Zurück aus Malle:
Hy,
ich war jetzt in der Woche vom 4.3 bis 11.3 auf Mallorca im Hotel Playa de Muro in Alcudia mit dem Hürzeler. Anbei mal ein kleiner Reisebericht, quasi als Fortsetzung meiner Kaufentscheidung.
Samstag: (keine Bange, die restlichen Tage sind nicht so ausführlich)
Aufgestanden bin ich um 2.45 Uhr weil ja fürchterliches Wetter war und der Abflug auf 7 Uhr geplant ist. Ich frag mich was passiert, wenn ich aufgrund nicht geräumter Strassen den Flug verpasse? Darf ich dann dem Bsirske von Verdi dich Rechnund schicken?
Hat aber gut geklappt war zwei Stunden vor Abflug auf dem Flughafen und bin einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nachgegangen. Menschen beim Warten beobachten
Ankunft auf Mallorca mit einer Stunde Verspätung und dann noch knapp ne Stunde Fahrt bis Alcudia. Die Autobahn ist noch nicht ganz fertig, geht aber doch ganz flott.
Ursprünglich hatte ich das Alcudia Park gebucht, dieses war aber noch geschlossen, deswegen Playa de Muro, was mich normal fast 80 EUR mehr gekostet hätte.
Hotel einchecken war problemlos, Schloss geben lassen, Trikot abgeholt und ab zur Radvermietung.
Huiii, das ist ja mit Nummern ziehen, so wie auf dem Arbeitsamt.
Okay, alles ausgefüllt und mittels pneumatischem Stempel die Schritthöhe ermittelt, was ja angeblich bei den Frauen Begeisterungsstürme auslösen soll.
Also ich bekomme ein 56er Cube in silber, keine Ahnung welches Modell. Gibt es so im Katalog bei Cube nicht (
Shimano 105 3x9, Ultegra Naben, Rigida DP18 Laufräder).
Habs Rad dann erstmal aufgehängt und wieder ins Zimmer umziehen, weil ich die 37km Prolog Strecke fahren will.
Also gleich aufs Rad und die Strecke durchs Schilf nach La Pobla gefahren, aber was ist das.....Gegenwind ohne Ende, ich kotz.
Ich würd am liebsten Umdrehen aber das lässt mein Stolz nicht zu. Hab ich so wenig in den Beinen???
Reicht grad mal für 18 km/h gegen den Wind, bevor ich aufs ganz kleine Kettenblatt schalte werf ich lieber das Rad weg und auf nach Hause, versichert ist es ja
Aber ich kämpf mich gegen den Wind bis nach Muro, ab dort hab ich mehr oder weniger nur noch Rücken/Seitenwind. In Muro dann abgebogen nach Can Picafort und heeee, wie geil, es geht bergab und mit anfangs locker 45 teilweise sogar noch unten auf der Ebene macht die Sache doch schon mal richtig Spass.
Letztendlich waren es dann nur 30 km aber schön.
Ich bin dann nochmal in die Werkstatt ein bissel was an den Klickies und dem
Sattel ändern lassen. Auf Nachfrage ob es immer so windig wäre, erklärt man mir dann, das man die Strecke durchs Schilf ja in der anderen Richtung fährt, also aus Sa Pobla kommend. Das wüsste man doch!
Ja doll, und warum ist dann in der Karte vom Hürzeler dann genau anders eingezeichnet
Essen im Hotel ist seeehr lecker und wirklich vielfältig. Juniorinnen des BDR sind vor Ort und auch der Rolf Aldag ist im Hotel.
An der Streckentafel trag ich mich in eine Gruppe ein, die Sonntags zwischen 50 und 70 km vorgibt im Einrolltempo.
Sonntag:
Aufstehen und lecker frühstücken. Es gibt Kaffee aus Automaten, ich probier sämtliche Varianten durch bis hin zu 2x Espresso plus 2x Milch in einer Tasse. Schmeckt trotzdem widerlich, ich will sofort meine Siebträger hier haben!!
Um 10.15 ist Treffpunkt vor dem Hotel, gibt unterschiedliche Gruppen, von 45 km pro Tag bis zu 190 km pro Tag.
Wir fahren mit ca. 8 Leuten in der Gruppe Richtung Muro, es nieselt leicht. Angegeben ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 21 km/h für diesen Tag. Der Guide fährt vorne weg auf der Ebene mit max. 24...ich merk schon wie es grummelt.....im Bauch.
Nach Can Picafort gehts auch mal bergab und was macht der vorne, er bremst bei 28 ab.....unglaublich.....es grummelt immer mehr im Bauch...vor ansteigender Wut.
In Muro machen wir kurze Pause, es nieselt grad nicht.
Dann fahren wir weiter und es beginnt ein wenig zu regnen. Ich hab kurze Hosen und Knielinge an, oben ein GoreWindstopper und lange Handschuhe, alles noch im grünen Bereich.
