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Ratenkauf, ja oder nein?

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Re: Ratenkauf, ja oder nein?
Schau mal hier:
ja .
In NRW wird das alles an den Gesamtschulen unterrichtet. Es geht ab Klasse 5 damit los. Intensiver ab Klasse 7. Es plätschert ins linke Ohr rein und rechts wieder raus. Um nicht zu sagen, es ist den 13-16jährigen Jugendlichen ziemlich egal, was man davon erzählt/lehrt. Wenn man im Jahrgang 8 die identische Stunde aus Jahrgang 7 wiederholt, fällt das keinem auf. Macht man die Stunde noch einmal in Jahrgang 9, ahnen einige Jugendliche, dass da mal was war.
 
Es interessiert sie in dem Alter einfach nicht. Selbst, wie Werbung funktioniert, der Taschengeldparagraph, wo sind die Tricks der Einkäufe (zB warum ist die Spezi ganz hinten im Laden zu finden und warum kommt man vorher noch an den frischen Backwaren vorbei?(Typische Einkaufssituation der Jugendlichen))
 
Also wenn man jung ist, nen sicheren Job hat, vielleicht gerade erst ausgelernt hat, warum nicht mal was finanzieren? Wegen 150-200 Euro an Raten überschuldet man sich doch nicht gleich.
Ist auf jeden Fall besser als das Giro zu überziehen, dass ist wesentlich gefährlicher in meinen Augen.
 
Selbiges ist mir durchaus bewusst.
Nur stand in dem Beitrag, dass Leasing vom Bruttogehalt abgezogen wird,
Und das ist eben nicht wahr.
Genau deshalb schrub ich auch, der Kollege wohl Jobrad gemeint habe und Leasing geschrieben hat.
Mir ist durchaus bewusst was du geschrieben hast, bleibt trotzdem Quatsch. Leasing bleibt Leasing, egal von welchem Anbieter.
 
Also wenn man jung ist, nen sicheren Job hat, vielleicht gerade erst ausgelernt hat, warum nicht mal was finanzieren? Wegen 150-200 Euro an Raten überschuldet man sich doch nicht gleich.
Ist auf jeden Fall besser als das Giro zu überziehen, dass ist wesentlich gefährlicher in meinen Augen.
Warum gleich mit sinnlosen Angewohnheiten starten? Warum nicht direkt erst mal ein dickes Polster aufbauen, leichter spart es sich nie wieder als mit dem ersten sicheren Job.
 
Warum gleich mit sinnlosen Angewohnheiten starten? Warum nicht direkt erst mal ein dickes Polster aufbauen, leichter spart es sich nie wieder als mit dem ersten sicheren Job.
Wieso sinnlos? Das Rad hat er ja als Gegenwert. Ich kenne Menschen, die Finanzieren ihre Urlaubsreise. Da hat man nichts in der Hand, die Kohle ist verballert. 🤷🏼
Ich würde es auch nicht machen um ehrlich zu sein. Sehe es aber nicht so eng, ist ja immerhin kein Handy, Auto oder sonst ein Schwachfug.
Ich persönlich habe in meinem Leben bisher nur Immobilien finanziert, sonst nichts. Wie geschrieben, sehe es nicht so kritisch, wenn es in die Hose geht, als Lehrgeld abbuchen.
 
Bei 0% Finanzierung ist nichts dagegen zu sagen. Habe ich bei meinem Lapierre letztes Jahr auch so gemacht. Warum 2,6k direkt ausgeben, wenn man den Betrag auch schön monatlich abzahlen kann ohne Zinsen zu zahlen und seine Liquidität dabei schont. Im besten Fall investiert du die Kohle stattdessen und hättest z. B. bei Tagesgeld in dem Zeitraum von einem Jahr knapp 90€ an Zinsen erwirtschaftet. In einen ETF investiert, dementsprechend mehr, aber wir sind hier nicht in einem Finanzforum, sondern in einem Forum voller Boomer, die Ihr Geld schön unter dem Kissen bunkern.
Falls Zinsen anfallen, muss man für sich selber überlegen, ob einem das Wert ist.
Generell bin ich auch der Meinung, das man sich nur was kaufen sollte, was man sich auch leisten kann. Soll heißen, ich hätte die 2,6k direkt auch im Ganzen aufbringen können.
 
