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Neues Colnago Y1Rs Aero-Rennrad: Futuristischer Aero-Renner für Pogačar

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Re: Neues Colnago Y1Rs Aero-Rennrad: Futuristischer Aero-Renner für Pogačar
Naja, wo geht denn das Drehmoment (d.h. Biegung) zwischen dem Oberrohr und den Sitzstreben hin, wenn es nicht zu einer Torsion im Sattelrohr führt?

Danke auch für Dein freundliches Feedback.
Die bessere Erklärung ist dass die große seitliche Gegenkraft wird nicht über die zarte Sattelflanke eingebracht sondern über den Lenker. Beim freihändig fahren bringt man nicht übermäßig viel Druck aufs Pedal. Wirklich entscheidend für die Verwindungssteifigkeit hinsichtlich Tritt ist eigentlich nur das Unterrohr. Und im Unterrohr ist es eben in erster Linie Torsion zwischen den beiden Enden. Ein bisschen Biegung ist auch mit dabei weil die Kraft nicht senkrecht zur Längsachse des Unterrohrs eingeleitet wird, aber im radsportlichen Sprachgebrauch wäre es der Kommunikation nicht zuträglich wenn man das nicht einfach alle Verwindung zusammenfassen würde. Wenn der Sattel gegenüber dem Tretlager seitlich etwas nachgiebig ist (das ist bei dieser Beziehung das viel greifbarere Denkmodell: "was wäre wenn das Tretlager irgendwo starr eingespannt wäre, wie nachgiebig ist dann der Sattel seitlich?") merkt man das zwar auch, aber das ist viel weniger entscheidend als ein suboptimal steifes Unterrohr (mag aber sein dass das in Tour-Testnoten trotzdem eher unter- als überrepräsentiert ist?)
 
Was mich noch interessieren würde, wie verhält es sich aerodynamisch betrachtet mit dem "Doppel-Y" Sitzrohr (das ist ja im wesentlichen der markanteste und polarisierendste Designunterschied zu den bekannten Bikes)?
Ist sowas aerodynamisch günstiger im Vergleich zu "konventionell" (vorausgesetzt: identische projezierte Fläche, idendentische Rohrgeometrie / -Querschnitt) ?
Aero kann unintuitiv sein, aber dass weniger Spalt zwischen Sitzrohr und Reifen schneller ist als mehr Spalt hat eigentlich noch niemand in Frage gestellt. Die einen machen das eben per supertiefem Rohr mit der Anmutung einer Schrankwand, Colnago minimiert den Spalt stattdessen über den etwas eigentümlichen Verlauf eines dafür weniger tiefen Rohres.
 
Die hochgelobten und sehr beliebten Assioma PM Pedale haben einen Q Faktor von +10...
Hochgelobt und beliebt ist in erster Linie die Keo-Version mit ohne +10mm.

Und die meisten stellen ihre Fußballen sowieso gerne ein wenig nach außen gegenüber der Ferse, wenn nur das Pedal nach außen rutscht dann bedeutet das lediglich dass die Cleats ein wenig in Richtung kleiner Zeh wandern. Wenn aber die Kurbel selber breiter ist, nicht nur am Ende sondern auch im Bereich der Welle, dann müssen die Fersen nach außen damit die Knöchel nicht kollidieren und die Cleats bleiben so weit innen wie zuvor.
 
Aero kann unintuitiv sein, aber dass weniger Spalt zwischen Sitzrohr und Reifen schneller ist als mehr Spalt hat eigentlich noch niemand in Frage gestellt. Die einen machen das eben per supertiefem Rohr mit der Anmutung einer Schrankwand, Colnago minimiert den Spalt stattdessen über den etwas eigentümlichen Verlauf eines dafür weniger tiefen Rohres.
Mir ging es bei dem "Doppel-Y"-Sitzrohr um dessen Aero-Perfomance im Vergleich zur "konventionellen" Form (also "gerade" ohne Doppel-Y). Dass der Abstand des Sitzrohrs zum Hinterreifen eine maßgeblichen Einfluß auf die Aero-Performance hat, ist unbestritten. Mit der "geraden" Form (und dazu zähle ich Aeroad, S5 und Co.) ist dieser Aero-günstige Abstand zum Reifen aber auch realisierbar, dazu braucht es kein Doppel-Y.
 
Mir ging es bei dem "Doppel-Y"-Sitzrohr um dessen Aero-Perfomance im Vergleich zur "konventionellen" Form (also "gerade" ohne Doppel-Y). Dass der Abstand des Sitzrohrs zum Hinterreifen eine maßgeblichen Einfluß auf die Aero-Performance hat, ist unbestritten. Mit der "geraden" Form (und dazu zähle ich Aeroad, S5 und Co.) ist dieser Aero-günstige Abstand zum Reifen aber auch realisierbar, dazu braucht es kein Doppel-Y.
Meine Vermutung dazu:
Bei Colnago vermeidet man durch die Schrägstellung ein Sitzrohr und eine Sattelstütze mit großer Seitenfläche wie beim Aeroad und beim Cervelo S5.
Ein Zylinder, der senkrecht angeströmt wird, hat ein kreisförmiges Profil, wenn derselbe Zylinder schräg in der Strömung steht, hat er ein strömungsgünstigeres elliptisches Profil.

