• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos
  • Rennrad-News User Awards 2025: Jetzt abstimmen und Preise im Wert von über 9.000 Euro gewinnen!
    Stimme in einer kurzen Umfrage über deine Produkte des Jahres 2025 ab und gewinne dabei Preise im Wert von über 9.000 Euro!
    ➡️ Jetzt abstimmen!

Ötztaler 2023

Man muß halt dem Radfahren mehr Priorität als der Familie einräumen - das muß man a) wollen und b) muß die Familie mitspielen. 🤷‍♂️
Oder wie Lucky mitten in der Nacht aufstehen - klappt aber auch nur, wenn der Urlaub wo ist, wo man vernünftig was machen kann.
Lizenzfahrer sind die wenigsten - und auch da muß die Familie (bzw. die Frau) mitspielen, weil man der dann die Familienarbeit aufbürdet.
Oder du fährst gerne und dazu noch öfters 😉 Habe von klein auf schon immer Sport gemacht und das wird auch so bleiben wenn auch mit Maß und Ziel und damit ist sie happy. Lieber so wie viel im Wirtshaus habe ich zu ihr gesagt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Aufenthalt in der Höhe hat schon kurzfristig hämatologische Auswirkungen. In der Literatur heiß es dazu z.B. dass schon nach wenigen Stunden in der Höhe das Plasmavolumen abnimmt. (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ajh.24941) Das Plasmavolumen hat u.a. Auswirkungen auf die V02max und TTE (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1692570/)
Vor dem Hintergrund wäre es eigentlich empfehlenswert, beim Ötzi und anderen ähnlichen Veranstaltungen, solange wie möglich im Flachland zu bleiben und erst zum Start nach Sölden zu kommen. Auch die beim Ötzi häufig (auch von mir) praktizierten Einrollrunden Richtung Obergurgl und Vent (ca. 1800 üNN) sollte man sich unter dem Aspekt eigentlich sparen.
Hallo pjotr
Und ab wann würde sich diese negative Auswirkung zum positiven drehen ? Also wie lange müßte man sich in dieser Höhe aufhalten damit man eine positive Auswirkung erzielt ?
Gruß Pit
 
Hallo pjotr
Und ab wann würde sich diese negative Auswirkung zum positiven drehen ? Also wie lange müßte man sich in dieser Höhe aufhalten damit man eine positive Auswirkung erzielt ?
Gruß Pit
Würde @pjotr nicht nur fragen => positive Auswirkungen, sondern wenn du wieder im flachen bist => welche negative gesundheitliche Auswirkungen es auch haben könnte
 
Hallo pjotr
Und ab wann würde sich diese negative Auswirkung zum positiven drehen ? Also wie lange müßte man sich in dieser Höhe aufhalten damit man eine positive Auswirkung erzielt ?
Gruß Pit
Die Dauer von Höhentrainingslagern liegt, wenn man die Literatur ansieht, oft irgendwo zwischen 2,5 und 4 Wochen. 2,5 Wochen scheint wohl sowas wie die Untergrenze zu sein, wenn man wirklich einen Leistungszuwachs durch Veränderung hämatologischer Parameter erreichen will. Dabei ist der Aufenthalt aber in der Regel in erheblich größeren Höhen als Sölden. Das liegt ja auf ca. 1370m und solche Höhentrainingslager finden auf über 2000m statt - wobei in der Regel in dieser Höhe gewohnt und geschlafen, aber in deutlich niedrigeren Höhen trainiert wird. Nur so lässt sich die für die Entwicklung der Form nötige Belastungsintesität aufrecht erhalten. Wenn man nicht nur in der Höhe wohnen und schlafen würde, sondern auch noch ausschließlich dort trainieren, müsste man Intensität und ggf. auch Umfang des Trainings reduzieren, um die Höheneffekte auszugleichen, und würde daher einen Teil des gewünschten Trainingseffektes wieder verlieren. Daher hat sich im Leistungssport dieses beschriebene "Live high, train low"-Verfahren etabliert.

