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Neues Giant Defy Advanced E+ im Test: Natürlich E-Rennrad fahren?

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Re: Neues Giant Defy Advanced E+ im Test: Natürlich E-Rennrad fahren?
Ist wie beim DH fahren. Die Leute denken, die rumpeln da gemütlich bergab. Dabei geht da der Puls mehr ab als beim Rennrad fahren.
 
Das Rennrad ist die Bike-Kategorie, in der E-Mobilität am wenigsten Sinn macht. Die DNA des Radsports ist ja nicht anstrengungsloser Spaß, hohe Geschwindigkeiten und hohe Berge für alle, sondern Anstrengung, Schmerz und Qual, also etwas Existenzielles. Aber wahrscheinlich dringt die "Bequemisierung" der Gesellschaft auch unaufhaltsam in unsere Nische vor :(

edit: ich rede hier nur von Menschen ohne körperliche Einschränkungen
Wie soll denn dann ein durchschnittlich fitter Mensch der gerne Rennrad fährt und irgendwo wohnt wo es hügelig oder bergig ist Deiner Meinung nach GA trainieren? Auf der Rolle, mit dem Auto das Rad dorthin fahren wo es flach ist oder an Anstiegen >10% immer absteigen und schieben?
 
Wie ich schrieb, kann man mal machen.

Bereits die Rekonvaleszenz und Gruppenausfahrten widersprechen sich meines Erachtens ein wenig, zumindest ist davon auszugehen.

In jeder Gruppe herrscht immer auch eine (physische und psychische) Dynamik, auch in einer sehr „entspannten“.

Im Zuge bzw. nach einer Rehabilitation würde ich grundsätzlich erst mal alleine (abgesehen natürlich von Physio/KG) das Aufbautraining angehen, dabei ganz genau auf meinen Körper hören (was übrigens durch ein e-bike auch eher schwieriger wird, wie ich finde) und das Ganze zudem zumindest etwas vielfältiger gestalten, also nicht zu sehr gleich wieder aufs Rennradfahren fokussieren.

Ich halte deswegen so ein e-RR auch zu diesem Zweck nicht wirklich förderlich. In meinen Augen verzerrt es letztendlich das körperliche Feedback, ich wüsste dann gar nicht wo ich wirklich stehe.
 
Das mag wohl sein. Für mich persönlich käme so ein Gerät dennoch nicht in Frage.

So dachte ich bis Mitte 2023 auch

Man könnte nach ner Verletzung auch solo auftrainieren, bis man wieder halbwegs fit genug ist,
Manch mal soll das aber nie mehr so werden wie es mal war.


...
Aber wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, dauerhaft nicht mehr fit genug bin, um bei meinem gewohnten Pulk aus eigener Kraft mitzufahren, dann soll’s eben so sein. Nichts ist für die Ewigkeit, so sehe ich das.
Dann hast du wohl das Hobby nie wirklich richtige geliebt.
Ich hab auch 3 Jahre gebraucht bis ich es akzeptiert habe das die Ärzte mit ihre Aussage doch recht hatten das es mit richtigen Radfahren nie mehr so werden wird wie es bist 2020 war.
Wenn ich das aber jetzt so lesen was du da so von dir gibt hab ich nach deiner Meinung kein Recht mehr dazu mich auf mein Rad zu setzten und durch die Landschaft zu fahren. Ich sollte also besser zuhause bleiben um keinen "echten" Rennradfahrer zu treffen.
Da bin ich ja echt nur froh das es außerhalb des Internets noch viel normale Menschen gibt denen es Scheixx egal ist mit was man zur Ausfahrt kommt. Wichtig ist hier nur das man Lust und gute Laune mitbringt.

In diesen Sinne fahr weiter alleine in deiner Blase und hoffe darauf das du immer Gesund bleibst.
 
