchte Dir gerne dazu aus meiner Erfahrung Input mitgeben und als Idee einfach mal in den Raum stellen: Tempo komplett raus, ja, aber an dem MdRzA-Baustein würde ich grundsätzlich festhalten. Lass das Rennrad Rennrad sein und nimm stattdessen das Trekkingrad, Mountainbike oder Cityrad.
In den Phasen, in denen ich stimmungsmäßig auf der dunklen Welle reite, gibt mir der NoBrainer MdRzA eine Grundstruktur, die dafür sorgt, dass ich Zeit zum Nachdenken, zum Wahrnehmen, zum Sein im Hier und Jetzt habe. Die unmittelbare Naturwahrnehmung und die Bewegung helfen zumindest mir, durch diese dunklen Phasen zu kommen, und werden, wie ich schon des Öfteren gelesen habe, gerne bei Depressionen angeraten. Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht und schreibe diesem eine stimmungsregulierende Wirkung zu. In meinen besseren Phasen weiß ich das, in meinen schlechteren Phasen würde ich es nicht beurteilen können, mache es aber einfach trotzdem entgegen eines möglichen Grundwiderstands weiter - NoBrainer halt -, auch wenn ich es in dem Augenblick nicht machen würde, wenn ich mich jedes Mal frei dazu entscheiden würde.
Warum kein Rennrad? Ich beobachte bei mir, wie ich je nach gewähltem Rad anders Radfahre. Keine Ahnung, warum das so ist. Eine Kopfsache, dass es mir beim Rennrad schwer fällt, für ein Foto den Flow zu unterbrechen? Beim Mountainbike ist es interessanterweise anders. Kopfsache. Man fährt, glaube ich, sowieso viel mehr Rad mit dem Kopf als mit den Beinen.