Hier ein Erfahrungsbericht von unserer Pyrenäen-Bahn-Reise:
Da der Eurostar (früher Thalys) von Köln nach Paris keine kompletten Räder mitehmen kann war bei uns vorher klar, das wir teil-demontieren müssen. Wir haben es genauso gemacht wie von
@hugo77 im
Rinko-Faden beschrieben, d.h. einen kleinen Hinterbauständer gebastelt, Pedale demontiert, Laufräder links und rechts an den Hinterbau gegurtet, teilbaren Tragegurt an Tretlagergehäuse und Steuerkopf befestigt und das ganze in einen selbstgenähten Packsack gesteckt. Für den Transport der Packtaschen haben wir uns die Ikea-Taschen als Rucksack-Variante besorgt.
Hat alles gut geklappt, nur die Gurtbandanbindung an den Ikea-Taschen ist dürftig, diese sollte man vorher verstärken. Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion über Kettenwachs lostreten, aber für diese Variante des Reisens gibt es aber den klaren Vorteil, dass man weder sich noch seine Klamotten mit einer dreckig-öligen Kette versaut. Die Ketten wurden vor der Reise gereinigt und heiß gewachst und unterwegs zwei mal flüssig nachgewachst. Auf 1.000 km durch die Pyrenäen mit ca. 20% Schotter blieb die Kette sauber, auch Regen hat keine Probleme bereitet.
Nun zum Verstauen im Zug:
Im Eurostar gibt es etwas größere Gepäckfächer im Speisewagen, auf diese wurden wir auf Hin- und Rückfahrt vom Personal hingewiesen. Auf der Rückfahrt waren diese aber schon voll, so das wir ein Rad einfach ins Bordbistro gestellt haben, hat niemanden gestört.
Im zweistöckigen TGV gibt es keine großen Fächer, da sollten wir die Säcke im Obergeschoss neben den Fächern an den verglasten Flächen festzurren, dies war auch kein Problem:
Zurück haben wir den Nachtzug nach Paris genommen, wider erwarten hatte dieser am wenigsten Platz, so dass man die Räder eigentlich nur ins Fahrradabteil stellen kann. Da wir früh zugestiegen sind und nur noch 3 weitere Räder dazukamen war das kein Problem, beim nächsten Mal würde ich aber Stellplätze buchen.
Der obligatorische Bahnhofswechsel in Paris war das blödeste an der ganzen Reise, insbesondere da der Weg von der Metro zum Bahnhof Montparnasse recht weit ist. Lange Schlangen an den Ticketschaltern sind Standard, also entweder das Metroticket im Bordbistro kaufen (zumindest im Eurostar geht das) oder sich mit der Handy-Lösung über RFID auseinandersetzen. An den Zugangsschleusen dann am Besten gar nicht erst versuchen, mit Fahrrad und Gepäck durchs Drehkreuz zu gelangen, sondern sich gleich das Türchen für Sperrgepäck öffnen lassen.
Mehr fällt mir gerade nicht mehr ein. Achso, war ein super Sommerurlaub