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Trainingstagebuch: Dicker Mann auf dünnen Reifen

Wie dumm von mir. Aber heute bzw. gestern bin ich da auch gar nicht hergefahren. Das war vor zwei Wochen. Das ist auch wirklich nur ein kurzes Stück von ca. 500 Metern. Aber auch oben an der Kapelle ist es sehr schön, und wenn man gerade in der Gegend ist, lohnt ein Schlenker. Eine weitere Anreise eher nicht.

Kuckstu hier: http://www.bikemap.net/de/route/2580480-darup-ortsmitte-wallfahrtskapelle
 
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Re: Trainingstagebuch: Dicker Mann auf dünnen Reifen
Eigentlich wollte ich jetzt mit den Nachbarsfamilien und meiner eigenen biertrinkend mit dem Bollerwagen durch die Hügel stromern. Stattdessen sitze ich in der Bude, weil die beiden jüngeren Damen des Hauses unpässlich sind und meiner Fürsorge bedürfen, während K. sich in feuchtfröhlicher Gesellschaft verlustiert. Schbin begeistert. NICHT!

Naja, ärgern nützt ja auch nichts. Das gibt mir immerhin Gelegenheit, ein paar Worte über die beiden Dinge zu verlieren, die ich am Sonntag angekündigt hatte: Meine Ziele für 2014 und die Gründe für die zwei "verlorenen" Jahre, während derer ich mich hier nicht zu Wort gemeldet habe.

Das war so: Bis Herbst 2010 hatte ich mehr Zeit zu fahren, wann und wo ich Lust dazu hatte, und ich hatte öfter Lust zu fahren, weil mir das Schreiben darüber und die Anerkennung, die ich hier dafür bekommen habe, Spaß machten. Dann kam das Buch raus, und gleichzeitig habe ich eine neue Arbeitstelle angetreten. Diese beiden Umstände hatten zur Folge, dass es einerseits plötzlich gar nicht mehr so viel Berichtenswertes gab, weil mein Training eigentlich nur noch aus den immer gleichen Arbeitswegen bestand, und dass ich andererseits jedesmal, wenn ich mich daran machte, hier einen Eintrag zu posten, das Vorhaben ganz schnell wieder aufgab, weil ich Angst davor hatte, nicht toppen zu können, was ich früher geschrieben hatte.
Trotzdem war ich Anfang 2011 eigentlich fest entschlossen, so weiterzumachen wie bisher. Ich wollte das Trainingstagebuch weiterführen, und ich wollte daneben direkt ein zweites Buch schreiben. Das sollte keine bloße Fortsetzung werden, sondern es schwebte mir ein etwas ambitionierteres Projekt vor. Außerdem wollte ich weiter abnehmen, noch ein bisschen fitter werden, mindestens fünf Rennen pro Jahr bestreiten, und dabei auch mal in den Top 200 landen. Natürlich sollte auch die Familie nicht wieder zu kurz kommen - immerhin hatten die 2010 ganz schön unter mir gelitten. Und meinen anderen Hobbys - Küche, Lesen, Rockmusik - wollte ich mich auch wieder häufiger widmen.

Dann passierte 2011 das:

18.06.2011 Sturz bei den 24h um die Münsteraner Promenade


13.08.2011 Sturz mit dem MTB nach Kollision mit einem Poller - Von der Platzwunde, die ich mir trotz Helm an der Stirn zuzog, gibt es leider (oder zum Glück) kein Foto.

25.09.2011 Schwerer Sturz beim Ortsschildsprint während der letzten Trainingsrunde vor dem Münsterlandgiro


08.11.2011 Sturz auf dem Weg zur Arbeit, nachdem mich ein die Vorfahrt missachtender Autofahrer abgeräumt hatte - Diverse kleinere Verletzungen und mein bis auf den Knochen offener linker Ellenbogen wurden gnädigerweise ebenfalls nicht bildlich dokumentiert.

