Sieh mal einer an - schon wieder zwei Jahre vergangen, seit ich mich zum letzten Mal mit dem ausdrücklichen Versprechen, hier bald wieder was zu schreiben, gemeldet habe. Peinlich, peinlich!
Ich hatte allerdings meine Gründe, denn ich war ja immer so furchtbar krank, und dann hatte ich dauernd ‘nen Platten, und meine Klamotten waren in der Wäsche, und dann kamen ein paar gute alte Freunde zu Besuch, und jemand hat mein Rad geklaut, und dann dieses Erdbeben! Und dann gabs ‘ne Flutwelle! Heuschrecken!
IT WASN’T MY FAULT, I SWEAR TO GOD!
Das mit den Heuschrecken war jetzt natürlich Quatsch.
Die reine Wahrheit ist: Bevor ich hier wieder guten Gewissens posten konnte, musste natürlich erstmal die Grundlage geschaffen werden. Denn ich war ja kaum noch dick, und viel gefahren bin ich auch nicht, und wenn, dann immer ziemlich ähnliche, ereignisarme Runden. So geht's natürlich nicht! Und immer wenn ich mir das traurige Gesicht einer neuen Leserin bzw. eines Lesers vorstellte, die bzw. der enttäuscht bemerkt, dass hier ein gar nicht so dicker Mann darüber berichtet, wie er nicht auf dünnen
Reifen unterwegs ist, wurde ich selbst ganz traurig darüber, dass es nicht Berichtenswertes gab. Und immer öfter, wenn ich traurig war, passierte
das.
Um ehrlich zu sein, mag ich eigentlich lieber Wein und Bier und gutes Essen. Ich will nur sagen: Ich esse und trinke und rauche zwar immer noch viel weniger als früher mal, aber ich habe die Zügel doch ziemlich schleifen lassen - zu den Gründen dafür komme ich bald mal zu sprechen. Das hat jedenfalls zur Folge, dass ich wieder ähnlich unfit bin wie damals, als ich das Tagebuch begonnen habe.
Also wird es Zeit, wieder ein paar Ziele ins Auge zu fassen. Auch dazu bald mehr. Ich bin jedenfalls früh in die Saison gestartet, und war im Januar schon so zweidreimal unterwegs. Aber darüber zu berichten, hieße, sich daran zu erinnern, und das ist mir im Moment zu deprimierend. Stattdessen ein kleines Souvenir von einer meiner ersten Runden und ein erster Tagebucheintrag vom Ostersonntag (einen Bericht vom 31. März gibts
hier), verbunden mit der Zusage, dass ich mich jetzt wieder öfter zu Wort und Bild melde (Jaja, ich weiß!). Ich bin übrigens nicht links abgebogen.
Sonntag, 20.04.2014
8.00 Uhr: Ostersonntag beginnt standesgemäß mit Suchen: Habe offenbar vergessen, den Wecker auszuschalten, der sich schließlich unter dem Nachttisch wiederfindet.
8.30 Uhr: Kaffeekochen, Tischdecken, Eier verstecken.
8.45 Uhr: Eiersuche eröffnen. Neuer Rekord: Nach 5 Minuten ist alles gefunden!
9.00 Uhr: Habe beim Eiertitschen kein einziges Mal verloren! Sehr schönes Osterfest dieses Jahr!
9.30 Uhr: Familie wecken. Watt macht die undankbare Mischpoke? Meckert und schickt mich Radfahren!
10.00 Uhr: Suchen, suchen, suchen! Diesmal: Pulsgurt und Robs Handynummer. Finde Ersteren auf der Terrasse in K.s linkem Gummistiefel (?) und Letztere in einer älteren E-Mail.
10.30 Uhr: Scheint eine E-Mail jenseits des Informationsverfallsdatums gewesen zu sein: RL1 antwortet nicht.
11.00 Uhr: Mache mich alleine auf den Weg. Keine Pause, kein Eis. Aber blühende Landschaften. Raps, das war sein letztes Wort. Suche unterwegs Verschiedenes, u.a. Anzeichen von Intelligenz bei Motorradfahrern. Finde nichts dergl., aber eine wunderbare Runde mit hohem Anteil Girostrecke (sehr schön!!!) und auf der zweiten Hälfte viel Gegenwind (ganz schön kräftig). Finde ferner am Ende 60 zusätzliche Kilometer und 500 Höhenmeter auf dem Tacho.
13.45 Uhr: Finde zuhause wieder gutgelaunte Familie. Die findet, ich soll mich jetzt frischmachen und dann unser Gepäck im Auto verstecken. Es geht gen Friesland. Frohe Ostern, Y’all!
(
Hier ist die Strecke)