Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Na ja, das zeigt eben, dass "Bike-fitting" alles Mögliche ist, aber keine ausgereifte Wissenschaft. Und ein Problem des "selbständigen Fernkaufes".
Auch gut, ich schrieb etwas weiter oben, dass es nicht Sinn und Zweck ist, Dir hier ein Rad zu "verkaufen". Das ist Sache des Verkäufers.
Fairlight ist die Marke von einem ehemaligen Designer von Genesis Bikes UK. Deswegen sieht es dem Croix de Fer auch so ähnlich, was nämlich auf seine Kappe ging. Der hat den Größen-Range aber erweitert: Jede potenzielle Größe für Lang- oder Normal-Beiner.
Der Mann hat sich etwas dabei gedacht. Und bei einem solchen Angebot ist die beste Idee, genau diesen mal nach seiner Meinung zu fragen.
In dem Fall bist Du aber beim Bike Fitting - bei der Kohle, die Du inzwischen ausgegeben hast, hätte das auch für einen Rahmen nach Maß gereicht - auf zwei "Schulen" gestoßen: "Höhe ist alles" und "Länge ist alles".
Erstere ist ein wenig eindimensional, und falsch, zweitere wird aber auch erst "rund", wenn man andere Parameter hinzu zieht. Die Geometrie ist noch nicht ganz so extrem auf "Komfort" oder "Gran Fondo" oder wie man diese gräßlichen "Ich-will-ein-Rennrad-aber-irgendwie-doch-nicht-Geometrien" so nennt, geschnitten. Dennoch sind die tendenziell für eine weniger stark gebeugte Haltung ausgerichtet.
Jetzt: was verunsichert Dich denn: Hat Dir keiner von den beiden die Zusammenhänge erklärt? Daraus kann man dann doch eigentlich schließen, welche Konsequenzen die Wahl für das Eine oder anderer zeitigt.
Du bist ein ausgeprägter Langbeiner, aber gar nicht mal so extrem. Dass der Rahmen für Dich insgesamt eher kurz im Vergleich zur Höhe gebaut sein sollte, ist schon fast eine Binsenweisheit.
Warum solltest Du so viel Höhe in der Front brauchen? Mit 70cm Armlänge wirst Du selbst bei einer 10cm Überhöhung noch lange nicht wirklich extrem sitzen.
Schau dir die Tabelle noch einmal an: Da sieht man auch gleich, dass der "Stack-to-Reach-Mist" zum Rahmen aussuchen ziemlich untauglich ist. Die "T" und "R" Größen Tall und Regular sind immer so ziemlich identisch gebaut, bis auf die Steuerrohrlänge, sind prinzipiell gleich lang, haben aber je einen stark unterschiedlichen Reach.
Das 61T wird Dir im Zweifel nicht nur viel zu lang sein, sondern eventuell sogar zu hoch. Das 58T ist höher als das 61R. Die Höhe ist variabler als die Länge.
Wenn es das Modell sein soll, wäre für mich die Frage eigentlich geklärt........
Ursprünglich sollte die "stack-to-reach" Methode ( also das Verhältnis von Höhe und Länge)den Rahmen charakterisieren, was aber im Vergleich nur dann geht, wenn alle anderen Parameter im Prinzip gleich sind. Und auch dann kann es allenfalls eine Annäherung sein.
Der "reach" als einzelnes Maß spart den Sitzwinkel aus, der bei einem reinen Oberrohr-Längen-Vergleich das Ergebnis verfälschen würde. Allerdings tut das auch der Lenkwinkel zu einem guten Teil. Zudem ist der Reach wieder nur bei gleich hohen Rahmen vergleichbar.
Als Vergleichsmaße sind beide gut zu gebrauchen, um einen passenden Rahmen auszusuchen vollkommen unzulänglich. Nicht zuletzt weil sehr viele dazu neigen völlig unterschiedlich konzeptionierte Rahmen zu vergleichen, was eher suboptimal ist.
Man muss sich schon die ganze Geometrie ansehen. Es hilft nichts. Hat man sich dem angenähert, was einem passt, reichen durchaus wieder einzelne Parameter.
Die Geometrien des Faran zeigen das ja sehr deutlich. Eine Rahmenlänge, aber zwei Höhen. Man kann es näherungsweise auch so sehen: Eine Höhe, zwei Längen, wenn man "benachbarte" Geometrien vergleicht.
Die Rahmenlänge, vor allem in der Front, ist einerseits wichtig für die Sitzlänge, aber sie bestimmt im Zusammenhang mit der Reichweite und der Gewichtsverteilung des Fahrers und nicht zuletzt seiner Sitzposition, die Fahr-Charakteristik.
Anders ausgedrückt: Je tiefer gebeugt die Sitzposition ist, desto weiter wandert der Schwerpunkt nach vorne, desto enger sollte die Vorderachse an diesen heran ( oder in die "Sichtlinie"). Je aufrechter die Position ist, desto weiter nach vorne kann die Vorderachse verlagert werden für einen ruhigeren Lauf, oder im Falle aktueller MTB mit sog. "Foward-Geometrie" um eventuellen "Überschlags-Neigungen" in steilen Bergab-Passagen zu bieten. Das ist jetzt eine sehr grobe Kurzform.
