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Wissenschaftliche Arbeiten & Artikel zu Training und Physiologie etc.

Zu der Aktivierung von Signalwegen sowohl durch HIT, wie High Volume-Training gab es mal eine Publikation von Laursen. Damit wurde das Konzept von Seiler, einer Kombination von LIT und HIT begründet. Die Steigerung der AMPK-Aktivität wurde an anderer Stelle auch durch wenige kurze Sprintausdauerbelastungen nachgewiesen (Priming kurzer LIT EInheiten). Laursen schrieb in dem unten angehängten Aufsatz von "more ways to skin a cat".


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Re: Wissenschaftliche Arbeiten & Artikel zu Training und Physiologie etc.
Das ist tatsächlich gar nicht so einfach - der Körper kann nur ein bestimmtes Quantum an Energie aufnehmen und das reicht bei Ausdauerbelastiungen oft nicht, um den Energieverbrauch zu decken. Daher gehen Ausdauersportler ganz oft ein Defizit ein.

Interessant ist dazu auch die kürzlich erschienene Folge 83 des "Junkmiles"-Podcast (gibt es auf den gängigen Podcast-Plattformen, zb hier ). Da stellt der Autor eine ältere Studie vor, wo er selber mitgewirkt hat. Bei dieser Studie geht es um Hormone bei Ultra-Ausdauerleistungen, aber er geht in der Besprechung u.a. auch auf die Beschränkung der Energieaufnahme ein.

Ein Marathonläufer der Spitzenklasse wird wahrscheinlich den allergrößten Teil des Marathons aus seinem Kohlehydratspeicher im Körper laufen, da bringt dann Energiezuführung eher weniger. Bei einem Freizeitläufer der 4h braucht sieht das vermutlich anders aus.

Und Triathleten haben kaum eine Chance, bei einer Langdistanz genügend Energie zuzuführen, daher müssen die über ihre Fettverbrennung Energie beziehen uns gehen eine Kalorienschuld ein. Und ich mein (Vorsicht Laienwissen), dass auch bei mehrwöchigen Radrundfahrten (also den Grand Tours) die Fahrer Gewicht verlieren, weil sie es gar nicht schaffen, genügend Kalorien in sich reinzustopfen.

Die Energiebereitstellung via Fett beginnt bereits relativ früh und ist die beständigste und vorallem effizienteste die der Körper zu bieten hat, jedoch ist die Energiegewinnung aufwändig und langsam.

Deswegen ist aber auch eine ausreichende Ernährung äusserst wichtig, damit deine Speicher immer vorzu wieder mit Energie versorgt werden.

Wie die Energie bereitgestellt wird (quelle Enginecheck.ch, basierend auf Text von Hegner, Jost (2012), Training fundiert erklärt: Handbuch der Trainingslehre, 5. Aufl., Bundesamt für Sport BASPO: INGOLDVerlag)

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Gibt es eigentlich Studien zur Auswirkung von mentalem Coaching von Athlet*innen?

Bringen Meditation, Achtsamkeitsübungen z.B. etwas für den Fokus im Rennen?

Wurde vielleicht erforscht, ob es bestimmte Ausprägungen der sog. big five gibt, die erfolgreichen Athlet*innen aufweisen?
 
Gibt es eigentlich Studien zur Auswirkung von mentalem Coaching von Athlet*innen?

Bringen Meditation, Achtsamkeitsübungen z.B. etwas für den Fokus im Rennen?
Schwierig zu operationalisieren, oder? Rennergebnisse sind ja immer auch abhängig von anderen Teilnehmern.
Es gibt Zen-Schulen, die stolz darauf sind, eine große Menge an Kamikaze-Piloten gestellt zu haben. Insofern gibt es eine Evidenzbasis für den Zusammenhang von Selbstauslöschung durch Meditation und Bereitschaft das eigene Leben für fremde Ziele einzusetzen. Ob das aber mit westlichem Selbstoptimierungsgedöns (das ja prinzipiell nicht auf Selbstauslöschung sondern auf Selbsterhöhung schielt) vereinbar ist? Fraglich.
 