Genau ! Für viele hier, die offensichtlich noch nie so richtig schwer krank waren und sich das auch nicht so richtig vorstellen können, hat ein e-bike nur mit Hochlenker seine Berechtigung....
Wie gesagt - im Juli die gesundheitliche Klatsche bekommen, im August dann 11 Stunden auf dem OP Tisch gelegen - da sieht die Welt auf einmal ganz anders aus
 
Dann hast du wohl das Hobby nie wirklich richtige geliebt


Doch, habe ich durchaus, möchte mir aber keine Illusionen machen, das nennt man Akzeptanz. Ich liebe ja auch das Laufen (das ich schon sehr viel länger als das Radfahren betreibe) und auch damit wird irgendwann zwangsweise Schluss sein, egal ob in 20 Jahren oder in 2 oder in 2 Monaten.
Dann bin ich eben froh, falls ich überhaupt noch irgendwie wandern oder spazieren gehen kann.

Ich bin auch nicht mehr der Jüngste, habe gesundheitlich ebenfalls schon einiges durch und bilde mir keineswegs ein, ewig bzw. bis zu einem friedlichen, sanften Bilderbuch-Ableben im Schlaf auch nur halbwegs gesund zu bleiben.

Ich denke, die allermeisten, die ein e-bike fahren, sind grundsätzlich dazu in der Lage, auch ohne Motor voran zu kommen. Ob es dann unbedingt noch irgendeine Mindestdistanz / Dauer oder Tempo braucht, sei mal dahingestellt, muss jeder selber wissen. Für mich eben nicht. Wenn die Knochen oder sonst irgendwas das nicht mehr mitmachen, fahre ich halt nur noch mit meinen Jungs lockere Ausflugs-Touren (bis ich denen dann auch zu langsam bin), sollte das noch klappen. Ich bin grundsätzlich schon froh darüber, dass ich mich überhaupt bewegen kann und das selbst dann, wenn ich ab morgen nur noch Qi Gong machen kann.

Denn das ist keinesfalls selbstverständlich. So viel zum Thema Blase. Ich halte eben nichts davon, Dingen allzu sehr hinterher zu trauern. Schließlich ist das Altern und der körperliche Verfall vorprogrammiert und niemand ist vor (schwerer) Krankheit gefeit.
 
Entschuldigt bitte wenn ich die Antwort vielleicht überlesen habe, aber wie misst das System die real getretene Leistung? Ist da ein Powermeter verbaut, das ist mir aus dem Artikel leider nicht ersichtlich?
 
Entschuldigt bitte wenn ich die Antwort vielleicht überlesen habe, aber wie misst das System die real getretene Leistung? Ist da ein Powermeter verbaut, das ist mir aus dem Artikel leider nicht ersichtlich?
Üblicherweise sind bei Pedelecs Sensoren eingebaut die im Prinzip das gleiche sind wie ein Powermeter. Nur eben mutmaßlich sehr schlechte Powermeter, weil es auf die letzten 50% Genauigkeit nicht wirklich ankommt (bei dem was wir unter Powermeter verstehen würde man bereits 5% Ungenauigkeit als Totalversagen einstufen). Ich würde es nahezu als gesetzt betrachten dass ein E-Bike im Rennrad-Look den gleichen Ansatz verfolgt, sogar dann wenn zusätzlich noch ein Powermeter aus dem Sportbereich installiert sein sollte (Shimanokurbel zB). Einfach weil die Elektronik nicht darauf ausgelegt ist sich mit irgend einem Funksensor zu pairen und man dann den ganzen Ärger an der Backe hätte zB mit was wenn der Sensorakku leer ist.

Ein Beispiel für solche "Quasi-Powermeter" wäre dieses Schmuckstück. (das Giant hat einen Nabenmotor, da kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen dass der Sensor ebenfalls in der Nabe sitzt, wie dereinst bei Powertap)
 
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Bei neuen Motorsystemen fürs Hinterrad werden meistens Tretlager mit Sensoren verbaut.
 
