AW: Wuppertal und drum herum - Teil 2
So sehr ich mich auch über die unverhoffte Wiederbelebung dieses Forums freue, ist es mir wichtig, das Folgende zu korrigieren:
Hanoi,
hier mal einige Anmerkungen meinerseits:
Peter, versteck dich doch bitte nicht hinter deinem vermeintlich mangelndem "Orientierungssinn". Google-Maps zeigt auch dir den Weg.
Du wirst es nun nicht richtigstellen müssen, daß Du es nicht schlecht gemeint hattest - dieses glaube ich Dir unausgesprochen - aber ich möchte dennoch anmerken, daß ich mich melden würde, sobald ich glaubte, jugendpsychologischen Rat zu benötigen.
Dies ist mir deshalb wichtig, weil hier eine wirklich vorhandene Einschränkung angesprochen wurde, für die ich in der Tat ein medizinisches Attest vorweisen könnte, wobei es mir als Kritiker der allgemeinen Redseligkeit im Internet und der mit ihr gedankenlosen Preisgabe intimster Dinge geraten scheint, dies hier nicht näher auszubreiten.
Wegen "Untere Kohlfurth" - Peter meinte wohl Oberkohlfurth?
Ich habe mir den Straßennamen wirklich nie richtig gemerkt, es reichte mir, den mir bereits
bekannten Biergarten "Strandcafé", heute wohl "Café Hubraum", als Landmarke wiedererkannt zu haben und von dort an mir den Weg zu merken, was anhand der Straßenschäden sich auch sehr einprägsam gestaltete. Der Name "Patrikstraße" kommt mir jedoch auch bekannt vor; ich werde morgen dort einmal nachsehen, denn ich wollte sowieso Samstag fahren. Nein, Google-Maps läuft in meinem Browser (Classilla 9.2 unter Mac OS 9.1) leider nicht mehr, ich müßte dafür mit Mac OSX neustarten, was mir jedoch häufig zu mühsam ist.
Ähem @ Karen & Nosmo King,
BTW: gerade für Peter mit seiner (historisch bedingten) begrenzten Übersetzung gilt: den Höhenweg besser ab Langenberger Sender anfahren.
LG Carsten
Auch dazu möchte ich etwas schreiben. Wie schon oft von mir in schwärmerischen "Oden" an das bergische Land besungen, liebe ich es für seine Hügel, bin jedoch keineswegs auf Suche nach der größtmöglichen Steigung, denn diese wird sich mir vielleicht irgendwann von selbst offenbaren. Ich fahre seit Jahren dieselbe Strecken, seit langem auch nur noch ohne Computer und kann mir deshalb, was die Gradierung der Steigigkeit betrifft, nur von manchmal vorhanden Beschilderungen dienen lassen. Das Maximum, was ich fahren kann, sind etwa 14 Prozent, allerdings nur für eine kurze Strecke, auf der ich eventuell eine Pause einlegen muß. Steigungen bis 10 Prozent sind möglich, wobei es bei 12 Prozent mit Halbschrittkurbeln wie 52/47, 51/48 oder großen Einzelblattkurbeln und größten Ritzeln wie 21 oder 22 schon sehr anstrengend wird. Ein Beispiel hierfür ist der Solinger Burgberg, dessen letztes Stück ich nur im Wiegetritt und unter Fluchen in einem Stück schaffe. Wenn Ihr steilere Steigungen als 14 Prozent sucht, könnte ich Euch da einige Straßen in Ronsdorf anbieten - eine davon sogar so steil, daß ich früher, im Winter bei Schnee, mich an den Häuserwänden regelrecht hochziehen mußte. Die Steigung mißt nur etwa 20 Meter, macht diese Straße aber für viele Autos unbefahrbar.
Im Übrigen gab es auch früher schon leichte Übersetzungen, jedoch nicht an Sprinterrennrädern, sondern in der Regel an den im Englischen Raum als "Club Lightweights" bekannten Sporträder oder den dort sehr beliebten Tandems, bei denen leichte Übersetzungen angesichts des höheren Gesamtgewichtes besonders wichtig sind. So auch an meinem, im letzen Jahr eingetroffenen Tandem aus der Mitte der 30er Jahr, dessen 4-fach Zahnkranz original mit einem 28er Ritzel ausgestattet ist. Daß sich derartige "Kuchenteller" an Rennrädern verbieten, gebietet schon der gute Geschmack. Der mir selbstauferlegte Verzicht auf "Pussyblatt" und "AOK-Ritzel" ist wie eine Kasteiung zugunsten der Optik, die ja das allerwichstigste beim Rennradfahren ist.
Ihr mögt nun nach dem Sinn des Ganzen fragen, diesen gibt es jedoch nicht, vielmehr ist es der Film, der während der Fahrt im Kopfkino gezeigt wird.
Die Landschaft also ist es, auf die es mir ankommt. Ich wüßte eine wirklich wunderschöne Strecke für ein Zeitfahren, mit einer abwechslungsreichen Umgebung, mal bergig und bewaldet, dann wiesig und flach, mit Geraden und Kurven (beinahe so schön wie in Wales), jedoch bin ich mir nicht sicher, ob ich sie würde mit jedem teilen mögen, dann aber auch ist es ein rechtliches Problem, denn sobald man in der Öffentlichkeit ein Rennen oder auch nur ein Training ausruft, übernimmt man die Verantwortung und selbst dann, wenn alle Teilnehmer sich auf eigenes Risiko erklären, bleibt man letztlich in der Pflicht. Eine Forumsmitglied aus Köln hatte dies richtig erkannt und die Organisation des lange Zeit von ihr ausgerichteten Zeitfahrens auf der "Panzerstraße" in die Hände ihres neuen Vereines gegeben. Daß der Verein sich damit einen guten Dienst erwiesen hat, glaube ich nicht, denn jede Veranstaltung, die den Charakter eines Rennens trägt, ist ohne Absperrung und im Geltungsbereich der Straßenverkehrsordnung untersagt, so daß der Ausrichter oder auch nur Aufrufer von im Verlauf der Fahrt von Verunfallten oder deren Versicherungen im Nachhinein für die Rechtswidrigkeit der Veranstaltung regresspflichtig gemacht werden könnte, denn er war es, der die Teilnehmer dazu verführte. Eine Zeitfahrstrecke sollte nicht nur frei von Einmündungen und scharfen Kurven (damit würde sich meine Strecke disqualifizieren) sein, besonders wichtig aber ist es, daß man alle Planungen dazu nichtöffentlich unternimmt, damit bei (hoffentlich nicht eintretenden) Unfällen nicht einer für Polizei oder Versicherung als der Organisator dingfest dasteht.
Geht es um die Vernunft, würde ich Euch raten, statt Euch in Herkulesspielchen zu ergehen, wer die größte Steigung fahren kann, lieber das Bergische ganz ohne die Suche nach mörderischen Bergen zu durchfahren und Euch einfach überraschen zu lassen. Natürlich wäre ich dennoch, schon aus Neugierde, bei allen Schandtaten dabei, denn "Vernunft" allein ist ja doch ein wenig öde.
Grüßchen
Peter