Gibt es eigentlich Studien zur Auswirkung von mentalem Coaching von Athlet*innen?

Bringen Meditation, Achtsamkeitsübungen z.B. etwas für den Fokus im Rennen?

Wurde vielleicht erforscht, ob es bestimmte Ausprägungen der sog. big five gibt, die erfolgreichen Athlet*innen aufweisen?

Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass das Mindset, dass man durch Yoga kultiviert hilfreich fürs Radfahren sein kann: „Spüre in deinen Körper, nehme alle Empfindungen wahr ohne sie zu Bewerten.“

Es ist auch okay sich mal nicht gut zu fühlen, und diese Einstellung durch regelmäßige Reflexion zu kultivieren ist bestimmt hilfreich, besonderes für so lange Veranstaltungen. … Aber das ist nur Küchenpsychologie - keine Wissenschaft.
 
Wegen des großen Interesses am Thema Ernährung und Hydration bei Radmarathons etc, hier eine nicht mehr ganz neue Review zu diesen Themen bei Ultra-Events (Ultra ist hier definiert als Dauer > 4h).
Die Review besteht aus zwei Teilen. Teil 1 befasst sich mit Ernährung und erörtert u.a. Strategien und Grenzen der KH-Aufnahme, in Teil 2 geht es um die Flüssigkeitszufuhr. (Auf den zweiten Teil hatte ich an anderer Stelle schon mal hingewiesen.


https://www.researchgate.net/public..._ultra-endurance_activities_part_1-_nutrition
https://www.researchgate.net/public...ultra-endurance_activities_part_2_-_hydration

Einige Kernaussagen daraus

Ernährung
  • Bei der KH AUfnahme sollte man auf eine Mischung aus Glukose und Fruktose setzen, Mischungsverhältnis 1:1 bis 2-1.

  • KH_Aufnahme muss trainiert werden, und zwar nicht nur mit den bevorzugten Produkten, sondern auch mit der geplanten Wettkampfintensität und den für den Wettkampf erwarteten Wetterbedingungen!
Es gibt im Artikel eine lesenswerte Tabelle mit diversen weiteren praktischen Empfehlungen für die Ernährungsstrategie.

Hydration
  • Ein Verlust von mehr als 2% des Körpergewichts während des Ultra-Wettkampfs ist in Kauf zu nehmen, ansonsten besteht Gefahr von Hyperhydration.

  • Es ist nicht nötig, nach Plan zu trinken, nach Durst zu trinken ist völlig ausreichend.

  • Der Elektrolythaushalt spielt entgegen einer immer noch verbreiteten Auffassung für Krämpfe keine Rolle, daher kann man Krämpfe auch nicht durch Elektrolytaufnahme vorbeugen.

  • Es reicht aus, einfach Wasser zu trinken und die erforderlichen KH getrennt davon aufzunehmen.
 
Den Anfang macht eine auf den ersten Blick etwas obskure, auf den zweiten Blick aber hochinteressante Arbeit, die sich mit der Frage befasst, wie sich ein voller Darm auf die Leistung auswirkt. Die Autoren ließen Triathleten entweder mit oder ohne vorherigen Stuhlgang einen Time to Exhaustion - Test bei einer Intensität von 80% der VO2max absolvieren. (80% der VO2max dürfte bei vielen Sportlern eine Intensität sein, die um oder etwas über der FTP liegt.) Die durchschnittliche TTE war nach Stuhlgang um rund 5 min. länger, als ohne, allerdings zeigten nicht alle Probanten eine längere TTE, bei 3 der 13 Sportler gab es keine Unterschiede bzw. eine Verschlechterung). Die Autoren untersuchten dabei auch die Blutversorgung im Gehirn und Unterleib und den Blutdruck und stellten eine geringe aber signifikante Abnahme des Bluttdrucks nach dem Toilettengang fest.