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Bei neuen Motorsystemen fürs Hinterrad werden meistens Tretlager mit Sensoren verbaut.
Wie sind die an die Motorsteuerung in der Nabe angebunden? Funk? Huckepack auf dem Leistungskabel? Nabenmotor mit externer Leistungselektronik? DMS irgendwo an die Verbindung zwischen Freilaufratsche und dem Rest des Nabenmotors und man hat eine sauber abgegrenzte Einheit mit wenig Fehlermöglichkeiten die man schlimmstenfalls als ganzes austauscht. Alles andere fände ich sehr überraschend. Die Grafik deute ich so dass die Sensoren am Pedal aufgeführt werden weil die deren Input erfassen ("da drückt der Benutzer drauf"), nicht weil sie sich physisch dort befinden. Aber ist natürlich alles nur Vermutung. Was auf den ersten Blick gegen meine Vermutung spricht ist dass sie von "drei Sensoren" sprechen (in der Nabe wären es wohl eher zwei, DMS und Drehzahl, außer wenn sie mehrere DMS separat zählen), aber andererseits gilt das gleiche auch für Kurbel, da gäbe es für diesen Anwendungsfall wirklich keinen Anlass rechts/links separat zu messen. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber dass die Modelle quer durch alle Preisstufen die gleiche Exotenkurbel nutzen, und das ist dann doch wieder klar ein Indiz in Richtung "die messen vorne".
 
Ich finde das pauschale draufhauen auf den E Antrieb sehr schade. Ich habe letztes Jahr mit Knieproblemen nach 20 Jahren wieder angefangen Rennrad zu fahren und habe mein neues „Bio“ Rennrad nach 2 Ausfahrten wieder verkauft, weil mein Knie so stark schmerzte. Dann habe ich mir ein Specialized Creo gekauft und bin ein Jahr fleißig gefahren mit immer weniger Unterstützung.

Dieses Jahr habe ich das Rad verkauft und mir ein Tarmac gekauft. Mittlerweile habe ich eine ganz andere Kondition und das Knie macht null Probleme. Würde mir bei gesundheitlichen Problemen jederzeit wieder ein E-Rennrad holen wenn es zukünftig nicht anders gehen sollte.
 
Wenn der Wahn und die Ungeduld der Eltern schon soweit gehen, dass man mit Kleinkindern die höchsten Berge erklimmen will/muss statt zu warten, bis sie selbst dazu fähig sind, dann sind E-Bikes und Exoskelette ein wahrer Segen. Und gleichzeitig kann man so den Nachwuchs auch ganz einfach auf den Pfad von immer höher, weiter, schneller, besser, schöner, teurer, ... konditionieren. Und selbstverständlich bekommt der Nachwuchs, kaum kann er gehen, auch schon einen Strava-Account, damit man mit den Auszeichnungen, Rekorden und KOM bei Verwandten, Bekannten und am Elterntag in der Schule angeben kann. Kindergerecht scheint mir das Ganze indes eher nicht.
Irgendwie reden wir aneinander vorbei... es geht hier nicht um Monstertouren in den Alpen - die kann der Kleine schon fahrtechnisch nicht leisten, und ich will da auch nix riskieren. Es geht auch nicht um "schneller, höher, weiter", sondern um das genaue Gegenteil: mein Sohn lebt sich sportlich eher bei Tennis und Muay Thai Boxen aus, aber so können wir am WoEnde schön gemeinsam fahren - das kann durchaus der absolut flache Rheinradwanderweg sein, aber auch da ist das "E" ein Segen, wenn wir die 200 hm zurück zum Haus strampeln.
KOMs, Strava etc. interessieren mich nicht die Bohne, ebenso keine FTP-Protzerei...
 
