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Onkel Hotte
AW: Team PEST
Keule trägt eine 46-34 Kurbel mit für die Nordschleife aus 11-23 und 12-27 9x Ultegra zusammen gebastelter 11-27 Kassette. Wie bei Miss B mit 53-39 und 13-29 kommen auch hier alle Gänge zum Einsatz. Der auf dem Papier existierende geringe Unterschied zwischen 34-27 und 39-29 wird durch knapp 3 kg Mehrgewicht aufgezehrt. Vorteile bieten der stabilere Geradeauslauf und die 30 mm Marathon Racer Bereifung bei diesen rutschigen Verhältnissen. Durch die Schutzbleche bleiben Hintern und Beine trocken. Über die Distanz bei Temperaturen um 10 Grad ein leistungserhaltender Faktor. Bei gleichem Leistungseinsatz liegen die Rundenzeiten beider Räder ca. 3-4 min auseinander. Erdinger Alkoholfrei und fleißig Schokoriegel liefern dennoch genug Leistung für Rundenzeiten um 55 min. Beim Wechsel um 22:30 haben wir, trotz des Unfalls, wieder 30 min Puffer auf den auf 24 Runden ausgelegten Fahrplan.
Meine Pause geht nun bis ca. 1:30. An Schlafen ist nicht zu denken bei der Anstrengung und Aufregung. Ich ruhe mich mit Fön im Hotel A4 Avant aus, telefoniere mit meiner Schwester und verschicke SMS an die anderen Daheimgebliebenen. Gegen 0:45 nutze ich die Zeit für einige Nachtaufnahmen im Fahrerlager.
Auf dem Bild erkennt man: Die Strecke trocknet immer weiter ab, der Himmel klart auf. Der Regen scheint endgültig vorüber. Trotz letzter Unsicherheiten, treffe ich die Entscheidung für den zweiten 3er Stint und meine Runden 8-10 wieder das Rennrad zu fahren. Der Gelbe verspätet sich etwas, was aber nach seinem Unfall, seiner Sigma Cubelight Funzel (wo er in 3 Runden 2x die Batterien wechseln musste) und den Streckenbedingungen bei Nacht völlig im Rahmen ist.
Um 1:45 rollt Miss B mit IXON-Doppelblick, Onkel Hotte in Jeans über der Radhose (kalt!) und Wollsocken auf die Strecke. Gedopt mit einer Tafel Ritter Sport Nougat, 0,5 l Cola und einer Dose Red Bull Cola. Nur wenige Minuten nach dem Start liegen vom Flugplatz herab wieder 53-13 auf. Mein Herz bleibt fast stehen: Der rechte Ergo klemmt auf dem 13er Ritzel fest! „Schatz, lass mich jetzt nicht im Stich, wir sind hier nicht in der norddeutschen Tiefebene!“ Während dem Anrollen auf Aremberg drücke ich vorsichtig, aber bestimmt herum. Ratsch, es geht wieder. Aus Unsicherheit lasse ich die Kette auf 15 oder 16 liegen und rolle leer die Fuchsröhre hinab, die Lichtschranke sagt 68 km/h. Im Flutlicht hier fällt mir auf: Auch hier geht der Tacho nicht (ein Tacho für beide Räder). Die hohe Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt wieder die Signalübertragung zwischen Aufnahme und Tacho.
Auf der Abfahrt nach Breitscheid bin ich auf der ersten Runde noch vorsichtig wegen evtl. lauernder Nässestücke. Alles trocken, Feuer frei mit ohne Tacho aber dafür Fernlicht. Wehrseifen ganz rechts gerade anbremsen, später als das Gefühl am Eingang der Kurve sagt einlenken, ganz innen durch und nicht den Curb der hinten noch mal zumachenden Kurve erwischen. Der Verkehr ist ein echtes Risiko. „Weniger erprobte“ Fahrer bremsen unvermittelt und zu stark ab an Ecken wo man das Rad eigentlich nur locker rollen lassen sollte, schneiden mehrere Linien. Einschätzbarkeit gleich Null. Ich bin froh, als bei Runde zwei nur ein Fahrer hinter mir ist in diesem Streckenabschnitt. Von einigen völlig unbeleuchteten Geisterfahrern ganz abgesehen.
