• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wie kauft man erfolgreich Raphaklamotten?

Anzeige

Re: Wie kauft man erfolgreich Raphaklamotten?
Für Carbon-Rahmen gibt es aber eben auch die gebündelte Expertise des Weltmarktes in China. Bei Kleidung steht China qualitativ den Produkten aus anderen Ländern nicht nach. Verschwurbeler wie Grupp müssten mit deren Made in Germania Produkten erst mal an die Qualität ran kommen...
 
Re-Athlete fertigt in Deutschland
Kossmann verwendet Stoffe aus Italien und Österreich, näht in Deutschland, Ungarn und Portugal
Löffler produziert ausschließlich in Europa
Engel Sports macht Funktionswäsche und Sportkleidung aus Merinowolle und Seide (Mix) in Deutschland
Runamics produziert in Polen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
zeigt es doch wie hoch die Gewinnspanne pro Kleidungsstück ist. Gleiches gilt für iPhones, die über 1000 Euro kosten und in der Herstellung nur ca. 200. Das liesse sich beliebig fortsetzen.
Sehr verkürzt.

Die Kosten eines iPhone bestehen ja nicht allein in der Herstellung. Zuvor muss es entwickelt werden, eine Fertigungsstrecke aufgebaut werden etc. pp. Die Entwicklungs- und weitere Investitionskosten kosten (wie auch Marketing und Logistik und ... und ... und) müssen über eine Mindest-Verkaufszahl wieder reinkommen. Das ist ein Teil der Preisgestaltung (natürlich neben den Gewinnerwartungen von Investoren). Erst, wenn diese festen und vorzustreckenden Sockelkosten eingespielt sind, kostet jedes weitere iPhone tatsächlich nur die Herstellungskosten und hat eine richtig fette Marge.

Bei Kleidung dürfte es ähnlich sein. Die Kosten entstehen nicht beim Zusammennähen, sondern bei der gesamten Planung der Kollektion, und müssen auf die voraussichtlich verkauften Teile umgelegt werden. Deshalb wird man einerseits lieber ein paar Stücke mehr bereithalten, andererseits aber aus Imagegründen die Überbestände nicht verramschen, also schmeißt man sie lieber weg. Das ist unökologisch und auch in vielerlei anderer Hinsicht unethisch. Aber es hat eine innere Logik und bedeutet nicht zwingend, dass die Hersteller ab dem ersten Teil wie die Blöden Geld verdienen.

Sonst mach doch einfach selbst 'ne Radklamotten-Firma auf, wenn das die Lizenz zum Geldrucken ist. Viel Erfolg!

Letztendlich ist es ja nur eine unfassbare Produktivitätssteigerung pro Arbeiter/Angestellter, die da statt gefunden hat.
Genau, und die verschiebt nun mal die Kosten eines Produkts von der eigentlichen Herstellung weg auf alle anderen Prozesse. Das erlaubt m. E. überhaupt erst so etwas in der Tat krankes wie Markenwerte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal in meinen Klamottenschrank geschaut:
Made In China ist auch dabei.
Aber auch:
Castelli - Kroatien
Nalini - Italien
Maisch - Deutschland
 
Everve ist ein Deutscher Hersteller auf der Schwäbischen Alb !
Produktion in Deutschland
Ich habe zwar noch nichts getest ist aber auf dem Schirm:

https://www.everve.cc/everve/
Fahre Everve-Hose. Sehr gut. Nächste ist wieder Everve.
Habe ein Everve-Trikot. Sehr gut. Sportlicher Schnitt!
Habe aber leider leichten BB-Ansatz, daher könnte es hier wieder ein Rapha-Trikot werden (aus China). Aber dann ist SCHLUSS mit Kaufrausch!!!!
Die hatten aber auch schon Teile aus Litauen!
 
für nen iPhone11 1250 Euro Verkaufpreis und 450 Euro Herstellungskosten angegeben waren.
Mir ging es einfach darum, dass auch bei 450 Euro Herstellungskosten und 1250 Euro Verkaufspreis keine Marge von 800 Euro anfällt und wahrscheinlich auch nicht von 400 Euro. Der Vergleich Herstellungskosten - Verkaufspreis greift einfach zu kurz. Wie viel Marge es genau ist, weiß ich natürlich nicht, und dass es im Vergleich zu anderen Produktkategorien exorbitant viel ist, da stimme ich ja zu.

Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass die Einstiegshürden in den Markt für Radbekleidung deutlich geringer sind, als in im Markt für Mobiltelefone. Will heißen, wenn die Margen hier so exorbitant wären, würden relativ schnell Newcomer mit Kampfpreisen auf den Markt drängen.
 
Was meint ihr eigentlich wovon die Leute bezahlt werden, die auf eure Anrufe, eMails oder was auch immer antworten, wenn ihr die mit einer Frage zum Produkt kontaktiert. Auch der RMA Prozess will bezahlt werden und und und.... Herstellungskosten mit dem Verkaufspreis in Relation setzen, machen eigentlich nur Leute, die den Gesamtprozess nicht im entferntesten verstanden haben.
 
