Anekdote aus der Vergangenheit, sowas ähnliches hat ein guter Kunde eines Motorradgeschäfts mal hinbekommen, in dem ich als Student gelegentlich gearbeitet habe.
90er Jahre, Rocker aus dem Zuhältermilieu, fette Muckis, fette Harley usw., natürlich Mitglied eines berüchtigten Motorradclubs, Rauschmitteln verschiedenster Art und Steroiden nicht abgeneigt.
Über ein Jahr lang haben wir den nicht im Laden gesehen, dann kam er wieder, ganz dürr, normale Klamotten, etwas bucklig, leicht humpelnd. Hatte umgeschult auf irgendwas mit IT, seitdem normaler Angestellter, wir haben ihn auf den ersten Blick nicht erkannt.
Was passiert war:
Er ist tagsüber mit der Harley ungebremst hinten in einen Schulbus gerammelt.
Der ist nicht etwa ausgeschert, der bremste nicht etwa plötzlich, nein, der stand da schon eine ganze Weile. Auf einer gut markierten Busspur. Wo der normale Verkehr überhaupt nichts zu suchen hat und sich normalerweise auch nicht hin verirren kann.
Harley und Fahrer hinterließen wohl einige Schäden am Bus, verletzt wurde außer dem Rocker aber niemand.
Stimmt, sowas stand längere Zeit vorher mal in der lokalen Tageszeitung, "Motorradfahrer rammt Bus an belebter Haltestelle" oder so.
Als er wieder zu sich kam, noch an Ort und Stelle auf der Straße liegend, hörte er die Polizisten tuscheln:
"Na,
der is' hin."
Sie hatten den Fahrer wohl schnell erkannt und gaben sich entsprechend eher wenig Mühe mit der Hilfeleistung. Umringt von Schaulustigen hatten die Cops demnach gerade begonnen, die Umrisse von Motorrad und Fahrer mit Kreide nachzuzeichnen; der Rettungswagen kam erst später.
Der Rocker hatte sich diverse Knochen gebrochen usw.; er meinte, ihm seien "einfach mittendrin die Lichter ausgegangen", "das war halt einfach zu viel, alles". Er brauchte trotz
Helm, Lederklamotten usw. über ein halbes Jahr, um überhaupt wieder auf die Beine zu kommen. Schneller als ca. 50 war er nicht, eher langsamer.
So gesehen ist Bernal ein Wunder.