Ich bin auch 50+ und habe eine 23 jährige Tochter, mit der ich viel über solche Themen spreche.
Ein Großteil meines Jobs besteht darin Menschen Rückmeldungen zu geben und hier sollte es egal sein, welches Geschlecht diese Menschen haben.
Jetzt könnten wir, in dieser Diskussion sagen, es geht um Rückmeldung zu einem Thema (Sitzposition) welches ad hoc nicht gefährlich ist und somit die direkten Auswirkungen überschaubar sind.
Als ehemaliger Klettertrainer war ich allerdings oft in Situationen verhalten beobachten zu dürfen, welches potentiell tödlich sein könnte.
Dürfte ich hier nur Männern Rückmeldungen geben?
Wie sieht es mit Pärchen aus?
Nur Gleichaltrigen? nur Älteren - nur Kindern? Nur nach Vorweis meiner Ausbildungszertifikate?
Sehr häufig war Dankbarkeit (ev. gespielt) und nach Lösungen fragen, aber auch massive Ablehnung die Reaktion - habe ich deshalb aufgehört Rückmeldungen zu geben?
Es liegt mir fern polemisch zu sein - ich möchte nur aufzeigen, dass wir uns hier, wenn wir alles richtig (wer bestimmt was richtig ist?) machen wollen Kommunikation sehr schwierig wird bzw. quasi verunmöglicht.
Übrigens im Fiti sprech ich niemanden mehr auf gefährliches Verhalten an - die Physios freuts ;-).
It depends...
... klar, kommt es immer auf die Situation an. Und natürlich sollte man lebensbedrohliches auch äußern.
Es gibt also Ratschläge und Ratschläge. Man kann auch einen Ratschlage geben und damit gut sein lassen. Das ist aber meistens nicht der Fall. Oft kommen sogenannte Ratschläge, nicht weil man einem was gutes tun will sondern weil man sich selbst langweilt und Gesellschaft sucht, im Idealfall noch eine, der gegenüber man sich mit seinem Wissen profilieren kann. Der Ratschlag dient also nur dazu um de Fuß in der Tür zu haben. Das ist dann wirklich ätzend. Ist ja nicht so, dass man nicht signalisiert, dass man kein Bock drauf hat. Auch direkten Äußerungen werden dann gerne mal komplett ignoriert.
Es ist halt ein Unterschied, ob man jemanden darauf hinweist, dass sein
Sattel evtl. falsch eingestellt ist oder das zum Anlass nimmt einem episch zu erzählen, woher man das Wissen hat und deswegen der eigene Urteil über die meine Sattelhöhe über jeden Zweifel erhaben ist. Ganz ehrlich: dann sitzt ich lieber falsch als mir während meines Trainings den Quark anzuhören.
Wie erwähnt, hat das nicht mit keine Hilfe annehmen können zu tun. Ich suche beim Sport meist nun mal keine Gesellschaft, da ist mir sogar die Gesellschaft meines eigenen Mannes oft nervig.
Leider passierte es aber gerade beim Sport auffällig oft, dass Männer meinen bewanderte zu sein, nur weil sie Leistungsstärker sind oder früher mal ein ganz toller Hecht in dem Sport war. Dann wird man mit Ratschlägen und Tipps überschüttet als hätte man als Frau von nichts eine Ahnung, obwohl man schon sehr lang bei dem Sport ist. Das erlebe ich beim Laufen immer wieder.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn man außerhalb einer Einheit mich auf Fehler aufmerksam macht oder ein Kompliment ausdrückt. Außerhalb einer Einheit, kann ich mich mit einem auch drüber unterhalten oder wenn es mir unangenehm ist mich auch unmissverständlich zu wehr setzte, es abblocken. Wenn ich aber gerade einen Schwellenlauf mache, möchte ich keine mir unbekannte Radbegleitung haben, die mich drüber volltextet, dass mein Fußaufsatz doch völlig falsch sein, ich über die ganze Ferse abrollen müsste, schließlich hätte man in jungen Jahren blablablablabla.
Es hat also alles seinen Platz und seine Zeit. Dummerweise, ist es einigen völlig Schnuppe. und als Frau trifft man deutlich öfter auf die Sorte. Mein Mann kann zu mindest von solchen Begegnungen nicht berichten.