Wie man sieht, muss man also recht lange in der Höhe sein, um einen Leistungszuwachs zu haben, und auch die Organisation des Trainings ist nicht trivial. Zudem gibt es Sportler, die auf Höhentrainingslager wenig oder gar nicht mit Leistungszuwachs zu reagieren scheinen. Für Hobbysportler ist sowas daher vermutlich nicht praktikabel.

Eine andere Frage ist, ob man nicht mit kürzeren Aufenthalten in geringeren Höhen zwar keinen Leistungszuwachs erzielt, aber vielleicht die negativen Effekte der Höhe verringert. Wie lange man dafür in die Höhe müsste und auf welche Höhe, weiß ich aber leider nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde @pjotr nicht nur fragen => positive Auswirkungen, sondern wenn du wieder im flachen bist => welche negative gesundheitliche Auswirkungen es auch haben könnte
Über negative Auswirkung bei Rückkehr ins Flachland weiß ich nichts. Mag sein, dass es sowas gibt, aber besonders häufig ist es sicher nicht. Es gibt ja sehr viele Menschen, die zwischen Höhe und Flachland pendeln. Wenn man etwas über gesundheitliche Folgen gehört oder gelesen hat, ging es eigentlich immer um den Aufenthalt in der Höhe und nicht die Rückkehr ins Flachland. Wirklich gefährlich ist der Aufenthalt in der Höhe bei den Höhen, die beim Radfahren erreicht werden können ohnehin nicht. Höhenkrankheit, die ja durchaus lebensbedrohlich sein kann, setzt erst bei viel, viel größeren Höhen ein, als die, die Radfahrer bei Pässefahrten erreichen.
 
Daher hat sich im Leistungssport dieses beschriebene "Live high, train low"-Verfahren etabliert.
Das ist vermutlich auch der letzte Stand der Sportwissenschaft, nehme ich an? Weil ganz früher (70-er?) haben sie schon viel in der Höhe trainiert, bzw. in Unterdruckkammern. Aus der Reihe "Opa erzählt vom Krieg" :D : Im Bundesleistungszentrum Kienbaum ist so eine Kammer als Museumsstück erhalten:

1920px-13-07-23-kienbaum-unterdruckkammer-33.jpg
 
Das ist vermutlich auch der letzte Stand der Sportwissenschaft, nehme ich an? Weil ganz früher (70-er?) haben sie schon viel in der Höhe trainiert, bzw. in Unterdruckkammern. Aus der Reihe "Opa erzählt vom Krieg" :D : Im Bundesleistungszentrum Kienbaum ist so eine Kammer als Museumsstück erhalten:

1920px-13-07-23-kienbaum-unterdruckkammer-33.jpg
Kienbaum ist interessant, gibt eine spannende Doku, die mal in der Reihe "geheimnisvolle Orte" der ARD/Dritten gezeigt wurde.

"Live high, train low" hat sich nach meinem Eindruck in der Tat erst in den letzten gut zwei-drei Jahrzehnten als Standard für Höhentrainingslager etabliert. Im kommerziellen Bereich gibt es mittlerweile auch Höhenkammern, die für Trainingszwecke genutzt werden. In Essen gibt (oder gab?) es eine Firma, die sowas angeboten hat. Da konnte (kann?) man Trainingssessions buchen, z.B. irgendwelche Kurse. Das Ganze wurde ausserdem als Angebot für den Gesundheitssport beworben. Vereinskollegen von mir sind da auch eine Weile zum Training hingegangen. Ist aber sehr ruhig geworden, um dieses Angebot.

Das gelegentlich Exposition gegenüber ei er simulierten Höhe in solchen Kammern tatsächlich irgendwelche relevanten Effekte auf die Fitness hat, scheint mir sehr unsicher. Dafür ist die Aufenthaltdauer bei solchen kommerziellen Angeboten, in die man ein oder zweimal die Woche geht, vermutlich einfach zu kurz.
 