Ein hübsches Bild bietet der Abschnitt Bergwerk-Steilstrecke. Wie früher beim Laternenumzug viele kleine rote Lichter, die sich den Hang herauf bewegen. Hohe Acht brav durch drücken, oben zur Belohnung schnell eine Waffel oder Riegel abgreifen und bis zum Fotopunkt vor Eschbach mampfen. Ich hoffe, dass das eine Foto der zweiten Runde hier etwas geworden ist, wo ich mit eingeschaltetem Doppelscheinwerfer, Waffel zwischen den Zähnen und rechter Hand zum „Heavy Metal Gruß“ ausgestreckt, geblitzt werde. Auf der Döttinger Höhe fragt mich jemand wegen der Jeans, ob denn alle anderen Hosen nass wären.
Um 4:31 bin ich wieder am Platz, aber wo ist der Gelbe? „Bist du schon da?“, kommt es aus dem Zelt… Um 4:43 schwingt er sich auf zur letzten Nachtrunde. Erst mal Duschen und danach im Auto SMS an die Schwester, dass wir immer noch am Leben sind. Etwas Halbschlaf finde ich von 5:50 bis 6:30. Morgengrauen, blauer Himmel, die Sonne, Wahnsinn! Wer hätte das nach den beiden letzen Tagen gedacht? Irgendwie schlägt die Müdigkeit in diesem Moment voll durch. 10 Runden im Bereich 45 bis 55 min liegen bis dato hinter mir. Erst mal Onkel Hottes Fitness Frühstück aus acht Nutella Toast, Tasse Cappuccino und wieder 0,5 l Cola.
Der Gelbe kommt 5 min vor Plan um 7:45 rein. Ab nun wieder 2er Stints. Ich empfinde diese Runden kälter als die Nachtrunden. In den Abschnitten in denen es rollt, schieße ich ein paar Fotos der morgendlichen Eifel. Darunter auch „meine“ Signatur vom 24h Tourenwagenrennen im Mai, Eingangs Hatzenbach.
Um 9:35 beende ich meine geplanten 12 Runden. Auf meine 13. und die 24. des Teams wird es in jedem Fall hinauslaufen, wenn der Gelbe gegen 11:35 wieder rein kommt. Die eine Runde plus ergab sich infolge seines Unfalls für mich. Gedanke beim doppelten Erdinger Frühschoppen: Das Ding gemütlich zu Ende fahren bzw. vielleicht lässt er sich ja auch Zeit und kommt erst kurz vor 12, so dass wir mit 24 Runden in Formation easy gegen 12:50 über die Linie gehen. Dann schaue ich auf den Zeitenmonitor: Platz 21, 2:30 min vor uns liegen die „Hessen Klickies“, Platz 22 hat über 9 min Rückstand. 2:30 min geistert es in mir. Das kann ich doch nicht so mir nichts dir nichts ignorieren und als Sonntagsfahrer hier finishen.
Mit dem Gedanke übernehme ich 11:40 den Transponder. 1:05 Std. bis zur Flagge? Kaum hat Miss B wieder Nordschleifenasphalt unter den Rädern, vereitelt sie meinen Sonntagsfahrerplan. Plötzlich wird die Hatzenbach runter wieder mit getreten, Müdigkeit und das beanspruchte Sitzfleisch ausgeblendet. Tacho geht wieder: 83 ohne Windschatten in der Fuchsröhre. Miss B will´s wirklich wissen. Rechts fahren schon alle langsam, um die Zeit bis 12:45 zu überbrücken, nur bei uns klappt das nicht. Hinter Bergwerk treffe ich einen RTF´ler mit Kindersitz und bekunde Respekt. Durch das Forum erfahre ich daheim, dass er zuvor mit Kind in der Fuchsröhre über 70 auf der Uhr hatte. Ich dachte immer, ich bin bescheuert…
