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Winterreifenparade.....oder Reifen für die kalte, nasse und rutschige Jahreszeit.

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Re: Winterreifenparade.....oder Reifen für die kalte, nasse und rutschige Jahreszeit.

Aus der allseits beliebten Serie "Alles, nur nicht Conti …" ;)

Diesemal sind das die "Vredestein Fortezza Senso Xtreme Weather" in 25 mm. Von diesem eindrucksvollen Namen sollte man sich nicht beeindrucken lassen, das ist scheinbar deren Bezeichnung für eben Reifen, die bei Kälte und Nässe gut funktionieren (sollen).

Gekauft habe ich sie mir, weil ich die letzten beiden Jahre auch mit den Conti 4Seasons vermehrt Pannen hatte, speziell auf gestreuten Straßen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das an einer vielleicht geänderten Splitt-Mischung liegt (anderes Gestein, mehr spitzer Sand etc.). Preislich waren die damals etwas günstiger als die Conti, hergestellt wurden sie in Thailand. Einen Reservereifen habe ich noch, also gibt es Fotos vom unmontierten:

vredestein.jpg


Jedenfalls gibt es die in 23/25/28, nur in schwarz (was in der nass-kalten Jahreszeit kein Nachteil ist), auch die Flanken sind gummiert …

vredestein_laufflaeche.jpg


… und haben lt. Hersteller ein Pannenschutzeinlage, das Konzept dürfte aber eher "Gummi" sein, was sich an der Stärke der Lauffläche …

vredestein_gummi.jpg

vredestein_staerke.jpg


… und daher auch am Gewicht (etwas mehr als angegeben) feststellen lässt …

vredestein_gewicht.jpg


Die Montage war unspektakulär, es gibt allerdings Reifen, die leichter auf die Felge "springen". Die Reifen bauen recht exakt (auf 15C-Felgen etwas über 25 mm in der Breite, in der Höhe um die 26 mm).

Soweit die Eckdaten, das subjektive Fahrgefühl (nach etwa 300 km):

Bei der ersten Ausfahrt bin ich mit dem angegebenen Maximaldruck gestartet, da fand ich sie etwas holprig/kippelig, etwas Luft abgelassen, dann war das weg. Bei Temperaturen um die 0 bis 8 °C und viel nasser Fahrbahn hatte ich nie ein unangenehmes Gefühl, auf nassem Laub oder Schlamm halten die natürlich genauso wenig, wie alle anderen RR-Reifen – geradeaus kein Problem, in Kurven … wenn es nur ein wenig rutscht, finden sie aber auch schnell wieder Halt …

In der warmen Jahreszeit fahre ich gerne die Vittoria Corsa, (sehr zu unrecht verschmähte) Tufo Clincher, aber auch Pirelli, Conti etc. Zu denen gibt es natürlich einen Abstand, was das (gefühlte) Rollverhalten und die Geschmeidigkeit angeht. Aber den Eindruck, es wäre ein Sack Nüsse montiert, den habe ich nicht. In einer persönlichen Wertung (Rollverhalten, Souplesse) würde ich die in den letzten Jahren gefahrenen Winterreifen in dieser (absteigenden) Folge – Pirelli Velo 4S / Vredestein / Conti 4S – reihen. Wobei ich die Pirelli bislang nur in der Übergangszeit gefahren bin, also wenig über die Pannensicherheit weiß.

Ob sich die Vredestein bei Splitt bewähren, kann ich noch nicht sagen. Diese kleinen, fiesen Körnchen, die sich so gerne in die Lauffläche drücken (um dann später den Schlauch anzustechen), haften zwar am Reifen, dringen aber bislang nicht ein. Die Laufleistung wird sich zeigen.

Abschließend noch mein persönlicher Zustand zu Reifen: der einzig wirkliche Pannenschutz ist – viel Gummi. Das bedeutet halt auch viel Gewicht. Bei Rennradreifen ist das nicht unerheblich, daher wird Gummi mit mehr oder weniger effektiven Einlagen ersetzt. Das hält einen Gutteil der Durchstiche ab, bei etwas ausgewachsenen Scharfkantigem wird es bei jedem dieser Reifen Probleme geben.