Unser Bikeshop Betreiber (mit Fokus Radsport, dazu auch E-Fahräder) sagte das E-Rennräder überhaupt keine Rolle bei ihm spielen. Die Zielgruppe mag die Überhöhung eines Rennrades nicht und beim Anblick der "gefährlichen dünnen Reifen" ist kaum Interesse. Dafür massiv bei E-MTB´s, fette Optik, bequeme Sitzposition.
JEPP, deckt sich mit meiner Beobachtung - viele "klassische VTT", also 28er, nicht übermäßig fett, oder aber STVO-konforme "MTBs" mit hoffnungslos in den Himmel ragenden Lenkern, bleischwer, aber der Motor reißt es ja 'raus...
 
Sorry, aber gerade das sehe ich komplett anders.

Meine Jungs (werden bis Jahresende 9 und 11 Jahre alt) haben bereits vor ca. 3,5 Jahren ihre ersten Radweg-Touren zwischen 20 und 25 Km gemacht. Möglichst wenig HM, unter 160 geht’s aber nicht.

Wenn sie (gerade natürlich der Kleine) einen Anstieg nicht packen, dann ist es eben so.

Ich finde das ist eine sehr gute und wichtige Erfahrung für die Kids, dass es auch mal weh tun kann oder richtig anstrengend werden und das es nicht schlimm ist, eine Weile den Berg hoch zu schieben und dass man einfach nicht in Frust zu verfallen oder gar aufgeben soll.

Natürlich steige ich dann auch ab und schiebe mit und baue den Kurzen auf, sollte er sich ärgern oder hadern. Der Große fährt voraus und wartet oben am Berg oder kommt uns an der nächsten Geraden wieder entgegen.

Für mich gehört sowas zur kindlichen Entwicklung zwingend dazu, nicht aber, möglichst viele Km oder HM mit den Kids runter zu reißen.
Ich würde auch auf gar keinen Fall wollen, das meine Jungs, sobald es mal anstrengend wird und/oder bergauf geht, sie nur einen Knopf drücken müssen und dann ist alles easy. Wie soll man denn so Biss entwickeln, Kampfgeist, Resilienz, Durchhaltevermögen oder wie auch immer man das bezeichnen will?

Übrigens sind meine Boys allgemein bisher keine allzu sehr begeisterten Radfahrer (lieber Stuntscooter/Skateboard) und dementsprechend keine Ausdauerfahrer.

Egal, dann ziehe ich eben mal Sneaker an, meine Kombipedale werden ausnahmsweise mal auf der flachen Seite gefahren und ich mache langsam. Das mag für mich ungewohnt sein und das Fahren so natürlich manchmal etwas öde, trotzdem genieße ich jede Minute sehr und die Jungs wissen, was sie geleistet haben.

Ich kann deine Haltung da nicht nachvollziehen. Mir ist das gemeinsame Erlebnis wichtig und die Tatsache, dass die Kids auch mal ihre Grenzen erfahren und lernen nicht aufzugeben. Keinesfalls aber ein Trainingseffekt, den lasse ich da mal komplett beiseite und hole ihn mir bei anderer Gelegenheit.

Ich bin mit unserem Genussfahrer sicherlich nicht immer einer Meinung, aber mit dem von ihm erwähnten allgemein zunehmenden Hang zur Bequemlichkeit hat schon nicht ganz unrecht, wie ich finde.

Die breite Masse ist im Durchschnitt schon ziemlich verweichlicht, bloß nicht anstrengen, man könnte ja ins Schwitzen kommen. Wir wohnen hier quasi am Waldrand und der nächste Weg zum Wald ist nur 200-250m lang. Dennoch fahren erschreckend viele definitiv gesunde Leute tatsächlich mit ihrem Auto zum Wald, (schließlich geht es da ja bergauf, oh nein) um dort ihren Hund aus dem Kofferraum raus und ein paar Minuten rumlaufen zu lassen.