Bei 0% Finanzierung ist nichts dagegen zu sagen. Habe ich bei meinem Lapierre letztes Jahr auch so gemacht. Warum 2,6k direkt ausgeben, wenn man den Betrag auch schön monatlich abzahlen kann ohne Zinsen zu zahlen und seine Liquidität dabei schont. Im besten Fall investiert du die Kohle stattdessen und hättest z. B. bei Tagesgeld in dem Zeitraum von einem Jahr knapp 90€ an Zinsen erwirtschaftet. In einen ETF investiert, dementsprechend mehr, aber wir sind hier nicht in einem Finanzforum, sondern in einem Forum voller Boomer, die Ihr Geld schön unter dem Kissen bunkern.
Falls Zinsen anfallen, muss man für sich selber überlegen, ob einem das Wert ist.
Generell bin ich auch der Meinung, das man sich nur was kaufen sollte, was man sich auch leisten kann. Soll heißen, ich hätte die 2,6k direkt auch im Ganzen aufbringen können.
In der Theorie mag das stimmen, aber nicht jeder mag sich die Opportunitätskosten für Spielgeld antun. Von den 90€ gehen ja auch noch Steuern runter.
 
Eigentlich ist alles schon geschrieben - trotzdem, weil mir das Thema am Herzen liegt.

Es gibt schon Situationen im Wirtschaftsleben, in denen ein Finanzierungsmodell in der Gesamtbetrachtung va bei Investitionsgütern vorteilhaft ist. Da geht es um Kosten von Eigen- ggü. Fremdkapital, leverage-Effekt, steuerliche Aspekte und dergleichen. Das tritt für uns "Normalos" und bei Konsumgütern aber idR nicht zu. Daher würde ich das nicht pauschal als Argument anführen.

Eine Ausnahme kann beim Fahrrad ein Leasing über die diversen Jobrad-Anbieter sein. Leasing ist für Privatleute meist ganz ungünstig, weil viele Leute die Hand aufhalten (finanzierende Bank, Leasinggesellschaft, Vermittler), allerdings kann das steuerlich attraktiv sein (sog. Entgeltumwandlung). Aber auch hier ist Vorsicht geboten und genaues Prüfen angesagt (s. zB den langen Thread dazu), weil man zB den Bruttolistenpreis versteuern muss und weil meist auch der Bruttolistenpreis als Finanzierungsgrundlage angesetzt wird, d.h. es gibt keinen Preisnachlass.

Zur Bildungssituation und zum gesellschaftlichen Einfluss: leider gibt es in der Tat bereits zu viele überschuldete Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die - obwohl eigentlich vom Gesetz geschützt - schon mit einem Batzen Schulden ins Leben starten. Oft kommen diese aus überschuldeten Elternhäusern, aber auch der "peer Pressure", d. h. Druck von Gleichaltrigen zu teuren Konsumgütern spielt eine wesentliche Rolle, also das "Mithaltenwollen". Daher finde ich es schon gut, dass in Schulen versucht wird, hier etwas mehr "Financial literacy" zu vermitteln, die teilweise im Elternhaus und im sozialen Umfeld einfach fehlt. Es gibt auch in der Psychologie relativ umfangreiche Untersuchungen, dass ein Glücksgefühl nach einem Kauf sehr schnell nachlässt und man dann wieder einen neuen "Impuls" braucht, wenn man sich Glück "erkaufen" will durch Konsum. Das Glücksgefühl lässt bei einer Finanzierung dann aber ggf. schnell nach, die Raten bleiben. Ich habe vor Jahren mal eine Weile lang in einer Bank gearbeitet - ihr glaubt nicht, wie viele Kunden (v.a. junge Erwachsene) es gab, bei denen der Lohn durch Miete und die vielen Ratenkäufe und Kleinkredite eigentlich schon weg war und sich eine Schuldenspirale aufgebaut hatte. Dann ging die Waschmaschine kaputt, das Konto war weit überzogen und die Not sehr groß.

Natürlich wird kaum jemand eine Immobilie bar zahlen, das würde ich eher als "privates Investitionsgut" ansehen, auch bei Eigennutzung, aber bei Konsumgütern die man doch auch immer wieder mal ersetzen muss wie Handy, Spielkonsole und mE auch bei Möbeln und Elektrogeräten hat eine Finanzierung große Nachteile. Man zahlt fast immer sehr hohe Zinssätze und die Gefahr ist groß, dass man schon wieder neue Käufe tätigen muss bevor die Finanzierung ausgelaufen ist und die Schulden so immer mehr werden. Ich würde sogar (ich weiß das sehen viele anders!) das Auto eher als Konsumgut sehen, weil es nach ein paar Jahren nix mehr wert ist. Ich fahre da lieber ein altes und bescheidenes Auto, das aber bezahlt ist.

Obwohl ich ein überzeugter Verfechter der n+1-Prinzips bin muss ich aber eingestehen, dass das Fahrrad schon deutlich mehr Konsum- als Investitionsgut ist. Daher würde ich das auch beim Fahrrad vermeiden.

