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Trainingstagebuch: Dicker Mann auf dünnen Reifen

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Re: Trainingstagebuch: Dicker Mann auf dünnen Reifen
Moinsen

man könnte ja fast glauben das Ed seine Internet Fangemeinde im Stich lässt :D
Oha! Die Zeit wird leider immer knapper. Früher war ja bekanntlich alles besser, sprich: Die Kinder waren kleiner, der Job lauer, der Weg dorthin kürzer und vielleicht - wer weiß? - der Musenkuss noch mit Zunge. Aber ich melde mich schnellstmöglich wieder. Versprochen! :oops:
 
EdHot
Hallo EdHot,
habe dein Buch dieses Jahr geschenkt bekommen und finde mich in vielen Abschnitten auch mit deinen Diskussionen mit K ( bei mir A )
wieder. Hatte selber einmal 119 kg bei 1,91 Körpergröße und habe nach einem Kreuzbandriss "ernsthaft" ( kleiner Radnazi ) mit den Biken ( Zuerst Trakker und MTB, dann günstiges RR und jetzt Karbonflitzer - Felt Z4 )begonnen. Das waren auch schöne Diskussionen mit A wie ich mir mein viertes Rad innerhalb von 18 Monaten zugelegt habe :confused:
Erst mit meiner Mitgliedschaft in diesem Forum habe ich dann den Thread " Dicker Mann ... " gefunden und bin gerade dabei ( Seite 27 ) mir diesen zur Gänze reinzuziehen.
Zur Zeit stehe ich bei 105,2 kg und versuche über den WInter unter Hundert zu kommen. Schätze mal bis 95 kg könnte und will ich es schaffen. Wengam Bergfahren warats ! .
Wie ging es bei dir weiter und welches Gewicht hast du heute. Soviel ich gelesen habe hast du es ja weit unter die 100 ( 93 kg ) geschafft oder hast du das Radthema eher reduziert ?
 
Hey Ed, bin mal wieder am durchsuchteln deines Buches und finde es auch noch beim dritten Mal noch herrlich erfrischend. Da bekommt man glatt ein schlechtes Gewissen, nicht gerade auf dem Bike zu sitzen :D
 
Hallo Ed
hab dein Buch im Urlaub gelesen....Klasse !

und Tagsüber schöne Touren gemacht in Dänemark ! --

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gruß Heinz
 
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Hat ja auch irgendwie was mit Abnehmen und unserer Überzeugung zu tun.
Übrigens hatte ich heute 104,5. Bestmarke seit 3 Jahren ! Die 100 kommen näher :)
 
Sieh mal einer an - schon wieder zwei Jahre vergangen, seit ich mich zum letzten Mal mit dem ausdrücklichen Versprechen, hier bald wieder was zu schreiben, gemeldet habe. Peinlich, peinlich!

Ich hatte allerdings meine Gründe, denn ich war ja immer so furchtbar krank, und dann hatte ich dauernd ‘nen Platten, und meine Klamotten waren in der Wäsche, und dann kamen ein paar gute alte Freunde zu Besuch, und jemand hat mein Rad geklaut, und dann dieses Erdbeben! Und dann gabs ‘ne Flutwelle! Heuschrecken! IT WASN’T MY FAULT, I SWEAR TO GOD!

Das mit den Heuschrecken war jetzt natürlich Quatsch.

Die reine Wahrheit ist: Bevor ich hier wieder guten Gewissens posten konnte, musste natürlich erstmal die Grundlage geschaffen werden. Denn ich war ja kaum noch dick, und viel gefahren bin ich auch nicht, und wenn, dann immer ziemlich ähnliche, ereignisarme Runden. So geht's natürlich nicht! Und immer wenn ich mir das traurige Gesicht einer neuen Leserin bzw. eines Lesers vorstellte, die bzw. der enttäuscht bemerkt, dass hier ein gar nicht so dicker Mann darüber berichtet, wie er nicht auf dünnen Reifen unterwegs ist, wurde ich selbst ganz traurig darüber, dass es nicht Berichtenswertes gab. Und immer öfter, wenn ich traurig war, passierte das.

Um ehrlich zu sein, mag ich eigentlich lieber Wein und Bier und gutes Essen. Ich will nur sagen: Ich esse und trinke und rauche zwar immer noch viel weniger als früher mal, aber ich habe die Zügel doch ziemlich schleifen lassen - zu den Gründen dafür komme ich bald mal zu sprechen. Das hat jedenfalls zur Folge, dass ich wieder ähnlich unfit bin wie damals, als ich das Tagebuch begonnen habe.