Inwiefern diese Unfallserie mit meiner übervollen Liste bester Absichten zu tun hat, lasse ich mal offen. Am Ende des Jahres waren jedenfalls beide Rennräder hinüber. Den Winter verbrachte ich mit Reparaturen und meldete mich, ohne lange über das vergangene Jahr nachzudenken, für die Rennen 2012 an. Das erste war der Velothon in Berlin, wo ich nach einem Drittel der Strecke erneut stürzte. Ich konnte das Rennen zwar aus mehreren großflächigen Schürfwunden blutend zuende fahren, aber spätestens bei Rad am Ring war klar: Für ambitionierten Radsport war ich nicht mehr zu gebrauchen. Bei meinen meistens recht eintönigen Fahrten vorher hatte ich schon jeden Sprint vermieden und war Gefälle sehr vorsichtig angegangen, aber in der Fuchsröhre und den anderen Hochgeschwindigkeitspassagen - und davon hat die Nordschleife einige - saß mir die nackte Todesangst im Nacken.

Von Training konnte spätestens seitdem nicht mehr wirklich die Rede sein - zumindest nicht in dem Sinn, dass ich mit dem Ziel radfuhr, bei Rennen gut abzuschneiden, oder auch nur bei einer Fahrt mit den Kumpels am Ortsschild zu zeigen, wo der Hammer hängt. Im Gegenteil: Fahrten in Gesellschaft, z.B. der Leezenritter oder der Oldenburger Freunde waren 2013 äußerst selten. Aber auch allein bin ich viel seltener gefahren. Nicht, dass es keine Gelegenheiten gegeben hätte. Aber da hatte ich immer etwas Wichtigeres zu tun, und ich verdächtige mich, unbewusst auch noch andere Gründe für manche Absage gehabt zu haben als die, die ich den Kollegen mitgeteilt habe.

Schreiben ging auch nicht - mir fiel einfach nichts mehr ein. Nachdem ich auch noch ein paar Nackenschläge im Familien- und Freundeskreis eingesteckt hatte, musste ich mir zwei Dinge eingestehen: Für den Radsport konnte ich keine Leidenschaft und keinen Ehrgeiz mehr aufbringen, und mit meinem Buchprojekt hatte ich mich völlig verrannt.

2014 ist der Münsterland-Giro mein einziges Rennen. K. (und mir selbst) habe ich bisher gesagt, dass ich da auch nur wegen der Streckenführung und aus alter Verbundenheit teilnehme, und nicht mit dem Ziel, in der Ergebnisliste weit vorne zu stehen. Stattdessen fahre ich seit Januar wieder, wenn ich Lust dazu habe, gerne auch mal in Jeans und T-Shirt auf dem stählernen Koga von 1990 oder dem ebenso alten MTB. Ohne Tacho, ohne eine Strecke zu planen, aber dafür mit Genuss.

Doch neuerdings kommt es ganz allmählich wieder öfter vor, dass mich der Hafer sticht, dass ich mich voller Vorfreude im Renndress auf das Poison schwinge, den nächsten Hügel hinauffahre und auf der anderen Seite ohne zu bremsen breit grinsend hinabsause. Dass ich mir eine Runde durch die Baumberge vornehme und diese noch um ein halbes Stündchen verlängere. Dass ich doch mal testweise aus dem Sattel gehe, wenn sich ein Ortsschild zeigt. Dass ich mich schon Tage vorher auf die nächste Ausfahrt mit den Leezenrittern freue. Und dass ich mir beim Blick auf das Hinterrad vor mir ausmale, wie es wohl wird, wenn ich am Dritten Oktober wieder im Pulk mit 40 Sachen unterwegs bin, und ob ich dann nicht vielleicht doch im ersten Drittel ankommen könnte?

