Gottesgnaden, die Zweite:
Wäsche trocknen am Sonnabend
Für die Rücktour am Sonntag hatte ich die gleiche Route und einen Tankestop in Zerbst vorgesehen. Durch ein höchst selektives Studium der Fährzeiten war mir aber was Wichtiges entgangen. An Sams-, Sonn- und Feiertage startet die erste Fähre nicht vor 10 Uhr! Ich war am Abend des Festivals extra noch 12km durch die Nacht gefahren um eine geeignete Schutzhütte für die Übernachtung zu erreichen und dann Sonntag früh überzusetzen.
Nix da. Als ich kurz vor 8 an der Fähre stand war der schöne Plan Makulatur. Was tun? Zwei Stunden warten? Kommt nicht in Frage! Also habe ich kurz entschlossen umgeroutet und mich in Richtung Dessau-Roßlau aufgemacht, um über die Elbe zu kommen.
Die Fahrt war hauptsächlich auf dem Elberadweg, der um diese Zeit menschenleer war. Nachdem ich über die Elbe war, war mein erster Gedanke – weiter nach Zerbst. Nach den ersten paar Minuten war mir aber klar, dass das wohl ein Umweg werden würde. Also nochmal die Karte angeschaut und dann nach Wiesenburg umgeroutet. Da gibt’s auch 'ne Tanke.
Als ich dort gegen Mittag, etwas platt, ankam führte meine Route direkt an einem geöffneten Dönerladen vorbei. Tanke ade, ein Salat mit Schafskäse war sehr willkommen. Dazu eine Cola, schon merkte ich wie der Energiespeicher, und der mentale auch, sich wieder füllten. Und noch 'ne Cola mit auf den Weg, falls die Speicher wieder leer sein sollten.
Die letzten 60km nach Potsdam waren dann schon fast Routine. Etwa genau zur Hälfte wurde die zweite Cola geleert und die letzten km waren dann recht schnell Geschichte und fast genau gegen 16 Uhr wurde der Potsdamer Hauptbahnhof erreicht. Durch den Umweg war der Rückweg mit 137km etwas länger als geplant. Schön war's trotzdem wieder!
Meine Packliste muss (natürlich) noch optimiert werden, aber für die erste, richtige Bikepacking-Fahrt mit Overnight-Charakter hatte ich nur marginal zu viel dabei. Insgesamt 13kg Zuladung, ohne Fahrer, da ist auf jeden Fall noch Luft, falls noch ein Zelt mit soll.
Und das Wichtigste, das Fairlight hielt was es verspricht und fährt sich, trotz völlig anderer Gewichtsverteilung, super gut und das auch im Gelände.