Ich hab mich gefreut in Brest Ivo kennengelernt zu haben. Ich hab ihn dann in der Kontrolle in Carhaix wiedergetroffen. Dort war die Kantine leergefegt und ich war hungrig. Ivo hat mir dann den Tipp mit dem Bäcker in Mael-Carhaix gegeben, der 24 Stunden offen hat.
Das war meine Rettung, dort habe ich mich mit Sandwich und Rosinenschnecken bevorratet. Vielen Dank Ivo.
Mein erstes und womöglich einziges PBP war wirklich eine interessante Erfahrung. Als ich mich mal wie die anderen eine Zeitlang auf die Grünfläche (die immer sauber und gemäht war) am Strassenrand gelegt hatte, war ich erstaunt wie gut ich danach wieder fahren konnte. Ich habe auch zweimal im Schlafsaal geschlafen, in St. Nicolas am Hinweg und in Loudéac am Rückweg. Was hatte ich mir vorher für Gedanken wegen Ohrstöpseln gemacht. Die brauchte ich nicht. Ich war sofort weg und der Weckdienst hat hervorragend funktioniert.
Die Organisation war überhaupt beeindruckend gut. Ich habe aber wegen Knieproblemen das Zeitlimit nicht einhalten können. Als das klar war, habe ich noch ein bisschen mehr die liebenswerten Franzosen am Wegesrand beachtet. Denn was wäre PBP ohne sie.
Auch die vielen schönen Kunstwerke und geschmückten alten Fahrräder fand ich toll.
Nicht so toll fand ich die inzwischen total vermüllten Kontrollen Mortagne und Dreux. Man sollte sich schon die Zeit nehmen seine verbrauchten Rettungsdecken, Dosen usw. zum Mülleimer zu bringen und nicht einfach für die ehrenamtlichen Helfer liegenzulassen.
Auf jeden Fall habe ich mein Ziel erreicht mit dem Fahrrad zu finishen, habe eine Stunde unterm Baum neben dem Velodrom ausgeruht und bin dann zum Camping nach Cernay geradelt, nicht völlig kaputt und auch ganz zufrieden. Nächstes Mal würde ich natürlich all die vielen kleinen und größeren Fehler, die einen soviel Zeit kosten nicht mehr machen
und ich weiß jetzt dass ich diese 1230 km zumindest bei gutem Wetter in ungefähr 90 Stunden bewältigen kann, selbst wenn das Knie streikt. Über eine umsonst mitgeschleppte Regenjacke musste ich mich übrigens auch nicht ärgern. Die habe ich noch ein paar Stunden am Schluss gut gebrauchen können