Und ich hatte immer das Gefühl, Record Kurbeln gingen etwas knapper an der Kettenstrebe vorbei.
Das kann schon auch so sein.
Ich versuch´ mich jetzt auch mal und hoffe, daß ich das Thema Q-Faktor richtig verstanden habe:
Worum geht es denn und welche Einflußgrößen gibt es zusätzlich?
Ich meine mich zu erinnern, daß es eigentlich darum geht beim Pedalieren eine ähnlich ergonomische Bewegung hinzubekommen, wie beim Gehen oder Laufen.
Hintergrund ist einerseits, daß der Mensch beim Gehen oder Laufen die Füße parallel und in einem gewissen Abstand voneinander. Dies ist aber vom Körperbau und auch von dessen Gewicht abhängig. Je mehr Gewicht ein Körper hat, desto breiter wird die "Gehspur".
Andererseits geht es wohl darum, daß beim Pedalieren Kräfte in das Pedal und den Kurbelarm eingebracht werden und das Rad aus dem Gleichgewicht bringen. Fast genau die gleiche Kraft muß Mensch dann über Rücken und Arme an der gegenüberliegenden Seite des Fahrrades gleichzeitig aufbringen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Je weiter die Pedale auseinander sind, desto höher ist die hier zusätzlich zum eigentlichen Pedalieren aufzubringende Kraft. Somit sollen also enger stehende Pedale diese zusätzlich aufzubringende Kraft minimieren.
Jetzt hängt das sicherlich von der Breite des Innenlagers, der Kröpfung der Kurbelarme und natürlich auch davon ab, ob wir vorne zweifach oder dreifach und welche Einbaubreite wir hinten fahren. Und die Kettenlinie will natürlich auch noch getroffen werden.
Zusammenhang 1: Je schmaler das Innenlagergehäuse, desto schmaler kann die Welle werden, aber je breiter der Hinterbau desto größer die Spreizung der Kettenstrebe und damit auch die Kröpfung der Kurbelarme größer sein.
Zusammenhang 2: Die Kettenlinie wurde von
Shimano irgendwann bei Zweifach vorne auf 43,5 mm, gemessen von dem Mittelpunkt zwischen den Kettenblättern zur Mitte des Sattelrohres, festgelegt. Üblicherweise haben wir 5 mm Abstand zwischen den Blättern, so daß das Innere bei Kettenblatt dann bei ca. 41 mm liegt und das Äußere bei ca. 46 mm.
Gehen wir mal von ITA aus und definieren einfach mal, daß das Wellenende auf jeden Fall 5 mm weiter in die Kurbel gehen muß, als die gedachte Linie durch das äußere Kettenblatt, so haben wir eine Welle mit 2x (46 mm + 5 mm) = 102 mm. Das wäre dann quasi die kleinstmögliche Wellenlänge.
Insofern wäre dann die Record Kurbel näher am Optimum der kleinstmöglichen Wellenlänge.