Die Dauer von Höhentrainingslagern liegt, wenn man die Literatur ansieht, oft irgendwo zwischen 2,5 und 4 Wochen. 2,5 Wochen scheint wohl sowas wie die Untergrenze zu sein, wenn man wirklich einen Leistungszuwachs durch Veränderung hämatologischer Parameter erreichen will. Dabei ist der Aufenthalt aber in der Regel in erheblich größeren Höhen als Sölden. Das liegt ja auf ca. 1370m und solche Höhentrainingslager finden auf über 2000m statt - wobei in der Regel in dieser Höhe gewohnt und geschlafen, aber in deutlich niedrigeren Höhen trainiert wird. Nur so lässt sich die für die Entwicklung der Form nötige Belastungsintesität aufrecht erhalten. Wenn man nicht nur in der Höhe wohnen und schlafen würde, sondern auch noch ausschließlich dort trainieren, müsste man Intensität und ggf. auch Umfang des Trainings reduzieren, um die Höheneffekte auszugleichen, und würde daher einen Teil des gewünschten Trainingseffektes wieder verlieren. Daher hat sich im Leistungssport dieses beschriebene "Live high, train low"-Verfahren etabliert.

Wie man sieht, muss man also recht lange in der Höhe sein, um einen Leistungszuwachs zu haben, und auch die Organisation des Trainings ist nicht trivial. Zudem gibt es Sportler, die auf Höhentrainingslager wenig oder gar nicht mit Leistungszuwachs zu reagieren scheinen. Für Hobbysportler ist sowas daher vermutlich nicht praktikabel.

Eine andere Frage ist, ob man nicht mit kürzeren Aufenthalten in geringeren Höhen zwar keinen Leistungszuwachs erzielt, aber vielleicht die negativen Effekte der Höhe verringert. Wie lange man dafür in die Höhe müsste und auf welche Höhe, weiß ich aber leider nicht.
Letztes Jahr beim Marmotte LePape meine ich, gut 2 km vor der Galibier-Spitze die Höhe negativ gespürt zu haben. Krämpfe in den Beinen, schlapp, müde . Bei der Abfahrt und später rauf nach Alpe dHuez ging es wieder . Dieses Jahr sind wir schon 1 Woche vorm Start in Slden aufgeschlagen . Ganz locker mal nach Gries, nach Vent, mit der Gondel hoch zur Mittelstation, ein wenig da oben rumgelaufen .
Da hab ich mich zumindest akklimatisiert, auf jeden Fall habe ich von "dünner Luft"während der Runde nichts gemerkt .
 
Ich bin Do angereist, Freitag dann die Gletscherstraße hoch. Ab 2.300 m ca. hatte ich das Gefühl, dass das Atmen nicht mehr so befriedigend war. Als wenn beim gleichen Atmezug weniger Luft bzw. Sauerstoff im Körper ankommt. Also ja, ich konnte die dünnere Luft wirklich spüren.

Am Timmel selbst im Rennen dann nicht mehr, vermutlich, weil ich schon etwas langsamer unterwegs war und die Beine das Limitierende waren, nicht der Sauerstoff ;)
 
Ich bin Do angereist, Freitag dann die Gletscherstraße hoch. Ab 2.300 m ca. hatte ich das Gefühl, dass das Atmen nicht mehr so befriedigend war. Als wenn beim gleichen Atmezug weniger Luft bzw. Sauerstoff im Körper ankommt. Also ja, ich konnte die dünnere Luft wirklich spüren.

Am Timmel selbst im Rennen dann nicht mehr, vermutlich, weil ich schon etwas langsamer unterwegs war und die Beine das Limitierende waren, nicht der Sauerstoff ;)
Würde mal sagen da spielen mehrere Faktoren zusammen. An deiner Stelle wäre ich die Gletscherstraße nicht hochgefahren besonders wenn ein Radmarathon bevor steht. Ermüdet schon richtig da die Hochalpenstraße richtig steil ist und klar an Höhenmeter weiter raufkommst
 
Würde mal sagen da spielen mehrere Faktoren zusammen. An deiner Stelle wäre ich die Gletscherstraße nicht hochgefahren besonders wenn ein Radmarathon bevor steht. Ermüdet schon richtig da die Hochalpenstraße richtig steil ist und klar an Höhenmeter weiter raufkommst
Ich kenne es mittlerweile aus mehreren Rennradreisen, dass ich meistens an den Tagen 2 - 4 besser drauf bin als am ersten Tag. Daher wollte ich Freitag etwas schweres fahren, Samstag bin ich dann nur nach Vent hoch gerollt (und hab nur den Stich nach Rofen mal richtig drauf gedrückt).

