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Reiseräder klassischer Bauart, Info Sammelthread

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Re: Reiseräder klassischer Bauart, Info Sammelthread
Die Jungs die Russland per Rad erkunden, haben meine tiefste und ehrfurchtsvollste Achtung. Ich kenn es nur vom Arbeiten und war viel und auch lange da. Ein wundervolles Land und tolle Menschen aber der Verkehr.... Nee!
 
Das ist alles komplett falsch hier.

Ein Reiserad, habe ich grad bei den Profis gesehen, gehört so:

7097.jpg
:eek:

Bei 22Kg Eigengewicht spielt die hohe Lenkertasche keine Rolle, zumal die Fuhre für 180Kg Gesamtgewicht ausgelegt sein soll...



:p

22kg Eigengewicht sind für ein Reisetandem angemessen. Ups, da fehlt ja noch der zweite Sitz!
Im Ernst: 180kg möchte ich nicht über längere Strecken bewegen müssen. Das ist was für Sumo-Ringer. Ich lästere gerne mal über die Gefährte bei Velotraum ab (der Laden ist nur 12km von mir entfernt), aber es gibt immer noch Steigerungsmöglichkeiten.
 
Daß 26 Zoll recht weit verbreitet ist, hab ich auch schon gelesen. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß in Afrika in den ehemaligen französischen Kolonien 650 B durchaus üblich ist.
650B war auch in Frankreich in den Siebzigern bereits ein Nischenformat. Der französische 76er Peugeot-Katalog zeigt das meines Erachtens recht deutlich, dass 650B nur für Mittklasse-Randonneure eingesetzt wurde. Eben um voluminösere Reifen unterzubringen. Das Gros der Sport-Modelle war 700c.

Die 26 Zoll stammen aus der Mountainbike-Entwicklung. Mit den dicken Alurahmen orientierte man sich beim Reiserad ab den 90igern am Mountainbike, statt wie vorher am Rennrad. So konnte man für die Reiseräder die Technik aus dem volumenstarken MTB-Segment übernehmen. Magura-Bremsen, Kompaktkurbeln und Shimano LX und XT-Schaltwerke.....
 
Die Jungs die Russland per Rad erkunden, haben meine tiefste und ehrfurchtsvollste Achtung. Ich kenn es nur vom Arbeiten und war viel und auch lange da. Ein wundervolles Land und tolle Menschen aber der Verkehr.... Nee!

Ich fahre lieber in Moskau rad als in viele West-Europäische Städte. Für Radfahrer gibts einen ziemlichen Respekt, vor allem sportliche Radfahrer.
 
22kg Eigengewicht sind für ein Reisetandem angemessen. Ups, da fehlt ja noch der zweite Sitz!
Hängt mit der Problematik zusammen, dass Alu noch weniger Dauerfest ist als üblicher Stahl aus dem Rennradbereich. Da gibt es noch Dinge wie interktristalline Korrosion etc. die dem Rahmenbauer das Leben schwer machen. Siehe http://www.gebla.de/Technik/Rahmenmaterialien.html
Da hat irgendwann einer auf Sicherheit gebaut und dann hat sich das vermutlich verselbständigt.
 
Hängt mit der Problematik zusammen, dass Alu noch weniger Dauerfest ist als üblicher Stahl aus dem Rennradbereich. Da gibt es noch Dinge wie interktristalline Korrosion etc. die dem Rahmenbauer das Leben schwer machen. Siehe http://www.gebla.de/Technik/Rahmenmaterialien.html
Da hat irgendwann einer auf Sicherheit gebaut und dann hat sich das vermutlich verselbständigt.
Anscheinend wird seit einer Weile Alu als Standardmaterial für Fahrradrahmen angesehen und man zieht keine Alternativen in Betracht, außer es darf teuer und nobel werden (Titan). Stahl scheint bei den "jungen Wilden" total vergessen zu sein.
Und wieder einmal sind es Excentriker von der Insel, die sich um all das nicht scheren und einfach weiter Klassiker bauen, die auch weltreisetauglich sind.
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Nochmal ein paar Anmerkungen zu dem Rad hier:


Beeindruckende Fahrleistungen, aber so wollte ich nicht Rad fahren müssen. Falls man in Afrika nur mit so was klar kommt, aber dahin zieht mich eh nix. Das einzig interessante Teil ist die Kurbel.

An dem Rad gibt's noch mehr interessante Teile - wenn man denn mal über den Tellerrand schaut.
Link: http://hardy-radelt.tumblr.com/post/102174522718/einfach-eine-kleine-hommage-an-mein-nachtblaues
Brooks Sattel, Rohloff Nabe, BB-UN91 Innenlager, SON Delux Dynamo, B&M Lichtanlage, erstklassigen Manufaktur-Gepäckträger aus Stahlrohr...
Und dann noch als kleines Detail den "Minimal-Lader":
Im Normalbetrieb hängt das Garmin GPS dran.
Alternativ kann man (wenn man gerade keine Navigation braucht weil die Straße sowieso 50 km geradeaus geht) den Akku vom Mobiltelefon oder von der Kamera laden. Damit ist man dann auch in der inneren Mongolei mehr als eine Woche nicht auf die Steckdose zum nachladen angewiesen.
Und wenn's dunkel wird befeuert er halt die Lichtanlage (auch wenn der Kollege auf den Weltreisen selten im Dunkeln fährt).​

Nach der Montage - bei der Probefahrt zum Feintuning - war ich übrigens erstaunt, wie gut das Rad lief...

Und: Man kommt in Afrika auch mit 'was anderem Klar, aber das hier ist schon ziemliches Optimum.

