Das mit der Zuverlässigkeit hat der Monteur/die Monteurin in der Hand. Ich selbst habe (viel zu) lange die Finger von Latex gelassen, nachdem mir bereits vor 20 Jahren mal ein
Michelin Latex geplatzt ist (damals noch mit den grün eloxierten Al-Ventilschäften). Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich falsch gemacht habe, was man (nicht nur im Zusammenhang mit Latex-Schläuchen) falsch machen kann: ich hatte eines dieser blauen Plastik-Felgenbänder von
Schwalbe montiert, welches obendrein noch etwas schmäler als die verwendete Felge (
Mavic CXP 22) als die Felge war, dazu kein Talkum, und vermutlich auch nicht gescheit kontrolliert, ob der
Schlauch eventuell eingeklemmt war. Plastikfelgenbänder haben scharfe Kanten, die Gift sind für Latexschläuche, daher Finger weg von diesen Mistdingern Letztes Jahr bin ich dann von
Michelin über Vittoria schlußendlich zu Vredestein Latex gewechselt, am Zweitrad fahre ich noch
Michelin und demnächst nochmal Vittoria Latex, bis die Restbestände aufgebraucht sind. Einige Nutzer haben/hatten wohl die Erscheinung, dass der
Schlauch an der Innenseite, sprich der Auflagefäche auf der Felge, eine wellenförmige Verformung hatte, daher bin ich dazu übergegangen, bei
Felgen mit Bohrungen im Felgenbett diese zunächst mit
Veloplugs zu verschließen, um danach dann noch ein Gewebefelgenband von
Velox zu verbauen. So hatte ich bisher keine Verformungen der
Schläuche, außerdem mache ich mit Latexschläuchen das, was bislang von Conti bezüglich der erst wirklich leichten Butyl-Supersonicschläuchen (die sogenannten Extraleicht von
Schwalbe sind ja immer noch knapp 70 Gramm schwer, entsprechend den Conti Race light) empfohlen wurde, nämlich beim Aufziehen eines neuen Reifens auch gleich einen neuen Latexschlauch zu verbauen. Die bessere Pannensicherheit von Latexschläuchen konnte ich auch schon erfahren: am Zweitrad mußte ich einige Tage am Hinterrad den
Michelin Latex stärker nachpumpen (Luftverlust normalerweise etwa 0,5 bar/Tag) , bis ich dann nach einigen Tagen erst vor dem Losfahren einen Platten hatte. Zunächste dachte ich, dass der
Schlauch wohl doch nicht so dolle ist (oder halt am altern), aber beim Einbau eines neuen Schlauches bemerkte ich beim Kontrollieren des Reifens, dass ich mir einen von außen nicht sichtbaren Metalldorn eingefahren hatte, und bin damit wohl noch einige Tage herumgefahren - ein Butylschlauch wäre umgehend unterwegs platt gewesen. Und der Vredestein Latex ist wohl wirklich das beste, was man sich geben kann, der rollt von allen Schläuchen am leichtesten und ist sogar besser als Tubeless, meine ich. Der Luftverlust beträgt allerdings 1 bar pro Tag, was mich aber nicht im geringsten stört, da ich ohnehin vor jeder Fahrt den Luftdruck einstelle. Nur wer längere Touren um 8 Stunden vorhat, sollte das berücksichtigen, da gehen halt knapp 0,4 bar flöten, also etwas mehr draufgeben.