Ich finde auch, innerhalb einer Kategorie schenken sich die Hersteller sehr wenig – weder preislich, noch qualitativ. Es mag vereinzelt kleine Ausreißer geben, aber der echte "Wunderreifen" ist mir noch nicht untergekommen, weder für den Sommer, noch für den Winter. Das wird dieser vermutlich auch nicht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Abschließend noch mein persönlicher Zustand zu Reifen: der einzig wirkliche Pannenschutz ist – viel Gummi.
Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe auf dem Winterrad richtige 47er Walzen mit ordentlich Gummi und Profil. Gerade der Streusplitt (mit Doppel-T bitte!!!) hat sich wegen seiner Scharfkantigkeit in den Gummi eingearbeitet und wurde davon festehalten, so dass er sich bei jeder Raddrehung etwas weiter hineingehämmert hat. So habe ich schon einige Platten eingefahren, die bei einer dünneren Lauffläche vermieden hätten werden können, weil die Stoanderl da eher abfallen als steckenbleiben.
 
Schwalbe CX Pro Performence Line gekauft für €13,54! 30mm Breit
Eindeutiger Fehlkauf.
Den Reifen kann man auf Schotterpisten bestimmt gut verwenden, aber am RR mit Asphaltanteil von 95% unbrauchbar. Der Reifen läuft jeder noch so kleinen Rille hinterher, Kurvenlage ist eine Katastrophe, Rollwiederstand ist wie ein Traktorreifen.
Aber er war BILLIG:mad:
 
Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe auf dem Winterrad richtige 47er Walzen mit ordentlich Gummi und Profil. Gerade der Streusplitt (mit Doppel-T bitte!!!) hat sich wegen seiner Scharfkantigkeit in den Gummi eingearbeitet und wurde davon festehalten, so dass er sich bei jeder Raddrehung etwas weiter hineingehämmert hat. So habe ich schon einige Platten eingefahren, die bei einer dünneren Lauffläche vermieden hätten werden können, weil die Stoanderl da eher abfallen als steckenbleiben.

Splitt habe ich korrigiert, vielleicht habe ich an die Stadt gedacht …

Zum Anderen: die Erfahrung konnte ich noch bei keinem Reifen machen. Eher das Gegenteil: bei abgefahrenen Reifen vermehrt sich die Durchstichsrate.

Meiner Meinung nach liegt das eher an der Gummimischung, ob die Steinderl steckenbleiben und sich weiterarbeiten. Wenn ich so sehe, wie gering die Laufleistung mancher z. B. Gravel-Reifen ist, kann das schon sein, dass man sich für viel Grip schnelle Abnutzung und letztlich mehr Durchstiche einfängt. Tubeless und Dichtmilch müssen ja auch ihre Berechtigung haben.

Da kommt auch der (geringe) Effekt zum Tragen, den das Abreiben der Reifen mit Essig erzielt: das säubert nicht den Reifen, sondern die Säure macht den Gummi "elastischer" – nicht im Sinne von "weicher", sondern er verformt sich mehr, bevor etwas durchdringt. Da gibt es sogar (ernsthaft) einige Studien darüber, wenn ich die wieder finde, stelle ich die Links ein.
 
Splitt habe ich korrigiert, vielleicht habe ich an die Stadt gedacht …

Zum Anderen: die Erfahrung konnte ich noch bei keinem Reifen machen. Eher das Gegenteil: bei abgefahrenen Reifen vermehrt sich die Durchstichsrate.

Meiner Meinung nach liegt das eher an der Gummimischung, ob die Steinderl steckenbleiben und sich weiterarbeiten. Wenn ich so sehe, wie gering die Laufleistung mancher z. B. Gravel-Reifen ist, kann das schon sein, dass man sich für viel Grip schnelle Abnutzung und letztlich mehr Durchstiche einfängt. Tubeless und Dichtmilch müssen ja auch ihre Berechtigung haben.

Da kommt auch der (geringe) Effekt zum Tragen, den das Abreiben der Reifen mit Essig erzielt: das säubert nicht den Reifen, sondern die Säure macht den Gummi "elastischer" – nicht im Sinne von "weicher", sondern er verformt sich mehr, bevor etwas durchdringt. Da gibt es sogar (ernsthaft) einige Studien darüber, wenn ich die wieder finde, stelle ich die Links ein.
Essig mach ich auch drauf, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daß dadurch nicht irgendwas anderes negativ passieren wird. Sonst würde man es ja immer so machen, wahrscheinlich von Haus aus und mit einem eigenen Wunderessig zusätzlich bewerben.
Rollwiderstand höher, Nasshaftung geringer, Gummimischung löst sich auf? weiß jemand etwas dazu?
Ich mache es erst ab Herbst, wenn die ersten Fruchtkerne auf dem Boden liegen. Weil da auch die Flatterigkeit meiner Kleidung hoch geht, würde ich erhöhten Rollwiderstand nicht merken. Ich bin eh kein rasanter Kurvenfahrer und würde auch hier eher nicht in den Bereichen grenzwertiger Nasshaftung kommen. Und zur Lebensdauer fehlt mir dann einfach der Vergleich.

Gruß
dasulf
 
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