Und es ist schon irgendwie bezeichnend, wie auffällig unauffällig beim „e-RR“ oder „e-Gravel“ der Akku stets integriert verbaut ist und die Anzeige am Oberohr ebenfalls extrem dezent. Optisch von einem Carbon-Rahmen mit eher voluminöserem Unterrohr in der Praxis teilweise kaum zu unterscheiden. Sorry, aber da geht es dann wohl nicht zuletzt auch um Schein statt Sein, dem Zeitgeist entsprechend.

Just my 2 Cents
Ja, gegenseitiges Verständnis und Toleranz wären sooo wichtig :).
Ernsthaft, wir liegen überhaupt nicht weit auseinander - ich denke, daß es am Ende u.a. auch und gerade die lokale Situation ist, die bei uns halt bedeutet, wenn man keine nicht allzu langen, aber extrem giftigen Anstiege fahren kann, man im Autolärm an befahrenen Straßen unterwegs ist. Und gerade weil auch meine Kinder keine die-hard-Radler sind, hilft der Motor ungemein. Um es ganz klar zu sagen: ich habe das E-MTB weniger dafür gekauft, daß mein Sohn allein fahrend einen auf dicke Hose bei den Kumpels macht, sondern primär dafür, daß wir gemeinsam gut zusammenfahren können. Weiter oben habe ich ja die Geschichte mit meiner Frau erzählt, wo am Ende ein 8 Jahre altes wirklich vorzüglich ausgestattetes Stadtrad mit Rohloffnabe und weniger als 400km auf ebay Kleinanzeigen wegging, und wir dann innerhalb einer Saison ein x-faches gemeinsam mit mir auf Gravel, Frau und Kleiner auf E-Bikes, genußgeradelt sind.
Mein Sohn ist als Muay-Thai-Boxer und Vereinsspieler Tennis nicht "verweichlicht", aber ich messe sein Verhältnis zum Fahrrad nicht an meiner Fahrradmanie - so einfach ist das mit Verständnis, Respekt und Toleranz..
Zum Akku: mein Kleiner fährt ein MTB-Hardtail von Ben-E-Bike, weil leicht (Carbonlenker, Pedale mit Titanachsen etc. p.p.) und v.a. der Antriebsstrang mit einem eher "schwachen" Heckmotor an Kinder angepaßt; dafür kann er das bike auch problemlos mal "bio" fahren (ich kapiere nicht, warum "Kinder"-MTBs mit den gleichen fetten Bosch-Mittlemotoren ausgestattet werden wie die ERwachsenenbikes; unnötig schwer!). Der Akku ist ziemlich prominent am Unterrohr aufgesetzt, und damit man ihn nicht übersieht, extra schwarz bei weißem Rahmen - also nix "verstecken". Wozu auch? Aber sicher stimmt es, wenn Du feststellst, daß es bei den E-RR und E-Gravels durchaus auch darum geht, das "E" dezent zu verstecken...
 
Ist das, weil wir's halt schon immer so gemacht haben (ohne E-Motor), oder gibt's dafür ernste Gründe?

Und warum ist's Sport, wenn einer in der Ebene mit 150W rollt, jedoch kein Sport, wenn er mit 300W einen Berg hochtritt und sich 250W Unterstützung nimmt?
Zustimmung! Und, ja, wenn ich ehrlich bin: ich habe mir diese Saison für das Gravelbike ein Powermeter gegönnt, weil ich am E-Stadtrad mit Bosch CXirgendwas mir die Eigenleistung Tritt für Tritt anschauen kann...
 
Neulich auf einer gebirgigen Marathonstrecke: Dutzende Gleichgesinnte im Blickfeld, Gespräche verstummen während die Geschwindigkeit zunehmend Richtung Schrittgeschwindigkeit fällt. Beim einen etwas mehr beim anderen etwas weniger, trotzdem ein ziemliches Gemeinschaftsding. Von hinten ein Surren, ein adrett in Sportdress gecosplayter Ebiker saust links außen an allen vorbei, vielleicht weil er zu nem Bekannten aufgeschlossen ä aufschließen möchte der ihm im Flachen davongefahren ist.