Letztgenannte Geometrien zeitigen spätestens in Unterlenker-Haltung, meist aber auch in Bremsgriff-Haltung, eine Art "Ruderpinnen-Effekt". solange es geradeaus läuft, ist alles gut, in der Kurve fühlt sich das dann schon ziemlich "quarkig" an.
Der Grund, warum so manche, der heute erhältlichen "Gravel-" oder sonstigen Räder so einen Vorderbau aufweisen ( flacher Lenkwinkel unter 72°, Steuerrohr verlängert, große Front-Mitte-Distanz) liegt einmal in der Annahme, dass die Fahrer/innen hier aufrechter sitzen, was nicht zwangsläufig der Fall ist und wenn doch nicht so bedeutend sein muss, und weil anscheinend die "Foward-Geometrie" da irgendwie teilweise hineinkopiert wird.
Ich habe es jetzt nicht nachkalkuliert: Aber auf den Plus würde ich sagen, das Bokeh ist in der Tendenz etwas zu flach und zu lang... Das Fairlight in 58T ist höher un ein Stück kürzer. Aber ohne Gewähr..............
@bartleby :
Im Grunde habe ich das prinzipielle Problem ja oben erklärt. Je weiter die Vorderachse noch vorne wandert, umso "quarkiger" wird das Lenkverhalten.
Grundsätzlich muß man sehen, ob das "Problem" überhaupt auftaucht. Bei großen Rahmengrößen stellt sich das nicht unbedingt. Wer sehr große Füße hat, muß eben sehen, wo die Prioritäten liegen.
Ich selber, als kleiner Langbeiner habe eine Front-Mitte Distanz von 572mm und es könnten ein paar Millimeter weniger sein. Mit Schuhgröße 41 komme ich knapp an den Vorderreifen - ohne Schutzbleche und bei 165mm Kurbel.
Deswegen würde ich aber das Vorderrad nicht weiter ausstellen. Und wenn die Reifen breiter werden sollen, würde ich auch kleinere Laufräder nehmen. Aber bei 580mm sollte Schluß sein. Da wird das langsam unschön. Bei deutlich flacheren Lenkwinkeln und auch noch mehr Gabelvorbiegung und jenseits von 590mm ist das richtig schwammig, vor allem im Unterlenker.
Im Rahmenbau gelten 580mm Front-Mitte als "safe", was den "toe-overlap" betrifft. Laut ISO sollen es 89mm ab Pedalachse bei eingeschlagenem Vorderrad bis Reifen sein. Das reicht nicht für Schuhgröße 43 aufwärts.
Das würde ich also doch sehr abwägen. Aber wie gesagt, es ist nicht gesagt, dass man das tun muß.
Ich bin 182 und hab eine Schrittlänge von 90. Der Lenkerbogen ist glaub ich schon h9nter der Vorderachse, da müsste ich aber nochmal nachsehen, bin gerade unterwegs. Das OR hat 56cm, Vorbau 90mm und der Lenker einen rel. kurzen Reach. Lenkwinkel sind 72,5 und Gabelvorbiegung 50mm. Mehr fällt mir jetzt auswendog nicht ein . Sorry für die Tipperei am Handy geradeWenn ich einen solchen Rahmen konzipieren würde, dann würde ich mir am "lebenden Objekt" mal anschauen, wie der Lenker steht. Ist die Vorderachse so in etwa ( jetzt ohne Gewähr) auf Höhe des Lenkerbogens sind sicher noch ein bis zwei Zentimeter drin.
Ein wenig Spielraum ist da ja schon. Du wirst nicht gerade klein sein, nehme ich an.
Eigentlich ist es gar nicht so kompliziert, aber wenn man erstmal damit anfängt, verliert man sich schnell in Kleinigkeiten hier und Einzel-Maße da.
Im Grunde muß man sich "nur" verdeutlichen, welche Parameter was bewirken:
Du hast eine relativ fixe Sattelposition: Höhe und Abstand zum Tretlager, eine Lenk-Geometrie, bzw. die Lage der Vorderachse die u.a. abhängig ist von der Art der Lastverteilung, also von der Sitzhaltung und den Abstand dazwischen, der vor allem vom Oberkörper dann den Armen bestimmt ist.
Eine Überhöhung die von Deinen körperlichen Möglichkeiten bestimmt wird, der Armlänge vor allem und von Deinem persönlichen Geschmack.
Im Grunde ist es das auch schon. Das im Voraus zu kalkulieren ist nicht ganz trivial, aber machbar. Man muß sich dabei ein paar Dinge eben klar machen.
Verwirren läßt man sich vor allem dann, wenn man sich die Frage stellt: "Was ist richtig?". Stell Dir die Frage: "Was passt mir?" Das mag sich im ersten Moment anhören, als sei es das Selbe. Ist es aber nicht.