Hardy (der Fahrer dieses Rades) wollte es genau so - mit dieser Sitzposition - wie er sagt: "damit er auch 'was von der Landschaft sieht - und nicht nur die 10 m Straße vor der Nase".

Ist halt eine Frage der Prioritäten, die man setzt. Außerdem sitzt er nicht schlecht auf dem Rad:

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Und er fährt damit zwar sicher nicht so schnell wie Bianchi-Hinde, Einbeiner oder unser Profiamateur, aber so manch einen der anderen Kollegen hier wird er auch mit diesem Reisedampfer (ohne Gepäck) locker stehenlassen, vor allem wenn's in die Berge geht!
  • Hardy hat kein Auto.
  • Er fährt mit dem Rad zur Arbeit.
  • 18 km Entfernung. (Hin & Rück 36...)
  • Schwäbische Alb.
  • Das ganze Jahr... :eek:

(Hier bei der Ankuft nach seiner Südamerika-Reise - Link)
tumblr_ney2ugzy521tqprf0o8_1280.jpg


22kg Eigengewicht sind für ein Reisetandem angemessen. Ups, da fehlt ja noch der zweite Sitz! Im Ernst: 180kg möchte ich nicht über längere Strecken bewegen müssen...

Gut, das Rad, was ich da montiert habe wiegt etwa 18 kg, und das Gesamtgewicht der Fuhre bei Hardy's "Weltreise - Zuladung" liegt dann etwa bei 135 - 140 kg. Was immer noch ziemlich viel ist. Ich würde 1/3 des Gepäcks weg lassen...

...
Ich lästere gerne mal über die Gefährte bei Velotraum ab, aber es gibt immer noch Steigerungsmöglichkeiten.
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Ein Reiserad, habe ich grad bei den Profis gesehen, gehört so:

7097.jpg
:eek:
Ist zwar von "Velotraum" - aber das muss 'n Alptraum sein :rolleyes:

Anscheinend wird seit einer Weile Alu als Standardmaterial für Fahrradrahmen angesehen und man zieht keine Alternativen in Betracht, außer es darf teuer und nobel werden (Titan). Stahl scheint bei den "jungen Wilden" total vergessen zu sein.
Und wieder einmal sind es Excentriker von der Insel, die sich um all das nicht scheren und einfach weiter Klassiker bauen, die auch weltreisetauglich sind...
Dafür brauchst du nicht bis auf die Insel.
Der Rahmen von Hardy ist von Arios aus der Schweiz, aber das Patria Randonneur tut's genauso Gut als Basis; damit ist mein Bruder (zusammen mit Hardy) die Seidenstraße nach China...
Von Surly gibt's auch noch relativ günstige sehr gute Alternativen (Long Haul Trucker in entweder für MTB Standard 26" oder für 622-er Räder) in Stahl aus Taiwan-Fertigung.

Und nochmal zum Reifenthema:

Auf meinem Ecuador-Rad sind 622-er Laufräder drauf.

Link zum Rad:
http://fotos.rennrad-news.de/s/17899

Link zu Ecuador-Touren:
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/unterwegs-mit-dem-alten-stahlross-ecuador.113003/

Das ist dort OK, weil ich dort keine ganz lange Weltreise mache (und auch nicht viel Gepäck am Rad habe) und es immer die Möglichkeit gibt, mit dem Bus in die nächste größere Stadt zu fahren.

Für die Weltreise ist 26" MTB Standard das beste.
Wenn wirklich mal 'was ist, dann kauft man jemandem selbst im hinterletzten Dorf z.B. für 25 Dollar den MTB Reifen ab.
Der ist Happy, fährt am nächten Tag stundenlang mit was auch immer für Verkehrsmitteln in den nächten Ort wo er dann für 5 - 10 Dollar einen neuen Reifen bekommt.

Man selber hat dann zwar einen Billigreifen drauf, der vielleicht nur noch 500 km macht aber - Hey! - man kommt weiter!
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Surly gibt's auch noch relativ günstige sehr gute Alternativen (Long Haul Trucker in entweder für MTB Standard 26" oder für 622-er Räder) in Stahl aus Taiwan-Fertigung.

Hierzu passt mein Alltags und Reiserad. Surly Long Haul Trucker 26". Selbstaufbau aus Alt und Neuteilen.
HH - Heidelberg-07_31_2016-12-24-.JPG


Als mir der Rahmen meines Benotto MTB von 1990 gebrochen war, hatte ich viele Teile für den Aufbau über. (Laufräder, 3 x 7 fach Schaltung, Cantis, Sattel, Kurbelganitur.) Die Träger lagen auch noch auf Vorrat.

Benotto MTB:
20110625_25.JPG


Rahmenbruch:
20120321_43.JPG
20120321_48#.jpg


zuerst hab ich auch den Lenker mit den Bremsschalthebeln verwendet: Nach Handproblemen nach der ersten Reise von 800 km hab ich dann auf den Salsa Woodchipper mit Lenkerendschaltern gewechselt.

Vorher:
Coolpix2014_03_15_447 .JPG
 
Surly ist ja rein theoretisch ganz gut gemacht und auch für rauen Einsatz offenbar auch tauglich. Nur da gefällt mir die Kombi geschweißter Rahmen - gemuffte Gabel nicht. Entweder alles gemufft oder alles geschweißt. So sieht das immer aus wie zufällig zusammen in der Spritzkabine gehangen und dann nicht weiter drüber nachgedacht.
 
Das interessante an Stanforth ist, dass sie nur solche Räder bauen, also nicht alles Mögliche und ein "interessantes" Modell, sondern es gibt nur das Kibo. Wahlweise in 26 oder 28". Sonst nix.
 
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