Ergebnisse


https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/15502783.2023.2206380

Vermutlich gibt es jetzt ein paar Schenkelklopfer-Kommentare, aber die Studie hat durchaus große praktischen Relevanz, denn sie unterstreicht, dass man vor Wettkämpfen Aufstehen, Frühstück etc. so planen sollte, dass man vorher noch zur Toilette gehen kann und dass das tatsächlich zu meßbar besserer Leistung beiträgt.

Ergänzung aus aktuellem Anlass, welche das Ergebnis der Studie bestätigt:

https://www.eurosport.de/radsport/w...hlgang-in-fremdem-haus_sto9733588/story.shtml
 
Bei mir steht da Master thesis… ;-)

Würde mal abwarten ob daraus/dazu auch ein peer-reviewed Artikel wird. Sonst Obacht vor möglichen Unzulänglichkeiten/Fehlern.
Die Grundaussage wird sich dadurch kaum ändern können. Die Frage dürfte eher sein, ob die Erkenntnisse überhaupt publikationswürdig sind. Dass bei Untrainierten ein Training besser wirkt, welches höhere Belastungen einschließt als nur 40 min bei einer individuell noch unterirdischen GA1 herumzulullern, ist ja nicht sonderlich überraschend.

Verbleibende Unzulänglichkeiten könnten z.B. sein, dass
  • ein Curve Fit per Polynom 3. Ordnung von der physiologischen Modellbildung her Unsinn ist,
  • die Ausgangsdaten der beiden Gruppen enorme Unterschiede im Körpergewicht und Körperfettanteil zeigen,
  • für alle Proband:innen unabhängig von deren Ausgangs-CP eine identische Leistung von 200 Watt für den time-to-exhaustion-Test angesetzt wurde und
  • eine Abfrage der subjektiven Einschätzung der Härte des Trainings fehlt, woraus man ableiten könnte, ob die Probanden beider Gruppen einen Unterschied der Belastung verspürten.

In der Diskussion hätte man auch berücksichtigen dürfen, dass eine VO2max-Messung möglicherweise einfach mit einer größeren Streuung der Messwerte behaftet ist und alleine deswegen die Korrelation geringer ausfällt, als bei Messung der CP.

Was als Ergebnis sicherlich bleibt, ist die Erkenntnis, dass man Anfänger nicht mit Grundlage, Pulsuhr, ... in der Trainingsintensität strangulieren sollte, sondern höhergradige Ausbelastungen zu schnelleren Anpassungen führen.
 
Für mich ist der Kern der Sache wirklich die schlechte Korrelation von CP und V02max. Bzw. das das HIIT hier eine Auswirkung auf CP hat die sich nicht in V02max widerspiegelt. Das ist ja auch, zumindest anekdotisch, auch nicht so neu. Ist aber wohl tatsächlich das erste Experiment das das versucht hat zu zeigen. Es geht hier m.E. nicht so sehr um die Frage wer/wie am Besten traineirt, sondern das Prinzip aufzuzeigen.
Parktisch denke iich das es für die Bewertung andere Experimente insofern von Bedeutung ist als man nicht nur auf die V02max aus Outcome guckt. sondern auf Messwerte die Rückschlüsse auf die CP erlauben. Zeit im TT, TTE gibt es ja z.b. manchmal zusätzlich in den Experimenten.
Eine direkt praktische Relevanz hätte, wie in der Diskussion angesprochen, ein Experment in dem eine Gruppe trainierter Radsportler knapp aber sicher > CP (z.b. 4-5%) trainert und eine < CP.. Und dann würde ich das nicht Workmatched sondern RPE-Mached bevorzugen.
Aber gut, ich hab viele Experiemte im Kopf die ich gerne machen würde ;)
 
Die Grundaussage wird sich dadurch kaum ändern können. Die Frage dürfte eher sein, ob die Erkenntnisse überhaupt publikationswürdig sind. Dass bei Untrainierten ein Training besser wirkt, welches höhere Belastungen einschließt als nur 40 min bei einer individuell noch unterirdischen GA1 herumzulullern, ist ja nicht sonderlich überraschend.
yup

Ich gebe zu, ich hatte nach dem Lesen des abstracts keine Lust mehr Zeit mit dieser Arbeit zu verbringen.
 