Das wäre natürlich ein Ziel für 2014. Wichtiger sind mir allerdings andere Dinge: Die Freude am Fahren wiederzugewinnen, zum Beispiel. Und da bin ich ja auf einem guten Weg. Mein Ziel Nummer eins zur Zeit ist ein sehr konkretes, in Zahlen auszudrückendes: An meinem 45. Geburtstag im August möchte ich maximal 95 Kilo wiegen. Bis dahin habe ich noch gut 16 Wochen Zeit und muss 12 kg abspecken. Das Irre ist: Ich freue mich darauf, das in Angriff zu nehmen. Ohne Plan geht da natürlich nix. Und die Termine für die Saison wollen ebenfalls geplant werden. Dazu demnächst mehr auf dieser Welle.
 
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Dann sind wir in etwa in der gleichen Gewichtsklasse. Hatte heute 108,8 und versuche wieder die 100 zu erreichen. Um abzunehmen muss ich mindesten 1000km pro Monat fahren da ansonst zuviel Zeit dazwischen ist um das verlorene Gewicht wieder zu kompensieren:bier: .
 
Das Problem kenne ich gut! Bei mir wird das wohl nur klappen, wenn ich auch wieder ein Ernährungstagebuch führe. Das raubt auch schön viel Zeit! Man muss nur aufpassen, dass man nicht so viel isst und trinkt, während man es führt.

Wie machst Du das denn? Mit Zahlenhuberei oder nach Gefühl? Und hast Du Dir einen Termin gesetzt, wann die 100 fallen soll?
 
Rein nach Gefühl und wirklich versuchen nur mehr zu essen wenn ich zeit zum Fahren habe. Aber gestern Maibaumauftsellen, morgen Einladung zu einer Privatparty, Samstag Feuerwehrfest, Sonntag Frühschoppen und am Nachmittag Geburtstagsfeier bei der Schwimu. Da musst du 300 km fahren. Mit Ernährungsplan geht bei mir gar nichts. Aber voriges Jahr habe ich auch 14 kg. runtergebracht und heuer brauche ich nur 8.
Hoffe dies wenn nicht mehr bis Ende Juli zu schaffen. Halte dich am Laufenden. Lg
 
Hi Ed, erstmal bin ich begeistert, dass Du Dein Tagebuch fortführst. Als nächstes werde ich mit Dir versuchen bis zum Giro in Münster ebenfalls noch min 10 kg abzunehmen. Im vergangenen Jahr habe ich mit WW-online etwas über 25 Kg geschmissen. Musste aber feststellen, dass das meinem Radtraining nur bedingt zu Gute kam. Manchmal waren einfach keine Körner mehr da und meine Beine machten ab einer gewissen Belastung zu.
Wir wollen Ende Mai Anfang Juni die Giro Strecke mal probe fahren. Vielleicht schaffen wir es in diesem Jahr uns mal zu sehen.
Beste Grüsse vom Niederrhein
Peter / Ciclisti-Kempen
 
Rein nach Gefühl und wirklich versuchen nur mehr zu essen wenn ich zeit zum Fahren habe. Aber gestern Maibaumauftsellen, morgen Einladung zu einer Privatparty, Samstag Feuerwehrfest, Sonntag Frühschoppen und am Nachmittag Geburtstagsfeier bei der Schwimu. Da musst du 300 km fahren. Mit Ernährungsplan geht bei mir gar nichts. Aber voriges Jahr habe ich auch 14 kg. runtergebracht und heuer brauche ich nur 8.
Hoffe dies wenn nicht mehr bis Ende Juli zu schaffen. Halte dich am Laufenden. Lg
Mach das! Das mit den dringenden Freizeitverpflichtungen :bier:, die einem ständig dazwischenfunken, kenne ich ja auch ganz gut. Und das alljährliche Jojo-Spiel auch. Nervt zwar (soll ja auch nicht gerade gesund sein), lässt sich aber offenbar auch nicht so leicht vermeiden.
Hi Ed, erstmal bin ich begeistert, dass Du Dein Tagebuch fortführst. Als nächstes werde ich mit Dir versuchen bis zum Giro in Münster ebenfalls noch min 10 kg abzunehmen. Im vergangenen Jahr habe ich mit WW-online etwas über 25 Kg geschmissen. Musste aber feststellen, dass das meinem Radtraining nur bedingt zu Gute kam. Manchmal waren einfach keine Körner mehr da und meine Beine machten ab einer gewissen Belastung zu.
Wir wollen Ende Mai Anfang Juni die Giro Strecke mal probe fahren. Vielleicht schaffen wir es in diesem Jahr uns mal zu sehen.
Beste Grüsse vom Niederrhein
Peter / Ciclisti-Kempen
Hi Peter, sag auf jeden Fall Bescheid, wann Ihr in der Gegend seid! Es lohnt sich, denn die Strecken sind wirklich sehr schön dieses Jahr - vor allem die beiden Längeren - und es wird ja wohl auch allerhöchste Zeit, dass wir uns mal in natura kennenlernen, woll?
Das Hallzones Leibchen wird in XL bestellt, mein Guter. Dann rollt es wieder. Darf ich es persönlich übergeben? :bier: Ach ja, schön Dich mal wieder zu sehen. Auch mit Super-Knolle...
Jaha, ich freu mich auch jedes Mal wieder über das schöne Foto :crash:. Gibt's die coolen Hallzones-Shirts wirklich? Ich dachte, das wäre eher ein Gag. Aber umso besser. Ich muss auf jeden Fall eins haben! Größe stimmt leider. Wann kommste denn liefern? Nächstes Wochenende hätte ich Zeit. Bier muss ich noch einkaufen.
 