Wir machen Pause und sitzen unter Arkaden draussen, währenddessen regnet es immer stärker. Als es dann nach 45 Minuten fast aufhört und ich eigentlich gerne weiterfahren möchte, weil ich merke wie die Kälte in meine Oberschenkel kriecht, da meint der Guide, ach so in 30 Minuten fahren wir weiter.
Gut wir fahren also weiter nach insgesamt knapp 1,5 Stunden und ab da beginnt es zu regnen ohne Ende. Es wird noch kälter, die Schuhe sind durch, die Jacke auch.....hätt ich eine Unterhose an, dann auch die.
Wie das genau ablief keine Ahnung, letztendlich war es ein Wolkenbruch, unterbrochen durch Hagel. Durchs Schilf fahren wir von Sa Pobla zurück nach Alcudia, durch den Seitenwind fahren wir alle leicht schräg auf der Geraden. Der Guide merkt nicht das ein Mädel abreissen lassen muss, leider kann sie auch mein Tempo nicht halten und ich fahr die Lücke nach vorne zu und schrei es dem Guide zu. Er lässt sich zurückfallen und will sich um sie kümmern.
Ich merk das ich auf dem Fahrrad anfange zu zittern. Da ich die Strecke kenne setz ich mich nach vorne und trete einfach nur noch was ich kann...kurz darauf kommt der Guide nach vorne und meint ich soll langsamer fahren. Ich dachte weil er das Mädel beigefahren hat.
Neeeee hatte er nämlich nicht, aber es würde doch blöd aussehen, wenn die Gruppe versprengt vorm Hotel einlaufen würde.
Kurz vor Alcudia ist ein Kreisel und da fällt ihm dann anscheinend ein, das er mal auf das Mädel warten könnte. Wir fahren zum Hotel und helfen uns gegenseitig beim Abschliessen der Räder, einer alleine schafft es nicht, weil alle am Zittern sind.
Irgendwann kommt auch das Mädel und ich entschuldige mich noch, weil ich nicht gewartet hab, aber ich konnt nicht mehr.
Nach 20 Minuten in der heissen Wanne höre ich auf zu Zittern.....auch eine ganz neue Erfahrung.....
Abends werden die Guides alle vorgestellt, ich weiss aber schon, mit wem ich nie wieder fahren werde.
Montag:
Ich hab mich für eine andere Gruppe eingetragen, bei Hans, dem Silberfuchs.
Und siehe da, auf der Geraden wird ein vernünftiges Tempo gefahren.....vor längeren Abschnitten ohne Abzweigungen hebt er die Gruppe auf und jeder kann bis zu einem vorgegeben Treffpunkt so schnell fahren wie er will, super klasse. Letztendlich werden es pro Tag zwischen 80 und 90 Kilometer mit einem Gesamtschnitt zwischen 22 und 24.
Dienstag:
Wieder mit Hans, Richtung Can Picafort, Arta
Auf dem Rückweg hebt er auf einer langen Strecke das Gruppenfahren auf und ich fahre mit einem 4er Zug mit Windschattenfahren über mehrere Kilometer mehr als 40, das Grinsen ist mir ins Gesicht gemeisselt. Die Tankstelle runter schaffe ich gegen den Wind meinen Rekord mit knapp über 66 km/h. Dafür verhungere ich fast am Schweineberg.....mir schwant wo mein Problem liegt.
Mittwoch:
Ruhetag und was mach ich, richtig ich mache nüx. Wirklich nüx....ich werde es bitter bereuen, nur weiss ich davon noch nüx.
Donnerstag:
Koster Lluc ist angesagt, von Sineu aus.
Ich merke morgens schon das was nicht stimmt, die Beine wollen nicht so. Ich krieg weder gescheiten Druck noch ne gescheite Frequenz hin. Das kann ja noch witzig werden, ich unterhalte mich mit David, der für Triathlon trainiert und erzähl ihm von meinem Ruhetag.
Ja er murmelt dann was von Laktat und das müsst ich jetzt erstmal aus den Beinen kriegen.
Der Anstieg zum Kloster Lluc beginnt, ich fahre unten mit dem für mich angemessenen Tempo rein und überhole auch einige. Ab ca. der Hälfte wirds bitter, das Rentnerritzel muss her....so langsam überholen mich einige, die ich vorher überholt hab.
Es wird grausam.....der Schädel pocht...aber ich schaffe es ohne abzusteigen einigermassen vernünftig.
Hatte ich nicht noch Montags zu Hans gesagt, ich würd mal gern einen längeren Berg fahren???
An der Tankstelle trinken wir Kaffee und schütte auch Wasser in mich rein. Anschliessen kurz bergab zum Kloster, kleine Besichtigungsrunde.