Also wird es Zeit, wieder ein paar Ziele ins Auge zu fassen. Auch dazu bald mehr. Ich bin jedenfalls früh in die Saison gestartet, und war im Januar schon so zweidreimal unterwegs. Aber darüber zu berichten, hieße, sich daran zu erinnern, und das ist mir im Moment zu deprimierend. Stattdessen ein kleines Souvenir von einer meiner ersten Runden und ein erster Tagebucheintrag vom Ostersonntag (einen Bericht vom 31. März gibts hier), verbunden mit der Zusage, dass ich mich jetzt wieder öfter zu Wort und Bild melde (Jaja, ich weiß!). Ich bin übrigens nicht links abgebogen.

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Sonntag, 20.04.2014

8.00 Uhr: Ostersonntag beginnt standesgemäß mit Suchen: Habe offenbar vergessen, den Wecker auszuschalten, der sich schließlich unter dem Nachttisch wiederfindet.

8.30 Uhr: Kaffeekochen, Tischdecken, Eier verstecken.

8.45 Uhr: Eiersuche eröffnen. Neuer Rekord: Nach 5 Minuten ist alles gefunden!

9.00 Uhr: Habe beim Eiertitschen kein einziges Mal verloren! Sehr schönes Osterfest dieses Jahr!

9.30 Uhr: Familie wecken. Watt macht die undankbare Mischpoke? Meckert und schickt mich Radfahren!

10.00 Uhr: Suchen, suchen, suchen! Diesmal: Pulsgurt und Robs Handynummer. Finde Ersteren auf der Terrasse in K.s linkem Gummistiefel (?) und Letztere in einer älteren E-Mail.

10.30 Uhr: Scheint eine E-Mail jenseits des Informationsverfallsdatums gewesen zu sein: RL1 antwortet nicht.

11.00 Uhr: Mache mich alleine auf den Weg. Keine Pause, kein Eis. Aber blühende Landschaften. Raps, das war sein letztes Wort. Suche unterwegs Verschiedenes, u.a. Anzeichen von Intelligenz bei Motorradfahrern. Finde nichts dergl., aber eine wunderbare Runde mit hohem Anteil Girostrecke (sehr schön!!!) und auf der zweiten Hälfte viel Gegenwind (ganz schön kräftig). Finde ferner am Ende 60 zusätzliche Kilometer und 500 Höhenmeter auf dem Tacho.

13.45 Uhr: Finde zuhause wieder gutgelaunte Familie. Die findet, ich soll mich jetzt frischmachen und dann unser Gepäck im Auto verstecken. Es geht gen Friesland. Frohe Ostern, Y’all!

(Hier ist die Strecke)
 
Zuletzt bearbeitet:
He Ed ! Welcome back ! Freut mich und ich wünsche dir viel Motivation. Ich muss auch wieder 6-8 kg loswerden !
 
Das bin ich auch! Aktuell kann ich noch gar nicht planen, was in den nächsten Wochen und Monaten passiert, aber am Münsterland-Giro will ich unbedingt teilnehmen - allein schon wegen der schönen Strecken. Die beiden längeren führen direkt an meiner Haustür vorbei. Dass mein "Stil" gelitten hat, will ich nicht hoffen. Ein bisschen verändert hat er sich bestimmt.

Im Moment bin ich ziemlich angetan von Euren wohlwollenden Antworten und der Resonanz: Habe gerade gesehen, dass seit meinem Eintrag von Sonntag dieser Thread über 1400mal aufgerufen wurde. Vielen Dank! Bin total geflasht! (So sagen die jungen Leute doch, oder?) Damit habe ich nicht gerechnet.

Nicht so begeistert bin ich heute mal wieder von den Damen und Herren Wetterfröschen: Die hatten alle Regen angesagt. Und was war? Strahlender Sonnenschein. Vormittags konnte ich mich ja noch mit Arbeit ablenken, aber als nachmittags immer noch bestes Wetter war, musste ich ja wohl oder übel doch raus. Vor zwei Wochen war es schon mal so ähnlich gewesen, und ich hatte mich spontan zu einer lockeren MTB-Runde entschlossen, um schnell festzustellen, dass MTB und locker bei mir nicht so gut zusammengehen. Bin dann fix und alle (aber glücklich) nach nicht mal einer Stunde zurückgekehrt, habe aber immerhin ein schönes Foto mitgebracht.