In Sachen Radsport passiert hier heute nichts. Für diesen Fall hatte ich mir überlegt, auch mal über meine anderen Hobbys zu berichten. Bzw. über eins davon, das ja - zumindest heute - auch mit Fitness zu tun hat, nämlich das Kochen. Weil: Das Hantieren mit Kochgerät stählt Arm- und Rumpfmuskulatur (zumal, wenn es gusseisern ist), und manchmal kommt am Ende auch noch was Gesundes und meistens was Leckeres dabei rum.

Also, wohlan! Heute soll es Salat mit einem Stück Fleisch dazu geben, was zugegebenermaßen nicht besonders originell, sondern unter uns Höchstleistungsathleten eher Alltagskost an trainingsarmen Tagen sein dürfte. Ich mache das trotzdem oft und gerne, weil es einigermaßen schnell geht, Möglichkeiten zur mehr oder weniger kreativen Abwandlung bietet und mir eigentlich immer schmeckt (K. auch, den Kinden weniger - zu gesund!), vor allem, wenn ich mir Mühe mit dem Salatdressing gebe. Also geht's damit los.

Ich brauche:
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Handvoll Kräuter (was gerade frisch verfügbar ist; notfalls getrocknete)
Sojasauce
Essig (gerne Balsamico)
Olivenöl
Nuss-, Kürbiskern- o.ä. Öl (optional)
Honig
Senf (scharf)
Salz
Pfeffer (schwarz, frisch gemahlen)

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Zuerst brauche ich die Zwiebel und die Knoblauchzehe. Beide schäle und halbiere ich, wobei das Wurzelende der Zwiebel nicht abgeschnitten wird. Das erleichtert den nächsten Schritt: Die Zwiebelhälften werden längs in engen Abständen ein-, aber nicht ganz durchgeschnitten, sodass die Streifen am Wurzelende noch zusammenhängen. Dann schneide ich möglichst winzige Würfel. Dasselbe mache ich mit der Knoblauchzehe, nachdem ich - sofern vorhanden - den Keim entfernt habe (das hilft angeblich gegen allzu strengen Knofigeruch).

