40. Lövenicher RTF - Back To Steel - 72 km
Ich hatte mir vorgenommen die RTF in Köln Lövenich zu fahren. Geplant war eigentlich am Samstag mit der Familie Geburtstag zu feiern. Da ich nicht wusste, wie ich am nächsten Morgen aus den Feder kommen werden, hatte ich mich nicht vorangemeldet. Auch war die Startzeit der Stahlrenner mir zu früh. Um 8:30 mit Feier am Vorabend in Köln sein erschien mir unmöglich.
Leider hat sich mein Schwager die Achillessehne gerissen und wurde operiert. Wir haben es dann mit dem gemeinsamen Feiern natürlich sein lassen. So konnte ich immerhin die Nacht gut schlafen, wachte auch früh auf. Pünktlich zum Start des "Back to Steel" in Lövenich zu sein erschien machbar. Gestern abend hatte ich das Rad schon vorbereiten, musst heute früh also nur aufs Rad und pünktlich am Bahnhof sein. Wenn da nicht eine blöde Ampel gewesen wäre. Diese Ampeln sollen intelligent sein, nehmen Fahrräder nur all zu oft nicht war. Da wo grün war, kein Verkehr. Und ich stand, und stand. Bei Rot konnte ich auch nicht drüber (hätte ich in dem Fall gemacht!), weil ein Polizeiauto hinter mir stand. Ich habe den dann vorgewunken, damit es endlich mal grün wird. Das hat auch geklappt, nur war es jetzt arg knapp. Am Bahnhof angekommen war keine Zeit für den Aufzug, mit Rad hoch gehoben Treppab und -auf gerannt und gerade so noch in den Zug springen können. Das war mir schon genug Aufregung für den Morgen.
In Köln West ausgestiegen und von da knapp 8km mit dem Rad nach Lövenich. Ich dachte noch "du bist die einzige Blöde, die an einem Sonntag früh mit dem Rad nach Köln rein und nicht raus fährt". Dabei fuhr ich auf dem Radweg und dachte noch, so frei wie die Straßen sind wäre es besser dort zu fahren. Aber nun war ich eben auf dem Radweg. Ampelstopps gab es natürlich auch. Nach einer, ich kam gerade auf der anderen Straßenseite an, war ein rechteckiger Abflussdeckel. Leider nicht ganz versenkt, das sah ich jedoch von weitem nicht, bzw. vorne war er versenkt, die Seiten nicht. Ich kam mit dem Vorderrad seitlich an die Kante dran und zack: stürzte ich
![Oops! :oops: :oops:](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f633.png)
Habe zwar noch versucht abzufangen, viel gebracht hat es jedoch nicht. Ein Schienbein und das andere Knie leicht abgeschürft. Ich hatte leider keine Handschuhe an (hatte es heute früh noch in Erwägung gezogen, aber mit "viel zu warm und daher ungemüdlich" mich dagegen entschieden. Beide Ballen geprellt und auch abschürft. Die linke Hand etwas verstaucht. Der
Helm hat natürlich auch etwas abbekommen. Ansonsten alles gut. Vordere Bremse hat etwa geschleift, das Rad mal lösen und neu einspannen hat es jedoch gerichtet. Nachdem der Schock verdaut war bin ich weiter zu RTF gefahren. Der Gedanke, ob ich noch mit fahren soll oder es besser sein lassen, stand natürlich im Raum. Ich rechnete nicht mehr damit vor dem Start der Stahlräder anzukommen.
Kurz vor dem Gelände war noch mal so eine pseudo intelligente Ampel. Ich natürlich wieder die erste in der Reihe und wurde natürlich von der Intelligenz Bestie ignoriert. Es war schon kurz vor halb, "ich könnte es noch schaffe, wenn diese blöde Ampel mal endlich schalten würde". Hinter mir stand ein gelber Pickup, ich winkte ihn vor. Er hatte ein Stahlrad hinten drauf und genauso eilig wie ich. Die Ampel wolle auch nicht auf den Wagen reagieren. Da kein Verkehr war bin ich einfach über die Straße und hab den Radweg genutzt. Der Herr stand da immer noch und auch eine ganze Weile, später berichtete er, dass die Ampel nich grün wurde, er hat dann trotzdem einen Weg gefunden
![Wink ;) ;)](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f609.png)
Als ich ankam, waren die Stahlräder zwar noch da, ich musste jedoch noch meine Wunden reinigen, mich anmelden und etwas warten und schauen, wie es sich mit der Hand entwickelt, wollte ich auch. Das war jedoch alles schnell erledigt und der Start der anderen verzögerte sich zu meinem Gunsten. Sogar zum etwas Quatschen war noch Zeit. So konnte ich doch mit der Kolonne der Stahlräder in die RTF einsteigen.
Es standen viele sehr schöne Räder am Start. Leider habe ich gar keine Fotos gemacht, wollte mit der Hand auch nicht ständig nach dem Smartphone greifen. Es werden aber sicher einige andere fotographiert haben.