Obwohl ich ja nicht mehr der Jüngste bin, konnte ich mich noch ganz gut an jene Runde vom 17.04. erinnern und bin es heute etwas langsamer angegangen. Bemerkens- und berichtenswert war es trotzdem:

Mittwoch, 30.04.2014

Verdammt, schönes Wetter. Liebe Meteorologen Ratefüchse bei wetter.de, wetter.com, Meteomedia etc.: Sucht Euch mal anständige Jobs! Andererseits: Besser Ihr vertut Euch so- als andersrum, wie sonst immer.

Habe also wieder spontan das Nishiki aus dem Stall geholt und mich auf demselben in den Wald begeben. Sehr schön da. Aber punktuell auch sehr matschig. Und voller Viehzeug.
Als nach längerer Fahrt durch den Morast, die ich - mit gesenktem Blick und höchster Konzentration einen Sturz vermeidend - absolviert hatte, gerade ein Stück befestigten Wegs zu einer kernigen Tempoverschärfung einlud, ich also aus dem Sattel ging und forsch in die Pedale tretend den Kopf hob, sah ich gerade noch einen stattlichen Schwarm nicht eben kleiner Insekten direkt vor mir in der Luft tanzen. Im nächsten Moment spürte ich auch schon zahlreiche kleine Kollisionen an Kopf, Armen und Beinen, kurz darauf hatte sich eins der Tiere in meinem Helm verfangen, und ein weiteres - es muss das Alphamännchen der fliegenden Rotte gewesen wein, ein wahrer Silberrücken von einem Brummer - flog schnurstracks in meinen vor Anstrengung weit offenen Mund. Zum Glück konnte ich den kribbelnden Eindringling schnell wieder ausspucken, und auch der Kollege im Helm hatte sich bald wieder befreit, aber trotzdem prasselte es weiter unaufhörlich auf meinen ganzen Körper ein. Von gelindem Ekel getrieben, trat ich noch fester in die Pedale, um dem Monsterschwarm zu entkommen, aber stattdessen wurde das Geprassel noch stärker. Und das, obwohl ich vor mir schon lange keine Insekten mehr sah! Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich bemerkt habe, dass ich mich quasi selbst mit dem zuvor eingesammelten, vom Vorderreifen abfliegenden Dreck selbst bombardierte.

Danach alles größtenteils tutti. Fahre ein paar Waldwege, die plötzlich verschwinden und mich ratlos mitten im Forst stehen lassen. Querbeet weiterfahren? Entscheide mich dagegen, weil a) mancherorts Schilder dazu mahnen, das Waldgetier in dieser Jahreszeit in Frieden zu lassen (obwohl die ja bestimmt alle nur das Eine wollen!), und b) mich womöglich ein den Nachwuchs beschützender Keiler keilen, ein schießwütiger Jäger mit dem Vorgenannten verwechseln oder eine liebestolle Försterin ins Gebüsch zerren könnte.

Natürlich passiert nichts Derartiges. Sondern etwas viel Seltsameres: Auf einer Lichtung treffe ich auf einen dicken, schnurrbärtigen Mann, der mit weißem T-Shirt, gleichfarbiger Arbeitshose und staubbedeckten Sicherheitsschuhen bekleidet ist. Mit fachkundigem Blick erkenne ich sofort, dass der Mann Putzer, Trockenbauer, Fliesenleger oder ähnliches sein muss. Allerdings fällt mir ums Verrecken kein Grund ein, was der mitten im Wald zu suchen hat. Und noch schleierhafter ist, warum er auf einem roten Aufsitzrasenmäher hockt. Was mir aber am allerrätselhaftesten ist: Warum starrt der mich an, als wäre ich, sagen wir mal: der Yeti in Reizwäsche? Fast erwarte ich, dass er von seinem Rasenmäher aufspringt und schreit: "Ey Leute, kommt mal schnell alle her! Hier isn Mountainbiker! Aufm Waldweg!"

Danach ist nicht mehr viel passiert. Habe als letzte Lektion des Tages noch gelernt, dass sich das nächste Schlammloch offenbar immer genau eine Körperlänge vor dem befindet, in dem das Vorderrad gerade steckengeblieben ist, und dass der Schlamm der Baumberge sich sehr hartnäckig dem Wasserstrahl des Gartenschlauchs widersetzt. Dann: Belohnungsbier. Kann man öfter machen, sowas!

Die Strecke: 21 km (plus div. Waldweg-Sackgassen), ca. 200 hm. 90 Minuten.
 
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