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Dann hacke ich Kräuter klein - in diesem Fall Petersilie. Die wandert zusammen mit den Zwiebel- und Knobiwürfeln in die Salatschüssel. Dazu gebe ich jeweils einen Teelöffel scharfen Senf und Honig und von der Sojasauce und dem Essig je einen bis anderthalb Esslöffel, Salz und Pfeffer, verquirle alles gründlich miteinander und stelle die Schüssel beiseite. Das Öl kommt erst später ins Dressing, damit die Aromen sich in "wässriger" Umgebung besser miteinander vereinen können. So habe ich das mal irgendwo gelesen. Ob's stimmt? Keine Ahnung. Was sicher stimmt, ist, dass sich die wasserlösliche Basis nur dann mit dem Öl verbindet, wenn beides Zimmertemperatur hat. Der Senf fungiert dabei als Emulgator. Nach einer Weile also quirle ich mein Dressing erneut, während ich nach und nach ca. 3 Esslöffel Oliven- und einen EL Kürbiskernöl dazugieße. Was ensteht, ist eine dickflüssige, sehr aromatische und fast schwarze Sauce.

Die ist zwar schon recht lecker, aber zum Salat fehlt noch was Entscheidendes. Heute ist das eine Schale Rauke (neudeutsch: Rucola), außerdem 4 mittelgroße Tomaten und eine rote Paprikaschote. Die Tomaten zerlege ich in Achtel, die Paprika in Würfel, und die Rauke lese ich sorgfältig aus. Dabei ärgere ich mich mal wieder über 50 Prozent Abfall und schwöre mir wie so oft, das Grünzeug beim nächsten Mal vom Wochenmarkt zu beziehen statt abgepackt aus dem Supermarkt.

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Oh, schon 6 Uhr? Dann muss ich mich jetzt erstmal mit A-Hörnchen und B-Hörnchen um die Nutzung des Wohnzimmers streiten. Nach der Sportschau geht's weiter.
 
Zum Salat gibt es Lammfilets und gebratene Champignons. Für 4 Personen, von denen zwei etwas so Exotisches wie Lammfleisch voraussichtlich nur nach langem Zureden und auch dann nur in homöopathischen Dosen probieren werden, habe ich hat K. eingekauft:

400 g Lammfilet
500 g braune Champignons
Thymian
Pfeffer
Salz
Olivenöl
Butter

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Das Fleisch habe ich schon morgens aus dem Kühlschrank genommen, gesalzen, gepfeffert und mit Olivenöl eingepinselt. Jetzt stelle ich den Teller mit den Filets in den Backofen und schalte den auf 60° Ober-/Unterhitze, damit das Fleisch langsam warm wird. Dann ist der Temperaturschock beim Braten nicht so groß, und es bleibt zart und saftig. Als Nächstes säubere ich die Pilze mit einem Stück Küchenkrepp. Man kann dazu auch einen Backpinsel nehmen, wenn die Dame des Hauses nicht so neumodische Dinger aus Silikon angeschafft hat. Was man nicht nehmen kann, ist Wasser, weil die Pilze sich damit vollsaugen und man sie dann nicht braten kann. Dann schneide ich die Champignons in Hälften.

Die Pfanne für das Fleisch reibe ich mit ein bisschen Olivenöl aus und lasse sie auf mittlerer Hitze langsam heiß werden. Ein weit verbreiteter Aberglaube besagt, dass man Fleisch beim Anbraten infernalischen Temperaturen aussetzen müsse, damit die Poren sich schließen, aber das ist Unsinn. Fleisch hat gar keine Poren, und wenn es im eigenen Saft schwimmt, liegt das meistens nicht an zu wenig Hitze in der Pfanne, sondern an zu wenig Geduld bei der Mast, also an zuviel Geiz beim Konsumenten. Die Pfanne muss natürlich schon ordentlich heiß sein, aber das Fett darf nicht verbrennen, das heißt: Wenn die leere Pfanne qualmt, war es zu viel Hitze.

Jetzt hole ich die Filets aus dem Ofen und drehe dessen Temperatur auf 80° hoch. Die Lammstücke sind sehr dünn, da genügen eine bis zwei Minuten pro Seite in der Pfanne. Dann nehme ich sie wieder heraus, wickle sie in Alufolie ein und lege sie zurück in den Ofen.