Das ist ungefähr so rücksichtsvoll wie wenn sich einer mit Schnapsflasche und Joint zur Yogagruppe in den Stadtpark setzt um über die Verrenkungen zu lachen. Klar, kann er machen, der Park ist ein öffentlicher Ort, aber niemand kann erwarten dass die Yogis das gut finden. Vielleicht hat der orthopädische Probleme wegen denen er kein Yoga machen kann, vielleicht hat der wenig andere Freude im Leben, alles tragisch, trotzdem darf niemand der Yogagruppe einen Vorwurf machen wenn sie lieber unter sich bliebe. Generell frage ich mich bei den 3mpörten Ebiker-Verteidigern in Threads wie diesen jedes Mal ob die tatsächlich ein bisschen für Ebiker sprechen oder ob die meisten Ebiker in Wirklichkeit gar kein Problem damit haben mit Leben und Leben lassen ohne sich der Kreis anderen Gruppe aufzudrängen (der Durstige geht zum trinken eben in den Biergarten statt zum Yogaspot und alles ist gut) und diese vehementen Toleranzforderer außer eigenem virtue signaling überhaupt niemandem einen Gefallen tun.
Hat der E-Biker Euch behindert? Wohl nicht! Also ist es wohl eher EUER Egoproblem, wenn da jemand schneller ist?! Und, ja, natürlich darf man Yogis, Biobiker und E-Biker verspotten und auslachen! Man muß sich den Schuh ja nicht anziehen!
Als ich in den frühen 80ern Jugendradrennfahrer war, hat sich der ältere Bruder eines Schulfreundes einen Spaß daraus gemacht, mit seinem Billigrennrad und Fluppe im Maul die Herrenreiter auf ihren Colnagos in Grund und Boden zu fahren - na und?
 
Wie sind die an die Motorsteuerung in der Nabe angebunden? Funk? Huckepack auf dem Leistungskabel? Nabenmotor mit externer Leistungselektronik? DMS irgendwo an die Verbindung zwischen Freilaufratsche und dem Rest des Nabenmotors und man hat eine sauber abgegrenzte Einheit mit wenig Fehlermöglichkeiten die man schlimmstenfalls als ganzes austauscht. Alles andere fände ich sehr überraschend. Die Grafik deute ich so dass die Sensoren am Pedal aufgeführt werden weil die deren Input erfassen ("da drückt der Benutzer drauf"), nicht weil sie sich physisch dort befinden. Aber ist natürlich alles nur Vermutung. Was auf den ersten Blick gegen meine Vermutung spricht ist dass sie von "drei Sensoren" sprechen (in der Nabe wären es wohl eher zwei, DMS und Drehzahl, außer wenn sie mehrere DMS separat zählen), aber andererseits gilt das gleiche auch für Kurbel, da gäbe es für diesen Anwendungsfall wirklich keinen Anlass rechts/links separat zu messen. Auf den zweiten Blick zeigt sich aber dass die Modelle quer durch alle Preisstufen die gleiche Exotenkurbel nutzen, und das ist dann doch wieder klar ein Indiz in Richtung "die messen vorne".
Grundsätzlich - da "geht" nix an Steuerungsinformation an den Heckmotor; der Tretlagersensor ist mit der Steuerelektronik - meist in Akkunähe - und moduliert den Leistungsregler für den Motor. Sensor im Pedal fände ich ziemlich schwachsinnig, btw. ...
 
Ich finde das pauschale draufhauen auf den E Antrieb sehr schade. Ich habe letztes Jahr mit Knieproblemen nach 20 Jahren wieder angefangen Rennrad zu fahren und habe mein neues „Bio“ Rennrad nach 2 Ausfahrten wieder verkauft, weil mein Knie so stark schmerzte. Dann habe ich mir ein Specialized Creo gekauft und bin ein Jahr fleißig gefahren mit immer weniger Unterstützung.