Und ich dachte immer, dass das die Basis jeglichen ökonomischen Denkens ist, also Kosten und Ertrag in Relation setzen.
Richtig. Das heisst aber nicht, dass manden Ertrag in knapper Relation zu den Kosten halten muss.
Musste da so Listen anfertigen, wo für jedes Teil, jeden Prozess die Kosten angegeben waren. Diese dienten dann als Basis für den späteren Verkaufspreis des entwickelten Geräts.
Interessanter Ansatz, heutzutage dann gängig, wenn man den Deckungsbeitrag bestimmen muss, also den Preis, unter dem es sich nicht mehr lohnt, ein Gut zu produzieren und zu vermarkten. Wie dir aufgrund deiner Expertise sicherlich bekannt ist, besteht der Preis eines Produkts aus weit mehr, als den Produktionskosten. Entwicklungskosten kann man einfach umlegen, für späteren Support ebenso. Ist aber nicht die spannende Frage des Erfolgs eines Produkes die, welchen Preis potentielle Kunden bereit sind zu zahlen? Volkswirtschaftlich reden wir hier über die Preisfestsetzung im Marktgleichgewicht, wenn ich mich recht entsinne. Je größer die Marge, umso mehr bleibt auch für Marketing, Sponsoring, usw.
insbesondere im Lichte der richtigen "Haltung"
Was hat das mit Haltung zu tun? Ich bevorzuge eine Entscheidung für das bessere Produkt. Ob andere Menschen aus protektionistischen oder anderen (!) Gründen ihre Entscheidung anders treffen, ist mir .. sagen wir mal .. latte. Zumeist sind die Betrachtungsweisen dazu mir auch zu einseitig beleuchtet .. wobei ich mich ja gerne überraschen lasse.. ;)

So gesehen geht es um eine Marke für Radlklamotten, die m.E. eine wirklich gute Qualität verbunden mit interessanten Gimmicks einem guten und kulanten Service bietet. Es mag Gründe geben, die Sachen nicht zu kaufen - egal ob das der Preis ist, weil einem das Design nicht gefällt oder man aus ideologischen Gründen auf andere Hersteller zurück greift. Für mich überwiegen die Eigenschaften des Produktes in der Kaufentscheidung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun beruhige Dich mal wieder, ja?
Ich war früher selber Leiter einer Entwicklungsabteilung bei einem Mittelständler und da hab ich das so gelernt. Musste da so Listen anfertigen, wo für jedes Teil, jeden Prozess die Kosten angegeben waren. Diese dienten dann als Basis für den späteren Verkaufspreis des entwickelten Geräts.
Sicher. Ich frage mich nun, wie Dein Mittelständler Dein Gehalt erwirtschaftet hat, wenn der Verkaufspreis sich allein an den Herstellungskosten ausgerichtet hat. Ich gehe mal davon aus, dass Du als Leiter einer Entwicklungskosten ja selbst nichts hergestellt hast.

Hier sind noch welche, die es nicht verstanden haben:
Richtig, der den Artikel geschrieben hat, hat es auch nicht verstanden bzw. reitet die Empörungswelle über die Apple-Preise. Wenn dieser Artikel was beweist, dann bestenfalls, dass Journalisten oftmals keine Ahnung haben von dem, worüber sie schreiben.

Also Du glaubst, die Differenz zwischen Herstellungskosten und Verkaufspreis sei der Gewinn, ja? Apple hatte in 2018 14 Mrd. US$ für R&D ausgegeben. Was ist Dein Vorschlag, wo diese 14 Mrd. herkommen, wenn nicht aus dem Delta zwishen Herstellungs- und Verkaufspreis? Apple hat ca. 130.000 Mitarbeiter, davon dürften die allerwenigsten direkt in den Fabriken zur Herstellung der Telefone arbeiten. Wovon bezahlt Apple deren Gehälter?

Und noch mal: Niemand bestreitet, dass Apple saftige Margen kassiert. Aber nicht 800 Euro pro verkauftem Gerät.
 
Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass die Einstiegshürden in den Markt für Radbekleidung deutlich geringer sind, als in im Markt für Mobiltelefone. Will heißen, wenn die Margen hier so exorbitant wären, würden relativ schnell Newcomer mit Kampfpreisen auf den Markt drängen.

Tun sie ja auch, viele Handyhersteller haben Topmodelle die mit einem iphone technisch mithalten können, die Komponenten, wie Chips etc sind ja nicht exklusiv.
Apple, Assos, Rapha und wie sie alle heißen stecken eine Menge Geld ins Marketing um diesen Haben Will Reflex zu erzeugen. Jeder gute Schuster kann eine Kelly Bag mit tollen Leder fertigen, aber das ist dann eben kein Original von Hermès und dementsprechend selbst bei besserer Qualität nicht dasselbe wert.
 