Man kann deshalb breite -> steife Rohre verwenden, die für die Strömung aber flach erscheinen, wenn sie so schräg stehen wie beim Colnago.
Von der Seite gesehen bleiben die Rohre relativ schlank, das hat vermutlich auch Vorteile bei der Seitenwindempfindlichkeit.
 
Mir ging es bei dem "Doppel-Y"-Sitzrohr um dessen Aero-Perfomance im Vergleich zur "konventionellen" Form (also "gerade" ohne Doppel-Y). Dass der Abstand des Sitzrohrs zum Hinterreifen eine maßgeblichen Einfluß auf die Aero-Performance hat, ist unbestritten. Mit der "geraden" Form (und dazu zähle ich Aeroad, S5 und Co.) ist dieser Aero-günstige Abstand zum Reifen aber auch realisierbar, dazu braucht es kein Doppel-Y.
Klar, aber es braucht eben die Wandschrankoptik. Oder zumindest einen Knick. Der Unterschied zu "die gleichen nicht so tiefen Rohre, aber Sattelstütze zeigt fast senkrecht auf den Knotenpunkt Sitzrohr/Sitzstreben anstatt von einem zweiten Knoten weiter vorne auszugehen" ist sicherlich nicht der Aerodynamik geschuldet sondern viel mehr der Individualität (Optik) und wahrscheinlich auch der Komfortnote, eben so wie das seltsame Fenster bei Trek (oder war es Speci?) oder die Selbstzerstörungssattelstütze die Canyon ganz kleinlaut wieder abgeschafft hat.
 
Klar, aber es braucht eben die Wandschrankoptik. Oder zumindest einen Knick. Der Unterschied zu "die gleichen nicht so tiefen Rohre, aber Sattelstütze zeigt fast senkrecht auf den Knotenpunkt Sitzrohr/Sitzstreben anstatt von einem zweiten Knoten weiter vorne auszugehen" ist sicherlich nicht der Aerodynamik geschuldet sondern viel mehr der Individualität (Optik) und wahrscheinlich auch der Komfortnote, eben so wie das seltsame Fenster bei Trek (oder war es Speci?) oder die Selbstzerstörungssattelstütze die Canyon ganz kleinlaut wieder abgeschafft hat.
Wenn die Bereiche der "Knotenpunke" des Doppel-Y entsprechend gefüllt wären, sähe es weniger radikal aus. Das "Auffüllen" ließe sich so weit treiben, dass aus dem Doppel-Y letztlich wieder ein "gerades" (mit einigen "Schnörkeln" dran bzw. Mittenversatz zwischen Sitzrohr- und Sattelstützenlinie) Sitzrohr werden würde.
Auch aerodynamisch wäre die tiefere Geometrie durch das Auffüllen wahrscheinlich vorteilhafter, allerdings mit dem Nachteil, dass sich dadurch die Compliance verschlechtern würde (lt. Colnago ist diesbzgl. das Y1Rs vergleichbar mit dem V4Rs, was für ein Aero-Bike durchaus beachtlich wäre). Weiterer Aspekt war auch die Einhaltung der "UCI-Boxes", was lt. Colnago mit dem Doppel-Y wohl am besten realisierbar war.
Darüber hinaus hätte das "Auffüllen" den Effekt, das es zur besagten "Wandschrankoptik" kommen würde. Das ist möglicherweise ein weiterer Beweggrund, warum sich Colnago für das Doppel-Y entschieden hat, um sich dadurch auch optisch deutlicher von Konkurrenzmodellen abzuheben...
...wenn man es "verstanden" hat, ergibt es irgendwie alles einen Sinn.
 
Klar, aber es braucht eben die Wandschrankoptik. Oder zumindest einen Knick. Der Unterschied zu "die gleichen nicht so tiefen Rohre, aber Sattelstütze zeigt fast senkrecht auf den Knotenpunkt Sitzrohr/Sitzstreben anstatt von einem zweiten Knoten weiter vorne auszugehen" ist sicherlich nicht der Aerodynamik geschuldet sondern viel mehr der Individualität (Optik) und wahrscheinlich auch der Komfortnote, eben so wie das seltsame Fenster bei Trek (oder war es Speci?) oder die Selbstzerstörungssattelstütze die Canyon ganz kleinlaut wieder abgeschafft hat.
An diesen angeblichen Fokus auf Komfort bzw. "Compliance" an Pro-Bikes glaube ich nicht.
Wenn ein Sattelstütze oder Rahmen zu stark nachgibt, ändert sich die Sattelneigung und der Abstand zum Tretlager - permanent hin und her bei jedem Tritt, das stört einen Profi mehr, als er Nutzen vom Komfort hat. Dafür sind breitere Reifen und geringer Luftdruck viel effektiver.
 
Mir gefällt das neue Colnago. Ich bin gespannt auf die Vermessung im Labor eines deutschen Fachmagazins. Da wird man dann eine Einschätzung bezüglich Steifigkeit, Komfort und Aerodynamik sehen. Im Übrigen scheint Pogi das Rad noch nicht so liebgewonnen zu haben wie zu vermuten wäre. Bei einer Team- und Radvorstellung in Benidorm zeigte er sich wohl nocht nicht so begeistert.

[Gewöhnen muss sich Pogacar allerdings noch an das neue Rad. Auf einen Einsatz bei Mailand-Sanremo angesprochen, reagierte er etwas skeptisch, verwies auf die technisch komplizierten Abfahrten von Poggio und Cipressa, für die das auf Schnelligkeit auf gerader Straße konzipierte Aerorad vielleicht nicht ganz ideal handhabbar ist. Im Frühjahr wird man dann wissen, wie schnell und wie handlich dabei das Rad wirklich ist und wie gut das Training bei Pogacar angeschlagen hat.] Bericht aus der Sportschau-App von gestern.
 
Wenigstens kann Pogi das Rad gut schultern wenn mal was kaputt geht.
Die Sattelanbindung ist doch der Traum eines jeden CXers.
Allerdings ist dann die Distanz zwischen Mailand und Sanremo verdammt lang.
 
Wenigstens kann Pogi das Rad gut schultern wenn mal was kaputt geht.
Die Sattelanbindung ist doch der Traum eines jeden CXers.
Allerdings ist dann die Distanz zwischen Mailand und Sanremo verdammt lang.
"Traum eines jeden CXers" ist wahrscheinlich eher ironisch gemeint bzw. in Bezug auf das Schultern des Bikes könnte man da evtl. sogar wirklich einen Vorteil sehen (ähnlich Canyon Inflite).
Was die vertikale Steifigkeit / Stabilität des Rahmens für CX-Anforderungen (insbesondere beim Aufspringen) betrifft, wohl eher ein Alptraum.
Was die praktische Nutzung des Bikes als Rennrad für die Straße betrifft (dafür soll es ja konzipiert sein), hätte ich da mit der Eignung für den "Normalo" auch noch Zweifel:
Es wird eine (proprietäre?) Sattelstütze benötigt, die (relativ) exakt auf die Beinlänge des Fahrers angepasst werden muss. Bei zu kurz geratener Einschublänge wird das den Rahmen killen (bei zu lang, wenn sie am Knick aufsteht, vielleicht auch?).
Ja, andere auf dem Markt befindliche Bikes ("Fenster bei Trek", etc.) haben dieses "Problem" auch. Bei der Abstimmung der Sattelstützenlänge auf den Fahrer muss halt die Herstellervorgabe penibel eingehalten werden, also am besten gleich beim Kauf im Laden ein Bikefitting mit allen erforderlichen Anpassungen machen lassen (dann gibt's auch weiterhin einen Garantieanspruch).
Bitte nicht falsch verstehen, ich finde das Bike nach längerem Betrachten durchaus reizvoll (wirklich schön finde ich es allerdings immer noch nicht). Es hat auf jeden Fall einige interessante und auch innovative Ansätze...für den "Normalo" finde ich es jedoch eher ungeeignet (aber OK, das regelt sich wahrscheinlich ohnehin über den Preis).
Somit ist es also ein absolut exklusives Bike für ein auserwähltes Klientel und damit wird es auch sicherlich dem Anspruch von Colnago gerecht.
 
Es wird eine (proprietäre?) Sattelstütze benötigt, die (relativ) exakt auf die Beinlänge des Fahrers angepasst werden muss.

Rund oder Extrawurst ist die spannende Frage. Wenn das Ding rund ist (und eine gewöhnliche Größe, klar), dann finde ich das wirklich vertretbar. Wer unsicher ist kann mit einer günstigeren Stütze herumprobieren, Nachschub kann man auch in zehn Jahren kaufen. Im Vergleich zum Gabelschaft finde ich das wirklich harmlos, auch wenn man diesen natürlich im Regelfall auch mit großzügig Reservespacern drüber fahren kann. Gibt aber auch da inzwischen einige Designs bei denen das gar nicht mehr geht und eine passende Gabel ist oft sogar dann kann aufzutreiben wenn das Modell sogar noch in Produktion ist. Dass man das Y1Rs nicht beim Inselvermieter bekommen wird ist natürlich klar.
 
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