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Eine Zweite Pfanne für die Pilze bereite ich genauso vor wie die für das Fleisch. Wichtig ist, nur sehr wenig Fett bzw. Öl zu verwenden, denn nicht umsonst heißen Pilze im Bayerischen auch Schwammerl. Will sagen: Die kleinen Scheißer saugen sich voll wie nichts Gutes, sobald etwas Flüssiges in der Nähe ist. Da ein Pfund Pilze mehr als eine Pfannenfüllung ist, brate ich sie in zwei Portionen, und zwar nicht zu lange! Idealerweise sollten sie am Ende nicht viel kleiner sein als vorher, aber dass am Ende nur noch die Hälfte übrig ist, ist normal. Kurz bevor die zweite Portion fertig ist, gebe ich einen Stich Butter in die Pfanne und lasse sie aufschäumen. Dann kommt der erste Schwung Pilze nochmal mit hinein (inzwischen passt es), ein bisschen Salz, Pfeffer und Thymian dazu, alles kräftig durchschwenken (hier zeigt sich der Trainingseffekt der gusseisernen Gerätschaft), fertig.

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Jetzt noch schnell das Gemüse in die Salatschüssel geworfen und mit dem Dressing vermengt, und schon kann angerichtet werden. Mahlzeit!

Nährwerte pro Portion (errechnet nach http://fddb.info/):
Gesamt 2046 kJ/489 kCal; Protein 38,2g, Kohlenhydrate 12,6 g, Fett 31,4g
Dressing (Portion, 963 KJ/230 kcal) P 2g, KH 8g, F 21g
Rucola (25 g, 29 kJ/7 kcal) P 0,7g, KH 0,5g, F 0,2g
Lammfilet (150g, 703 kJ/168 kcal) P 30,6g, KH 0g, F 5,1g
Tomate (50 g, 37 kJ/9 kcal) P 0,5g, KH 1,3g, F 0,1g
Paprika (40g, 55 kJ/13 kcal) P 0,4g, KH 2g, F 0,1g
Champignons (125 g, 79 kJ/19 kcal) P 4g, KH 0,8g, F 0,3g
Fett zum Braten (5g, 180 kJ/43 kcal)

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Cooles Essen. Tolle Sache. Ende der Aufwärmphase.
Gibt's die coolen Hallzones-Shirts wirklich?
Du glaubst doch nicht in ernsthafter Ehrlichkeit, dass ich so was nur für lustigen Spaß auf Facebook entwerfen lasse? Selbstverständlich gibt es dieses Trikot! Ich werde es auf jeden Fall nächstes Jahr beim wichtigsten Radrennen der Welt (Frankreich natürlich) mehrere Tage lang tragen. Das wird ein Spektakel!

PS: Ich würde durchaus nochmal Dein Gulasch essen. Auch schön...
 
Hi! Das hast Du schön gekocht und die Bilder sind auch gelungen! Ich koche auch gerne und finde das einzig nützliche an Kochsendungen und -büchern sind die kleinen Tipps. Deswegen fand ich das Aufwärmen der Lammfilets im Ofen interessant. Dressings mache ich übrigens gerne in einem verschließbaren Gefäß - man kann es dann Schütteln und die Emulsion ist perfekt ;)
Dass Du nach all Deinen Stürzen etwas die Leidenschaft verloren hast und vorsichtiger geworden bist, ist sehr verständlich! Fahre einfach so wie es Dir Spaß macht. Bin auch kein Leistungsfahrer ;)
 
Hallo erstmal.
Bin neu hier und lese interressiert eure Beiträge.
Meine Frage ist wo kann ich mir das Tagebuch runterladen?
Dachte mir bevor ich hier 62 Seiten durchblätter wäre es einfacher zu posten :)
 