Dieses Jahr habe ich das Rad verkauft und mir ein Tarmac gekauft. Mittlerweile habe ich eine ganz andere Kondition und das Knie macht null Probleme. Würde mir bei gesundheitlichen Problemen jederzeit wieder ein E-Rennrad holen wenn es zukünftig nicht anders gehen sollte.
AMEN, HALLELUJA! Genauso war es bei mir nach einer großen OP ja auch - ich hatte einfach keine Freude, an jeder Steigung meiner "Hausstrecken" fast abzunippeln, und mir taten Knie und Hüfte weh; außerdem waren plötzlich die Gangsprünge der MTB-1x12 viel zu groß. Mit E-Gravel eine Saison durchgefahren, dann klappte auch wieder der Umstieg aufs Biobike.
Ja, mich nerven rücksichtslose Fahrer - egal, ob mit oder ohne "E". Nein, ich kann mit der quasireligiösen Pseudoargumentation contra "E" nix anfangen - leben, und leben lassen!
 
Wie läuft das eigentlich bei den MTBlern? Mein Eindruck (als Außenstehender): ganz friedlich. Es gibt Gruppen bzw Events die explizit gemischt sind, aber auch Gruppen bzw Events wo es völlig selbstverständlich ist dass keiner mit Motor antanzt. Bzw wo keiner antanzt ohne Motor, aber dafür mit dämlichem "weil ich es kann" T-Shirt. Hängt wahrscheinlich damit zusammen dass es dort auch vor Einführung des Batteriemofas bereits ein klar abgegrenztes nebeneinander gab von Leuten deren Ding es war sich von fest installierten Steighilfen nach oben tragen zu lassen (oder per Pick-Up Truck), und Leuten denen das nicht im Traum eingefallen wäre.

Hier sehe ich dann auch die klaffende Lücke beim e-Rennrad: der Downhiller hat ein klares Bild davon wer er ist und wer er nicht ist (jemand anderes möchte er auch gar nicht sein), und wenn da nun etwas "uphill-flow" hinzukommt ändert das nicht wirklich etwas (außer dass es plötzlich überhaupt nicht mehr Nische ist). Wer ist der E-Rennradler? Wer möchte er sein, als was identifiziert er sich? Klar ist da überhaupt nichts.
Grundsätzlich Zustimmung, aber als XC-Fahrer sehe ich das differenzierter: wer v.a. in Bikeparks oder downhill unterwegs ist, hat natürlich überhaupt kein Problem mit "E", und es ist ja wirklich schlauer, dann mit Hilfe hochzufahren, als sich auf einen shuttle service o.ä. zu verlassen.
Bei XC/Tourenfahren gibt es m.E. neben dem Wunsch, mit unterschiedlichem Leistungsstand gemeinsam fahren zu wollen, noch einen weiteren Grund fürs "E": Gerade z.B. im Berner Oberland gibt es viele wunderschöne Touren, die man "bio" nur mit einer Übernachtung schafft - hier verlängert das "E" einfach die Reichweite, die man fahren kann. Ob man das gut oder schlecht findet, ist ein anderes Thema...
Wer der E-RRler ist? Für mich ein erfahrener RR-Fahrer, der gerne weiterhin im Kreis seiner Kumpels mitfahren will, aber wg. Unfall/Krankheit/Lebensalter das ohne etwas Hilfe nicht mehr schaffen würde. Anstatt dann also als einsamer und gelangweilter Wolf seine Runden zu drehen, fährt er dann in der Ebene Windschatten, und am Berg hilft der Motor, und alle sind zufrieden... ich sehe die E-RRs im Gegensatz zu E-Gravel und v.a E-MTB als Nische...
 
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