Die Gletscherstraße ist vielleicht ob ihrer Steilheit nicht optimal dafür, aber es hat schon gepasst ;)
 
Über negative Auswirkung bei Rückkehr ins Flachland weiß ich nichts. Mag sein, dass es sowas gibt, aber besonders häufig ist es sicher nicht. Es gibt ja sehr viele Menschen, die zwischen Höhe und Flachland pendeln. Wenn man etwas über gesundheitliche Folgen gehört oder gelesen hat, ging es eigentlich immer um den Aufenthalt in der Höhe und nicht die Rückkehr ins Flachland. Wirklich gefährlich ist der Aufenthalt in der Höhe bei den Höhen, die beim Radfahren erreicht werden können ohnehin nicht. Höhenkrankheit, die ja durchaus lebensbedrohlich sein kann, setzt erst bei viel, viel größeren Höhen ein, als die, die Radfahrer bei Pässefahrten erreichen.
Bin nicht von diesem Gebiet aber wenn man das Blut genauer anschauen würde sieht man sicher was. Kann ja auch passieren man geht ins Höhentrainingslager, geht wieder zurück und es läuft nicht mehr so. War glaube letzte Saison bei einem Profi bei einer 3 wöchigen Rundfahrt wenn ich nicht ganz falsch liege. Profis was ins Höhentrainingslager gehen stehen immer unter Beobachtung mit Trainer und Ärzte das ist schon ein riesiger Vorteil. Eigentlich immer und überall. Bei den Kolumbianer die auf dieser Höhe beheimatet sind das ist ganz was anderes wieder. Die sind das gewohnt siehe Sherpas die leben da ja immer. Die sind für mich die wahren Helden beim Aufstieg auf den Mount Everest
 
Ich denke hier werden 2 grundlegende Dinge verwechselt bzw vermischt.

Das eine ist Höhentraining, da versucht man (unter anderem) einen Effekt in der Produktion der roten Blutkörperchen zu erreichen, dieser Effekt wirkt danach auch auf Normalhöhe.

Das andere ist eine Akklimatisierung in der Höhenlage, damit wird nur erreicht dass der Leistungsverlust in Höhenlage geringer ausfällt, es ändert sich nichts bei den roten Blutkörperchen und nichts in Normalhöhe.
 
Von mir als Ötzi Neuling auch ein später, ausführlicher Bericht.
Zu meiner Vorbereitung hatte ich einen eigenen Faden eröffnet:
https://www.rennrad-news.de/forum/threads/trainung-für-bergmarathon-erster-Ötzi-ohne-später-mit-powermeter.185920/

Ziel:
Finishen unter 12 h. Geträumt habe ich von unter 11 h.

Vorbereitung:
Im Januar bin ich diesmal mit dem Training angefangen. Sonst fange ich erst ganz locker im Februar an.
Indoortrainer sind nicht so mein Ding. Ich bewege mich viel lieber draußen, wobei mir das Radfahren im Winter eigentlich zu kalt ist.

Ich habe mich dann erstmals mit Leistungsdiagnostik, FTP und pacing auseinandergesetzt.
Im Mai Leistungsmesspedale gekauft (bei Interesse hier nachzulesen).
FTP näherungsweise anhand zweier CP20 Fahrten bestimmt.

Am 17.6. bin ich mit Radelfreunden eine Tagestour mit 200 km und 4200 Höhenmeter (Hm) im Sauerland gefahren. Teilweise bin ich an den Anstiegen mit 80% FTP gefahren und habe die Distanz gut bewältigt

Am 6.7. angereist, am 7.7. die Ötztaler Gletscherstraße und am 8.7. nach Vent / Rofenhöfen gefahren. Als direkte Vorbereitung wohl im Nachhinein eher nicht so gelungen (Gletscherstraße), dafür aber landschaftlich (bis auf die Baumaßnahmen ganz oben am Gletscher) ein Genuss. An der Gletscherstraße bin ich ca. 70% FTP gefahren ohne Probleme und ohne höheren Puls, habe aber ab ca. 2200 m Höhe die dünnere Luft merklich beim Atmen gespürt.