Sorry für den langen Monolog...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man sich die Beiträge hier so zu Gemüte führt, wundert nicht mehr, dass Peter Zwegat - Friede seiner Asche - gut beschäftigt war.
Dass nicht jeder hier in der Lage ist - und auch nicht sein muss - komplexere Schraubereien an seinen Karren zu bewerkstelligen, ist nix Neues; dass aber so wenig Sachverstand zu simplen wirtschaftlichen Sachverhalten hier aufzufinden ist, finde ich erschreckend bis beängstigend!
"alle außer mir sind doof"
 
Bei 0% Finanzierung ist nichts dagegen zu sagen. Habe ich bei meinem Lapierre letztes Jahr auch so gemacht. Warum 2,6k direkt ausgeben, wenn man den Betrag auch schön monatlich abzahlen kann ohne Zinsen zu zahlen und seine Liquidität dabei schont. Im besten Fall investiert du die Kohle stattdessen und hättest z. B. bei Tagesgeld in dem Zeitraum von einem Jahr knapp 90€ an Zinsen erwirtschaftet. In einen ETF investiert, dementsprechend mehr, aber wir sind hier nicht in einem Finanzforum, sondern in einem Forum voller Boomer, die Ihr Geld schön unter dem Kissen bunkern.
Falls Zinsen anfallen, muss man für sich selber überlegen, ob einem das Wert ist.
Generell bin ich auch der Meinung, das man sich nur was kaufen sollte, was man sich auch leisten kann. Soll heißen, ich hätte die 2,6k direkt auch im Ganzen aufbringen können.
Ein Boomer handelt den Verkäufer herunter - der spart sich bei Barzahlung ja den Aufwand für die 0% Finanzierung - holt das Geld unter dem Kopfkissen vor (was für ein Klischee), zahlt und muss beim nächsten Kauf nicht überlegen, wieviel Kredite er noch laufen hat :)
 
Hier wird aber ausgeholt..

Jeder Erwachsene kann dahingehend das machen wie er möchte, danke.

Wer liquide ist, kann doch ein Ratenkauf machen. Bei mir wäre es dann sogar über die normale Haftpflicht komplett versichert, da noch nicht mein Eigentum bis zur vollständigen Zahlung.

Grundsätzlich dürfte klar sein, dass man ein Ratenkauf nicht auf enge Finanzlagen kalkulieren sollte. Seriöse Anbieter würden das auch abfragen.

Die Wirtschaft funktioniert hauptsächlich auf Pump und vertrauen in den Wert. Das gesparte Geld kann sehr schnell überhaupt nichts oder weniger wert sein. In der Inflation sinken dann die Schulden bzw der Wert jener und die Sparer haben den Nachteil.

Fahrrad kann auch eine Investition sein: kaufe ich was hochwertiges zum Pendeln und verzichte dafür auf ein Auto oder ein Lastenrad für Transport. Ein Rennrad ist da natürlich eher ein Spaß und keine Investition.

Ich empfinde diese moralischen Sprüche echt anstrengend und bevormundend.
 
Ein Boomer handelt den Verkäufer herunter - der spart sich bei Barzahlung ja den Aufwand für die 0% Finanzierung - holt das Geld unter dem Kopfkissen vor (was für ein Klischee), zahlt und muss beim nächsten Kauf nicht überlegen, wieviel Kredite er noch laufen hat :)
Viel Spaß beim Onlinekauf den Verkäufer runterzuhandeln. Aber das schafft ihr Boomer natürlich auch noch.
Müßig zu erwähnen, dass ich davon ausgegangen bin, das Barzahlung oder Finanzierung nichts an dem Kaufpreis ändert.
 
Viel Spaß beim Onlinekauf den Verkäufer runterzuhandeln. Aber das schafft ihr Boomer natürlich auch noch.
Müßig zu erwähnen, dass ich davon ausgegangen bin, das Barzahlung oder Finanzierung nichts an dem Kaufpreis ändert.
Da gibt es so eigenartige Dinge wie Kontaktformulare und Telefonnummern (Boomer telefonieren manchmal noch mit ihren Smartphones - äh Wählscheibentelefonen) auf den Homepages?
 
Übrigens, die Kreditanbieter verdienen nicht so sehr an dem 0% Kredit. Dem Händler ist es egal, er gewinnt aber Kundschaft, wenn Ratenkauf anbietet. Es ist ein Lockangebot für weitere Geschäfte.

Preise handeln ist durchaus machbar. Viele Händler bieten dann keinen Ratenkauf an. Das lässt sich aber mit Kreditkarte ebenfalls lösen.
 
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