War toll in so einer Gruppe zu fahren. Wenn ich mich nicht täusche waren die erste 8 oder 9 km im geschlossenen Verband. Ein Käfer führ mit und der Velo Schauff Materialwagen, in irgendeinem Thread hier war das auch angekündigt worden. Ich fuhr relativ weit hinten, das war auch gut so, auch wenn die ersten KM für mich angenehm langsam waren. Nach dem der Verband aufgelöst wurde, gaben die vorderen natürlich Gas. Ich war jedoch nicht die einzige langsame, so waren noch eine handvoll Stahlradfahrer und -fahrerinnen um mich herum. Für mich sehr ungewohnt mit anderen zufahren, was die Zeichen bedeuten habe ich jedoch ziemlich schnell gerafft. Das lief alles soweit ganz gut bis zur ersten "ernsthaften" Steigung. Leider ist mir da die Kette abgesprungen. Ich musste also absteigen und die Kette wieder drauf machen, keine Ahnung ob das vom Sturz kam oder vom ändern der Zugspannung gestern Abend
![Baby-Engel :angel: 👼](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f47c.png)
Das Velo Schauff Mobil war direkt hinter mir und bat mir auch Hilfe an, die war jedoch nicht nötig, auch das Angebot mich über den Berg im Wagen mitnehmen zu lassen, lehnte ich dankbar ab. Zwei Kleenex für die Finger mit Kettenöl nahm ich jedoch sehr gern an. Danke nochmals! Mir wäre lieber gewesen, er hätte mich dann überholt, ich wäre schon klar gekommen. Da er uns Stahlrenner nach hinten absicherte blieb er natürlich hinter mir. Hatte was von Besenwagen
![Sich vor Lachen auf dem Boden wälzen :rofl: 🤣](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f923.png)
Die Kette hatte vorher keine Probleme gemacht, jetzt sprang sie gelegentlich hin und her, was mich natürlich sehr nervte. Bis zur ersten Verpflegung in habe ich es jedoch hingenommen und dort die Zugspannung wieder verstellt. Danach hat das für die restliche Fahrt gepasst
![Lächelndes Gesicht :relaxed: ☺️](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/263a.png)
Die linke Hand war ein größeres Problem, zwar nichts ernstes aber erlaubte es mir weder im Unterlenker noch im Oberlenker zu fahren, Bremsgriffhaltung ging, aber halt doof wenn man die Position nicht ändern kann. Ich habe mir an der VP Zeit gelassen, auch noch mal die Hand unter kaltes Wasser gehalten. Bis zur VP ging es überwiegend durch bewohntes Gebiet, nach der VP wurde es ländlicher. Manch einem war es auch zu ländlich,hauptsächlich kleinere Straßen, aber auch Wirtschaftswege. So wie es hier halt ist. Es ging also heimwärts, der Wendepunkt der Runde liegt 15 km von zuhause entfernt. Aussteigen war durchaus eine Option, wenn es mit der Hand nicht gegangen wäre. (Ursprünglich hatte ich auch den Gedanken die längere Runde zu fahren, jedoch auf dem Rückweg dann nach Hause statt wieder nach Lövenich, nach dem Sturz war das jedoch ad acta gelegt) Für mich waren die Feldwege gut machbar, ich bin zwar hauptsächlich alleine gefahren, hin und wieder trotzdem mit dem einen oder anderen ein Wort gewechselt. War nett. Der nächste VP war wieder der erste, nach der Runde auf den Feldern ging es dann wieder urbaner zurück. Hier war dann auch wieder mehr Schatten, aber dafür auch die eine oder andere Steigung. Hat soweit alles gut geklappt, die Schaltung hat nicht mehr gezickt, nur die Hand hat etwas arg behindert, wurde mit der Zeit auch unangenehmer als besser. Einmal habe ich mich kurz verfahren, wodurch es 73 statt 72 km wurden. Tempo ohne Pausen bei über 22 km/h, für eine lahme Ente gar nicht so verkehrt. Das war meine schnellste Runde über 40km, wobei ich die Distanzen erst neuerdings mit über 20 km/h fahre und 73 km war ich bisher auch noch nicht sportlich gefahren. Mit meinem Mann zusammen schon, aber das ist aber eher sehr gemütlich. Und ohne das Malheur mit der Hand und angenehmeren Temperaturen hätte es auch schneller werden können.
Im Ziel habe ich mich bei alkoholfreiem Weizen und Bratwurst erholt, eine Weile mit einer anderen Fahrerin, mit der ich auch auf der Strecke geredet hatte, gequatscht. Danach ging es zum Lövenicher Bahnhof (natürlich mit verfahren) und ab nach Hause. Hatte zwar morgend auch den Gedanken zurück zu radeln, mit der Hand mochte ich dann aber nicht mehr. Ist nichts schlimmes, aber eben unangenehm. Tippen geht aber besser als Lenken.
Bilder fehlen dem Bericht natürlich. Mache ich nächstes Jahr