Ich zeig´s nur, bewerbe mich aber nicht. Fotos sind ja eh auch nur von der falschen Seite und noch mit Schaltung hinten vorhanden.
Ein Milanetti, welches etwas verunstaltet den Weg zu mir fand. Die verbaute 105er wollte nicht mehr so richtig und flog dann kurzerhand raus, die Gabel gehört nicht zum Rahmen. So wurde es zum Singlespeeder, den ich an der Isar fast tägich nutzte, um mit meiner Hundedame die Gassirunden etwas aktiver zu gestalten.
Verbaut wurde übrigens nur Zeugs aus der Gruschelkiste.
Eines morgens fuhr ich mit Freaggi
mal wieder los, der Deich wurde gerade schon wegen drohendem Hochwasser abgesperrt. Dennoch fuhr ich bis vor zum Deutschen Museum und machte noch einen Abstecher zum Viktualienmarkt. Der gesamte Weg war trocken und die Auen sowie der dortige Trampelpfad befahrbar. Dort kaufte ich ein wenig Obst, Gemüse und Käse, Freaggi bekam ein Paar Wiener und ich zwei Weißwürste nebst Brezn. Dann ging es an der Isar zurück.
Zuerst machte es mich auch gar nicht stutzig, daß mich der Stadtbedienstete nicht mehr runter zu den Isar-Auen lassen wollte, doch Freaggi ließ sich davon ebenfalls nicht abhalten und war zudem schon durchgeschlüft. Also ich hinterher. Auch, daß dort keine Menschenseele mehr unterwegs war, wunderte mich nicht.
Auf Höhe Wittelsbacher Brücke waren dann die Auen schon sehr wasserhaltig und auf dem Trampelpfad nicht mehr befahrbar. Somit wechselte ich auf den asphaltierten Radweg. Freaggi folgte und vor uns tauchte eine große Pfütze auf. Das Vorderrad tauchte zuerst langsam immer weiter ein, dann hörte ich, daß die Schritte von Freaggi den Klang änderten und sie zu kraulen begann. Da war bereits die Nabe vollständig unter Wasser und meine Füße und Hosenbeine bis zu den Knien naß. Selbst die Plastiktüte am Lenker wurde schon leicht gewässert und ich suchte schnellstmöglich den nächsten Aufgang zum Deich. Dort erholte ich mich zuerst von dem Schreck und Freaggi schüttelte sich das Fell trocken.
Auf Höhe Tierpark war dann von den Auen und dem Flaucher nichts mehr zu sehen; das Wasser der Isar hatte bereits alles zugedeckt, die Breite der Isar war gut drei bis viermal so weit wie normal und der Deich schaute nur noch zur Hälfte aus dem Wasser hervor.
Was war passiert? Die Wasserwerke wollten dem Hochwasser damit begegnen, daß man weiter oben die Staustufen öffnete und in den Rest der Isar ableitete. Binnen knapp zwei Stunden wurde auf dem Deich abgesperrt und die Schleusen geöffnet und nach einer Stunde trug die Isar durch München gut sechsmal so viel Wasser wie zuvor. Am Flauchersteg, dort wo es unter dem Steg eine kleinen Nebenarm gibt, der den Kindern immer viele Bereiche zum Spielen bietet, macht der Nebenarm einen fast 90 Grad Knick. Dort schoß das Wasser in einer 10 bis15 Meter Fontäne gen Himmel. So schnell und heftig kamen da die Wassermassen. Am nächsten Morgen dümpelete der Wasserspiegel übrigens bereits an der oberen Deichkante, mittags war der Deich bereits stellenweise überflutet und der Flaucher begann vollzulaufen. Zwei bis drei Tage später war das Schauspiel dann wieder vorbei.
PS.:
Das Milanetti war übrigens mehrere Jahre lang mein Fortbewegungsmittel an der Isar; ich fuhr damit im Sommer zu Stammtischen, in den Biergarten und hatte meine Hundedame immer im Schlepptau. Ich brauchte mir auch keine Sorgen zu machen, daß das Radl hätte geklaut werden können. Dafür war es einfach nciht schick genug. Nur einmal mopste man mir die Steckleuchten, die ich am Radl vergessen hatte. Das war vor dem Unions Bräu hinter dem Max Weber Platz. Der Weg zurück an der Isar entlang war dann etwas abenteuerlicher. Man glaubt ja gar nicht, wieviele Leute des Nächtens an der Isar zwar mit dem Rad aber ohne Licht unterwegs sind.