You are training too hard and will never reach your full potential!
Auf Basis der Trainingszonen von Olympiatoppen
Nichts sensationell Neues. aber in vielen Aspekten doch interessant. Ist auch ein Link zur Brechung der Zonen dabei. Interessant das die FTP da auch einem 60 min Test abgeleitet zu werden scheint. Ein wiederkehrender Punkt im Artikel ist deshalb auch das die Zonen zu hart eingeteilt werden, bzw auch das man viele dazu neigen an der oberen Grenze der Zone zu trainieren.

Durchaus nicht neu aber immer wieder interessant.
Es gibt eine nie aussterben wollende Fraktion die standhaft behauptet Trainingserschöpfung und Trainingsfortschritt sind direkt parallel und wer einfach nur am härtesten trainiert wird am allerbesten werden.

Jeder der mal selbst Leistungssport gemacht hat kennt das und gerät schnell mal in den Teufelskreis.
Man trainiert hart aber die Ergebnisse bleiben aus -> also noch härter -> Ergebnisse werden nicht wirklich besser -> noch härter -> Verletzung...

'Training too hard' is one of biggest mistakes athletes make. -Jakob Ingebrigtsen 2023

Kann ich nur absolut unterschreiben.
Ich hab witzigerweise in verschiedenen Selbstexperimenten auch die Erfahrung gemacht dass der Unterschied zwischen -> bis zur totalen Erschöpfung trainieren und hart, aber so trainieren, dass eigentlich noch was im Tank über ist selbst kurzfristig zu fast den gleichen Erfolgen führt bei völlig unterschiedlicher Belastung für den Körper.
Langfristig brauchen wir gar nicht drüber reden dass zu hart trainieren einen nur in den Keller bringt
 
Wie ist denn die Studienlage bezüglich der Atmung in unterschiedlichen Belastungszonen?
Was ich meine ist ob es grundsätzlich einen Unterschied macht mit welcher Frequenz man atmet, bezogen vor allem auf niedrigere Belastungen.
Macht es hier Sinn sich einen gewissen Atmungsablauf anzutrainieren, etwa bei GA - Einheiten immer tief in den Bauch zu atmen, oder gilt hier überwiegend das Prinzip der Trittfrequenz, was sich gut anfühlt ist auch das effizienteste?
 
Es gibt Studien dazu wie sich die Atmung in verschiedenen Belastungszonen ändert, bzw wie und ob man VT1/2 über Atemmuster erkennen kann. Beispielweise eine Suche in google scholar nach:
breathing VT1 VT2 bringt einige Treffer.
Macht es hier Sinn sich einen gewissen Atmungsablauf anzutrainieren, etwa bei GA
Würde mich wundern, wenn das je untersucht worden wäre. Ich wüsste auch gar nicht welche Hypothese gerpüft werden sollte sein sollte, und welchen Endpoint man messen wollte.
 
Von Alex Hutchinson hier eine interessante narrative Zusammenfassung von Studien zum Detraining und was man dagegen tun kann: https://www.outsideonline.com/healt.../how-athletes-can-bounce-back-after-bed-rest/

Für mich neu waren folgende Empfehlungen:
One key finding was that endurance starts to decline within about three days. The initial rapid decline is associated with a drop in blood plasma volume, while the subsequent gradual decline reflects physical changes in your heart, circulatory system, and muscles. There’s a small body of literature suggesting that you can fight the initial decline by taking in extra fluid and salt to preserve your plasma volume.
und
To fight the neuromuscular decline, you can try motor imagery training, which basically involves imagining yourself doing strength training.
 
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