Diese Runde halte ich so durch, aber der Gelbe muss dafür die Letzte übernehmen. Die beim Unfall als unerreichbar geltende Nummer 25. Ich versuche ihn anzurufen, damit ich nicht am Platz ankomme und ihn unvorbereitet und womöglich schon umgezogen noch mal auf den Ring jagen muss. Besetzt. So wichtig kann das doch nicht sein, nicht wichtiger, als unsere 25. Runde und Platz 20! 2x versuche ich es erfolglos. Klostertal, Freizeichen, Mailbox… 12:05. Er ruft zurück. Wahrscheinlich nahe dem Herzstillstand, ob ich auch noch gestürzt bin. Das war auch gleich seine erste Frage, während ich volle Pulle auf 39-26 und mit TF 95 wie in den ersten beiden Runden da hoch kurbel´ und ins Handy brülle: „Alles bestens hier. Fühlst du dich geistig, moralisch und körperlich in der Lage noch eine Runde zu fahren?“ „Ja, wo bist du denn?“ „Kurz vorm Karussell“ „Was? Da schon?“ „Ja, ich fahr mir hier einen, aber dann schaffe ich keine weitere Runde. Die musst du allein fahren. Halb 1 bin ich da!“ „Ok, bis gleich!“
An der Hohen Acht ist, schon mit Absperrgittern gesichert, großes Warten auf den Zieleinlauf um 12:45. Ich verzichte auf meine sonst hier obligatorische Waffel und fotografiere dafür im Vorbeirollen. Durch energischen Wiegetritt geht die Zentrierung meines Zonda VR flöten. Muss ich mal die Speichenspannung leicht erhöhen. Ist mir auch egal, und öffne die Bremse etwas, brauche ich ja eh nicht…
Punkt 12:30 treffe ich am Platz ein und meine 24h sind vorbei. Wir verabreden uns in 50 min an der Einfahrt zu Start und Ziel. Er schottert los. Ich zentriere erst mal kurz das Rad nach, wasche und ziehe mich um in Jeans und das orange Live-Strip.com T-Shirt „24 Stunden scharfe Kurven“ vom Tourenwagenrennen im Mai. Mein Vater ruft schon an, weil sich alle riesig Sorgen machen, der Unfall vom Gelben zeigt: nicht unbegründet.
Pünktlich ist er: „Komm zieh mich, dann wird’s noch ne 50er Runde!“ Im Schlepptau des am schlechtesten gekleideten Fahrers dieses Events geht er um 13:21 über die Line. Mit diesen zwei 50 min Runden und der 25 zigsten ging die Rechnung auf und wir schoben uns noch vor die „Hessen Klickies“ mit 24 Runden.
Team PEST Eifel erreichte 25 Runden in 24:12:30, Platz 20.
Keule trägt eine 46-34 Kurbel mit für die Nordschleife aus 11-23 und 12-27 9x Ultegra zusammen gebastelter 11-27 Kassette. Wie bei Miss B mit 53-39 und 13-29 kommen auch hier alle Gänge zum Einsatz. Der auf dem Papier existierende geringe Unterschied zwischen 34-27 und 39-29 wird durch knapp 3 kg Mehrgewicht aufgezehrt. Vorteile bieten der stabilere Geradeauslauf und die 30 mm Marathon Racer Bereifung bei diesen rutschigen Verhältnissen. Durch die Schutzbleche bleiben Hintern und Beine trocken. Über die Distanz bei Temperaturen um 10 Grad ein leistungserhaltender Faktor. Bei gleichem Leistungseinsatz liegen die Rundenzeiten beider Räder ca. 3-4 min auseinander. Erdinger Alkoholfrei und fleißig Schokoriegel liefern dennoch genug Leistung für Rundenzeiten um 55 min. Beim Wechsel um 22:30 haben wir, trotz des Unfalls, wieder 30 min Puffer auf den auf 24 Runden ausgelegten Fahrplan.
Meine Pause geht nun bis ca. 1:30. An Schlafen ist nicht zu denken bei der Anstrengung und Aufregung. Ich ruhe mich mit Fön im Hotel A4 Avant aus, telefoniere mit meiner Schwester und verschicke SMS an die anderen Daheimgebliebenen. Gegen 0:45 nutze ich die Zeit für einige Nachtaufnahmen im Fahrerlager.
Auf dem Bild erkennt man: Die Strecke trocknet immer weiter ab, der Himmel klart auf. Der Regen scheint endgültig vorüber. Trotz letzter Unsicherheiten, treffe ich die Entscheidung für den zweiten 3er Stint und meine Runden 8-10 wieder das Rennrad zu fahren. Der Gelbe verspätet sich etwas, was aber nach seinem Unfall, seiner Sigma Cubelight Funzel (wo er in 3 Runden 2x die Batterien wechseln musste) und den Streckenbedingungen bei Nacht völlig im Rahmen ist.