Danach Bergab......Unterlenkerhaltung und hinter Tourimietwagen her. Hätte der schwarze Seat nicht feige an einer kurzen Steigung bergauf Gas gegeben, ich schwöre ich hätte versucht ihn zu überholen
In den kurvigen Passagen trau ich mich noch nicht so mit der Schräglage und was die
Bremsen können, weiss ich noch nicht so genau. Bergab wünsch ich mir das Fahrwerk vom MTB und die 210er Grimeca
, dann hätt ich mehr als ein Auto überholt.
Über Polenca fahren wir zurück, der Tag tat richtig in den Oberschenkeln weh!
Freitag
Eigentlich will ich Cap Formentor mit einer anderen Gruppe fahren, aber ich spür das die Beine nicht fit sind und da sind 110km zuviel. Ausserdem regnet es morgens und die Abfahrtszeiten werden alle um eine Stunde verschoben.
Also fahr ich wieder mit Hans nach Petra, wir fahren noch einen kleinen Berg hoch. Laut Hans ca. 2km und schlecht asphaltiert aber nicht so steil, er wäre die Strecke aber das letzte Mal vor 4 Jahren gefahren.
Nunja, also die Strecke war frisch asphaltiert, dabei haben die aber irgendwie die Strasse verlängert, denn plötzlich sind es fast 5km teilweise steiler wie zum Kloster Lluc hoch. Aufmerksame Leser werden nun wissen was passiert ist
Jaaaaaha Rentnerritzel ist angesagt und mich wieder im oberen Teil überholen lassen.....ich merk auch das ich das Ulrich-Syndrom hab, irgendwann geht nur noch eine TF. Es fehlt an Kraft und Moral.......
Haaaa Bergrunter gehts aber super, viele Spitzkehren....und ich liebe Spitzkehren. Und diesmal muss ein Mietwagen dran glauben
Ich bin erster unten und muss mich fragen lassen, wie ich denn die Spitzkehren fahren würde.....nunja, da halt wo Platz ist, ich kann innen und aussen überholen in Spitzkehren, kann ich ja nix für, oder. Es gab frei Fahrt und da hol ich dann meinen asoz..... äh meinen unorthodoxen Stadtfahrstil raus......und der lautet "Mut zur Lücke".
Neee, also ich behindere niemand und dränge niemand ab, nur hab ich mir anscheinend durchs Motorradfahren und auch durch das Radfahren in der Stadt eine vorausschauende Fahrweise angewöhnt und auch mittlerweile mehr Vertrauen zu den
Reifen und den
Bremsen.
Samstag
Buhuuuuu, Abreise...Flieger hat 7 Stunden Verspätung. Ich komm erst 0 Uhr in Stuttgart an, hol das Auto vom Parkplatz und schleiche über eine teilweise vereiste Fahrbahn nach Hause.
1.30 Uhr bin ich Zuhause und fahr gleich weiter in die Rockdisko bis morgens um 4 Uhr.
Sonntag
Weil ich um 9 Uhr wieder wach bin kann ich ja ins Spinning gehen
Soooo ich hoff ich hab bis hierher keinen gelangweilt....
War heute wieder mal in drei Radgeschäften, weil ich ja doch gerne lokal kaufen würde.....aber da gefällt mir nicht wirklich viel und leider kann ich mir es nicht wirklich leisten bis zu 200 Euro (wohlgemerkt bei einem Gesamtpreis von ca. 1200 Eur) zu einem vergleichbaren Internetrad mehr auszugeben.
Zumal ich kleinere Sachen eh selbst machen kann und die grösseren Sachen kann ich sicher auch lernen. Ausserdem wollen die Händler momentan keine Preiszugeständnisse machen, weil ja die Saison quasi vor der Tür steht....
hahaha, erstens glaub ich das noch nicht, wenn ich das Wetter so sehe und zweitens....dann kauf ich halt in drei Monaten wenn eh nicht mehr viel geht oder gleich woanders.....
Aber ich weiss das es mir Spass macht und entgegen der Befürchtungen Rennräder gar nicht so knochenhart zu fahren sind, als ich dachte.
Wobei das fahren in der Gruppe halt schon mehr Spass macht, also werd ich da mich mal umhören, wer den mit mir fahren will.
Zum Hürzeler kann ich nur sagen, perfekt organisiert, nicht billig aber meiner Meinung nach preiswert. Der Hürzeler hat jetzt zwei Teilhaber von denen sich einer furchtbar gern reden hört und furchtbar gern Werbung macht. Was ich wiederum furchtbar finde, da ich doch der Werbung schon erlegen bin und nicht noch weiter zugeballert werden will. Zumal die Leistung überzeugt und durch dauerndes Draufhinweisen wie doll doch alles ist, nunja, da grummelts dann wieder ein bissel bei mir im Bauch
Grüssle
dirk
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