Ernährungstrategie:
Um diese habe ich mich erst reichlich spät gekümmert.
Bisher hatte ich mich auch bei meinen beiden ganz langen Touren mit um die 4000 Hm mit Müsliriegeln und Backwaren vom Bäcker ernährt, ohne Probleme zu bekommen.

Für den Ötzi habe ich vorab auch mal Gels und Maltodextrin 12 getestet, welche beide ich unauffällig vertragen habe. Die für eine noch höhere Kohlenhydrataufnahme zusätzlich noch empfohlene Fructose habe ich zeitlich bedingt nicht mehr ausprobiert. Ich war aber auch froh, dass das Maltodextrin 12 kaum süß ist.

Für das Rennen habe ich eine 950 ml Flasche mit Wasser und 75 g Maltodextrin 12 angemischt und die andere gleich große Flasche mit Wasser plus etwas Salz. Weitere 4x 75 g Maltodextrin 12 und etwas Salz hatte ich mir in Tüten abgepackt. 3 Gels hatte ich auch noch eingepackt.

Rennen:
Um etwa 6:15 war ich am Start mit Baselayer, kurzem Trikot, Weste und dünnen Ärmlingen. Ohne Baselayer dachte ich, könnte es mir anfangs zu kalt sein.

Um 6:40 ziemlich hinten im Feld gestartet. Vor der Abfahrt nach Oetz im Pulk hatte ich reichlich Respekt bezüglich Sturzgefahr. Das war aber in meinem Umfeld gar kein Problem. Dennoch war ich rückblickend mit „meiner“ Gruppe verglichen mit vielen anderen Fahrern mit knapp 45 min bis Oetz sehr langsam.

Kurz nach Beginn des Kühtai gab es dann wegen eines Rettungswagens auf der Straße zuerst einen Stillstand und dann einen langsamen Fußmarsch, bevor wir weiterfahren konnten. Das hat vielleicht 2 – 3 min gekostet.
Im Kühtai habe ich mich gut gefühlt und bin annähernd die geplanten 80% FTP gefahren. Der Puls blieb noch unter 160 (bei HF max ca. 185 – 190). Bis zur Passhöhe hatte ich viele Fahrer überholt.
An der Kühtai Labe musste ich mich zuerst mal zurechtfinden. Gestanden bin ich dort ca. 8 min. Ich habe meine Flaschen wieder nachgefüllt, wobei ich das Wasser nur etwa zur Hälfte ausgetrunken hatte. In die andere Flasche kam eine Tüte Maltodextrin. Ein Bananenhäppchen habe ich auch noch gegessen.

Für die Abfahrt habe ich wie auf den folgenden langen Abfahrten auch die Weste angezogen. Ich hatte (vielleicht unberechtigt) Bedenken, mich ansonsten eventuell zu verkühlen. Aufgrund nicht allzu schneller Fahrweise und der im Vergleich vermutlich langen Pause an der Labestation habe ich bis nach Innsbruck wieder viele Plätze verloren. Richtung Innsbruck hatte ich eine gut passende, größere Gruppe erwischt, so dass ich bis zum steileren Abschnitt des Brennerpasses einige Körner sparen konnte. Das letzte Stück am Brenner bin ich aus der Gruppe rausgefahren, da mir das Tempo etwas zu niedrig war.

Am Brenner wieder beide Flaschen nachgefühlt (1x Maltodextrin) und wieder etwas Banane.
Durch das extrem langsam tröpfelnde Wasser dauerte das Befüllen der Flaschen sehr lange. Zu spät habe ich bemerkt, dass am Anfang der Wasserzapfstelle der Wasserdruck noch deutlich höher war und das Befüllen viel schneller vonstatten ging. So hatte ich wieder 7 min Standzeit.

Bei den Kontrollpunkten Innsbruck, Brenner und Gasteig änderte sich meine Platzierung nicht stark.