Um 1:45 rollt Miss B mit IXON-Doppelblick, Onkel Hotte in Jeans über der Radhose (kalt!) und Wollsocken auf die Strecke. Gedopt mit einer Tafel Ritter Sport Nougat, 0,5 l Cola und einer Dose Red Bull Cola. Nur wenige Minuten nach dem Start liegen vom Flugplatz herab wieder 53-13 auf. Mein Herz bleibt fast stehen: Der rechte Ergo klemmt auf dem 13er Ritzel fest! „Schatz, lass mich jetzt nicht im Stich, wir sind hier nicht in der norddeutschen Tiefebene!“ Während dem Anrollen auf Aremberg drücke ich vorsichtig, aber bestimmt herum. Ratsch, es geht wieder. Aus Unsicherheit lasse ich die Kette auf 15 oder 16 liegen und rolle leer die Fuchsröhre hinab, die Lichtschranke sagt 68 km/h. Im Flutlicht hier fällt mir auf: Auch hier geht der Tacho nicht (ein Tacho für beide Räder). Die hohe Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt wieder die Signalübertragung zwischen Aufnahme und Tacho.
Auf der Abfahrt nach Breitscheid bin ich auf der ersten Runde noch vorsichtig wegen evtl. lauernder Nässestücke. Alles trocken, Feuer frei mit ohne Tacho aber dafür Fernlicht. Wehrseifen ganz rechts gerade anbremsen, später als das Gefühl am Eingang der Kurve sagt einlenken, ganz innen durch und nicht den Curb der hinten noch mal zumachenden Kurve erwischen. Der Verkehr ist ein echtes Risiko. „Weniger erprobte“ Fahrer bremsen unvermittelt und zu stark ab an Ecken wo man das Rad eigentlich nur locker rollen lassen sollte, schneiden mehrere Linien. Einschätzbarkeit gleich Null. Ich bin froh, als bei Runde zwei nur ein Fahrer hinter mir ist in diesem Streckenabschnitt. Von einigen völlig unbeleuchteten Geisterfahrern ganz abgesehen.
Ein hübsches Bild bietet der Abschnitt Bergwerk-Steilstrecke. Wie früher beim Laternenumzug viele kleine rote Lichter, die sich den Hang herauf bewegen. Hohe Acht brav durch drücken, oben zur Belohnung schnell eine Waffel oder Riegel abgreifen und bis zum Fotopunkt vor Eschbach mampfen. Ich hoffe, dass das eine Foto der zweiten Runde hier etwas geworden ist, wo ich mit eingeschaltetem Doppelscheinwerfer, Waffel zwischen den Zähnen und rechter Hand zum „Heavy Metal Gruß“ ausgestreckt, geblitzt werde. Auf der Döttinger Höhe fragt mich jemand wegen der Jeans, ob denn alle anderen Hosen nass wären.
Um 4:31 bin ich wieder am Platz, aber wo ist der Gelbe? „Bist du schon da?“, kommt es aus dem Zelt… Um 4:43 schwingt er sich auf zur letzten Nachtrunde. Erst mal Duschen und danach im Auto SMS an die Schwester, dass wir immer noch am Leben sind. Etwas Halbschlaf finde ich von 5:50 bis 6:30. Morgengrauen, blauer Himmel, die Sonne, Wahnsinn! Wer hätte das nach den beiden letzen Tagen gedacht? Irgendwie schlägt die Müdigkeit in diesem Moment voll durch. 10 Runden im Bereich 45 bis 55 min liegen bis dato hinter mir. Erst mal Onkel Hottes Fitness Frühstück aus acht Nutella Toast, Tasse Cappuccino und wieder 0,5 l Cola.
Der Gelbe kommt 5 min vor Plan um 7:45 rein. Ab nun wieder 2er Stints. Ich empfinde diese Runden kälter als die Nachtrunden. In den Abschnitten in denen es rollt, schieße ich ein paar Fotos der morgendlichen Eifel. Darunter auch „meine“ Signatur vom 24h Tourenwagenrennen im Mai, Eingangs Hatzenbach.
