• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Mit dem Rennrad im Zug nach Frankreich

Nils Borstelmann

Mitglied
Registriert
8 April 2021
Beiträge
65
Reaktionspunkte
36
Moin, liebe Leute.
Ich würde gern im Spätsommer zum Ventoux fahren. Der Plan ist, mit dem ICE und dem TGV von Hamburg nach Avignon und den Rest bis Bedoin mit dem Rad. Gibt es da Erfahrungsberichte, speziell was den den Rennradtransport in den Zügen betrifft?
Danke schonmal :-)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von sibi

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Von Frankfurt fährt täglich ein TGV um ca. 14:00 Uhr nach Marseille mit Halt u.a. in Avignon-TGV. Der Zug hat kein Fahrradabteil, Doppelstockwagen. Ein Fahrrad kann man in der Tasche mitnehmen, max. 120*90 cm, und in Gepäckecken abstellen. TGV-Fahrkarten kann man nur mit Reservierung buchen. Es gibt auch TGV mit Radabteil, dann aber mit Umstieg in Paris oder Straßburg. In Paris muss man mit der Metro durch die Stadt.
Das Rad in der Fahrradtransporttasche kann man auch im ICE mitnehmen. Die DB macht keine konkreten Größenvorschriften. Es heißt dort, was man tragen kann und in das Gepäckregal passt, ist erlaubt. Rechtsansprüche kenne ich nicht. Bloß nicht am Eingang abstellen, das gibt Ärger (Fluchtweg). Der ICE4 hat große Gepäckregale, ca. 1,80 m. In den anderen ICE-Typen ist es eng mit Rad. Ggf. im Rollstuhlbereich. Bucht man Supersparpreis, sind die Züge nie voll, d.h. dann ist eher Platz im Regal. In HH steigt man in Altona ein, dann kann man wählen.
Die Umsteigezeit in Ffm würde ich sehr lang wählen, wegen des Verspätungsrisikos. Lieber ein paar Stunden am Bahnhof hocken, als zu spät kommen und dann 5x umsteigen ...
 
Es gibt einen TGV von Straßburg (ab 13:37) nach Avignon mit Radmitnahme. Eine durchgehende Fahr- bzw. Fahrradkarte wird schwierig, da die SNCF nur noch bei den grenzüberschreitenden ICE/TGV-Zügen mitmacht und der nimmt, wie oben erwähnt, das Rad nur als Gepäck mit. Bleibt also bei unzerlegtem Rad eine Fahrradmitnahme bis Offenburg, Nahverkehr nach Strasbourg oder bis Basel und TER bis Mulhouse und von dort der TVG nach Süden.
 
Es gibt einen TGV von Straßburg (ab 13:37) nach Avignon mit Radmitnahme. Eine durchgehende Fahr- bzw. Fahrradkarte wird schwierig, da die SNCF nur noch bei den grenzüberschreitenden ICE/TGV-Zügen mitmacht und der nimmt, wie oben erwähnt, das Rad nur als Gepäck mit. Bleibt also bei unzerlegtem Rad eine Fahrradmitnahme bis Offenburg, Nahverkehr nach Strasbourg oder bis Basel und TER bis Mulhouse und von dort der TVG nach Süden.
Ich bin mal mit dem TER von Montbeliard nach Valence gefahren - das war nur einmal umsteigen in Lyon und hat nur einen halben Tag gedauert - ich meine es waren 5 Stunden Fahrzeit insgesamt.
Ich fand es sehr angenhem, da es a) keine Frage war ob und wie Fahrrad mitnehmen kann/ ich brauchte keine Reservierung - einfach in den nächsten zug einsteigen und b) ich immer schöne wechselnde Unterhaltung im Zug hatte (TER) und c) ich mit der Einstellung gefahren bin - ich bin im Urlaub, habe keine Hast und d) wie schnell können mal 5 Stunden anderweitig verloren gehen (Panne/Ersatzmantel beschaffen etc.).