Hi! Das hast Du schön gekocht und die Bilder sind auch gelungen! Ich koche auch gerne und finde das einzig nützliche an Kochsendungen und -büchern sind die kleinen Tipps. Deswegen fand ich das Aufwärmen der Lammfilets im Ofen interessant. Dressings mache ich übrigens gerne in einem verschließbaren Gefäß - man kann es dann Schütteln und die Emulsion ist perfekt ;)
Dass Du nach all Deinen Stürzen etwas die Leidenschaft verloren hast und vorsichtiger geworden bist, ist sehr verständlich! Fahre einfach so wie es Dir Spaß macht. Bin auch kein Leistungsfahrer ;)
Das mit dem verschließbaren Gefäß ist ein guter Tipp, v.a. wenn man Dressing auf Vorrat herstellt. K. hat sogar einen speziellen Schüttelbecher eines bekannten amerikanischen Plastikhausgeräte-Herstellers mit in die Ehe gebracht. Ein Marmeladenglas tut's aber auch. Doch Obacht: Es empfiehlt sich, vorher die Marmelade zu entfernen, sonst droht erhebliche Geschmacksverfälschung!
Hallo erstmal.
Bin neu hier und lese interressiert eure Beiträge.
Meine Frage ist wo kann ich mir das Tagebuch runterladen?
Dachte mir bevor ich hier 62 Seiten durchblätter wäre es einfacher zu posten :)
Moin und herzlich willkommen im Forum! Meinst Du mit Deiner Frage, wo Du das E-Book runterladen kannst? Das wäre dann z.B. hier oder hier.
 
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He Ed ! Wollten wir nicht die Fresserei etwas reduzieren ? Was glaubst was bei mir am WE los war! + 1, 5 kg in 4 Tagen :bier:
 
Das nächste Buch heisst dann wohl " Schmackhaftes für Dicke auf dünnen Rädern" Kochbuch für Geniesser :idee:
 
He Ed ! Wollten wir nicht die Fresserei etwas reduzieren ? Was glaubst was bei mir am WE los war! + 1, 5 kg in 4 Tagen :bier:

o_O? Als Fresserei würde ich 150 g Fleisch mit einer Schippe Salat und Pilzen nun nicht bezeichnen.

Aber danke für das Stichwort! Das erinnert mich daran, dass ich hier noch ein bisschen darüber referieren wollte, wie ich mir vorstelle, mein Wunschgewicht zu erreichen und - ich fürchte, das wird viel schwieriger - zu halten. Aber ein bisschen Erfahrung habe ich ja schon, und mit Hilfe der feinen Website http://fddb.info/ wird's schon klappen. Laut der habe ich einen Grundumsatz von ca. 3000 kCal täglich. Um ein Kilo Fett abzunehmen, muss ich 7000 kCal mehr verbrauchen als zu mir nehmen. Um nochmal auf den Vorwurf der "Fresserei" ;) zurückzukommen: Eine Hauptmahlzeit mit knapp 500 kCal halte ich da für vertretbar. Man merkt: Zahlenhuberei und Selbstkontrolle sind angesagt. Das ist zwar zeitraubend, hat sich aber als effektiv herausgestellt.

Am 23.04. wog ich 110 kg, gestern morgen waren es schon 107,5. Macht 2,5 kg in knapp zwei Wochen. Das ist ermutigend, aber es ist auch zu vermuten, dass ich vorerst mal mehr Wasser als Körperfett verloren habe. Jetzt habe ich auch wieder begonnen, akribisch zu notieren, was ich zu mir nehme und meine Aktivitäten zu protokollieren. Für gestern sieht das so aus:

fddb 050514.PNG

(Screenshot von http://fddb.info/)

Dass ich erfreulicherweise 3000 kCal eingespart haben soll, liest sich natürlich erstmal gut. Ob das so hinkommt (in der Vergangenheit tat es das), wird sich zeigen. Was ich gestern und heute zur Fettverbrennung getan habe, erzähle ich später.
Das nächste Buch heisst dann wohl " Schmackhaftes für Dicke auf dünnen Rädern" Kochbuch für Geniesser :idee:
So eine ähnliche Idee kam mir auch schon. Muss ich noch drüber nachdenken.
 

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Montag, 05.05.2014

Im Plan standen für heute die Arbeitswege, aber Ahörnchen ist morgens krank, K. bei der Arbeit, und deswegen muss ich zuhause bleiben. Über Mittag dann unverhofft Gelegenheit, doch 2 Stunden zu fahren. Also auf nach Haltern! Da war ich lange nicht mehr, und die Strecke ist auch eher nicht so interessant, eignet sich aber gut zum Gasgeben, und dazu habe ich aus irgendeinem Grund heute Lust.