Am Jaufen fühlte ich mich in der ersten Hälfte noch gut und habe die geplanten 80% FTP noch gehalten. Allerdings war der Puls mit ca. 165 Schlägen schon merklich höher als am Kühtai. Ab der Hälfte merkte ich dann fast schlagartig, dass ich die Leistung kreislaufbedingt nicht mehr weiterfahren konnte. Sonst habe ich eher Probleme mit ermüdeten Muskeln. Ich habe dann auf ca. 70% FTP reduziert, was auch noch gut zu fahren war. Bis zum Kontrollpunkt Jaufenpass hatte ich wieder 300 Plätze gut gemacht. Dennoch wurde mir klar, dass die angestrebten sub 11 h immer unwahrscheinlicher werden würden.

An der Jaufenpasslabe musste ich recht lange suchen, bis ich einen Standplatz für mein Rad gefunden hatte. Mehrfach „schnappten“ mir andere Radler einen Platz „weg“. Erst oben am Hang bei den Toiletten konnte ich mein Rad abstellen. Das Maltodextrin war ich mittlerweile schon recht leid. Nachgefüllt bzw. aufgelöst hatte ich zwar das 3. Tütchen. Gleichwohl hatte ich Lust auf etwas Herzhaftes und habe eine Laugenstange und ein kleines Stück Kuchen gegessen. Standzeit an der Labe ca. 10 min.

In der Abfahrt vom Jaufen meinte ich, mich etwas erholen zu können. Das war leider ein Irrtum. In St. Leonhard war es mit vielleicht ungefähr 35 Grad sehr heiß. Das Angebot, sich von Anwohnern nassspritzen zu lassen, habe ich sehr gerne in Anspruch genommen.

Zu Beginn des Timmeljochs (TJ) hatte ich rechts im Oberschenkel leichte Krämpfe. Mit reduzierter Kraft rechts konnte ich aber weiterfahren, ohne anhalten zu müssen. Nach wenigen Minuten verschwand glücklicherweise der Krampf. Zusätzlich bekam ich eine leichte Übelkeit, die sich aber auch wieder langsam legte.

Nach ca. einer ¾ h am Timmeljoch mit etwa 65% FTP merkte ich, dass ich wieder kreislaufbedingt nicht mehr bis zur Labe Schönau weiterfahren konnte. Der Puls war auf etwa 160 Schläge geklettert.

Nachdem ich mich gefragt hatte, was ich hier überhaupt mache, wie es weitergehen soll, und ich feststellte, dass ich keine Lust mehr hatte, legte ich eine ca. siebenminütige Pause im Schatten ein, bis ich mich wieder für eine Weiterfahrt bereit fühlte. Ein Schieben des Rades wäre keine Option gewesen, da dies für mich nicht ausreichend erholsam gewesen wäre.
Ich hätte besser spätestens zu Beginn des TJ mein Baselayer ausgezogen. Ich war aber nicht mehr ganz im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und fuhr mich schon ein wenig wie in Trance. Fast alle Fahrer(innen) um mich herum fuhren jetzt schweigend vor sich hin und kämpften vermutlich auch so wie ich mit sich selbst.

Danach bis zur Passhöhe und auch am Gegenanstieg zur Mautstation fuhr ich sogar etwa nur noch mit etwa 60% FTP. Eine ½ h nach der ersten Zwangspause am TJ benötigte ich noch eine weitere Pause von ca. 4 min.

Endlich später an der Labe Schönau angekommen, hatte ich richtig Lust auf Cola. Gefunden habe ich da aber nur Red Bull Cola, was auch ok war. Kaltes Wasser tat neben etlichen Orangenscheiben und Bananenstücken zusätzlich gut. Auf Maltodextrin hatte ich geschmacklich gar keine Lust mehr.

Die restliche Cola aus der Dose füllte ich in eine Flasche plus vermeintliche Apfelschorle, die sich beim Trinken später auf dem Rad als Eistee oder ähnliches entpuppte. Bevor ich wieder losfuhr, legte ich mich noch einige Minuten ins Gras und sprach sogar noch einen anderen Fahrer an, der auch zusätzliche Erholung benötigte. Standzeit an der Labe 17 min.