Insofern - ich benötige keinen TGV - in meinem Fall ist das OK, weil ich genurg Zeit habe
 
Bei soviel Zeit gibt es eine Alternative: Günstiger DB-Auslandssparpreis bis Genf (ist auch französischer Tarifpunkt = Binnentarif) und TER auch über Lyon
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Fahrräder im Regionalverkehr sind meistens ohne Problem mitnehmbar, außer im Berufsverkehr. Ohne Verpackung und ohne Reservierung. Bei der Strecke Hamburg-Avignon geht es nicht um Stunden sondern mit dem Regionalverkehr um Tage. :D

Was TER betrifft, habe ich noch nicht herausgefunden, wie man solche langen Verbindungen in einer App mit x-Mal umsteigen findet. Die SNCF-App will mich immer in einen TGV setzen und meistens dann über Paris. Im Affenzahn durchs Land, aber in Paris braucht es die Metro zum Umsteigen, wo man dann in den Drehkreuzen und Sperrtüren auch hängen bleibt. Ja das ist auch Abenteuer. 😊

Die DB-App ist Gold gegen SNCF-App, was die Einstell- bzw. Suchmöglichkeiten betrifft. Aber diese führt ja nicht die TER-Linien.

Was die Schweiz und Genf betrifft, braucht es ja nun auch Reservierungen Schnellzügen. Muss man umsteigen, bedarf Reservierungen in jedem Zug. Es brauchen nur irgendwo 3 Leute ganz früh buchen, nur um 1 Station mit 1 dieser Züge zu fahren und schon zeigt der Computer "kein Stellplatz frei".
Will man mit Rad ungebucht durch die Schweiz braucht es eine Schweizer-Bahn-App für Nahverkehr oder man hangelt sich von Umsteigebahnhof zu Umsteigebahnhof und fragt sich durch. Alles geht.

Ich rate denen, die ein Fahrrad im Zug transportieren wollen, etwas zum Eintüten dabei zu haben. Mit Rennräder ist das machbar. Das Problem ist nicht nur die Sperrigkeit eines Rades im Zug sondern die Schmiere an Rad und Kette. Ich sah Leute, die warfen ihre Räder in ein Abteil und hinterließen "schöne" Schmiere auf den Polstern.
 
Danke, da werde ich mich mal durcharbeiten :)
Gude, der Spanien-Thread ist von mir. Ich kann da nochmal einen Bericht reinstellen. Zusammenfassung: hat gut funktioniert, den Umstieg in Paris werde ich in Zukunft unbedingt vermeiden, wenn es geht. Meine Fahrten: Frankfurt - Paris - Barcelona (zwischendrin Regionalzug Barcelona - Puigcerdà, von da mit dem Rad rüber nach Andorra und zurück), Barcelona - Lourdes via Toulouse, 4 Tage Pyrenäen und dann Lourdes - Paris - Frankfurt.
IMG_20230829_131826.jpg
Von Frankfurt fährt täglich ein TGV um ca. 14:00 Uhr nach Marseille mit Halt u.a. in Avignon-TGV.
Guter Beitrag, viele wichtige Sachen erwähnt. 👍🏼
Bucht man Supersparpreis, sind die Züge nie voll, d.h. dann ist eher Platz im Regal.
Na ja, das kann sich bis zur Reise noch ändern.
In HH steigt man in Altona ein, dann kann man wählen.
Auf jeden Fall, ich fahre immer von/nach Altona, wenn möglich.
Die Umsteigezeit in Ffm würde ich sehr lang wählen, wegen des Verspätungsrisikos. Lieber ein paar Stunden am Bahnhof hocken, als zu spät kommen und dann 5x umsteigen ...
Ja, schon, aber ein paar Stunden wären mir zu viel. Realistisch eine Stunde, ggf. etwas mehr.