Die MTB-Runden und die freien Tage danach scheinen sich auszuzahlen: Gut Strom in den Oberschenkeln. Wind von vorne und trotzdem nach einer Dreiviertelstunde schon da. Hatte mir fest vorgenommen, nicht auf das Tempo zu achten und den Tacho eigentlich nur mitgenommen, um eine Uhr im Blickfeld zu haben (hatte ich mir selbst einzureden versucht), stelle aber trotzdem zufrieden einen 33er Schnitt auf den ersten 25 km fest.

In Haltern geht's rechts ab in Richtung Holtwick. Unbekanntes Terrain. Ein Wegweiser weist den Weg zu einem nahegelegenen MTB-Park, und als Vorbereitung hat man hier den Radweg klug so gestaltet, dass er nur mit dem Fully befahrbar ist. Die Straße ist nur geringfügig besser, aber idyllisch die Gegend: Schadhaft mäandert der Asphalt entlang einer imposanten alten Landwehr durch dicht bewaldete Hügel.

Bei Kilometer 31 geht es wieder nach rechts, und es wird noch besser: Ein weiteres Schild lockt den Radtouristen nach rechts in den finstren Tann (eigentlich ist der kein bisschen finster und auch kein Tann, sondern ein sonnendurchfluteter Laubwald). Dort soll ich in nicht einmal 6 Kilometern Entfernung die Freiheit finden, verspricht der Hinweis. Aha, wer hätte das erwartet? Alle suchen sie, und wo ist sie? In einem Wald bei Haltern am See.
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Ich lasse den Weg rechts liegen. Denn erstens verlangt der Pfad zur Freiheit wiederum ein geländegängiges Gefährt, zweitens muss man offenbar erst noch an einer "Hexenbuche" vorbei, die nach 300 Metern dräut. Und drittens fühle ich mich ohnedies schon ganz schön frei. Ich blähe die Nüstern und verkneife mir ein Wiehern.

Noch einmal rechts, und die grobe Piste zieht mich bergab. Bremsen mag ich nicht, und so holpere ich slalomfahrend und schlaglochbedingt zähneklappernd in Richtung Lavesum. Aus dem Augenwinkel nehme ich linkerhand das Sehnsuchtsziel meiner Kinder wahr: den Ketteler Hof. Von dort wird demnächst auch unter dem Kapitel "Alternative Sportarten" zu berichten sein, wenn ich mein Versprechen aus dem letzten Sommer einlösen muss, auch mal mit der Familie mitzukommen und meine Sonntagsausflüge nicht immer alleine zu bestreiten.

Die letzte Spaghetti vom Mittagessen (oder heißt es im Singular womöglich Spaghetto?) durchläuft den internen Fluxkompensator, und der Heimweg wird beschwerlich. Ich würde es jetzt gerne etwas langsamer angehen lassen, aber ich muss wieder nach Hause zu Frau und krankem Kind. Also zügig weiter. Aber wieso habe ich denn jetzt schon wieder Gegenwind? Und was habe ich mir dabei gedacht, nur eine Trinkflasche mitzunehmen? Murphy? Nichts? Wahrscheinlich.

Wie immer schaffe ich es nach Hause, und wie so oft handele ich mir einen milde tadelnden Blick von K. ein, als sie sieht, in welchem Zustand ich mich nach meiner Runde befinde, zu der ich mich mit den Worten "Ich fahr' dann nur mal 'nen kurzen Schlag!" verabschiedet hatte. Aber sie sieht ja auch nur meine äußere Erscheinung, und die ist nun mal nicht schön. Was sie nicht sieht, ist das kleine Stück Freiheit, dass ich mir mitgenommen habe aus dem Wald bei Haltern am See.

Die Strecke. 62 km, ca. 300 hm, 2'18''.
 
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