In anbetracht dass man nur die Antriebseite (Gelenkmomente, Pedalkräfte, Muskelbelastung) anhand von Studien belegen kann ist die Sitzlänge letztendlich eine rein subjektive Sache. Sprich jeder Körper findet eine andere Sitzlänge hinreichend.Jenachdem wie trainiert und bewegungsfreudig Rücken, Becken. Deswegen sind meine Räder in Bezug auf Sattelstellung und Sitzhöhe alle auf den "mm" gleich. Am Anfang der Saison fahre ich meistens den größeren Rahmen (weniger Überhöhung) - nach einigen Wochen dann den kleineren. Die Bikes haben den selben SW, aber unterscheiden sich im Oberrohr um 1.5cm (530 vs. 545) . Die Sitzlänge ist jedoch bei beiden gleich (horizontal) durch den Vorbau angepasst.
Das ist weder wirklich neu, noch ist es wirklich Gegenstand unserer "Auseinandersetzungen". Die Sattelposition ist, einmal eingestellt, eine relativ fixe Größe. Und dass die Sitzlänge recht individuell ist, bestreite ich für meinen Teil überhaupt nicht. Im Gegeteil.
Übrigens habe ich das eine Zeit lang auch so ähnlich gemacht. Nur nicht mit mehreren Rädern: Zu Anfang der Saison habe ich den Schaftvorbau etwas weiter rausgezogen.................... Eine der wenigen Vorteile alter Technik - will ich am Renner trotzdem nicht mehr haben, wenn ich nicht explizit einen Klassiker fahren will, nur so nebenbei - ........Aber: Selbes Rad, selbe Fahreigenschaften...........
In der Praxis fährt sich der kleine Rahmen natürlich agiler, wendiger......der größere ist deutlich "laufruhiger" ein rolleur. Mit keinem Rahmen bin ich a.) schneller bzw. b.) trete ich mehr Watt. Beide Räder haben ihre Berechtigung und ihr Einsatzgebiet - nämlich sportlich vs. komfortabel. Das sind einfach Praxis bezogene Erfahrungen die man macht und genau nach diesen wird auch in Bike-Shops beraten.
Genau davon rede ich doch die ganze Zeit: Genauer gesagt der kürzere Rahmen. Aber man hat eben mit zwei - in Bezug auf die Körpermaße - verschiedenen Rahmenlängen im Zweifel auch zwei völlig verschiedene Räder. Warum in drei Teufels Namen soll ich aber freiwillig auf das "bessere" Haindling und die Agilität verzichten? Das ist technisch einfach nicht notwendig. Ein agileres Lenkverhalten macht einen natürlich nicht automatisch schneller. Aber das ist ach gar nicht Zweck der Übung.
Im Extremfall sind denn auch "Spacertürme" oder aufsteigende Vorbauten ein vorwiegend ästhetisches Problem . Aber kaum ein aktiv genutztes Rad sieht aus, wie ein Auststeller im Schaufenster mit weit ausgezogener Stütze und extrem niedrigem Lenker.....................
Ich sehe auch nicht unbedingt den Widerspruch "sportlich vs. komfortabel". Schon weil gerade "Komfort" jeder anders einschätzt. Für meinen Teil finde ich eine eher aufrechte Position ab Kilometer 5 ausgesprochen unkomfortabel. Aber das ist eben individuell.
Und um das mal auf den Punkt zu bringen: Wer sich, egal durch welche Maßnahmen ein schnellerers Rad erhofft, ist schlicht den Erzählungen des Marketings auf dem Leim gegangen. Die Leistung kommt allein durch den Fahrer. Ein gut passendes Rad, eine vernünftige auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Sitzposition, passende Komponenten wie Lenkerbreite, Kurbellänge, helfen natürlich ungemein, diese auf die Pedale zu bringen. Oder anders ausgedrückt: Eine gute Anpassung eleminiert Hemnisse, die einen im Zweifel verlangsamen.
Lediglich in Sachen Aerodynamik kann man noch seine Sitzposition optimieren, ein wenig am Vorderrad "feilen". Aber eine solche Position ist vielleicht für ein 5km Zeitfahren gut, aber nicht für die Langstrecke....
.
Da muss man einfach nur logisch denken und es brauch letztendlich keinerlei Ahnung von Rahmengeometrien.
Hilft aber ungemein weiter......
Übrigens habe ich festgestellt, dass die klassische Methode Ellenbogen an die Sattelspitze Unterarm und Finger zum Vorbau strecken auch sehr gut passt. Hat noch ein Finger zwischen Fingerspitzen und Lenkeranfang platz sitzt man recht komfortabel haben 2 Platz wird es langsam sportlich(er). So einfach geht das, dazu brauch man weder CC-Fit noch andere Rechner
Na ja, das passt bei Dir. Bei mir schon wieder etwas weniger. Spielt aber auch keine Rolle. Die Erfahrung zeigt, dass viele in der Sitzlänge weder in dieses, noch in das Rechenschema passen. Nicht zuletzt, weil jeder "sportlich" auch in Bezug auf sich selbst etwas anders interpretiert. Habe es aber auch schon oft gehabt, dass sich jemend etwas verzagt an die Sache rangewagt hat und die endgültige Sitzposition deutlich rennmäßiger, als geplant ausgefallen ist ( ich weiß, was ich eben gesagt habe, aber du weißt, denke ich, was ich meine....)
Natürlich sind da Grenzen gesetzt. Ich kann zwischen 2 Rahmengrößen spielen 52/54 aber größer geht dann natürlich nicht mehr. Ich denke in diesem Bereich kann sicher jeder menschliche Körper eine Sitzposition finden, die passend und sich das Rad auch als Rennrad bewegen läßt.
Wenn es nur danch geht, finde ich auch mit meinen 170cm auch auf einem 56er und größer eine Sitzposition. Nichtsdestotrotz fährt es sich beschissen. Als Regel würde ich das nun nicht nehmen. Mal fallen zwei Größen in ihren Dimensionen fast zusammen, mal liegen benachbarte Größen so weit auseinander, dass die Nummer größer nahezu unfahrbar ist. Es kommt sehr darauf an.
Aber keiner wird gezwungen bei einem Modell zu verharren. Es gibt ja ein paar mehr.