Für Reisen mit Fahrradplatz, auf denen ich mich absichern will, nehme ich in Zukunft die Tranzbag Road mit (ca. 100 €).
ROAD_Jersey.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, liebe Leute.
Ich würde gern im Spätsommer zum Ventoux fahren. Der Plan ist, mit dem ICE und dem TGV von Hamburg nach Avignon und den Rest bis Bedoin mit dem Rad. Gibt es da Erfahrungsberichte, speziell was den den Rennradtransport in den Zügen betrifft?
Danke schonmal :)
Ich bin letzten Herbst mit dem TGV von Frankfurt nach Avignon gefahren, mit Rennrad im Rinko-Modus. War überhaupt kein Problem. @steffm hatte, mit 2 notdürftig verpackten Rädern, ein paar Monate vorher unangenehme Debatten, obwohl die Räder im Rahmen der Maße waren. Im Zweifel empfiehlt es sich ggf. ein Maßband dabei zuhaben, um die Regelkonformität nachweisen zu können. Da es im TGV aber recht eng ist und nicht viel Platz für wirklich großes Gepäck gibt, ist das nicht so richtig geil.

Wenn du mit unverpacktem Rad von HH nach Frankfurt willst, nicht wundern, dass das so im ICE nicht reservierbar ist. Irgendwie sind die Bahnsteige in Frankfurt zu kurz bzw am Ende zu schmal, so dass die Bahn offiziell nicht das Verladen von Rädern zulässt. Ggf die Reservierung für eine Station weiter buchen und einfach selbst verladen, müsste eigentlich klappen.

IMG_2192.jpeg

Mein Rad in der Rinko-Tasche von Ostrich im ziemlich vollen TGV.

Ganz hilfreich war ein kurzer Spanngurt, den ich dabei hatte und mit dem man das Paket vor dem Umkippen bewahren konnte.
 
Wenn du mit unverpacktem Rad von HH nach Frankfurt willst, nicht wundern, dass das so im ICE nicht reservierbar ist. Irgendwie sind die Bahnsteige in Frankfurt zu kurz bzw am Ende zu schmal, so dass die Bahn offiziell nicht das Verladen von Rädern zulässt. Ggf die Reservierung für eine Station weiter buchen und einfach selbst verladen, müsste eigentlich klappen.
Das gibt es hier häufig. Ich habe heute zwei Fahrten mit Umstieg Berlin Ost buchen wollen, Fahrrad muss aber schon am Hbf heraus. Warum auch immer. Ist mir egal, aber so Insiderwissen macht manchmal so eine Fahrt erst möglich.
Nimmt die Bahn inzwischen eigentlich im grenzüberschreitenden Verkehr nach Marsseille inzwischen Fahrräder mit, oder nur verpackt?
 
Das gibt es hier häufig. Ich habe heute zwei Fahrten mit Umstieg Berlin Ost buchen wollen, Fahrrad muss aber schon am Hbf heraus. Warum auch immer.
Vielleicht hat vorher jemand gebucht, der im Hbf einsteigt und sonstwo hin fährt. Computerprogramm sagt dann, geht nicht. Dann muss man tricksen und ggf. beide Züge einzeln buchen und Hbf-Ost ist dann luftleerer Raum. Und nicht vergessen bei Umsteigeverbindungen: Wenn man den Anschlusszug verpasst, ist die Fahrradreservierung für die Weiterfahrt hopps, denn der Folgezug ist voll oder hat keine Fahrrad-Abteile. :confused: Das soll schon mal passiert sein bei der DB.
Nimmt die Bahn inzwischen eigentlich im grenzüberschreitenden Verkehr nach Marsseille inzwischen Fahrräder mit, oder nur verpackt?
Nein. TGV Frankfurt-Marseille hat keine Radabteile. Und der ICE3 nach Paris auch nicht.

https://www.sncf-connect.com/de-de/hilfe/mit-dem-fahrrad-im-zug-reisen
 
Wir, also ich und das sehr aufgeschlossene Team aus Ausbilderin und Auszubildenden, wüssten auch gerne, was es sein sollte. Der ICE endet im Ostbahnhof und bisher ist es das erste Rad im Zug. Auf dem Rückweg startet der Zug in Ost, Fahrrad auch erst ab Hbf möglich.
Aber die App sagt: Die Verbindung (mit Fahrrad) bis Ostbahnhof und dann Gleis gegenüber weiter. Danach ist sowieso RE, der aber im Hbf auch auf dem gegenüber liegendem Gleis abfahren würde. Derselbe.
Zeitweise kann man von Wuppertal auch nicht mit dem Rad buchen, weil angeblich der Einstieg nicht funktioniert. Bisher hat auch noch kein Mensch herausgefunden warum. Baustelle ist keine hier, und der Zug hat ein Fahrradabteil.
Ich muss mich mal um die Zusammenlegbarkeit meines Rades kümmern. Ich habe so viele Bonuspunkte, kurz für 2-3 Tage Avignon oder Marseille würde mir mal ganz gut tun.
 