Nachdem ich wieder losgefahren war, plagte mich rechts wieder kurz ein leichter Krampf und ebenso leichte Übelkeit. Beides verschwand relativ schnell.
Da es langsam kühler wurde, hoffte ich, ohne weitere Zwangspausen auskommen zu können.
Eine halbe Stunde vor der Passhöhe brauchte ich dann nochmals ca. 3 min Pause. Wieder auf dem Rad war ich sehr froh, als das Portal zum Tunnel immer näher kam. Das bedeutete, dass ich mich jetzt nicht mehr aufhalten lassen wollte. Bis zur Passhöhe war es ab da dann nur noch relativ flach ansteigend und auch der Gegenanstieg zur Mautstation war noch anstrengend, aber dennoch mit dem recht nahen Ziel vor Augen gut zu schaffen.

In der Abfahrt nach Sölden hatte ich dann noch eine passende Gruppe und konnte die Abfahrt sogar ein wenig genießen. Der kurze Gegenanstieg nach Zwieselstein war dann auch schnell erledigt. In Sölden meinten die Fahrer(innen) meiner Gruppe und auch nachfolgende Fahrer noch, einen Spurt einlegen zu müssen. Daran habe ich mich nicht beteiligt und bin dann alleine ins Ziel gekommen.

Zusammenfassung und Fazit:
Nachdem ich bei der ersten Teilnahme an der Verlosung gleich einen Startplatz bekommen hatte, beschloss ich, intensiver und zielgerichteter als sonst zu trainieren, um gute Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme ohne Angst vor dem Besenwagen zu haben. Das Ziel sub 12 h habe ich erreicht. Sub 11 h leider nicht. Dafür war meine Gesamtpausenzeit von ca. 55 min deutlich zu lang.
Ich frage mich, ob ich durch Ausziehen des Baselayers und durch eine noch stärkere Reduktion meiner Leistung am TJ die Zwangspausen hätte vermeiden können und eine kürzere Bruttozeit erreicht hätte.
Gerne dürfte Ihr Eure Meinung dazu schreiben und mich auch auf offensichtliche Fehler hinweisen ... als Lehre für den nächsten Marathon. ;) (blau = Text editiert)


Der Ötzi und auch schon die Atmosphäre in der Umgebung in den Tagen zuvor war ein Erlebnis, was ich nicht bereue und auch nicht missen möchte. Die Anfeuerungen und die Stimmung entlang der Strecke waren wirklich eindrucksvoll und begeisternd.
An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an alle Helfer und Zuschauer des Ötzi ausrichten.
Schade war, dass ich am TJ so kaputt war, dass ich die Auffahrt nicht mehr richtig genießen konnte und auch die Zwangspausen einlegen musste,

Landschaftlich hat mir neben dem TJ besonders der Blick vom Jaufenpass ins Passeiertal sehr gut gefallen.

Allerdings war das Training sowohl mental als auch zeitlich für mein Leben mit seinen Verpflichtungen neben dem Radsport recht herausfordernd. Bevor ich nach Sölden gefahren bin, war daher meine Einstellung, dass 1x Ötzi erstmal reicht. Daran hat sich nichts geändert. Ich schließe nicht aus, den Ötzi zu wiederholen, plane aber bis auf weiteres keine erneute Teilnahme.

Sehr gerne würde ich nächstes Jahr den Maratona dles Dolomites fahren, nachdem der erste Versuch einer Anmeldung für 2023 im Losverfahren gescheitert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den vorhergesagten Regenmengen am Wochenende, war es dieses Jahr gut, dass der Ötztaler schon im Juli stattgefunden hat. Davon dürfte sicherlich auch einiges am Sonntag herunterkommen.

Die Schweiz und Italien werden auch sehr stark betroffen sein.

https://kachelmannwetter.com/de/mod...kkumulierter-niederschlag/20230829-0000z.html

Das kann man so nicht sehen, denn der Ötztaler hätte durch seine Anwesenheit dafür gesorgt, dass sich alle Wetterprognosen als falsch herausstellen. Historisch belegt.
 
Erstaunlich, wieviel manche schon bei Sölden vor dem Ötzi in der Gegend rumfahren, Pässe und Aufstiege erkunden und dann, auch nach einem ausschweifenden Zusatzprogramm (lange Expo-Besuche, sich mit vielen Leuten verabreden, Ortschaften erkunden), womöglich ermüdet am Start stehen. Weniger ist mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück