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"tote Entwicklungen" in der Fahrradtechnik

Die Joffre aus Frankreich ist älter, Patentantrag von 1946, hat sich auch schon damals nicht durchsetze könnenAnhang anzeigen 874911Anhang anzeigen 874912
... auch dieses Thema wird alle paar Jahre wiederentdeckt. In den 40ern gabs einige Experimente mit teilbaren Naben (wie wir nicht zuletzt dank D. Rebour wissen), Ende 80er kam die schon gezeigte Weco und etwas früher die super interessante Reydel, die auch gewichtsmäßig konkurrentzfähig war.
Die Schraube auf der Zahnkranzseite wollte ich schonmal durch eine aus Titan ersetzen. Aber 1. ist das Gewinde ein anderes, also ein normales M10 ist das nicht und 2. ist die originale Stahlschraube trotzdem leichter.
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Die dazu passende VR-Nabe war auch ganz interessant. Nicht einfach nur eine Riku-gelagerte Schnellspannnabe, sondern die Axe war gleichzeitig der Schnellspanner. Aus Alu natürlich.
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Wie man die Axe rauskriegt und an die Lager kommt, hab ich noch nicht rausgefunden.

Großer Vorteil ist, dass das Rad bei jedem aufliegenden Gang herausnehmbar ist. Die Schaltung kann auch bei ausgebautem Rad eingestellt werden, die Kette bleibt immer gespannt und der Rad ist mit ausgebauten Rädern schneller/besser/einfacher transportier- und wieder zusammenbaubar. Genauso schnell kommt man natürlich auch an die Speichen der Zahnkranzseite.
Nachteil ist der schwierigere Laufradbau, der nur mit zusammengebauter Nabe geht. Dazu muss aber die Kranzseite irgendwo eingespannt sein. Ich glaube, ich hatte damals eine passende Hülse eingeklemmt, damit ich das Rad in den Zentrierständer bekam.
Auch Zahnkranz Abziehen ist nicht so einfach, denn dazu muss die Nabe auch zusammengebaut sein. Die Hülse muss also diesmal auf der Schnellspannerseite sein. Auf den Bildern ist noch der alte Kuchentellerkranz zu sehen, der mit der Nabe kam. Mittlerweile ist natürlich ein passender RR-Kranz drauf.

Im Zeitalter der werkzeuglos zerlegbaren Kassettennaben könnte die teilbare Nabe eine interessante Alternative abgeben. Die eben beschriebenen Besonderheiten wären damit auch fast vom Tisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch mal nachgefragt: DAS sollen die "Grundvorteile" sein? Ich weiß nicht recht...
zu 1: es nickt wohl etwas nach unten, das Parallelogramm, aber nicht sehr effektiv
zu2: gut, n bissi Zug gespart...
zu3: geschützt? GESCHÜTZT? Wovor ?
zu4: das versteh ich gar nicht, bei größeren Ritzeln müsste die Kette ja danach noch mal nach oben?

Die Genialität des Schrägparallelogramms lass ich mir nicht ausreden.

Wir wiederholen hier ja lustig den "Raritäten"-Faden, hatten wir die "Mectronic" schon? Leute vor, die damit eine Saison ohne Krawall hinter sich gebracht haben! Und das Design der Hebel ist einfach galaktisch!
Zu 1:
Das Parallelogramm muss garnicht nach unten ausweichen, weil so ein Ritzelpaket ja in jeder Richtung konisch ist. Man muss nur die beiden Endstellungen so konstruieren, dass das Parallelogramm auf dem kleinsten Ritzel komplett "gerade" steht und auf dem größen maximal nach innen geschwenkt ist.
Das könnte man auch mit einem normalen Schaltwerk so machen, nur dann natürlich andersrum: Parallelogramm "gerade" auf dem größten und maximal geschwenkt auf dem kleinsten Ritzel. Dann würde das Schaltwerk aber sehr weit seitlich abstehen.
Anbei eine Skizze in der Draufsicht, die das einigermaßen verständlich macht.

Zu 2:
Nicht nur Zug, sondern auch Reibung, die in einem 180°-Bogen wirklich nicht gering ist. Dazu weniger Ungenauigkeiten durch elastische Verformung genau dieses Bogens - der auch nicht abknicken oder festrosten kann, wenn er nicht da ist.

Zu 3:
Vor Kratzern beim Anlehnen, vor Schäden beim Stürzen und Umfallen; im Acker auch vor hochschlagenden Ästen (das war einer der Gründe für die Shadow-Schaltwerke)

Zu 4, wie 1:
Das Parallelogramm steht auf dem größten Ritzel so, dass das Führungsrädchen maximal weit entfernt ist. Der Käfig könnte das mit einer entsprechenden Anordnung weiter unterstützen, indem das Führungsrädchen dann zusätzlich maximal weit "unten" steht, muss aber nicht.
Das Schaltwerk ist insgesamt etwas weiter von der Hinterachse und damit auch von den Ritzeln entfernt, weshalb mehr Kette aufliegen und/oder die Ritzel eben größer sein können. Wo sich das Schaltwerk gegenüber dem Ritzelpaket befindet, ist ansonsten relativ egal, solange es nicht gerade oben sitzt.
Die Entfernung zwischen Führungsrolle und größtem Ritzel ist übrigens der Grund, warum ältere Shimano-Schaltwerke für MTBs insgesamt größer als ihre Rennradkollegen sind und die Shadow-Schaltwerke so einen kleinen Zusatzarm am oberen Ende haben, mit einem weiteren Bolzen.



Nivex Parallelogramm.png
 
Brompton hat immer noch mit Erfolg eine Kombination aus Ketten- und Nabenschaltung am Rad.
Wobei man nicht genau weiß, ob das Brommi trotz oder wegen dieser Option so erfolgreich ist. Die Alternativen sind halt recht übersichtlich. Eine Schaltung a la Alfine o.ä. würde das Rad erheblich aufwerten, finde ich.
 
Zu 1:
Das Parallelogramm muss garnicht nach unten ausweichen, weil so ein Ritzelpaket ja in jeder Richtung konisch ist. Man muss nur die beiden Endstellungen so konstruieren, dass das Parallelogramm auf dem kleinsten Ritzel komplett "gerade" steht und auf dem größen maximal nach innen geschwenkt ist.
Das könnte man auch mit einem normalen Schaltwerk so machen, nur dann natürlich andersrum: Parallelogramm "gerade" auf dem größten und maximal geschwenkt auf dem kleinsten Ritzel. Dann würde das Schaltwerk aber sehr weit seitlich abstehen.
Anbei eine Skizze in der Draufsicht, die das einigermaßen verständlich macht.

Zu 2:
Nicht nur Zug, sondern auch Reibung, die in einem 180°-Bogen wirklich nicht gering ist. Dazu weniger Ungenauigkeiten durch elastische Verformung genau dieses Bogens - der auch nicht abknicken oder festrosten kann, wenn er nicht da ist.

Zu 3:
Vor Kratzern beim Anlehnen, vor Schäden beim Stürzen und Umfallen; im Acker auch vor hochschlagenden Ästen (das war einer der Gründe für die Shadow-Schaltwerke)

Zu 4, wie 1:
Das Parallelogramm steht auf dem größten Ritzel so, dass das Führungsrädchen maximal weit entfernt ist. Der Käfig könnte das mit einer entsprechenden Anordnung weiter unterstützen, indem das Führungsrädchen dann zusätzlich maximal weit "unten" steht, muss aber nicht.
Das Schaltwerk ist insgesamt etwas weiter von der Hinterachse und damit auch von den Ritzeln entfernt, weshalb mehr Kette aufliegen und/oder die Ritzel eben größer sein können. Wo sich das Schaltwerk gegenüber dem Ritzelpaket befindet, ist ansonsten relativ egal, solange es nicht gerade oben sitzt.
Die Entfernung zwischen Führungsrolle und größtem Ritzel ist übrigens der Grund, warum ältere Shimano-Schaltwerke für MTBs insgesamt größer als ihre Rennradkollegen sind und die Shadow-Schaltwerke so einen kleinen Zusatzarm am oberen Ende haben, mit einem weiteren Bolzen.



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Du machsmich feddig!
 
Wobei man nicht genau weiß, ob das Brommi trotz oder wegen dieser Option so erfolgreich ist. Die Alternativen sind halt recht übersichtlich. Eine Schaltung a la Alfine o.ä. würde das Rad erheblich aufwerten, finde ich.
Die Möglichkeit gibt es natürlich, allerdings muss dann entweder der Hinterbau aufgeweitet oder ausgetauscht werden.
Ersteres macht Juliane Neuß (junik-hpv), allerdings gab es mit den aufgeweiteten Hinterbauten öfters Probleme.
Sinnvoller ist da schon der Austausch, auch wenn es dann kein Originalteil von Brompton ist.

Apropos Juliane Neuß; vielleicht erinnert sich noch jemand an den Liegerad Umbausatz für das Brompton. Auch das passt in diesen Faden.

Aber vielleicht bin ich bei Frau Neuß auch zu voreingenommen. Was Ergonomie und Sitzhaltung betrifft komme ich mit ihren Ansichten überhaupt nicht zurecht.
 
Man könnte auch die allgegenwärtige Torpedo 3-Gang Nabe mit einer 2-Gang Kettenschaltung kombinieren. Das war für mich am Alltagsrad ideal: schnell schalten in der Stadt, auch im Stand, und sechs gleichmäßig abgestufte Gänge für Touren. Allerdings kombiniert man damit die Nachteile beider Systeme: hohes Gewicht der Nabenschaltung und hoher Wartungsaufwand der Kettenschaltung. Heute leiste ich mir für den Alltagsbetrieb eine Rohloff, aber auch eine Alfine macht die Kombination obsolet.