Wir, also ich und das sehr aufgeschlossene Team aus Ausbilderin und Auszubildenden, wüssten auch gerne, was es sein sollte.
In Frankfurt liegt es an den Bahnsteigen, die wohl an manchen Gleisen am Ende zu eng sind. Eine Station früher oder später buchen wurde ja hier schon genannt, inzwischen kann man Fahrradtickets auch online einzeln buchen. Wenn ich mal am Hbf aussteigen möchte, wird mich auch niemand aufhalten 😅
 
Zuletzt bearbeitet:
Allgemein zum Thema Fahrradkarte: Ab 1. Februar werden die Fahrradkarten im Fernverkehr teurer. Im Inland kosten sie je nach Entfernung zwischen 7,50 € und 12,90 € und international ab 7,50 € (ohne explizite Obergrenze).
 
In Frankfurt liegt es an den Bahnsteigen, die wohl an manchen Gleisen am Ende zu eng sind. Eine Station früher oder später buchen wurde ja hier schon genannt, inzwischen kann man Fahrradtickets ja auch online einzeln buchen. Wenn ich mal am Hbf aussteigen möchte, wird mich auch niemand aufhalten 😅
Ich brauche nur die Reservierung für 0,00€, Ticket und Fahrradticket kosten für mich auch nichts. Das ist mit der neuen App überhaupt nicht möglich. Dinge die nichts kosten, sind nicht buchbar (Bahncard 100). In der neuen App geht so einiges nicht mehr, vor allem für Vielfahrer. Fahrgastrechte muss ich inzwischen auch wieder postalisch einreichen, Reservierungen für Schlafwagen, Fahrräder, Sitzplatz in der Nähe des Fahrrades sind unmöglich. Die angezeigten Fahrten mit Fahrradmitnahme sind dann nicht so buchbar (siehe Berlin). Ich bin seit 13 Jahren Vielfahrer bei der Bahn, musste mich dem System schon mehrfach anpassen. Aber Menschen mit wenig Reiseerfahrung würde ich definitiv davon abraten, ihr Fahrrad mitzunehmen. An anderer Stelle habe ich das ja auch geschrieben, daß so ein Fahrrad mehrere Sitzplätze verhindert und eigentlich inkompatibel mit diesem Verkehrsmittel ist.
 
An anderer Stelle habe ich das ja auch geschrieben, daß so ein Fahrrad mehrere Sitzplätze verhindert und eigentlich inkompatibel mit diesem Verkehrsmittel ist.
Die Bahn ist vermutlich das Verkehrmittel, dass am meisten Platz bietet, das Rad dasjenige, das am wenigsten braucht (von Schuster Rappen mal abgesehen). Insofern ist diese Kombination am wenigsten inkompatibel. Ja, das Rad nimmt Platz, gibt aber auch die Möglichkeit, anzureisen und am Ziel weiter zu fahren. Für meinen Urlaub ideal, fürs tägliche Pendeln, als ich noch eine lange Bahnstrecke hatte, hatte ich zwei Räder.
 
... Menschen mit wenig Reiseerfahrung würde ich definitiv davon abraten, ihr Fahrrad mitzunehmen.
Sei doch nicht so pessimistisch. Man kann doch mehr Reiseerfahrung sammeln und diese auch Abenteuer nennen. Man kann die Erfahrungen und Tipps anderer anhören und seine Reise planen, so gut es geht. Und deshalb wird hier auch gefragt. Leute, lasst Euch den Spaß nicht verderben, auch nicht von den Bahnbetreibern. Und wie WolleGrLi oben schrieb, gibt es mehrere Möglichkeiten. So kriegt man auch Anhänger und Tandems oder sonstwas mit.
 
Zurück
Oben Unten