Ich beschäftige mich gerade wieder mit einem 'Titan'-Rahmen, mit dem es immer nur etappenweise vorangeht, weil er in mancherlei Hinsicht ein bißchen "komisch" ist. Eigentlich finde ich diesen Rahmen ganz hübsch (Foto vom Verkäufer
@sulka ):
... aber er ist vom Zustand her nicht so besonders gut (es gibt einiges an Rost und Chromschäden, leider immer gerade an "strategisch ungünstigen" Stellen). Außerdem hat er diese seltsame "interne" Sattelklemmung, für die ich mir im vorigen Jahr dann erst mal entsprechende Klemmstücke anfertigen mußte:
... dieses Bild zeigt übrigens sozusagen den Moment, in dem mir nach mehrstündiger Feilarbeit an einer Garnitur vormaliger Kettler-Klemmstücke mit deutlich größerem Durchmesser auffiel, dass die Wölbung für die Sattelstütze natürlich nicht bis in den "Kernbereich" reichen darf, da dort ja die Sattelklemmschraube durchlaufen soll ... Aber kaum eine Stunde später
hatte ich dann doch ein Ergebnis, das ich zumindest einstweilen für brauchbar halte (sorry, Bild ist unscharf - wahrscheinlich zitterte die Fotografenhand nach der stundenlangen Feilerei etwas ...):
... sozusagen unterstützend kommt hinzu, dass in das Sitzrohr zwar eine Sattelstütze mit 27.2 mm paßt, aber nicht sehr tief einzuschieben ist. Da der Rahmen aus Aelle ist, sollte das Sitzrohr ja eigentlich 27,0 mm Durchmesser haben, ist also vermutlich irgendwann mal aufgerieben worden. Mir soll es in diesem Fall recht sein, da eine im unteren Bereich minimal "klemmende" Sattelstütze hoffentlich im Zweifelsfall eventuelle "Leistungsdefizite" meiner selbstgefeilten Klemmstücke ausgleichen kann ...
Aktuell habe ich dann jetzt mal die Gabel vom Klarlack befreit und das Schaftrohr innen entrostet (mit verdünnter Essigessenz; Gabel stand dabei über Kopf und war unten (also eigentlich oben
) mit einem Gummipropf abgedichtet). Hier kann man ganz gut den Unterschied zwischen dem klarlackierten Chrom am Gabelschaft und dem "blanken" Chrom am Gabelkopf erkennen:
Der Kollege Sulka hatte sich seinerzeit schon so ein bißchen über die gelbliche Tönung des Chroms gewundert, und ich war eigentlich damals der Ansicht, dass das nur mit dem vergilbten Klarlack (der wohl original sein dürfte, also vermutlich von den Titan-Jungs in der Schweiz aufgebracht worden sein dürfte - der Rahmen selber stammt ja aus italienischer Fertigung) zusammenhängen würde, aber das stimmt dann (leider) doch nicht, wie sich nach dem Einbau des neuen verchromten Tange Levin CDS-Steuersatzes zeigte (am Rahmen sind erst mal nur die Steuerkopfmuffen von Lack befreit):
... da sieht man ja nun doch deutliche "farbliche" Unterschiede, und deswegen würde ich jetzt doch auch sagen wollen, dass der Rahmen wohl doch nur vernickelt ist, sich "die Italiener" (bzw. "die Schweizer" als Auftraggeber) also offenbar die zusätzliche Chromschicht gespart haben. Die Klarlackschicht erklärt sich dann auch daraus, dass Nickel relativ stark zum Anlaufen (und später zum Rosten) neigt.
Mit dem "Farbunterschied" zwischen Rahmen/Gabel (wobei die Gabel noch mal eine etwas andere "Tönung" hat als der Rahmen, wenn man genau hinschaut) und dem Steuersatz bin ich noch nicht so richtig glücklich; eigentlich war bisher der Plan, Rahmen und Gabel schwarz zu lackieren (auch wegen der vorhandenen Schäden an der Chrom- äh: Nickelschicht), und außer den Ausfallenden nur die Steuerkopf-Muffen blank zu lassen, in Kombination eben mit diesem verchromten Steuersatz, aber so, wie es jetzt aussieht, gefällt mir das optisch eher nicht so gut - also, mal schauen ...
Ansonsten will ich 8fach-Sachs-(Campagnolo-)Ergos und das zugehörige Sachs 'New Success'-Schaltwerk verbauen (... meine ersten Schremshebel, yeah !
), und diesen Laufradsatz, dessen schwarze
Felgen aber inzwischen ein Forumskollege für ein bestimmtes Projekt bekommen hat:
... ich habe die "Radsterne" nun in polierte NOS Wolber Gentleman GTA-
Felgen umgehängt, was zu diesem Rahmen(projekt) sicherlich besser paßt.
Auch die
Reifen habe ich natürlich gegen etwas dezentere Modelle getauscht, bzw. werde es noch tun, wenn das Hinterrad seinen Job als "Zentriereinrichtung" getan haben wird - ich habe den Rahmen-Hinterbau gestern aufgeweitet, sozusagen "frei Hand" erst mal von 126 mm auf 132 mm - uups ...
Aber so ein bißchen "Plus" beim Aufweiten ist meiner Erfahrung nach immer ganz praktisch, da man ja die Ausfallenden anschließende wieder parallel ausrichten muss, zudem läßt sich so ein Rahmenheck immer leichter zusammenbiegen als auseinanderziehen.
Und nein - hier wird kein "Kulturgut" irreparabel beschädigt - es ist schließlich nur ein italienischer Serienrahmen aus Columbus Aelle (was viele Kollegen hier eigentlich sowieso schon gleich unter "Wasserrohr" verbuchen ...
) von 1985 in einem "Geht so"-Zustand.
Als Kurbelgarnitur werde ich eine NOS
Shimano 105er Octalink-9fach-Garnitur verwenden (... ja, ich weiß: Octalink ist in diesem Unterforum
"Pfui !!", aber sie war sooo billig, und man sieht's ja hinterher nicht mehr ...
) - Bild von Herrn Internet geliehen:
Lenker und Vorbau sind gesetzt, die gab es zum Rahmen dazu (Vorbau natürlich mit 'Titan'-Gravur ... ), der Rest wird sich dann ergeben (müssen), wenn das Gerät erst mal auf eigenen Rädern steht - es bleibt also spannend (na ja: so mittelspannend wenigstens ...
), bleiben Sie daher unbedingt dran ...
NACHTRAG: So ein verregneter Sonntag hat ja manchmal auch sein Gutes
- Hinterbau ist fertsch:
... wer genau hinschaut, sieht an der Unterkante dieses Bildes, dass das Foto doch nicht ganz mittig aufgenommen ist - die Abstände der Felgenhörner zu den Streben stimmen aber exakt, auch bei umgedrehtem Laufrad.