Um 9:35 beende ich meine geplanten 12 Runden. Auf meine 13. und die 24. des Teams wird es in jedem Fall hinauslaufen, wenn der Gelbe gegen 11:35 wieder rein kommt. Die eine Runde plus ergab sich infolge seines Unfalls für mich. Gedanke beim doppelten Erdinger Frühschoppen: Das Ding gemütlich zu Ende fahren bzw. vielleicht lässt er sich ja auch Zeit und kommt erst kurz vor 12, so dass wir mit 24 Runden in Formation easy gegen 12:50 über die Linie gehen. Dann schaue ich auf den Zeitenmonitor: Platz 21, 2:30 min vor uns liegen die „Hessen Klickies“, Platz 22 hat über 9 min Rückstand. 2:30 min geistert es in mir. Das kann ich doch nicht so mir nichts dir nichts ignorieren und als Sonntagsfahrer hier finishen.
Mit dem Gedanke übernehme ich 11:40 den Transponder. 1:05 Std. bis zur Flagge? Kaum hat Miss B wieder Nordschleifenasphalt unter den Rädern, vereitelt sie meinen Sonntagsfahrerplan. Plötzlich wird die Hatzenbach runter wieder mit getreten, Müdigkeit und das beanspruchte Sitzfleisch ausgeblendet. Tacho geht wieder: 83 ohne Windschatten in der Fuchsröhre. Miss B will´s wirklich wissen. Rechts fahren schon alle langsam, um die Zeit bis 12:45 zu überbrücken, nur bei uns klappt das nicht. Hinter Bergwerk treffe ich einen RTF´ler mit Kindersitz und bekunde Respekt. Durch das Forum erfahre ich daheim, dass er zuvor mit Kind in der Fuchsröhre über 70 auf der Uhr hatte. Ich dachte immer, ich bin bescheuert…
Diese Runde halte ich so durch, aber der Gelbe muss dafür die Letzte übernehmen. Die beim Unfall als unerreichbar geltende Nummer 25. Ich versuche ihn anzurufen, damit ich nicht am Platz ankomme und ihn unvorbereitet und womöglich schon umgezogen noch mal auf den Ring jagen muss. Besetzt. So wichtig kann das doch nicht sein, nicht wichtiger, als unsere 25. Runde und Platz 20! 2x versuche ich es erfolglos. Klostertal, Freizeichen, Mailbox… 12:05. Er ruft zurück. Wahrscheinlich nahe dem Herzstillstand, ob ich auch noch gestürzt bin. Das war auch gleich seine erste Frage, während ich volle Pulle auf 39-26 und mit TF 95 wie in den ersten beiden Runden da hoch kurbel´ und ins Handy brülle: „Alles bestens hier. Fühlst du dich geistig, moralisch und körperlich in der Lage noch eine Runde zu fahren?“ „Ja, wo bist du denn?“ „Kurz vorm Karussell“ „Was? Da schon?“ „Ja, ich fahr mir hier einen, aber dann schaffe ich keine weitere Runde. Die musst du allein fahren. Halb 1 bin ich da!“ „Ok, bis gleich!“
An der Hohen Acht ist, schon mit Absperrgittern gesichert, großes Warten auf den Zieleinlauf um 12:45. Ich verzichte auf meine sonst hier obligatorische Waffel und fotografiere dafür im Vorbeirollen. Durch energischen Wiegetritt geht die Zentrierung meines Zonda VR flöten. Muss ich mal die Speichenspannung leicht erhöhen. Ist mir auch egal, und öffne die Bremse etwas, brauche ich ja eh nicht…
Punkt 12:30 treffe ich am Platz ein und meine 24h sind vorbei. Wir verabreden uns in 50 min an der Einfahrt zu Start und Ziel. Er schottert los. Ich zentriere erst mal kurz das Rad nach, wasche und ziehe mich um in Jeans und das orange Live-Strip.com T-Shirt „24 Stunden scharfe Kurven“ vom Tourenwagenrennen im Mai. Mein Vater ruft schon an, weil sich alle riesig Sorgen machen, der Unfall vom Gelben zeigt: nicht unbegründet.
Pünktlich ist er: „Komm zieh mich, dann wird’s noch ne 50er Runde!“ Im Schlepptau des am schlechtesten gekleideten Fahrers dieses Events geht er um 13:21 über die Line. Mit diesen zwei 50 min Runden und der 25 zigsten ging die Rechnung auf und wir schoben uns noch vor die „Hessen Klickies“ mit 24 Runden.
Team PEST Eifel erreichte 25 Runden in 24:12:30, Platz 20.