Kurze Recherche durch meinen nicht-so-üppigen Vorrat an Radklamotten:
  • CRAFT: Made in China
  • ALÉ: Designed in Italy. Das ist in der Regel eine nette Umschreibung, dass es dort eben nicht gefertigt wurde. Ich weiß nicht, wo, aber sicher nicht in einem westlichen Industrieland.
  • Und bei den Nachaltigkeitsprinzen von Vaude: Made in Vietnam.
  • Bei Decathlon schau' ich erst gar nicht. Frankreich wird es jedenfalls nicht sein ...
Was sollte man denn kaufen, wenn man die Ausbeutung in Billiglohnländern vermeiden möchte?
Sportful und Castelli lassen in Europa fertigen: Kroatien, Mazedonien, Rumänien... Ob da die Bedingungen besser sind als in China. Ich habe meine Zweifel....
Prinzipiell bin ich aber gar nicht dagegen, dass Kleidung bspw. in Bangladesh produziert wird. Es gibt dort quasi keine andere Industrie als die Bekleidungsindustrie und für viele Menschen dort ist es die einzige Möglichkeit die Familie zu ernähren. Wenn dort niemand mehr produzieren lässt, verlieren die Menschen ihre Arbeit.
Wichtig ist nur, und leider ist da kein richtige Fortschritt erkennbar, dass die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung menschenwürdig und gerecht ist. So kostet dann das Rapha-Trikot vielleicht 5 Euro mehr, was uns nicht nicht vom Kaufen abhält, aber den Menschen in den Herstellungsländern ist viel geholfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tun sie ja auch, viele Handyhersteller haben Topmodelle die mit einem iphone technisch mithalten können, die Komponenten, wie Chips etc sind ja nicht exklusiv.
Es schweift zwar etwas ab, aber die Rapha-Beschaffungsfrage ist ja so weit geklärt?

Also: Die etablierten Hersteller wie Samsung und Huawei können natürlich Topmodelle auf dem Nivau eines iPhone herstellen und tun das auch. Aber es wird kein Frank Thelen oder Elon Musk oder so hergehen und sagen, ich mach jetzt auch ein Top-Smartphone, weil die Marge 66 Prozent vom Umsatz ist. Der Zug ist abgefahren, das ist ein zu komplexes Produkt, und ohne ein dickes Patentportfolio und Cross-Licensing-Abkommen ist es quasi unmöglich, in diesen Markt als neuer Player einzutreten.

Einzige Ausnahme: China. Dort spielen erstens Patente keine Rolle, zweitens gibts Staatsknete, und drittens ist der Heimatmarkt unendlich groß. Deswegen konnte dort vor ca. 20 Jahren als ich noch in der Branche war, Huawei entstehen, und wie ich las gibt es weitere Newcomer aus China namens Xiaomi und Oppo, die aber anscheinend außerhalb Chinas eben keine Rolle spielen. Deshalb haben Apple, Samsung und Huawei quasi eine Art Kartell und natürlich fette Margen.

Und das ist eben der Unterschied zu Radbekleidung, die technologisch jetzt nicht sooo aspruchsvoll ist, hier liegt das Know How wahrscheinlich wie bei Apple vor allem im Schaffen und Pflegen einer Marke. Das ist jetzt auch nicht einfach, aber nicht zu vergleichen mit der Entwicklung eines Smartphone.
 
Ich bleib mal dran, weil das Thema hochinteressant ist und weil ich selber auch gern dazulerne. Ich bin nämlich kein BWLer. Aber dafür hab ich noch mal ein bisschen zum Thema gelesen.
Und je höher die positive Differenz zwischen den beiden Posten bezüglich eines bestimmten Produktes is, desto mehr Gewinn bezüglich dieses Produktes bleibt hängen
Es wird durch Wiederholung nicht richtiger. Natürlich ist es immer schön, wenn die Differenz groß ist, und wenn man sie bei ansonsten gleichen Bedingungen optimiert, wächst der Gewinn. Das bestreitet ja niemand.

Nur die Differenz ist eben nicht der Gewinn. Außer vielleicht bei Besenstielen.

Tante Wiki belehrt uns, dass es bilanzrechtlich verboten ist, Forschungs- oder Vertriebskosten als Herstellungskosten auszuweisen. Je komplexer ein Produkt ist (und ein Smartphone ist ein Produkt allerhöchster Komplexität, mit einer extremen Patentdichte und wahnsinnig hohen Anforderungen an Interoperabilität), um so höher sind aber im Unternehmen diese Kosten im Vergleich zu den eigentlichen, an die physikalische Produktion gebundenen Herstellungskosten. Ein Vergleich von wie auch immer ermittelten vermeintlichen Herstellungskosten und dem finalen Verkaufspreis sagt genau gar nichts aus.
 
Zurück