Genau das gab es schon in den 80gern in Verbindung mit dem billigen Huret Schaltwerk...........und dann noch mit Rücktrittbremse :D
 
Relative Todgeburten waren auch Kombinationen von Naben- und Kettenschaltung, etwa Sachs Commander. Interessant finde ich, dass es da aktuell kostspielige Kleinserienlösungen gibt, die dies wieder propagieren.
Sachs Commander war grottig, keine Frage. Aber die 3x7 und mehr auf Basis der F&S-Dreigang waren gut und haltbar. Ich fahr die noch heute am Winterrad mit dem auch Anhänger gezogen werden. Einziges Manko - es gab keine rennradtauglichen Schalter, da muss gut getrickst werden.

Gruß ...
 
Auch wenn ich absolut kein Freund einer elektronischen Schaltung bin (ans Rennrad gehört kein Motor in jeglicher Form!) kann man die Mavic Mectronic schon als Wegbereiter für die heutigen elektronischen Schaltungen sehen.
Und ich glaube schon, dass sie zwar die manuellen Schaltungen nicht gänzlich verdrängen werden, aber einen sehr hohen Marktanteil erringen werden und auch nicht mehr vom Markt verschwinden werden.
Dann kannst Du die Mektronic ja akzeptieren, denn die hat keinen Motor. Die Kraft zum Schalten wird vom oberen Schalträdchen abgenommen (damit also vom Fahrer), da wird eine Art Mitnehmer magnetisch betätigt. Deshalb kommt das Schaltwerk auch mit ner Knopfzelle aus.
 
Ob das wirklich so sauber ist....? Nur weil nix direkt daneben verbrannt wird und das böse CO2 freisetzt, sondern in Kraftwerken. Da wird auch viel Elektronikschrott verbaut, was später Umweltprobleme verursacht.
Tesla auf 2 Rädern.
Natürlich nicht, das sollte meine Formulierung eigentlich deutlich gemacht haben...
 
Obwohl ich ein Rad mit einer Hybridschaltung weder selbst gefahren bin noch je in echt gesehen habe, fand ich als junger Mensch die Idee wirklich interessant. Der ganz große Verkaufsrenner sind diese Schaltungen aber nicht geworden, oder? Da hat evtl. auch der Rennsport rein geprägt: Kettenschaltung ist sportllich, weil bei Radrennen nur Kettenschaltung gefahren wird. - verschweigend, dass Nabenschalterei schlicht und einfach seid den 20er Jahren verboten war. Aus Euren Beiträgen entnehme ich aber, dass sie gescheit gemacht durchaus brauchbar war (oder ist!).
 
Des so toll sauberen Images wegen sich viel besser verkaufen, nicht mehr Nischenprodukt sein und alle fuehlen sich ach so sportlich z.B...
Zu den eBikes:

...wenn dafür ein Auto in der Garage stehen bleibt und der Strom womöglich sogar aus regenerativen Energiequellen kommt, dann finde ich's super.

Wenn dafür ein echtes Rad in der Garage stehen bleibt finde ich es besch....
 
Behauptet so der möchtegern allwissende Lesesteinhaufen Wikipedia. Allerdings waren in den 20er Jahren Schaltungen aller Art bei der TdF o. ä. verboten, weil der Desgrange die Dinger für unsportlich hielt.
 
Obwohl ich ein Rad mit einer Hybridschaltung weder selbst gefahren bin noch je in echt gesehen habe, fand ich als junger Mensch die Idee wirklich interessant. Der ganz große Verkaufsrenner sind diese Schaltungen aber nicht geworden, oder? Da hat evtl. auch der Rennsport rein geprägt: Kettenschaltung ist sportllich, weil bei Radrennen nur Kettenschaltung gefahren wird. - verschweigend, dass Nabenschalterei schlicht und einfach seid den 20er Jahren verboten war. Aus Euren Beiträgen entnehme ich aber, dass sie gescheit gemacht durchaus brauchbar war (oder ist!).
Für Rohloff gibt’s auch STIs in Kleinserie. Rechts hoch, links runter; sagt zumindest mein Gedächtnis. Lagen auch gut in den Händen (war ein Kundenrad). Kosten ca 450€.
 
Zu den eBikes:

...wenn dafür ein Auto in der Garage stehen bleibt und der Strom womöglich sogar aus regenerativen Energiequellen kommt, dann finde ich's super.

Wenn dafür ein echtes Rad in der Garage stehen bleibt finde ich es besch....

Geschenkt, natürlich ist das Szenario super; aber wie viele Autos werden wohl stehengelassen... Unterm Strich fürchte ich ist das nicht so sauber wie es aussieht.
 
Dann kannst Du die Mektronic ja akzeptieren, denn die hat keinen Motor. Die Kraft zum Schalten wird vom oberen Schalträdchen abgenommen (damit also vom Fahrer), da wird eine Art Mitnehmer magnetisch betätigt. Deshalb kommt das Schaltwerk auch mit ner Knopfzelle aus.
Danke für die Info. Ich dachte die hätte Stellmotoren. Ich werde mal in Fachliteratur und im Netz schauen ob ich etwas dazu finde. Ansonsten werde ich Anfang nächsten Jahres mal den Dietmar Hertel fragen.
 
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